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@morgaine-le-fay, dein Bericht berührt mich sehr und tief, überwiegt alle andern Texte! Dem Unverständnis Vieler, die keine Ahnung haben, verschont von Depressionen leben dürfen, ich
mag es ihnen gönnen, ihr oberflächliches Geplapper kritisiere ich! Vielleicht wünscht du dir zeitweise auch, dumm geboren zu sein, unsensibel nichts zu merken, zu empfinden? Auch ich rutsche immer wieder ab, Erinnerungen tauchen auf, Wunden brechen, die ich doch geheilt meinte. Depressionen wurden mir von der beidseitigen Familie weiter vererbt, Gründe waren da. Meine halb-russische Seele schenkt mir viel Gutes, jedoch die Melancholie dazu. Ich denke, du bist ein hochsensibler Mensch. Meine Tochter auch, und für sie kaufte ich das Buch von Brisitte Schnorr: Hochsensibilität. Untertitel: Empfindsamkeit leben und verstehen. Ich habe es noch nicht gelesen, vielleicht antwortet es mir. HerzlichLIeb

ich lese hier schon sehr lange mit, weil das thema mich betrifft. ich bin eine von denen und ob depression heilbar ist, weiss ich nicht. ich glaube nicht. ich glaube man wird damit geboren und wie bei herpes ist eine frage von vielen faktoren ob die depression ausbricht oder nicht. ich glaube, so wie beinahe jeder herpes-viren in sich trägt, tragen wir das gen oder virus für die depression in uns.
denn zumindest ich erlebe zeiten, wo sie weg ist und da ich schon lange mit mir selber in diesem leben unterwegs bin, habe ich muster und antworten gefunden, die zumindest für mich gültig sind.
eines davon ist sicher die lieblosigkeit, gleichgültigkeit und arroganz, die heute nicht nur in zürich (von wo aus wohl die meisten hier diskutieren) sehr weit verbreitet ist. ich habe sogar schon oft hier in foren genau das angeprangert und wurde dementsprechend zur schnecke gemacht ;-)
dass sich depressive oft wie diven verhalten, liegt schon an ihrer dunnhäutigkeit. sie nehmen dinge anders und intensiver wahr und mir ist aufgefallen, dass viele depressive menschen sind, die auf grund ihrer kindheit und jugend eigentlich sich immer bemühten «gut» zu sein. was immer das «gut» im einzelnen fall sein mag, sie versuchten es. ich z.b. in der arbeit. war in der schule klassenbeste. immer. und heute blicke ich auf noch nicht zu ende gegangenes arbeitsleben zurück und zeugnisse und referenzen überschlagen sich mit superlativen… und trotz habe ich jetzt ein job, der mich vermutlich gesundheitlich noch so ramponiert, dass ich dann mal zwei jahre rehab brauche, um wieder lebensfähig zu sein und einen lohn, für den mancher hier nicht mal mehr aufstehen würde. ohne weiter davon reden zu wollen: ich werde in der berufswelt abgelehnt, weil ich keine 20 mehr bin und das ist ein wunderbarer nährboden für meine «freundin» namens depression. die liebt es förmlich 24 stunden 7 tage die woche bei mir zu sein.
helfen?
helfen kann einem keiner. habe zwei therapeuten überlebt, wovon zumindest einer so gut war, dass mir sichtbar wurde, warum ich in allen meinen beziehungen immer die verliererin war und mit jenen erkenntnissen, lebe ich sehr gut. als single fühle ich mich wohl. was soll ich menschen mit meinen beziehungsansprüchen kirre machen, die sie nicht erfüllen können und die aus einer verkorksten mutterbeziehung stammen.
aber der rest?
der beruf, die arbeit, was für mich einen sehr hohen stellenwert hatte? die ablehnung ertragen? ein lohn, der einem zwar das überleben sichert, aber gar kein social-life mehr erlaubt? wenn die frage, ob man sich einen tagespass für das zürichopenair für den abend wo kalkbrenner auftritt, sich schon damit beantwortet, dass man für das geld eine woche lang essen kaufen kann/muss?!
depression und geld? zumindest in unserem breitengrad auf diesem planeten, in den planquadraten wo die schweiz liegt, sind die zwei von einander abhängig.
beginnt man dann noch mit therapien und/oder gar medis (was ich nicht tue), dann dreht sich die kein-geld-haben-spirale noch weiter und schneller.
wenn man mich fragen würde, was depressiven helfen könnte: dann wäre es die präsenz von menschlicher wärme, ohne sie aufzuzwingen. denn depressive sind scheuh. sie sind, wenn sie nicht grad in der total manischen phase sind, wo sie nichts mehr spüren, extrem feinfühlig und wollen anderen gar nicht auf die nerven gehen.
was meiner depression helfen würde, ist die aufhebung des rauchverbots. denn, wenn es mir ganz schlecht ging, hockte ich mich oft in einen sessel im starbucks mit einem riesengrossen kaffee, rauchte und beobachtete die menschen um mich herum. manchmal kam man sogar über die frage nach feuer in ein gespräch, aber es musste nicht sein. das rauchen (ich rauche sonst nicht!) gab mir schutz, das gefühl nicht so nackt zu sein… ja, die vielen verbote… ich denke, auch die tragen dazu bei, dass bei immer menschen das virus oder das gen der depression ausbricht.

Depression....nicht zuletzt (aber nicht nur) die Folge von Liebesmangel, Vererbung, falscher Lebensführung. Grausam für die Betroffenen. Doch Heilung ist möglich.

Hätte ich mehr Zeit, würde ich gern noch mehr zum Thema beitragen. Musste aber gestern noch nach einer suizidalen Person fahnden lassen. Depression ist ein derart komplexes Thema. Es stellt mir einfach ab, dazu in solch einem forum einen solchen schmarrn lesen zu müssen. Äxgüsi.
Danke an betty fur die wertvollen Kommentare!

ja, lucid, eine derAbschlussarbeiten, bot sich familiengeschichtlich an, also in dem Sinne nicht nur theoretisch, aber dies auch.

So, jetzts ist auch für mich genug MJL...
Und damit ich den Dampf auch an der richtigen Person rauslasse: was meinst Du, was man Dir gerade anmerkt???!!! Wissen zum Thema sicher nicht...

mary, am wenigsten ist den leuten wohl geholfen, wenn man sich aufspielt als wüsste man total bescheid, dabei weiss das niemand wirklich, und die, die sich eigentlich interessieren als doofe, ignorante, unterentwickelte idioten hinstellt.
dabei hast du dich doch mit deinem "eigentlich müsste man die normalen behandeln" selber recht doof hingestellt.
betty, es ist eben beim besten willen nicht einfach, gleichzeitig so zu tun, als ob es sich um eine art beinbruch handeln würde, und trotzdem nichts falsches zu sagen. wenn man über die behinderung von leuten mit beinbruch sprechen will, sagt man ja auch, diejenigen mit gebrochenen beinen, und dabei sind das auch rechtsanwälte und musiker, väter und schwarzhaarige, aber man spricht ja gerade über die behinderung von leuten mit beinbrüchen. auch bei leuten mit brüchen ist nicht immer ganz klar worin die behinderung besteht, man denkt nicht dran und lädt jemand zum tennis spielen ein oder so, der eine kann trotz gebrochenem arm dinge machen, die ein anderer nicht kann. mein sohn zum beispiel konnte mit krücken einfach nicht laufen mit gebrochenem bein, der gips war einfach zu schwer (er war noch klein). und auch leute mit gebrochenen armen werden von chefs gefragt, ob sie nicht vielleicht doch arbeiten können (tun sie dann auch, manchmal, manchmal müssen sie auch abwimmeln).
ich wills nicht herunterspielen damit. ich glaube aber, wenn leute mit aktueller oder chronischer beschränkung worin auch immer mehr verständnis aufbringen für das umfeld, und nicht alles als angriff empfinden, wäre allen mehr geholfen. gerade diejenigen die am nächsten dran sind und am meisten helfen, machen eben die meisten fehler. beim besten willen. weil man nicht wissen kann, wie man am besten hilft, weil das verschieden ist

Anisum, und mit diesen paar rauskopierten zeilen willst du jetzt beweisen, dass du recht hast, nicht? Dabei beweist du nur, dass du den gesamten Artikel entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hast. Was weiß ich. Man merkt dir deine Unerfahrenheit halt einfach an. Macht nichts, auch du wirst irgendwann heranreifen. Sei zumindest zu hoffen.

"Als gesichert gilt, dass bei jeder bekannten Form der Depression das serotonale und/oder noradrenale System gestört ist, das heißt, der Spiegel dieser Neurotransmitter ist zu hoch oder zu niedrig, oder die Resorption/Reizbarkeit der Synapsen ist verändert" äähhhm, heisst das nicht, in laienhaften Anisumisches übersetzt, dass im Gehirn eines jeden an einer Depression Erkrankten irgendwas nicht der "Gesunden-Norm" (ist diese Wort neutral genug) entspricht?

Das war auch für dich gegacht als einstieg in die thematik. Der wiki artikel ist nicht schlecht recherchiert, meint mein laienauge. Aber lies selbst. Glaube nicht, dass du mit Fachliteraturangaben recht viel anfangen könntest. ..

@MJL: Es mag durchaus sein, dass Du mehr Ahnung davon hast als ich (oder zumindest so viel, dass Du Deinen Senf hier platzieren darfst), aber dann zerstöre doch diesen Eindruck nicht, indem Du als erste Quelle Wikipedia angibst... ;)

Oder erkläre Z.b. mal auf deine Grundlagen ferne Weise das Henne-Ei Problem bei Depression. Es liegt nämlich völlig im Unklaren bisher, ob chemische Veränderungen und Prozesse im Gehirn und insgesamt im chemiehaushalt des Körpers Depressionen verursachen oder erst durch sie hevorgerufen werden. Und bitte, schreib nicht noch mehr Müll und halbweisheiten diesem Thema, wenn du dich nicht wirklich auskennst mit dieser mehr als komplexen Materie.

Anisum, lies mal als einstieg den Wikipedia zum Thema Depression und da genauer unter ursachen. Und dann vergleiche nochmal...

Vllt ist das verständlicher:
Natürlich ist die Psyche nicht mit dem Gehirn absolut gleichzusetzen, nicht mit der Materie, aber evtl mit der Funktion. (dh schlussendlich ist die Psyche immer an das Hirn gebunden)
Und ja, ich bin mir natürlich durchaus bewusst, dass es Menschen gibt, die nicht ganz so materialistische Theorien bevorzugen... :)

@MJL: Sondern? Bitte kläre mich auf... (und gell, mir ist schon klar, dass kein Organ nur gesondert für sich funktioniert...)