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was sehr schön tönt, ist dein letzter satz: die gesellschaft würde sich wandeln. daran mag ich eben auch nicht so recht glauben, wenn ich sehe, was die menschheit alles anrichtet!

deine idee mit dem grundeinkommen tönt schon gut. aber ich denke nicht, dass sich der staat das leisten kann, nur durch einsparung z.b. der sozialämter. die haben ja auch noch andere aufgaben, könnten also nicht einfach aufgelöst werden. ich weiss auch nicht, ob man das wirklich umsetzen kann. wieso hat denn das noch kein staat getan, in keinem system, keinem -ismus? wenn es das ei des kolumbus wäre, sollten sich doch alle darauf stürzen.
und was meine story über die schmarotzer betrifft: du kannst sie mir glauben! zu meinem grossen entsetzen ist das nämlich jemand, den ich kenne und zwar sehr gut! ich habe diese geschichte nicht aus zweiter hand, sie ist wirklich wahr. wenn ich dir alles erzählen würde, würdest auch du es glauben. aber ich schäme mich, dass ich überhaupt solche leute kenne! (warum schäme eigentlich ICH mich??) ich bin ein sehr sozial eingestellter mensch, aber das sind sachen, damit kann ich fast nicht umgehen, daran kann ich wirklich nagen. und darum nochmals: so schlimm es tönt, es ist wirklich wahr!!

wenn der staat die kohle für die kontrollapparate sparen würde, könnte er damit das grundeinkommen finanzieren. es wäre immer noch möglich versicherungen abzuschliessen, und steuern wären auch immer noch fällig, fürs schulsystem, strassenbau, asylwesen usw.
unsere gesellschaft könnte ohne freiwilligenarbeit imfall nicht existieren. aber frauen leisten dort immer noch am meisten unbezahlte arbeit. mit dem bedingungslosen grundeinkommen hätte ihre arbeit einen wert.
es gibt sowieso nicht genug erwerbsarbeit für alle, und es gibt für alle jobs geeignete leute, vielleicht auch nur dadurch dass ihnen die bildung fehlt für andere jobs. konkret: nicht jeder kann arzt sein. und nicht jeder will 40stunden öffentliche wc's putzen wöchentlich. also würde man stundenweise wc putzen lassen. ist nur ein beispiel. jedenfalls gäbe es mehr teilzeitstellen. heute wird immer behauptet, väter können nicht teilzeit arbeiten, weil ihre guten stellen nur in 40-60wochenstunden erledigt werden können. bei diesem modell hätte jeder gelegenheit, zu wählen, ob er sich um seine kinder kümmern will. den kindern würde das gut tun. die gesellschaft würde sich wandeln

cat, ich finde diese wohlstandsjammerei auch lächerlich, ich kann mir gut vorstellen dass du und ich es gar nicht so verschieden sehen, wenn wir auge in auge reden würden.
kittylee: ja genau, ums ernähren geht es nicht, das stimmt schon. sagen wir es geht darum, am sozialen leben in dieser gesellschaft teilnehmen zu können. manchmal ist das irgendwie am leben vorbei, zum beispiel wenn in einer kantonsschule innerhalb von wenigen monaten mehrere "exkursionen" gemacht werden, die selbstverständlich je mehrere hundert franken kosten. willst du da deinem kind untersagen dabei zu sein, obwohl es mehr kostet als du dir für ferien leisten kannst? ja das ist dann wirklich nicht überlebensnotwendig
nartanesi: es geht ja nicht ums querdenken per se. wenns so wäre, ja klar, dann würde es dazugehören belächelt zu werden.
nochmals an cat:
ich mag diese stories über sozialhilfebetrüger nicht. ich glaube sie auch nicht.
bitte lass dich mal auf den gedanken des bedingungslosen grundeinkommens ein. nein die kontrolle braucht es nicht, wenn sowieso jeder (schweizer?) ein grundeinkommen erhält. wenn es in einer höhe angesetzt wäre, die keine grossen sprünge ermöglicht, wären die meisten von uns nicht zufrieden mit diesem level und würden mehr wollen. allerdings würde durch den umstand, dass es nicht notwendig ist, einer erwerbsarbeit nachzugehen, auch das ganze wertesystem über den haufen geworfen. statussymbol wäre dann vielleicht das soziale eingebettet sein, weil es im grunde das ist, was den menschen glücklich macht. wenn man zufrieden ist, möchte man doch nichts ändern. ist stillstand erstrebenswert? wenn nun also jeder sagen wir 3000 zum überleben hätte, plus pro kind 500, dann würden schlecht bezahlte jobs besser bezahlt werden müssen, weil sie sonst keiner macht. es gäbe darum auch mehr teilzeitstellen. die überbezahlten jobs würden verschwinden, weil für die ausbeuterei keiner mehr so viel zahlen würde. es gäbe aber leute, die diese jobs auch mit herzblut machen würden, wenn sie schlechter bezahlt werden. studieren würde keiner mehr nur weil es nachher einen gut bezahlten job gibt, sondern nur noch aus interesse an der sache. es wäre ein wandel zu mehr kreativität, produktivität. die leute würden ihr leben in die hand nehmen und nicht mehr ackern um konsumieren zu können.

vielleicht ist es auch so, dass ich halt schon über dieses "ich will die ganze welt verbessern"-alter heraus bin. ich versuche schon, die welt zu verbessern, jeden tag. aber das mache ich nicht global, sondern im kleineren kreis. ich sorge dafür, dass es meiner familie gut geht, meinen freunden, nachbarn und helfe da, wo irgendwo not am mann ist, sei es mit aktiver mithilfe sozialer art oder auch finanziell. wenn jeder in seinem umfeld dafür sorgen würde, dass es da gut geht, dann ginge es doch allen gut. oder ist das genau so naiv wie gewisse weltverbesserungs-theorien? auf jeden fall scheint mir diese variante einfacher auszuführen. nur scheitert auch sie wieder am egoismus der menschen... und darum kann unsere gesellschaft nie perfekt sein, denn die gesellschaft sind wir...!

@slomo: es ist hier manchmal auch etwas schwierig, differenzierte diskussionen zu führen. deshalb meine oft plakativen kommentare. aber es gibt viele leute - auch hier! - die über alles und jedes motzen. nichts scheint recht zu sein. alles in der schweiz wird schlecht gemacht und überall anders ist es besser.(was sowieso absoluter quatsch ist!) das meine ich mit ständig an allem rummotzen. ich schlucke auch nicht kritiklos alles und jedes - frag mal die leute, welche mich persönlich kennen!;-) aber irgendwann im laufe meines lebens habe ich gelernt, zufrieden zu sein, mit dem was ich habe und irgendwie auch dankbar zu sein, dass es mir im grunde eigentlich gut geht. und den meisten menschen hier geht es recht. es gibt viele, die sich einschränken müssen, aber keiner muss hier hungern. die anspruchshaltung gewisser leute ist einfach grenzenlos. ich finde es auch schlimm, dass es working poor gibt. aber noch schlimmer finde ich diese schmarotzer, die meinen, der staat sei ihnen etwas schuldig. ich kenne echt eine person, welche eine riesige wohnung an bester lage hat, einen offroader fährt - und bis vor kurzem sozialhilfe bezogen hat. gleichzeitig wird aber von deren ganzer mischpoke ständig über unseren staat gelästert. wegen solchen leuten kommen doch dann die zu kurz, die es wirklich nötig haben. und deshalb brauchen wir halt auch diesen wasserkopf, wie du es ausdrückst, denn ohne kontrolle geht es nicht.

Es liegt in der Natur der Sache - also Querdenker zu sein- gegen bestehende Konventionen zu handeln. Das ist normal. Das jede Gesellschaft flexible oder nicht flexible Normen lebt ist auch normal.
Wenn dich das Belächeln nervt-dann sorry bist du kein Querdenker.

@slomo
wir "reichen länder" orientieren und identifizieren uns stark mit und nach unserem kapital und einkommen. wissen, technologie, leistung, status-symbole...wenn die anforderungen an unsere gesellschaft und die damit verbundenen unterhaltskosten nicht so dermassen hoch wären (must have vs nice to have), würde das "ernähren" einer familie sich niemals als ein problem darstellen! auf etwas verzichten müssen oder sich auf etwas beschränken und reduzieren müssen, wo wir doch eigentlich alles haben könnten oder haben sollten (und es tatsächlich auch solche gibt die alles haben), dieser umstand nennen wir hierzu lande "leiden" und "armut"!

hätte ich nicht besser sagen können...

ok etwas konkreter mit der kritik disneyland: cat weiss was wirkliche probleme sind, und woran man merkt dass es uns hier gut geht, und dass man das schätzen sollte. meiner meinung nach ist ein wirkliches problem, dass in einem der reichsten länder der welt es nicht möglich ist, dass jemand von seinem salär seine familie ernähren kann. statt sozamt, alv und ahv/iv wäre meiner meinung nach sehr viel menschlicher ein bedingungsloses grundeinkommen auszurichten. das grundeinkommen ist bereits durch die erwähnten versicherungen garantiert, nur ist es an bedingungen geknüpft, für deren kontrolle ein mega bürokratischer wasserkopf eine menge papier vernichtet. es ist unwürdig für den einzelnen bedürftigen und lächerlich für ein so reiches land

cat: wenn du wirklich wissen wollen würdest, ob ich wirklich finde uns gehe es schlecht hierzulande, dann hättest du vielleicht in meinem letzten beitrag in meinem letzten beitrag eine sehr bestimmte antwort dazu gefunden :-D wenn also jemand findet, unsere gesellschaft nervt, dann ist das für dich "ständig an allem und jedem herummotzen"? man kann - wie ich doch eigentlich schon schrieb - sehr wohl finden, dass es uns hier saumässig gut geht, und trotzdem kritik üben. nämmli. würkli. weil es uns so saumässig gut geht hierzulande nenne ich es auch disneyland

in zeiten der globalisierung und in zeiten wo sogar überzeugte "westen-hasser" oder kommunisten zu kapitalisten werden, kann eigentlich immer weniger von besser oder schlechter die rede sein. dieses "die haben's gut", "die noch besser" und "das sind ganz armi sieche" ist von gestern. nicht geld richtet an, wir richten an!
materielle oder finanzielle armut kann man, sollte man aber nicht mit geistiger oder seelischer armut vergleichen. wissen ist das eine. wissen umsetzen und für sich leben, das andere. afrika weiss dass es andere führungsmethoden, andere staatsformen, andere wege zur bewirtschaftung ihres landes etc. gibt...dennoch herrscht bei den meisten afrikanischen staaten die willkür (und das gleiche denken von besser od. schlechter, einfach ohne entsprechendes "das darfst du, das nicht" gesetz). auf der anderen seite: in afrika's strassen kann ich (wenn ich will) als frau meine verstopfte nase (ohne taschen-tuch) entledigen ohne ausgegrenzt zu werden und es ein "wäääähhhh so gruusig, das gehört sich aber nicht für eine frau" hallt...unsere grenzen sind nicht die ihren und umgekehrt. wenn man zu vergleichen beginnt, findet man immer etwas das anderst, besser oder schlechter ist als das eigene. also warum erst damit anfangen? wir schweizer sind eine nation von "über-vorsichtigen". geld hat für uns einen enormen, emotionalen wert. sicherheit wiederum hat was mit kontrolle zu tun. die gesetze und regeln die wir aufstellen sind die folge von erfahrungen die wir gemacht haben (erfahrungen die von der angst geprägt sind). wir schweizer fühlen uns sicherer, wenn wir uns selbst und alles drum herum kontrollieren können. das kontrolle einem keine echte sicherheit garantieren kann, wissen wir auch! was nun? ob mit od ohne spielregeln, ab wann geht es uns eigentlich besser? oder schlechter? ab wann fühlen wir uns nicht mehr für andere schuldig?

nein slomo, ich bin kein zahnrädchen, ich ackere nicht meine 42 stunden, ich versuche nicht immer mehr geld einzunehmen, um immer mehr ausgeben zu können, ich reisse auch meine klappe auf, aber doch nicht ständig und wegen jedem hafechäs. ich verfolge gewisse dinge, die gerade jetzt abgehen, mit grosser besorgnis. aber ich versuche, mein leben so zu gestalten, dass ich nicht immer voller unzufriedenheit meine tage rumbringe, an allem und jedem was auszusetzen habe und ständig nur rummotze. jeder hat seine ärgernisse, aber wirkliche probleme relativieren doch einiges wieder. wenn du ein kind im spital hast, von dem du nicht weisst, wann es wieder heimkommt, wie es den rest seines lebens verbringen wird und wie lange das überhaupt sein wird, dann gehts dir wirklich scheisse. wenn dann das kind überlebt und sein leben weitergeht, die zukunft ganz gut aussieht, dann gehts dir doch gut! und dann musst du dir nur noch bewusst werden, dass dein kind in vielen anderen ländern nicht den hauch einer chance gehabt hätte, dass es nur ein gutes leben führen kann dank dem einsatz vieler ausgezeichneter ärzte, die nicht lockergelassen haben - über jahre hinweg! - bis sie endlich rausgefunden haben woran das kind wirklich leidet. dann wirst du kaum noch sagen können, dass es uns hier nicht gut geht!

hey :-) man kann durchaus erkennen dass es uns hier saumässig gut geht und trotzdem meckern. die pure glückseligkeit hier allover? na toll, brave zahnrädchen, immer hübsch brav 42 stunden oder mehr arbeiten und versuchen immer mehr geld einzunehmen, um immer mehr ausgeben zu können. dabei nicht vergessen: glückseligkeit ausstrahlen und klappe halten

@rick: gut gesagt! sicher auch ich ärgere mich über gewisse dinge. aber ich kann doch nicht ständig nur rumjammern, motzen und schwarzsehen. uns geht es doch gut!
und wenn ich mich wirklich aufrege, dann über ignoranten, egoisten und dumme schmarotzer. davon hat es entschieden zuviele! ob es mehr sind als früher, weiss ich allerdings nicht...