Moin Ronster

Flirten gehört nicht zu meiner Stärke. Vor allem das textliche Flirten ist sogar eine grosse Schwäche. Gerne vergleiche ich mein Talent mit einem Ölfass, das einen steilen Berg runterrollt. Eine unausweichliche Katastrophe also. Kürzlich lernte ich eine tolle Frau kennen und schrieb wie verrückt mit Es lief gut bis ich den unsäglichen Spruch tippte: «Na, hast du lust auf ein Rondez-vous?» Als Antwort erhielt ich gähnende Leere und nicht enden wollende Stille. Na ja, wenigstens hab ich noch dich Ronster...

Grüsse in die Stadt,

Ich erzähle dir kurz von der Szene, die sich heute Morgen bei mir abgespielt hat: Ganz zerzaust lag ich im Bett, der Wecker klingelte und auf dem Display stand, dass das Programm der diesjährigen Winterthurer Musikfestwochen draussen sei. Euphorischer Stress übermannte mich und hastig versuchte ich, die Nachricht zu öffnen. Leider verfehlte ich das Icon und stattdessen erhellte meine Taschenlampe das ganze Zimmer. Daraufhin verpasste ich geblendet die Browser-App gleich nochmals und traf stattdessen den Taschenrechner. Wild addierend und subtrahierend musste ich kurz durchatmen, runterfahren und mit einem kühlen Kopf weiter machen. Zu guter Letzt trafen meine verschlafenen Finger endlich den Internetbrowser und ich konnte nachsehen, welche Acts in diesem Jahr die Winterthurer Altstadt mit Musik versorgen. Mannomann, was für eine Odyssee das war! Auf was freust du dich am meisten? Schreibs mir doch hier, dann können wir uns zusammen darauf freuen.

Für mich ist das Thema der nichtbinären Geschlechtsidentität schon länger präsent. Ich selbst weiss nicht genau, was ich bin und bin somit beides und nichts zugleich. Falls dir noch ein paar Eindrücke in dieser Thematik fehlen, dann empfehle ich dir heute den Gang ins Museum Schaffen. Dort spricht heute nämlich Sascha Rijkboer als nonbinäre Person, also weder Mann noch Frau, über die Hürden des Alltags: falsche Pronomen, Umkleidekabinen, Toiletten und binäre Formulare. Sascha setzt sich in Text, Bild und Film für queere Anliegen ein und möchte mehr Klarheit, Gleichheit und Freiheit sorgen. Es lohnt sich also allemal, den Weg zum Lagerplatz unter die Füsse zu nehmen.

Eintritt beträgt 10 CHF und als Mitglied ist der Eintritt frei.
Beginn: 19:00

Scones, das Königshaus, die Beatles und der Junge, der überlebt hat. Das habe ich immer im Kopf, wenn ich an Grossbritannien denke. Und heute tritt im Albani eine Band auf, die bald auch dazugehören könnte: Leap. Erst neulich im 2021 gegründet, bringen die Londoner Boys mit unbestreitbaren Refrain-Hooks, Rock’n’Roll-Extremen und Leadsinger Jacks einzigartigem Gesang die verdrehten Schattenseiten Londons und Jacks eigene Kämpfe mit der psychischen Gesundheit auf die Bühne. Unterstützt werden die Londoner von 4 jungen Zürcher:innen, die zusammen als Fjälla eine aufregende Mischung aus Postpunkt und Indierock in diversen Sprachen präsentieren. Bist du bereit dafür? Wieder einmal im besten Club der Steinberggasse gemeinsam schwitzen, mitsingen und ein wenig tanzen? Also ich auf jeden Fall, bis später!

Eigentlich bringe ich Tipps, die ein bis zwei Sachen enthalten. Doch heute muss ich fürs Kraftfeld eine Ausnahme machen, denn die lieben Leut’ haben einfach stabil viel Programm heute Abend. Gemütlich können heute du und ich im Barbetrieb ab 19.00 Uhr starten, danach das Intro vom Supportact Juicy Bee & Babay Gun aka Julie Bugnard (Sun Cousto) & Elia Raschle, die eine spannende Mischung aus Casio-Synthies, Gitarre und minimalistischen Drumloops eine Stimmung aufbauen, die an ein klassisches Videospiel aus der SNES-Ära erinnert. Daraufhin gehts mächtig gut weiter mit Louis Jucker & Band, der als Anti-Singer-Songwriter mit scherbelnder, chrosiger und authentisch lo-fi-mässiger Musik die Zuhörerschaft in seinen Bann zieht. Und last but not least wird vor- und nachher von DJ S.G.A.T.V. Stimmung gemacht. Kannst du es dir vorstellen? Nicht? Dann hör unten mal rein und vielleicht sehen wir uns ja im Getümmel.