Ronster

Luise ist tot. Mein geliebter, giftgrüner Philodendron ist von uns gegangen. Vor fünf Jahren hielt ich Luise zum ersten Mal in den Händen, und ich wusste, dass sie eine ganz besondere Pflanze ist. Die schönsten Momente teilte ich mit ihr. Als ich zu Hause Tango tanzte - Luise sah zu. Als ich das 5000er-Puzzle löste – Luise applaudierte stumm. Als ich meinen Rekord in Mario-Kart brach – Luise war so stolz. Vorbei vorbei, vorbei…Heute um 14:00 Uhr findet das Begräbnis von Luise dem Philodendron statt. Treffpunkt ist der Kompostkübel vor meinem Haus.

 

Trauriger Gruss in die Stadt

Wow. Dieses Wochenende ist in Winti so unglaublich viel los, dass ich mir sogar ein Wochenendplan machen muss. Und diesen will ich dir natürlich nicht vorenthalten. Also, hier ist er: Rons-Wochenende-Masterplan.

Freitag, 17:00 , etwas Sprudliges im Lieblingsbeitzli trinken gehen
Freitag, 19:30, Hitlers taster, im Theater am Gleis schauen
Freitag, 23:00, (je nach Energielevel) ins Krafti ans Ad:ap:ta gehen
Samstag, Morgen, ausschlafen
Samstag, Mittag, hoffentlich immer noch schlafen
Samstag, 13:00, irgendwo gutes Mittagessen gehen
Samstag, 14:00, noch geschwind durch den Flohmi streifen
Samstag, 15:00, endlich das Ämtli machen und Krimskrams erledigen
Samstag, 20:30 / 21:00, Entweder an den Winti-Match oder in Albani ans Konzert gehen
Samstag, 23:00, im Salzhaus zum besten Girlpop abdancen
Sonntag, Mittag, natürlich ausschlafen, was denn sonst?
Sonntag, 14:00, Diskussion im Fotomuseum
Sonntag, 17:00, z’Nacht vorbereiten mit meinen Gspändlis
Sonntag, 20:05, Tatort schauen

Und schlussendlich lasse ich mich in die weichen Kissen fallen und schaue mit einem Lächeln im Gesicht auf ein verdammt schönes Wochenende zurück. Einfach traumhaft!

Für alle, die am Samstagabend keine Lust auf Fussball haben (was es ja auch mal geben darf), habe ich hier ein einfach perfektes Programm: Ganz viel Winti-Musick von Lily Claire und Moira im Albani. Ich könnte jetzt wie in jedem Bandportrait ein paar floskelhafte Begriffe wie “characktervoll”, “von rhythmischen Wellen getragen” oder “mit französischen Charme” verwenden, um die Bands zu beschreiben, aber sind wir mal ehrlich, da versteht niemand, was Sache ist. Deshalb nimm dir die fünf Minuten Zeit und hör bei diesen beiden Songs rein und lass dich überzeugen.

Wenn ich im Morgengrauen am Samstagmorgen durch die beinahe leeren Gassen von Winti nach Hause schlurfe, laufen mir die unterschiedlichsten Charaktere über den Weg. Manchmal Brötchenholer:innen, Jogger:innen oder Gleichgesinnte, die auch gerade mit einem kleinen Tinnitus den Nachhauseweg angetreten haben. Doch alle zwei Wochen sehe ich auch so Spezialist:innen, die dann einen halben Hausrat dabei haben und eine Kuckucksuhr oder ein Babybett aus dem Auto laden. Verdutzt kucke ich ihnen dabei zu, bis ich begreife, dass ja Flohmi ist und um mich herum Stände wie Pilze aus dem Boden spriessen. Genau! Ach Mensch, beinahe hätte ich dieses Spektakel verschlafen, doch nein nein, an diesem Wochenende ist noch der Zweitletzte dieser Saison. Deshalb muss ich früher oder später noch vorbeischauen, bevor es für die Antiquitäten wieder zurück auf ihre Estriche, in die Kellerabteile oder in die Maag zum endgültigen Winterschlaf geht.

Beim letzten Umzug sind mir meine alten Fotoalben meiner Kindheit in den Schoss gepurzelt. So viele schöne Momente: Weihnachten mit meinem ersten Gameboy und Tetris, komplett verdreckt beim Heimkommen vom Räuber-und-Bulle-Spielen oder ich mit meiner Schultüte am ersten Schultag. Und dann habe ich realisiert, dass es heute mit unseren Handys ja ganz anders sein muss. Durch die Kinderfotos wird mit Kinderfingern geswipet, Facetimeanfragen von der Gotte oder dem Götti in jungen Jahren selber angenommen und die Technik wird besser als von den Grosseltern verstanden. Doch was macht das mit der kindlichen Generation von heute? Genau darüber wird heute passend zur Ausstellung “Wahlfamilie - Zusammen weniger allein” mit Erziehungswissenschaftlerin Jutta Wiesemann und Medienpsychologin Isabel Willemse im Fotomuseum Winterthur diskutiert. Klingt nach einem spannenden Sonntag!

Eintritt: kostenlos

Der Herbst ist eine meiner liebsten Jahreszeiten. Vor allem deshalb, weil ich die farbenfrohe Natur in dieser Zeit des Jahres so bewundere. Doch warum färben sich die Blätter der Bäume und Sträucher rot, gelb und orange während dieser Zeit? Die Wahrheit ist: Die Blätter verfärben sich gar nicht, die herbstliche Farbe war von Anfang an schon da. Was sich verändert, ist das grüne Chlorophyll. Die Pflanze baut es ab und lagert es fürs Frühjahr in den Wurzeln. Was übrigbleibt, sind die Stoffe Carotinoide und Xantophylle, die das Blatt in den herbstlichen Tönen erstrahlen lassen.