Kommentare

fatzke, ja klar, aber man kanns auch nachlesen

slomo, bist du ein medium?

@neongrau
Die kontroverse Diskussion überrascht mich schon ein Wenig. Um es vorweg zu nehmen, halte ich es nicht für verwerflich diesen Weg zu wählen. Gemäss deinen Schilderungen bist du aufgrund deiner Lebenssituation in der Lage ein Kind selber grosszuziehen, zumindest aus finanzieller und zeitlicher Sicht.
Das Argument, es wäre ein Unterschied, ob die Vaterlosigkeit vorsätzlich von der Mutter entschieden wurde oder aufgrund eines Schicksalsschlags eintraf, lasse ich nicht gelten. Viel zu kurz greift dieses Argument. Denn genauso kann man es als Schicksalsschlag auslegen, wenn es einem nicht gelingt, einen festen Partner zu finden, der ebenfalls Kinder möchte. Sofern man sich auch darum bemüht hat und ehrlich zu sich ist.
In der Diskussion ist oftmals von „Kindern“ die Rede. Doch Kinder sind nichts weiter als Menschen. Damit sich ein Mensch gut entwickeln kann, braucht es nicht zwingend eine Mutter oder einen Vater oder Grosseltern etc., sondern in erster Linie ein durch Akzeptanz geprägtes Umfeld. Und hier nehme ich gerne Bezug auf die kritischen Voten. Kinder, die in vitro gezeugt wurden, haben sicher ganz andere Voraussetzungen, als Kinder, die aus einer flüchtigen Bekanntschaft oder aus einer Ehe oder aus einer interkulturellen Beziehung oder welchen Lebensumständen auch immer entstehen. Aber es ist das Umfeld, welches massgeblich bestimmt, wie das Kind mit diesen Umständen zu Recht kommt und wie es gesellschaftlich definierte „Defizite“ zu kompensieren vermag. Ich bin der Überzeugung, dass man grundsätzlich alles kompensieren könnte. Doch wenn man das Gute und Böse so dogmatisch definiert, wird es natürlich schwierig. Eine offene und tolerante Gesellschaft trägt dazu bei, dass Menschen sich gut entwickeln können. Egal ob sie mit einer Behinderung zur Welt kommen, ausländische Eltern haben, die Eltern sich trennen, die Mutter den Vater nicht kennt oder was auch immer das Leben so mit sich bringt.
Und wenn ich sehe, wie viele Kinder aus instabilen Beziehungen hervorgehen, bei denen kein gemeinsamer Kinderwunsch vorhanden war und wenn ich die Sozialstatistiken lese und sehe wie viele Alleinerziehende unter der Armutsgrenze leben, dann finde ich es einfach nur stossend, dass man einer Frau, die wohlüberlegt diesen Entschluss fasst, so dermassen negativ und voreingenommen begegnet. Das Kind von Neongrau hätte eine Mutter, die sich 1.) nicht in einer ungünstigen Partnerschaft für ein Kind entscheidet, 2.) die über die nötigen Ressourcen verfügt, um alleinerziehend zu sein. Ich denke damit hätte es schon einiges mehr, als viele andere Kinder, die täglich auf die Welt kommen.

Ich kenne die Frage und viele der Argumente. Vor allem kenne ich den Wunsch nach Kindern. Und trotzdem: Was mich etwas verschreckt hier im Forum, aber auch sonst im Leben, ist die Selbstverständlichkeit mit welcher viele davon ausgehen, ein Recht zu haben. Hauptsache die Individualität wird befriedigt. Ein Recht darauf, im Poschi die Füsse auf die Nachbarbank zu legen, ein Recht darauf mit der Riesenkarre die Luft zu verpesten, ein Recht auf ein Kind, und dann vielleicht auch auf ein gesundes? Weil, was ist wenn es mit Trisomie 21 zur Welt kommt? Oder findet man das dann schon früher raus und lässt es entfernen?
Ich hatte vor ein paar Jahren diese Diskussion mit meiner Mutter. Habe so provokativ in die Runde geschmissen, dass ich ja dann ein Kind alleine haben könne, wenn das mit dem Partner nicht klappt. Was sie mir sagte, hat mir die Augen geöffnet. Es war die simple Feststellung, dass es kein Recht auf ein Kind gibt.
Ist alles, was möglich ist auch richtig? Wäre es nicht an der Zeit zu akzeptieren, dass uns Grenzen gesetzt sind? Nicht alle können Kinder kriegen. Manche kriegen eher und mehr Falten und graue Haare als andere. Einige haben grosse Brüste, andere ein krummes Schnäbi. Muss wirklich an allem herumgedocktert werden? Wo bleibt die Dankbarkeit dafür, was wir haben, dafür, was alles überhaupt möglich ist in unserem Leben ohne dass wir nachhelfen? Ist das wirklich ein Fortschritt, wenn wir sagen können, wir können das alles alleine, wir brauchen niemanden mehr, schon gar nicht einen Mann?
Bin selber erstaunt, wie konservativ sich das anhört. So moralisch und unsexy. Aber ich glaube, das ist es schlussendlich auch: eine Frage der Ethik, nicht nur des Könnens.

Liebe Neongrau, ich finde es von Dir sehr sehr mutig, dieses Thema anzusprechen und ich finde es überhaupt nicht schrecklich, wenn dieses Thema auch mal hier in Ronorp diskutiert wird. Meiner Meinung nach, hat jede Frau ein Recht, ein Kind zu bekommen und dieses auch "ohne Vater" zu planen.

mariesuisse, wenn ich mcih nicht täusche, hatten deine kinder ihren vater bis mindestens 11jährig im selben haushalt.
das kannst du doch nicht vaterlos nennen

Liebe Möchte-gern-Mami,
Unter all den Beiträgen sagt Dir kein einziger, wo das Problem wirklich liegt. Also melde ich mich. Bin schon Grosi, habe meine Tochter von Anfang an alleine grossgezogen, weil ihr Vater trotz Job und Arbeitsbewilligung keine Aufenthaltsbewilligung bekam (wäre heute nicht mehr möglich). Das Problem ist nicht der physisch abwesende Vater oder dass ein Rollenvorbild fehlt, sondern, dass ein Kind in der Pubertät immer wissen will, wer seine leiblichen Eltern sind. Da gibt es keine Ausnahme. Und für die psychische Gesundheit des Kindes ist es wichtig, zu wissen, ein Kind der Liebe zu sein, auch wenn sie nicht andauerte. Leider kenne ich das Kind Jodie Fosters nicht, würde aber gerne wissen, wie sie ihm sein Dasein erklärt. Ich würde Dir deshalb raten, wenn schon Insemination, es mit einem Bekannten, dem Du vertraust und er Dir, zu versuchen - oder bei einem One-night-stand (falls Du sowas machst) ehrlich zu sagen, Du möchtest ein Kind und es ihm schriftlich zu geben, dass Du nichts von ihm verlangst, ausser, dass das Kind ihn irgendwann kennenlernen kann. Viel Mut und viel Weisheit wünscht Dir
Margrit

@isegrmm - es ist nett von dir, dass du dich grad selbst disqualifizierst.

heutzutage wird geschieden, geschieden, und meist übernimmt die Mutter die Begleitung, die Verantwortung für die Kinder. Der Vater verschwindet entweder, oder er will Besuchs-Rechte, verwöhnt in dieser Zeit die Kinder, will der Gute sein. Ich war mit 3 Kindern allein erziehend, ihr Vater interessierte sich nicht, genoss seine Freiheit. Ja, Alimente bekamen wir und das ist schon was! Meine Kinder "suchten" sich männliche Bezugspersonen, vor allem die Söhne.
Zugegeben: meine Kinder litten über den Verlust ihres Vaters, an seinem Desinteresse. Und wenn ich heute zurück schaue denke ich wohl, dass die Begleitung meiner Kinder mich sehr forderte.
Also: Mutter sein ohne Mann, weshalb nicht? Sehr wichtig ist, dem Kind, so bald als möglich, die Wahrheit zu erklären. Und: das Kind ist heute in guter Gesellschaft vieler vaterloser Kinder.

hab ich das jetzt richtig verstanden - das kind wäre dazu da deine bedürfnisse zu stillen? versuchs doch mal mit schuhshopping oder einer nasenkorrektur.

Was ohne Vater sicher fehlt, ist die andere Meinung, der andere Standpunkt, im Alltag, bei kleinen und grossen Entscheidungen. Das hat mir persönlich im Erwachsenwerden sehr zu schaffen gemacht. Ob sich die Weltanschauung der Mutter mit mit jener von guten FreundInnenen, engagierter Gotte/Götti ergänzen lässt, hängt sicher davon ab, wie weit die Mutter eben über so enge, interessierte Freunde/innen verfügt und wie weit diese auch "das Recht haben", einen eigenen Standpunkt ggü dem Kind zu vertreten - ohne gleich entfernt zu werden.

@tiger-maus & neongrau: Eine sehr wirksame Strategie im Ausgang, unterwegs oder sonstwo eine unerwünschte Annäherung zu beenden, ist die beiläufige Erwähnung der beiden Kinder zu Hause - und weg sind sie ...

@slomo: also erstens ist es ganz bestimmt nicht "bequemer" alleine ein Kind zu haben, als wenn man dafür zu zweit ist, im Gegenteil. Nur leider bin ich halt nicht zu zweit. Und zweitens bin ich der Überzeugung das es kein Richtig und Falsch gibt, sondern verschiedene Möglichkeiten und Optionen. Für meinen Geschmack ist das ein bisschen gar schwarz-weiss-denken
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@isegrrm: Ja, die Sicht des Kindes ist sehr wichtig und steht im Vordergrund, da bin ich zu 100% einverstanden. Man darf, meiner Meinung nach, dabei aber die eigenen Bedürfnisse nicht ganz vergessen!
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@zartermann: diese 50% würde ich auch gerne sehen :)

@Isegrrm - wieso masst du dir an, die Position des Kindes zu vertreten? Bist du "das Kind" an sich, dass du so genau weisst, welche Position für alle Kinder universell gültig ist? Aber nein, das einzige Argument das du anführen kannst ist, dass du kein männerverachtender Autokastrat bist und deshalb auch genau weisst, was die männliche Rolle an sich ist. Neongrau hat übrigens nicht danach gefragt, ob allwissende Männer wie du und andere ihr Ansinnen gut finden, sondern sie hat nach Erfahrungen gefragt. Die hat hier anscheinend keiner, also ist die Diskussion sowieso off topic.

na und? hier trifft auf die angeblichen männlichen ängste für die aufzucht nicht mehr gebraucht zu werden der weibliche grössenwahn, alles selber zu können. denk es mal durch, nutzlos heisst auch verantwortungslos, auch finanziell. und das direkt (alimente) wie indirekt (steuergelder). wenn diese phantastisch-allmächtigen frauen geld für die kinderchen selber ranschaffen müssen, ist es mit der mütterlichen präsenzzeit auch nicht mehr weit. mir als mann bereitet diese vision keine schlaflosen nächte. wäre zwar nicht mein ideal, sollte es aber so sein könnt ich mich durchaus damit arrangieren.
die einzig ergiebige position in dieser diskussion ist jene des kindes und die haben hier die meisten männer vertreten. wogegen bei den frauen nur slomo - als alleinerziehende mutter notabene, die sicht des kindes vertreten hat. die anderen verlustieren sich am verrmeintlich allmächtigen muttermythos. leeres gekrächze.