Guten Morgen Rolf, Giuseppina und Karim!

So heissen die drei Spatzen, die schon früh an mein Fenster fliegen. Nicht um mich zu grüssen, sondern um das Futter aus dem neu montierten Vogelhäuschen zu picken. Seit das nämlich hängt, werde ich täglich vom Vogelgezwitscher geweckt. Neben Rolf, Giuseppina und Karim kommen oft auch Sturmius, Feng-Shui und Touluse vorbeigeflattert und ja, einen Vogel habe ich sogar Ronster genannt.

Gruss in die Stadt

Wie al dente gekochte Pasta verschlinge ich Buchzeilen in ganz Winti. Egal, ob im Bus, in der Badi oder auch im Rosengärtchen. Doch ein Platz, der für mich auch immer sehr hoch im Kurs steht, ist der Kirchplatz. Neben der alten Stadtkirche auf einer Bank, auf dem Brunnenrand sitzend oder doch im kühlen Innenhof bei der Stadtbibliothek, irgendwie hat dieser Platz etwas Literarisches. Nicht wenig Schuld daran tragen die bereits erwähnte Bibliothek, aber auch einer meiner liebsten Buchläden: der Buch am Platz. Und der steht momentan literarisch gesehen schweizeit im Rampenlicht, denn die lieben Damen sind für den Preis der Buchhandlung des Jahres nominiert. Überwältigend, nicht wahr? Deshalb meine kleine Bitte an dich: Stimm hier kurz ab und zusammen holen wir das Ding nach Winterthur.

In mir keimt schon lange der Wunsch, mein breites Fenstersims zu bepflanzen. Auf der Samenkarte stehen die marokkanische Minze, der klassische Lavendel und eine Mischung von kleinen Sonnenblumen. Doch das ist erst der Anfang und heute ist der Tag gekommen, an dem alles in die Erde wandert. Wie sieht’s bei dir aus? Kannst du mir noch was aus deinem (Mini)Garten empfehlen? Denn meine anderen Fenstersimse sind noch nackt, kahl und brauchen was Grünes, Buntes, Wachsendes. Einfach ungeniert schreiben, ich freue mich über alle Tipps. Und nächste Woche schreib ich dir dann alle Empfehlungen, damit wir alle noch mehr bunte, schöne und wachsende Fenster in Winti bestaunen können.

Na, hast du schon lange nicht mehr deine alte, stinkende Legi benutzen können und dich bereits gefragt, wofür du das olle Ding überhaupt mit dir rumschleppst? Dann mach deine Lauscher auf und hör mal zu: Jeden Donnerstag ist Legiabend im Gewerbemuseum Winterthur, an dem du gratis reinkommst. Für die Ausstellung Textilindustrie & Artists in Residence, die die momentane Auseinandersetzung von internationalen Kunstschaffenden mit der ostschweizerischen Textil- und Designwelt ermöglicht, gibt es heute sogar eine öffentliche Führung. Mit der Präsentation von 13 Positionen bietet sie einen Einblick ins dreijährige Pilotprogramm und zeigt das Potenzial, das sich bei einer engen Kooperation zwischen Gestaltung, Kultur, Technologie und Wirtschaft entfalten kann. Das ist doch mal ein Grund für die Legi, also nichts wie hin.

Mit Legi Gratiseintritt und -führung, Besammlung für die Führung auf der 2. Etage.

Gestern lief ich ganz entspannt durch die Altstadt, als ich plötzlich etwas so Wunderschönes gesehen hatte, wie schon lange nicht mehr: das Befüllen der Steibibrunnen. Yes, falls du es nicht mitgekriegt hast, kannst du dich jetzt freuen. Die beliebtesten Planschbecken der Stadt sind wieder in Betrieb genommen worden. Jetzt können wir wieder mit einer Flasche Prosecco oder einer gaaanzen Wassermelone für Stunden im Wasser entspannen und die Seele baumeln lassen. Und wenn du nicht so die Bademaus sein solltest, eigenen sie sich auch perfekt dafür, nach einem anstrengenden Tag in der Schule, an der Uni oder bei der Arbeit die Füsse ins kühle Nass zu tauchen und den Tag friedlich ausklingen zu lassen. Bis bald auf der Steibi!

Falls du dich schon mal gewundert hast, warum gewisse Kantone am 1. Mai frei haben — der Dank geht an die Adresse von Chicago. So schön der arbeitsfreie Tag heute ist, so schlimm war dessen Ursprung: In Chicago kam es im Rahmen des landesweiten Streiks für den «Acht-Stunden-Tag», der am 1. Mai begann, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Verlauf des sogenannten «Haymarket Riot» starben viele Menschen. Die ursprüngliche Idee aber blieb dem Tag jedoch anhaften. Noch heute demonstriert man am 1. Mai in vielen Regionen der Welt für faire Arbeitsbedingungen. Hier gibt's eine spanndende Dokureihe zum Thema.