Dienstag, 06.11.2007

Winterthur : Dienstag:Rainer Werner Fassbinder, Michael Frayn & die Museumsdirektoren

         Genie und Wahnsinn
Genie und Wahnsinn Rainer Werner Fassbinder: Vor 25 Jahren starb der deutsche Regisseur, Filmproduzent und Autor. Nach einer chaotischen Kindheit in Nachkriegsdeutschland – sein Vater lehnte ihn ab, dafür hing Fassbinder krankhaft an seiner Mutter – und stark prägenden Pubertät drehte er mit 20 seine ersten Kurzfilme. Danach bewarb er sich an der Film- und Fernsehakademie in Berlin, die ihn aber zwei Mal abwies. Das deutsche Reich und die deutsche Gesellschaft stehen in vielen seiner Theaterstücke und Filme im Mittelpunkt. Oft ergriff er Partei für die Schwachen, Unterdrückten und Benachteiligten. Bis zu seinem Tod – Fassbinder lebte selbstzerstörerisch und konsumierte Alkohol und Kokain – drehte er über 40 Filme. Zwei davon sind heute zu sehen: Sein erster Kurzfilm «Stadtstreicher» und «Katzelmacher», seinen ersten grossen Publikumserfolg. Das Filmfoyer zeigt ausserdem «Angst essen Seele auf» (13. November), «In einem Jahr mit 13 Monden» (20. November) und «Lili Marleen» (27. November).
20:30 Kino Loge 3
filmfoyer.ch
         Englisch und Deutsch
Englisch und Deutsch Michael Frayn: Dramatiker, Romancier, Drehbuchautor und Übersetzer Michael Frayn arbeitete in den 60er-Jahren als Journalist für Guardian und Observer. Was er damals erlebt hat, floss unter anderem in den Roman «Toward the End of the Morning» ein. Frayn gewann zahlreiche Preise und wurde für den Booker-Preis nominiert. Kürzlich wurde «Gegen Ende des Morgens» auf Deutsch veröffentlicht. Frayn liest aus der englischen, Schauspieler Klaus Henner Russius aus der deutschen Fassung. Manfred Papst von der NZZ am Sonntag moderiert die Lesung.
20:00 CoalMine
coalmine.ch
       Offen und ehrlich
Podiumsgespräch: Hast du dich auch schon gefragt, warum ein Museum gerade diese Bilder ausstellt? Falls ja, verraten dir Dieter Schwarz (Kunstmuseum Winterthur), Matthias Haldemann (Kunsthaus Zug), Friedemann Malsch (Kunstmuseum Lichtenstein), Urs Stahel (Fotomuseum Winterthur) und Roland Wäspe (Kunstmuseum St. Gallen), wie Museen sammeln. Falls nein, vergiss die Fragen einfach gleich wieder…
18:30 Kunstmuseum Winterthur
kmw.ch
         Webschnipsel
Webschnipsel Yasni - Was das Internet über dich weiss: Es hört sich zunächst unheimlich an. "Yasni" weiss so einiges über dich. Es bezieht sein Wissen aus den diversen Suchmaschinen und Web 2.0-Portalen auf denen persönliche Daten gespeichert sind. Die Personensuchmaschine ist vor allem für diejenigen wichtig, die schauen wollen, ob ihnen das Internet die Bewerbung verhageln könnte. Schliesslich lesen die Personalchefs längst mit, was online passiert.
mehr dazu
       Doku
Arm dran - Die Gesichter der Unterschicht: Unterschicht hat viele Gesichter, und das ist neu. Neben den schon immer zu kurz Gekommenen finden sich hier Menschen wieder, denen es vor kurzem noch gut ging.
20:40 Arte
arte.tv
 
   http://www.wulffmorgenthaler.com/
         Lesen
Lesen Mundgeruch im Herbst ist am Schlimmsten: Die süsse Susi  wollte nur knutschen! Aber ihr Freund Peter ergriff die Flucht: "Susi, Du stinkst!!" Amerikanische Forscher haben herausgefunden: Unsere Hormone machen Mundgeruch! Besonders schlimm ist es im Frühling und Herbst, wenn der Hormonspiegel hoch und runter hüpft.
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       Hören
Tom Armitage - On Noodle Sunday: Shoppen in Zürich? Gerne kommen auch die Innerschweizer zu uns nach Zürich zum Einkaufen. Tom Armitage erzählt über den Noodle Sunday.
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   Wisi: Odermatt in Afrika (Teil 1)

Ein Freund unsererseits, halb Geologe halb Meteorologe und halb Weltenbummler, bummelt gerade durch Afrika. Und teilt das allen in seinem Mailverteiler mit (seine Erlebnisse und so). Eine Fortsetzungsgeschichte in 15 (Plusminus) Teilen, beginnend ab jetzt.

Mombasa:

Jambo, Jambo bwana,
Habari gani,
Mzuri sana.
http://youtube.com/watch?v=siRKUB9WTgA&mode=related&search=

Mein Abstecher ins ehemalige Deutsch-Ostafrika ist eigentlich beruflich motiviert, weshalb ich zunächst zu 2 Wochen Konferenz in einem Wohlfühlbunker vor den Toren Mombasas interniert worden bin. Der wissenschaftliche Austausch mit Kollegen aus allen Ecken Afrikas und Europas war aufopferungsvoll, dass ich den Pool kein halbes Dutzend mal von innen gesehen habe, bezeugt meine Hingabe wohl ausreichend.
Die tatterigen Arrangementtouristen, die den Rest des Geländes bevölkerten, sahen wir nur zu den Fütterungszeiten. Und manchmal beim Feierabendbier (Tusker), wenn sie sich von ihren mitgereisten Enkelsöhnen zu ein paar Reggaebeats um den Pool steuern liessen. Oder ihren Dirnen. Ansonsten waren das Unterhaltungsangebot im Hotel spärlich, wenn man mal vom Ping Pong Tisch und dem lebensnah in 1:24 kopulierenden Nashornpaar aus massivem Tropenholz im hoteleigenen Souvenirshop absieht.

Auslauf war hauptsächlich Abends, dem Strand entlang bis zu Yul's Fresstempel (Yul ist der Mann von Heike), und wieder zurück. Und obwohl kaum ein Steinwurf und nur zwei bewaffnete Checkpoints voneinander entfernt, waren die Eindrücke unterwegs mannigfaltig. Chilla zum Beispiel ist ein aufgestellter junger Mann aus einem nahegelegene Dorf, der in sich den "Hustler" von Bamburi Beach sieht. Er heisst eigentlich Rashid, und erzählte voller Stolz, wie er Dope und Nutten bis 9/11 mit einer Kofia auf dem Kopf vertickte, aber dann wegen des weltpolitischen Klimas auf Baggy Chilla umsattelte, der Basketball-Shirts trägt und einen Kollegen bei sich hat, der immer mal wieder kurz "Jah, jah mann." sagt. Chilla war ein ganz übler Rassist, und es forderte ihn sichtlich, sich bei einer Gruppe anzubiedern, die von bleicher als ich bis dunkler als er reichte. Hin und wieder gab er ein paar völkerverbindende Floskeln von sich, aber als er sich bei meinen afrikanischstämmigen Kollegen über die Hüftsteifigkeit der Mzungus (aka Falang, Gaijin, Gringo etc.) mokierte, wäre mir fast mal ein "Dafür haben wir AHV, du Nase!" entfahren.

 
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