Ronster

An diesem Sonntag ist das 50-Jahre-Jubiläum der Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts. Das müssen wir zünftig feiern, denn es war ein grosser Schritt für unsere Demokratie. Ich bin froh, lebe ich in einer Zeit, in der Frauen* ein Mitspracherecht haben. Undenkbar, dass meine Mutter, meine Schwestern und meine Freund*innen mal nicht mitbestimmen durften. Das macht mich nachdenklich: Denn wenn ich es mir überlege, sind 50 Jahre dann doch nicht so lange. Es mag ein Triumph gewesen sein, aber unsere demokratische Gesellschaft und damit verbunden die allgemeine Mitbestimmung, sei es politisch, wirtschaftlich oder sozial, soll sich stetig weiterentwickeln. Drum schlage ich vor: am Sonntag feiern wir und am Montag machen wir uns weiter dran, unsere Welt inklusiver und gerechter zu gestalten.

Heute misch ich etwas auf. Die Musiktipps von der Radio Stadtfilter Musikredaktion kommen einen Tag später, dafür komplett. Denn das eine Album kommt erst heute raus, so frisch mensch könnte sagen es ist noch warm. Dazu gibt es auch noch Soforthilfe für Stimmungsschwankungen und den Sound zur Rüschenhemd-Fete.

Ich bleib grad im Thema: Egal ob sattelfest oder neugierig frisch im Bereich Feminismus, die Comics von Liv Strömquist kann ich dir sehr fest ans Herz legen. Sie lesen sich nicht nur flüssig, sondern sind gespickt mit ganz viel Humor, massiv viel Info und handfesten Fakten und ihrer grossen Freude an Sprachwitz mit einer Prise berechtiger Wut. Dabei meine ich alle vier Bücher, die Liv bis anhin rausgejasst hat: Namentlich sind das "Der Ursprung der Welt", "Der Ursprung der Liebe", "I'm every woman" und "Ich fühl's nicht". Eine meiner Lieblingsbuchhandlungen Buch am Platz am Chileplatz schickt dir alle Exemplare von Liv und noch viele andere Heldinnengeschichten über ihren eigenen Online Shop nach Hause oder machen sie für deine Abholung bereit. Also, ich fühle sie!

Nicht nur ich werde nachdenklich bei der Bedeutung des 50-Jahre Jubiläums des Frauenstimmrechts, sondern auch der Radio Stadtfilter hat einige Fragen dazu: Und jetzt? Ist das jetzt Demokratie? Wer bestimmt in diesem Land eigentlich? Ist dieses Jubiläum Grund zum Feiern? Wofür müssen wir Frauen* heute noch kämpfen? Im Spezialprogramm «Anno Dominae» am Sonntag wird über diese Fragen diskutiert, Texte gelesen und Musik gehört – natürli von Frauen.

Sehr viel Zeit und sehr viel Kreativität bei gleichzeitig sehr wenig finanziellen Mitteln ist gerade manch Künstler*ins Krux. Was dagegen hilft? 15'000 CHF zum Beispiel. Die gibt's hier im Rahmen eines Förderpreises für drei glückliche Kunstschaffende zu gewinnen. Noch bis zum 10. Februar kann man sich mit seinem Werk auf der OPEN STAGE bewerben, sich der Online-Jury (Voting) stellen und mit etwas Glück trotz Lockdown ein riesiges (TV-)Publikum erreichen plus bis zu 15'000.- absahnen.

Ziemlich genau das wird die Aussicht der Philharmonia Zürich und des Opernchors sein, wenn sie am Sonntagabend vor leeren Rängen Johannes Brahms' «Deutsches Requiem» zum Besten geben. Vor leeren Rängen heisst aber nicht ohne Publikum. Hier kannst du dir die Bühne und das musikalische Spektakel nach Hause in die Stube holen.