Das Januarloch, sowieso schon blöd und so, wird noch viel unerträglicher, wenn man in seiner Wohnung sitzt und auf karge Wände blicken muss. Ein Ikeabild scheint zu 0815, ein neuer Anstrich zu mühsam. Aber wie gehabt springe ich in die Bresche, heute mit einem Bild aus dem Kunstladen unseres Vertrauens, Ohne Titel. Es zeigt ein Büsi und stammt aus dem Pinsel der Winterthurer Künstlerin Elen Rolih. Da bleibt mir nur noch Ohne Titel zu zitieren: Kunst tut gut! Hier mitmachen, dann tut sie DIR gut.

Mit Beelzebub Mitleid zu haben grenzt an idiotischen Zynismus. Sage ich. "Angebracht wär's!", sagt er, zumindest bei seinem Auftritt im Waaghaus. Jahrtausendelang wurde er für sein Morden geschmäht, nun rechnet er ab und versucht darzulegen, dass auch ohne ihn Schlimmes passiert wäre. Eine teuflisch gute Zeitreise. Eintritt 27/22 Franken.
Freitag & Samstag 20:15 Theater im Waaghaus

Ein Text von Dominik Dusek ist öfters mal ganz für sich schon ein Kunstwerk. Ist dann auch das beschriebene Opus ein solches - und mag er es sehr -, dann liest sich seine Kritik wie ein literarisches Feuerwerk, gesehen im letzten Januar, als er über ein Konzert von Nadja Zela berichtete. Wenn er also empfiehlt, die Zürcherin unbedingt live zu sehen und sie heuer im Kraftfeld singt und zupft, dann. Ja eben, geht man hin. Eintritt 18 Franken.
Freitag 20:00 Kraftfeld

Sie soll bitte nicht ins Gaswerk kommen, die Vreni. Denn müsste ich ihr an der Hüttengaudi gegenübersitzen, würde ich ihr wohl mein Fondue ins Gesicht kötzeln, so eklig sieht ihr Schnudertropfen auf dem Flyer aus. Schade wärs, denn die Energie in Käseform brauche ich dringen für all die andern lustigen Aktivitäten. Hier findest du Details dazu. Eintritt frei, Fondue 25 Franken (Reservation nötig, vielleicht hat's noch Plätze, vielleicht auch nicht).
Freitag 18:00 Gaswerk

PS: Schlitten nicht vergessen, falls du auch den Brühlberg hinuntersausen willst. Und wenn du unter das Bänkli kippst, bleibst du am besten bis Sonntag liegen, dann läuft im Kino Nische Punk Jews. Kool!

Samstagmorgen wird den Freunden jüdischer Folklore ein ganz besonderes Schmankerl geboten: Einat Betzalel erzählt bei Voices from the Desert singend von der Geschichte ihres Volkes und ihrem eigenen kleinen Exodus, der ihre Familie vom Jemen in einen Kibbutz und schliesslich nach Jaffa geführt hat. Begleitet wird sie an Gitarre und Darbuka von Hakim Boukhit. Freier Eintritt, Kollekte.
Samstag 11-11:30 Villa Sträuli (Bistro offen von 9:30-14:00)

Ich bin ja so was von für Jugendförderung (vielleicht hat dann kein kleiner Bastard mehr das Gefühl, er müsse meine Wohnung mit Raketen beschiessen. Pfui Deibel! Aber egal, andere Geschichte). Vor allem solche, von der ich direkt auch profitieren kann. Beim Heimspiel im Albani können gleich zwei talentierte Jungbands, Yar-P und Jimmy Squarefoot, aus Winterthur ihre Bühnenskills beweisen. Big up. Eintritt 15 Franken.
Samstag 21:00 Albani

Mir persönlich ist er extrem ausgefahren, der Dubstep. Anstandshalber habe ich trotzdem in die Soundclouds der Bands gehört, die im Salzhaus 2 Jahre Dubstepforum Schweiz feiern. Und wurde eines Besseren belehrt. Kromestar zum Beispiel lässt den sonst so nervös-nervigen Sound melodiös und chillig werden. Komm, wir stossen auf der Tanzfläche auf gute Belehrungen und daraus resultierende geile Abende an! Eintritt 20 Franken (mit Bier/Mineral vor 24:00).
Freitag 22:00 Salzhaus

Anything in Return, das dritte Studioalbum des Chillwave Pioniers Chaz Bundick, besser bekannt als Toro Y Moi, ist ein Versuch, sich dem Pop anzunähern. Wer jetzt denkt, der Sänger und Produzent sei in die aalglatten, überproduzierten Sounds der Radiowelt abgedriftet, täuscht sich. Zwar ist die Musik intuitiv zugänglich, überrascht aber mit unerwarteten Wendungen und Tiefgang. Wenn die Zukunft des Pops so tönt, freue ich mich gewaltig auf mehr. Das Album erscheint zwar erst nächste Woche, aber hören könnt ihr es schon einmal hier.

Am vergangenen Samstag fanden im AURA in Zürich die Swiss Nightlife Awards statt. Wisi, Manfred und Steinmetz waren auch da und bringen, so im Form eines Après-Service, das Wichtigste in Kürze auf den Punkt. Ganz objektiv, versteht sich. Weiterlesen