Schreiben kann doch jede(r), wir sind schliesslich alle zur Schule gegangen, oder? Und der eine oder andere hat von Fräulein Müller sogar eine Fünf für seine Aufsätze bekommen… Doch so einfach ist es nicht. Im Winterhalbjahr reden Autorinnen und Autoren mit Gian Gianotti oder Simone von Büren darüber, wie sie arbeiten, an was sie arbeiten und von wem sie lernen. Den Auftakt macht Tim Krohn. Eintritt: 10 Franken, kostenlos für Schulklassen. Die weiteren Gesprächspartner:
19.10. Arno Camenisch
16.11. Simona Ryser
14.12. Lorenz Langenegger
11.01. Ruth Schweikert
01.02. Daniela Janjic
15.03. Raphael Urweider
12.04. Dorothee Elmiger
15:30 Theater Winterthur

Zürich einfach: Irgendwie ist immer was los in Zürich, aber nie passiert etwas. So wie in Berlin oder New York, also den Weltstädten, mit denen wir uns ja grundsätzlich vergleichen. Irgendwie kommt mir Zürich wie Groundhog Day vor, gesponsert von der Lifestyle-Mafia. Irgendwann wirken all die hart auf NY-Bitch machenden Szenemädchen und die Jungs, die nie die Eier haben, den ersten Schritt zu wagen, nicht mehr cool, sondern gähn. Ich finde, Zürich hat mehr drauf, als die ewige Möchtegern-Metropole zu spielen. Irgendwie ist es Zeit, dass Zürich wieder brennt. Was meinst du? Mehr Zündstoff auf Playlust

Mal ehrlich, was hätte Jean-Claude Van Damme noch für Filme drehen können? Als Kampfmaschine geht er mit fast fünfzig nicht mehr durch. Und auch wären Remakes von Bloodsport, Time Cop oder Sudden Death kein Publikumsmagnet. Deshalb spielte der Belgier einfach sich selber. Van Damme ist fast Pleite, steckt in einem Scheidungskrieg und gerät in Geiselhaft. Ein toller Film! Trailer

Wie sieht die perfekte Stadt aus? David Byrne, Musiker (ehem. Talking Heads) und Produzent, hat seine Gedanken und Erfahrungen aufgeschrieben. Anhand verschiedener Merkmale der einzelnen Städte, versucht er eine für ihn perfekte Stadt zu basteln. Sehr schön geschrieben! Weiterlesen

Dein eigenes Browsergame? Hier kannst du eines basteln und später vielleicht sogar verkaufen. Alles kostenlos. Und diese Website stellt Warnschilder zum Selbermachen zur Verfügung. Wieso eigentlich nicht. Und wer Phrasen in fremden Sprachen nicht versteht, der kann sie sich hier übersetzen lassen.

Bäckerhandwerk

Das Bäckerhandwerk ist mindestens so alt wie die Prostitution und nicht annähernd so teuer. Wen wundert es da, dass mein Herz dieser edlen Zunft gehört? Der betörende Duft beim Betreten der Bäckerstube, das scheue Lächeln der schönen Bäckersfrau, die mit sanften Händen einen Brotlaib mehlend liebkost und die biblische Auswahl verbotenster Köstlichkeiten lassen mich regelmässig wolllüstig erbeben. In der Bäckerei lebe ich meinen Traum einer wohligen, dem Zeitgeist enthobenen Kleinbürgeridylle jenseits von Wohlfühloasen, Megaevents oder Cumuluskarten, in der ein gütiger Zausel mit väterlichem Lächeln über Kornähren streicht.  

Warum ich das erzähle? Weil meine heile Welt wankt. Bedroht von einer Flut neuer Lifestylebackwaren, die vom Namen her eher an Apotheken und Nasalabore, denn an den zutraulichen Bäckermeister von nebenan erinnern. Power-Fit-Fun-Brote, Bodyforminglaiber oder Omega-Vita-Plus-Krusten sollen nicht nur gut schmecken, sondern gleich noch Dein Leben in den Griff kriegen. Dagegen sieht das gute alte Ruchbrot natürlich alt aus. Traurig mufft es in einer gottverlassenen Auslagenecke vor sich hin und wartet auf Erlösung. Als ich letztens in eine Bäckerei stolperte und beschämt fragte was denn ein Yoghurt-Aryuveda-Brot sei, meinte sie nur trocken „Ein Parabrot wie das Trias“. Wie bitte? Ist das noch ein Bäcker? Oder schon Star Wars?

Doch auch jenseits des Brotes wird es immer hanebüschener. Letztens trug ich eine Bodyshape-Wellnessschnitte in einer Papiertüte heim, auf der ein sonnenbebrillter Justin Timberlake-Bäcker auf einer CD surft. Als würden die Bäcker in der Tradition von Bladerunner stehen. Rollmann meinte lakonisch: „Das ist der Untergang des Abendlandes.“

Recht hat er. Die Wellnessschnitte haben wir trotzdem geteilt.

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