Kommentare

@borderline: in einer liberalen, offenen gesellschaft definiert das grosse ganze, wie der hase läuft. die synthese aus dem grossen ganzen ist normalität. sogesehen entsteht die übersättigung von der du sprichst wohl vor allem aus der freiheit, die die menschen hier geniessen und mit der sie nicht so umgehen wie du das für richtig hällst. was willst du tun, um die gesellschaft zu ändern? die masse an die leine legen? sie umerziehen? ein lebenlang jammern? meiner meinung nach gibt es nur eins was du tun kannst, und dies haben hier schon einige angebracht. lebe dein leben so wie du es für richtig hällst, du hast die freiheit dazu, hier. anstatt dich täglich zu ärgern über die dumme grosse masse, lebe dein kleines leben in freude und als vorbild für die art, wie man deiner meinung nach ein gutes leben lebt.

Schon mal daran gedacht, dass wir einfach immer mehr werden und uns damit gegenseiteig immer mehr einschränken und auf den Geist gehen? Nur so als Beispiel: Als ich damals, anfangs der 80er, noch mit dem Zug zur Schule gefahren bin konnte man sich das 4er-Abteil noch aussuchen und die Nase aus dem geöffneten Fenster strecken. Heute wird man zusammengepfercht in doppelstöckigen S-Bahnen an den Arbeitsplatz gekarrt. Allein soche dinge stellen eine grössere Belastung dar. Kein Wunder gehen wir uns gegenseitig in dem Gerdänge in S-Bahn, Bahnhöfen, Strassenverkehr, Restaurants, Ausgang etc. gegenseitig auf die Eier und fühlen uns in unserer Freiheit eingeschränkt.

@polska Danke für den Denkanstoss! Den Teil nach der Auflistung sollte sich vielleicht der/die eine oder andere Unzufriedene an den Kühlschrank heften...

absolute uniformität herrscht in unserer angeblich entwickelten gesellschaft. schade alle chancen verpasst....steht auf, engagiert euch: wecansolveit oder grundeinkommen z.b. cheers

Also, Borderlin, ich kann deine Sichtweise verstehen. Ich hab auch manchmal das Gefühl, es gibt nur noch egozentrische Arschgeigen um mich rum und alle wollen sich gegen alles absichern durch Verbote usw.
Aber: Ich teile dennoch workaholica's Einstellung und die der anderen: Es kommt nicht so sehr drauf an, in was für einem System man lebt. Entscheidend ist, was man draus macht. Wenn dich Dinge nerven: Du hast die Freiheit, etwas dagegen zu tun! Kannst dich auf die Bahnhofsstrasse stellen und Reden halten (ist jetzt nicht sarkastisch gemeint), kannst Initiativen starten, was weiss ich. Du hast sogar die Freiheit, dich für eine Revolution einzusetzen (in gewissen Grenzen, was ich aber befürworte). Klar wirst du vielleicht dumm angeschaut, aber das ist eben deine persönliche Entscheidung. Tu was du willst und lebe mit den Konsequenzen.
Diese Freiheit, die ist LÄNGST nicht selbstverständlich, wie hier schon betont wurde. Und diese Freiheit ist mir persönlich sehr viel wert, und deswegen finde ich auch "das System" in dem wir leben letztlich gar nicht übel.
So, Ende der Predigt.

@smashing! wie gesagt: ich neheme beschimpfungen gerne entgegen, aber bleibt doch bitte beim thema...

@*****: bin auch völlig deiner meinung, obdachlose sollte man sofort verbieten und abschaffen.

@borderline: vielleicht fragst du mal deinen behandelnden arzt, ob du eventuell doch nicht eher an einer schizophrenie, statt wie immer gedacht, am borderline-syndrom leidest...?

@table, djlong:
wäre toll wenns so einfach wäre, nicht? verschwörung? =) ich sehe übersättigung und gleichgültigkeit... aber ihr habt ja schon recht, man kann ja einfach wegschauen...

morgengedanken
mich nerven leute die im system eine verschwörung sehen derer sie sich zu entziehen können glauben. leute die den feind in der zunehmenden freiheitseinschränkung sehen deren schnmied wir alle sind und sich dadurch als kleine kreative und intellektuelle revoluzzer sehen.

zur info: ich lebe weder angepasst noch lasse ich mich bevormunden, ich habe nicht von mir gesprochen, sondern vom grossen ganzen. die negativ angehauchten raktionen wie einleitend erwähnt muss ich aber fast täglich erleben. klar ich kann mir sagen: was solls, lach drüber. aber ich mag kein kopf in den sand stecker sein. respekt, tolleranz, mit und nebeneinander sind bei vielen leuten leider nicht sehr hoch im kurs. man kümmert sich vielleicht noch um seinen freundeskreis, was soll man schon einem fremden unterstützung anbieten oder gar respektvoll sein? das ist mein bild unserer gesellschaft, die sich nicht auf landesgrenzen reduzieren lässt. genau diese 'mir gehts ja gut und das ist alles was zählt'-haltung die hier in meinen augen von workaholic oder lisabruder vertreten werden, das ist das traurige an unserer gesellschaft...

denke auch, das borderline und catherine (wieso eigentlich immer die) sich hauptsächlich ab sich selber nerven.
Ist etwas verboten nervern sie sich über das Verbot. Und ist es nicht verboten und alle tun es, nerven sie sich darüber, dass alle es tun.

mensch leute, ihr seit doch einfach tränen. habt mehr sex! das ist subversiv, das kann nicht gekauft/gesponsort/werbeunterbrochen werden, ist komplett trendunabhängig, kostet nichts und ist gesund. ihr macht euch und euern partnerinnen eine gute zeit und verweigert dabei unsinningen konsum.
ich weiss schon, dass nicht alles gold ist was glänzt, aber welche gesellschaft hatte es besser als wir? es gab zeiten da landeten querdenker auf dem scheiterhaufen und armeeverweigerer im knast. vor gar nicht all zu langer zeit hatten die frauen kein stimmrecht und ausländer waren menschen zweiter klasse. nee nee, das hier ist jammern auf hohem niveau.

Workaholica: jawoll!
Klar gibt es Dinge, die man kritisieren darf (muss und sollte), aber grad grossräumig die ganze Gesellschaft anklagen bringt ja auch nix. Adenauer sagte mal sowas wie: Man muss sich irgendwie mit seinen Zeitgenossen arrangieren, denn es gibt keine andern..

Jede Gesellschaft braucht Normen und Regeln, das war schon bei den Höhlenbewohnern so, und sogar im Tierreich gibt's diese. Aber innerhalb dieser Normen geniessen wir unendlich viel Freiheit, das zu tun, was wir wollen und wie wir es wollen. Ich weigere mich zum Beispiel, ein Handy zu besitzen, weil ich nicht rund um die Uhr erreichbar sein will und weil ich das für einen überflüssigen Schnickschnack halte. Ich hab kein Auto, weil man sich in diesem Land bestens ohne ein solches bewegen kann. Ich guck mir keine angesagten Hollywoodfilme an, auch wenn alle Welt darüber redet. Ich arbeite relativ schlecht bezahlt für einen Kulturbetrieb, aber es macht mir Spass. Ich hab mir über die Jahre einen kleinen, aber zuverlässigen Freundeskreis zugelegt ("Bekannte" hat man ja eh genug) und ich tue im Grunde nichts, was mich anödet und niemand sagt mir, wie ich zu leben habe, auch nicht innerhalb der Partnerschaft. Was bitteschön sollte mir an meinem Alltag auf die Nerven gehen?
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