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So ein seich, anisum. Depression ist nicht einfach eine hirnkrankheit wie alzheimer oder so. So einfach ist das nicht. Schön, wenns so leicht wäre. ..

@MJL: Sorry, Du kannst mich auch extra falsch verstehen! Um ein letztes Mal meinen Punkt deutlich zu machen: Wenn jemand an einer Depresssion leidet (oder irgendeine psychische Erkrankung), dann ist ein bestimmtes Organ krank (und zum 10000000 Mal, mit "krank" meine ich nicht irgendeine wertende Feststellung, sondern halt eben so, wie die Luftröhre etc erkrankt ist, wenn man eine Angina hat) und zwar das Gehirn, diese graue Masse, die sich von mir aus in Komplexität von einem Beinknochen unterscheidet, aber schlussendlich doch auch nur ein menschliches Organ ist.... Deshalb ist für mich eine psychische Krankheit im weitesten Sinne durchaus auch immer ein somatisches Leiden. Dies zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass (wenn-dann) Medikamente eingesetzt werden, die durchaus "körperlich" wirken....
Und jetzt werde ich ein bisschen gemein: hört auf mit diesem "rumjammern"; das sind mMn eben diejenigen, die an einer "Möchtegern-Depression" leiden; meine Erfahrung mit den "wahren Fällen" ist eben, dass nach aussen getragene Traurigkeit eher selten ist (wobei nochmals der Hinweis, dass einer der Fälle manisch ist)...

und gabisieg: "denn wenn jeder Arbeit finden würde unter normalen Umständen, hätten wir nicht solche Krankheiten wie DEPRESSIONEN"
willst du mich verarschen?
Ich hab depressionen seit ich 13 bin und da war die Arbeitswelt noch kein Thema. Sorry nimms nicht persönlich aber du hast absolut keine ahnung wovon du da redest! Natürlich kann sowas AUCH EIN GRUND SEIN krank zu werden aber nicht ausschliesslich. Und das Depressionen verschwinden würden wenn wir 100 % Beschäftigungsrate hätte`? so ne seich :-)
Ich war noch nie arbeitslos.... hab trotzdem die scheiss Störung...

Hey slomo: ich versteh genau was du meinst mit dem "gebrochenen Bein". Das wünsche ich mir oft auch. Das ist ein "einfaches, und bekanntes" somatisches Leiden. Die Leute verstehen es, hinterfragen es nicht tausendmal, überlegen nicht ob du dir dein Bein vieleicht "absichtlich" machst damit du nicht zur Arbeit gehen musst usw.! Dein Chef ruft nicht an und fragt ob du dich nicht einfach aufraffen könntest und trotzdem zur Arbeit kommen könntest. Deine Mutter fragt nicht tausendmal an was das den liegen könnte, wieso du den schon wieder in die Klinik musst und dass doch in deinem Leben alles läuft und ok ist und dass man sich halt zusammenreissen muss wenns einm "mal nicht gut geht" usw. und sofort. "Du musst es halt wollen!" das hört man immer wieder aber ich sag euch was: "In depressiven Phasen KANN MAN NICHT WOLLEN!"
Gebrochenes Bein= Paar Wochen out of order und Fertig! Völlig ok für alle Beteiligten.
Und hört mal hier alle auf mit "die depressiven", "die normalen" Das sind dumme Zuschreibungen. Hört auf die Menschen auf ein Zustand oder ein Krankheitsbild zu reduzieren. Zum Glück bin ich nicht nur "depressiv" (das ist man ja nicht dauernd zum Glück;-) sondern auch erfolgreich, spontan, unternehmenslustig, liebenswert usw...
Betreffend Idealzustand: Fänd ich es eben toll wenn etwas mehr Wissen über die Krankheit verbreitet würde (ja es handelt sich nicht einfach nur um traurigkeit, Traurig bin ich wenn ich verletzt werde oder enttäuscht bin), etwas mehr Verständnis (NICHT MITLEID!), weniger Verurteilungen und oder Vorurteile wenn man mal in der Psychiatrie war oder eine Psychotherapie macht oder wenn man gezwungen ist (ja man ist gezwungen, ich auf jeden fall!) Medikamente einzunehmen. Chancengleicheit in Bezug auf die Arbeitswelt, Keine Reduzierungen auf eine Krankheit.
Mir hat mal ein ehemaliger Arbeitgeber gesagt ich sollte mich doch bei der IV anmelden. Und wisst ihr was? Heute stehe ich ein Jahr vor meinem Bachelor Abschluss (das wär meine 2. Ausbildung). Das kann mir keiner mehr nehmen! Und diesem Idioten würd ich so gern mein Diplom dann vor die Nase knallen! Bäm! Ich kann auch was erreichen! trotz fucking depressionen (ich hass dieses wort langsam echt)
Und ihr habt recht das mit den Angehörigen wird oft ausser acht gelassen. es tut mir im Herzen weh wenn ich denke wie sehr meine Mutter und meine beste Freundin (und andere mir nahe stehende) schon leiden mussten wegen mir. Ich habe mich dafür auch schon oft entschuldigt. Aber es machts nicht wieder gut. Das kommt noch zu der Krankheit dazu: dieses Schuldgefühl gegenüber den Liebsten. Und man kann nichts dagegen machen. Ich hab Ihnen aber selbst gesagt sie könnten doch in so eine Selbsthilfegruppe gehen (ja die gibt es, für Angehörige von Menschen die an Depressionen leiden). Ich wünsche mir sie könnten sich in diesen Zeiten von mir abgrenzen. Meine beste Freundin kann das mittlerweile ganz gut! Zum Glück! Mama natürlich nicht ist ja klar...

Was heißt in diesem fall denn Gerechtigkeit, gabisieg?

DEPRESSIONEN verbreitet sich immer meh,r leider auch in unserer schönen Schweiz. Tja, da kann ich nur zustimmen , denn wenn jeder Arbeit finden würde unter normalen Umständen, hätten wir nicht solche Krankheiten wie DEPRESSIONEN. Der Norden ist sehr betroffen, Stress, Ueberheblichkeit, Macht und Drangsucht, später eine andere! Denn junge Menschen werden fast in die Knie gedrückt um diese, zum Teil in unschönen Umstände in einem Arbeitsklima zu ertragen. Vom billigen Lohn bis zum mobbing ! Die Preise steigen nur die Löhne stagnieren. Die Mieten sind auch bald nicht mehr zahlbar, etc,etc,, Fact ist, dass wir zu viele sind die Arbeit suchen und ab 50 haben Sie sowieseo fast keine Chancen mehr. Also das heiss, ausgedient , die goldene Nase dankt es sehr und ab aufs Sozialamt das Leben beginnt nach alldem mit der Leidensphase, die für viele unerträglich werden kann. Es gibt aber auch andere die das voll und ganz geniessen. Ich frag mich nur warum wir hier in der CH so "weit" gekommen sind. Passt also auf und wehrt Euch mehr , steht auf und seht der Gerechtigkeit einmal mit offenen Augen ins Auge!

lieber,liebe slomo! Asche über mein Haupt! ich las dich lätz! Wie du jetzt erzählst, da stehe ich zu dir, weiss, wie schwer es ist, Depressive zu begleiten, immer geduldig sein zu müssen, auch wenn man mal fast ausrastest. Die Hilflosigkeit zu ertragen, nicht wissen, was richtig ist im etwas tun, da es meist auch nicht ankommen kann. Ich habe dich vormals so verstanden, dass du meinst, einige spielen depressiv, wollen nur Aufmerksamkeit erzwingen. Und ich meine, sie geht viel, viel tiefer, die Depression. Ich rutschte mal selber ,durch Lebenssituationen, ab. Verkroch mich in mich selber, merkte nicht, dass ich Belastung für meine Mutter wurde. Im Alter rutschte meine Mutter in die Depression. ich war für sie da, jedoch, wenn ich sie verliess fühlte ich ein schwarzes Tuch über mir, die Energie war weg.
Auch sie hatte allen Grund, in die seelische Krise zu rutschen, die Lebensgeschichte überfiel sie, sie, die immer Kraft hatte, jeden Schicksalsschlag tapfer meisterte, verlor sie im Alter. Verzeih mir, slomo, hast recht, mir zu widersprechen, mir zu sagen, was Sache ist.

marie, ah gut dass depressive die lizenz zum jammern haben.
es ist für angehörige je nach schweregrad der psychischen erkrankung sehr schwer. ja, jammern dürfen tut schon gut, aber trotzdem bleibt ganz viel an einem hängen, das nicht so leicht fällt wie jammern.
ich stelle fest, das tabu ist, es schwer zu finden als angehöriger, während depressionen gern glorifiziert werden.
alles dreht sich um die kranken, während zum beispiell kinder von psychisch kranken recht allein dastehen. da die gesellschaft die problematik für angehörige nicht ernst nimmt ("werd mal depressiv, dann darfst du jammern", "eigentlich gehören die normalen behandelt"), bleibt es dem angehörigen überlassen, sich um die kinder zu kümmern. wie man auch hier festgestellt hat allerdings ohne das professionelle verständnis, und natürlich auch ohne die professionelle möglichkeit es distanziert anzugehen.
da immerhin 10% der bevölkerung lebensphasen mit depressionen haben, es ja aber noch viel mehr psychische einschränkungen oder erkankungen gibt, kann man sich leicht ausrechnen, wieviele angehörige betroffen sein müssen. die sollen alle nicht jammern, sollen doch erstmal depressiv werden.
wenn man nichtmal über die belastung sprechen darf, wie äussert sich das wohl für kinder?

ach slomo, wird doch mal depressiv...! Dann darfst du auch mal über dich jammern.

wenns mir recht ist, habe ich schon erwähnt, dass die umstände machen, ob jemand sich von einer depression erholen kann oder nicht, was offenbar der grund sei, dass medikamente bei den einen depressiven wirken und bei anderen nicht.
insofern sind bücher, die die frage aufwerfen wie normal die gesellschaft ist, in der menschen so lahmgelegt werden, sicher eine gute sache. ich persönlich habe einfach schon eine menge gelegen, eben weil mir liebe und nahe depressionen haben, so sehr, dass sie nicht in der lage sind, dinge selbständig zu tun, die sie gern tun würden und früher auch taten, und zu denen ihr umfeld in der lage ist. also hilft das umfeld. ohne zu überlegen wer hier normaler sei, darum geht es nämlich nicht im direkten umgang. aber irgendwie umdrehen wollen muss man es ja auch nichtt.

Die Grundthese des Buches lautet "Was ist eigentlich normal?" "Und mit welchem Recht nehmen sich sog. Normale heraus, andere zu stigmatisieren, die nicht ins Schema passen?* - Ich finde, das sind durchaus berechtigte Fragen, besonders betreffend der Psyche.

ja, das habe ich schon gesehen, dass es ein buchtipp ist, aber es wird auch einen grund haben, dass es es empfielst.
ich lese mindestens 10000 bücheseiten pro jahr. aber dieses, das kann ich dir versprechen, werde ich nicht lesen. ist das ein contest im bescheuertebüchertitelempfehlen?


Slomo, das Buch hab ja nicht ich geschrieben sondern der Manfred Lütz. Und einige seiner Thesen haben durchaus was Wahres, auch wenn der Titel provokativ ist. Lies erst, bevor du drüber herziehst, ohne zu wissen, was er eigentlich schreibt. Aber es ist nur ein Tipp- ein Buchtipp. Ah ja, ich vergass, man liest ja lieber 20Minuten und RonOrp statt Bücher... Tja, dann wird das wohl nix. ;-)

ja klar mary, gesunde sollten eine iv rente bekommen und sich von depressiven helfen lassen. leider wären aber die depressiven dazu nicht in der lage, sonst würden sie sich ja nicht helfen lassen müssen von den sogenannten normalen.
wenn das so wäre, warum ist es wohl so, dass ich die arbeit meiner kranken mitarbeitern erledigen muss, und sie mir leid tut wenn sie wieder nicht arbeiten kann weil es ihr so dreckig geht? und warum bekommen kranke eine iv rente, wo doch die "normalen" behandlung brauchen? dann sind wir, die wir vielleicht weder gesund noch normal sind, aber jedenfalls genügend funktionsfähig um diejenigen die das nicht sind tatkräftig und durch mitgefühl zu unterstützen einfach sowas wie nutztiere oder was soll das heissen?
ich habe tatsächlich solche sprüche schon von denen hören müssen, die sich von mir helfen lassen wollten und mein mitgefühl. er tat mir einfach noch ein bisschen mehr leid.
wäre es so wie du da darstellst, könnten ja die kranken die gesunden durchhätscheln.