Kommentare

hust
alles was ich sage, kann gegen mich verwendet werden

also ich bin perfekt, slomo.. du nicht? :D

da wird aber grausam viel in ein thema geschmissen. emanzipation, scheitern der geschlechter aus gesellschaftlicher sicht, paarverhalten von heterosexuellen, männer und scheidung, rollenvorbilder.
scheitern? wo denn?
das meiste angetönte sind doch einfach konflikte. daran reibt man sich, die erzeugen wärme und lebendige bewegung, man wächst daran und wird stärker.
würde alles einfach perfekt sein, wäre brutal langweilig, oder?

@mariesuisse, Frauen wie du lieben Männer bloss, wenn sie genau den 'Emma'-Vorstellungen entsprechen. Teilen Männer deine Meinung in Sachen Feminismus nicht, dann sind sie für dich entweder ein rotes Tuch oder gleichgültig. Von wegen wir lieben Männer.
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Und noch ein kleines Zitat aus der Zeitschrift Emma: «Was ist ein Mann in Salzsäure?» «Ein gelöstes Problem.»

@ristrette: du hast den "Lebenslauf" der Alice Schwarzer (Emma) nicht gelesen, verstehe ich auch gut: Sie war auch mit Männer zusammen, vor allem mit einem Franzosen, in Paris. Und, weshalb sollte sie denn nicht mit einer Frau zusammen sein? Ja, die "Emma" war provokativ, musste dies auch sein, musste die Frauen zu ihrem Selbstwert führen, sie hatten ja keines, mussten sich unterziehen, sei es in der Ehe, dem Beruf (die Gleichberechtigung findet noch immer nicht statt!) Ich machte in der Frauenbewegung nicht mit, provitiert habe ich, und das tat mir gut, ich erwachte! Wir Frauen sind ja auch menschliche Wesen, gescheit, begabt, Wir lieben die Männer, lassen uns von ihrer Andersartigkeit inspirieren. Sind keine Amazonen. Das männliche Element neben uns, um uns, ist wichtig

anisum hat für mich einen wichtigen punkt angesprochen: das gefühl der selbständigkeit im zusammenhang mit emanzipation (ich mag das wort nicht, weil es für mich eine falsche bedeutung angenommen hat). die selbständigkeit also, nach der viele sicher streben, täuscht. selbständig sollte eben nicht heissen, alles selber zu machen (oder machen zu können), sondern nicht "abhängig" von den andern sein. trotzdem ist jede(r) auf seine mitmenschen angewiesen, das geht etwas in unserer gesellschaft vergessen. das gesellschaftsmuster von menschen, die irgendetwas zusammenmachen (ein haus bauen, ein feld bearbeiten, ...) und wo die kinder einfach rumhängen und helfen, gefällt mir extrem. es geht nachher nicht mehr an erster stelle um "mami" und "papi", denn alle erwachsene schauen auf die kinder. die kinder lernen schnell, dass sie nicht im zentrum stehen, sondern ein teil der gemeinschaft sind. die erwachsenen erleben ausgewogenheit in ihrem leben, jede(r) hat seine aufgabe und es ist nicht wertend. da muss die frau nicht beweisen, dass sie wie ein mann arbeiten kann, denn ihre arbeit ist genauso wichtig, und umgekehrt auch. in diesem sinne ist jeder mensch selbständig, braucht jedoch andere leute um sich rum, damit das system funktoniert. das ist meiner meinung nach in unserer gesellschaft zum grössten teil verloren gegangen, darum kämpft sich jede familie um ihres "überlebens" (finanziell, mit kinder, etc..) und jede(r) hat das gefühl, für sich schauen zu müssen und kämpfen zu müssen. die kunst besteht daraus, für sich zu schauen (um seine eigene gesundheit zu sorgen, schauen, dass man alles hat um glücklich zu sein - rede da nicht vom materiellen, ein bisschen gehört aber sicher auch dazu - , etc..) ohne ein total egoist zu werden. dazwischen liegt eben auch ein graben. ein bisschen mehr vertrauen im leben und in den menschen zu gewinnen kann nur gut tun, denn merkt man nämlich, dass es meistens aufgeht.

Ich habe etwas Mühe mit diesen Rollenmodelldingen. Vielleicht liege ich ganz daneben, aber ich richte mich nicht nach Rollenmodellen. Zentral ist doch, wie man sein eigenes Leben leben kann oder will. Es geht meiner Ansicht nach viel mehr darum, bei sich zu bleiben und sich nicht an anderen zu orientieren. Was bei denen (nicht) funktioniert, muss bei mir noch lange (nicht) auch funktionieren. Wenn ich einen Partner finde mit den gleichen Zielen und Wünschen im Leben, um so besser. Wenn nicht, dann ist das halt so.

Ich glaube, die Verunsicherung beruht auf dem Prinzip zu glauben, in jeder Situation stets alle Möglichkeiten zur freien Verfügung zu haben - oder haben zu müssen (?).

Ich glaube, Anisum, die Verunsicherung äussert sich vor allem dann, wenn der Plan, den man sich geschmiedet hat, nicht aufgeht. Die Verunsicherung äussert sich auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: darf ich mir noch wünschen, Vater/Mutter zu werden? darf ich mir noch wünschen, im Beruf voranzukommen? Und wie bekomme ich all meine Wünsche gemeinsam mit einem/r Partner/in unter einen Hut? - Denn tatsächlich funktionierende Rollenmodelle für dieses Leben fehlen immer mehr - resp. neue sind erst dabei, sich zu entwickeln. Das Dogma des Indivudualismus unserer Gesellschaft spielt sicherlich eine sehr grosse Rolle.
Ich denke, es sind einfach auch sehr verschiedene Erfahrungswerte, die diese Verunsicherung verursachen. diejenigen, die noch von der Seifenblase träumen, diejenigen, für die sei schon zerplatzt ist, und die, die den Seifenblasen gänzlich den Rücken kehren und ganz eigene Wege gehn. Die Diffusion der Lebenswelten durch Individualismus - es gibt keine festen Grössen mehr.

@Pancho: ganz genau das meine ich, es ist in meinen Augen doch eher eine Frage des Individuums...
@MJL: Und wie äussert sich im Moment diese Verunsicherung? Doch meistens durch irgendwelche platten Motzi-Sprüche, oder?! Also sorry, ich will jetzt meine Erfahrungen nicht als allgemeingütlig hinstellen... :-)
Das es ein Luxusproblem ist, würde ich sofort unterschreiben... resp. ich glaube, die Verunsicherung war früher weder grösser noch kleiner, aber sie stand nicht so im Vordergrund...

danke MJL und vor allem Anisum.. ihr gebt mir wieder mut, dass es doch nicht so schlimm steht um das scheitern der geschlechter ;) weiss nicht, ob die rollenverteilung das eigentliche problem darstellt oder eben doch einfach nur die unterschiede jedes einzelnen individuum (egal welchen geschlechts)

Ich sehe kein Problem darin, egal ob homo oder heterosexuell, wenn sich Paare auf eine mehr oder weniger starre Rollenverteilung einigen - solange es für beide stimmt und beide damit zufrieden sind. Ich sehe aber, dass gerade die Rollenverteilungen - und vielleicht gerade in heterosexuellen Beziehungen - wer macht was wie und warum - ein riesen Problem für heutige Beziehungen darstellt und meistens weder der eine noch der andere zufrieden ist.
du hast natürlich recht damit, dass wir uns nur deshalb mit diesem Thema überhaupt auseinandersetzen können, weil wir in friedlichen Zeiten und in grossem Reichtum leben. Ein Luxusproblem, sicher. Ich empfinde es aber nicht als gegenseitiges "Motzen", sondern viel eher als beidseitige Verunsicherung, die der Auseinandersetzung bedarf.

Emanzipieren heisst sich unabhängig//selbstständig machen, gleichgestellt sein mit allen Menschen. Und dies ist etwas, das nicht nur Frauen zusteht, resp. wofür sie sich einsetzen müssen, sondern auch die Männer. Ich glaube ernsthaft nicht, dass es viele Männer gab, die es wahnsinnig toll fanden, die alleinigen Brötchenverdiener zu sein (für die Oberschicht ist auch dieses Modell supertoll, für den Durchschnittsmenschen in den unteren Schichten eher weniger...). Dementsprechend: NEIN, DIE Männer müssen sich nicht DEN Frauen anpassen; einige Menschen sollten sich DEN Menschen anpassen...
Übrigens, nur so nebenbei, ich kenne das eine oder andere Homopaar, wo die Rollenzuteilung noch viiiiel starrer ist, als bei so mancher Hete... :-)
Wenn ich aber auch noch so eine platte Zeitgeist-Attitüde von mir geben darf: Wir sind im Moment in einer Dekade des Motzens und des Verbietens; und da im Moment weder Ausländer noch Terroristen sich als Feindbild in der Vordergrund drängen, wird das zum Ziel, was wir ständig vor der Nase haben: Männer und Frauen...

Anisum, auch ich bin sicher, dass das ein zeitgeschichtliches Problem ist und Homosexuelle genauso betreffen kann wie Heterosexuelle. Da es aber sehr viel mehr Menschen gibt, die in heterosexuellen Beziehungen leben als in homosexuellen, ist es, denke ich, durchaus nicht verkehrt gedacht, die Geschlechterfrage in die Thematik miteinzubeziehen. Wäre aber sicher spannend, was Homosexuelle zu dieser Thematik denken. Da sie sich aber nicht in solch eingefahrenen Rollenmustern und Konventionen bewegen wie Heterosexuelle, hat für sie diese Thematik vermutlich einen anderen Charakter.
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Zu deinem zweiten Punkt eine Frage: wenn Du sagst, Männer müssen aufholen - meinst Du damit, sie müssen sich den Frauen anpassen? Denn hinter diesem Gedanken sähe ich eine Krux des Ganzen...

3. Gedanken dazu:
1."Ein gemeinsames Leben funktioniert nur zeitweise, bis die jeweils eigenen Ziele die Beziehungen auseinanderdivergieren. Man ist nicht mehr dazu bereit, Kompromisse einzugehen oder an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten." Was macht Dich so sicher, dass dies eine Frage der Geschlechter (und nicht der Menschen) ist? Ich glaube dieses Urteil könnte auch über eine Homo-Beziehung gefällt werden.
2. Emanzipation betrifft Männer und Frauen... und ja, die Männer müssen noch etwas aufholen (im Sinne von: nicht nur Frauen waren Opfer des Patriarchat, sondern auch die meisten Männer...)
3. Bitte nicht so tun, als wären die Genderrollen, die wir gerade zu überwinden versuchen, so wahnisinnig alt. Sind sie nämlich nicht; sind lediglich aus dem letzten Jahrhundert...