Umklammern seine Finger gerade mal kein Mikrofon oder goldenes Erwachsenenspielzeug, so sind sie am Turntable. "Death of a Cheerleader"- Frontmann Omar Fra, aka Diamond Skull, entzückt mit Unterstützung von Bassistin und Schwesterherz Leylah die Indie-, Wave- und "Wasessonstnochsoallesgibt"-liebhaber der Eulachstadt. Eintritt frei.

21:00 Salzhaus

Eine Sammlung von skurrilen, schönen und seltsamen Badplätzen. Sollte man sich auf jeden Fall mal anschauen. Das Bild ist übrigens kein Fake und wer noch mehr über mit Quallen gefüllte Tümpel oder Badewannen auf Hausdächern lesen will... Mehr dazu

Hier wird nicht mit Geld bezahlt, sondern mit Geheimnissen. Wer eine Kaffeemaschine, eine alte Schallplatte oder etwa Schmuck erstehen will, der muss eine persönliche Geschichte aus seinem Leben preisgeben. Damit will die Initiantin auf das Problem von persönlichen Daten im Internet aufmerksam machen.

Weiterlesen

Der Optimist

Letzthin habe ich erfahren, dass ich ein Optimist bin. Was, wenn man Kasimir glauben darf, nichts anderes bedeutet als: ich bin dumm. Im Theater am Neumarkt sagt Kasimir zu Karoline: Ein jeder intelligente Mensch ist ein Pessimist. Den Gegensatz kann ich mir denken, dafür reicht mein Grips knapp aus.

Wie ich zur Einsicht kam, dass ich ein Optimist bin? Es wurde mir gesagt. Und zwar so. Ich blieb übers Wochenende in Zürich. Am Samstagabend assen meine Freundin und ich bei ihrer Freundin Eli (liest du das gerade, Eli?) Bandnudeln mit Kürbiswürfelchen und gingen dann in die Gessnerallee ans Zürcher Konzert von Mostar Sevdah Reunion.

Unterwegs entdeckte ich – wie oft in letzter Zeit, wobei ich es für eine Folge der Wirtschaftskrise hielt, aber nun weiss ich es natürlich besser, es liegt an meinem Optimismus –, dass mein Portemonnaie leer ist. Wir hielten am UBS-Geldautomat in der Badenerstrasse, und ich zog 40 Franken aus dem Schlitz. Das dürfte reichen, dachte ich.

Es reichte knapp für den Eintritt und die Garderobe. Du bist wohl noch nicht oft in Zürich im Ausgang gewesen, sagte meine Freundin, lächelte und fügte dann die Worte an: Du bist ein hoffnungsloser – und dann sagte sie es:

Optimist.

Für den Rest des Abends bezahlte meine Freundin die Getränke, die sie auch gleich selbst an der Bar holte, während ich auf der Tanzfläche blieb und mich scheu umsah. Als sei es heutzutage nicht selbstverständlich, dass auch die Frau die Getränke holt, dachte ich, weil der männliche Phänotyp sich auf einmal nutzlos vorkam und verunsichert zappelte. Aber das ist eine andere Geschichte. Wahrscheinlich tönt sie etwas pessimistischer.
Dmitrij Gawrisch, [email protected]