Die Leute, die auf dem Trottoir velofahren, haben Angst vor der Strasse. Die Busspur ist keine Alternative, dort ist...
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cad789
cad789
FreeNun, ich bin eher so der Zufallstyp: Entweder du siehst mich, oder du siehst mich nicht.
Meine Stadt
Zürich
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Idioten auf Fahrrädern
Die Leute, die auf dem Trottoir velofahren, haben Angst vor der Strasse. Die Busspur ist keine Alternative, dort ist velofahren verboten. Seitenstrassen und Parallelen der Langstrasse sind sicherer, gemütlicher und man ist gleich schnell am Ziel. Die Langstrassenunterführung ist eine gemischte Verkehrszone. Da muss man vorsichtig sein. Wenn Passanten auf dem Velostreifen spazieren, muss man verlangsamen. Man sollte niemanden im Slalom umfahren, denn man könnte ihn streifen und verletzen. Zudem lohnt es sich, in der Langstrassenunterführung die Augen gut aufzumachen, manchmal hat es Scheisse und Scherben oder Kotze, Blut und Urin am Boden, also alles, was ein Mensch hergibt, wenn man ihn ein bisschen schüttelt. Aber eben nur manchmal, ich fahre jeden Tag mindestens zweimal da hindurch. Velos vor Kneipen: Das hat mit einer gewissen Kurzsichtigkeit zu tun. Man will das Velo nicht irgendwo abstellen und dann eine Weile spazieren. Man will anhalten, absteigen, abschliessen und in die Kneipe. Was Du siehst, el cabron, ist was passiert, wenn es sich alle so einfach machen wollen. Manche finden ja, es sieht eben geil aus, wenn ganz viele Velos vor der Kneipe herumstehen. Und dann wollen sie mitmachen. @emergency: Velovignetten mit Nummern, die sogar Aufschluss über das Wohnquartier des Velofahrers gaben, gab es vor etwa 100 Jahren. Sie waren aus Blech und wurden vorne montiert. Dass die Vignette abgeschafft worden ist, hat dem Velo den Status eines Spielzeuges gegeben. Ich persönlich würde jedes Jahr nicht nur 4.50Fr. zahlen, damit ich als Velofahrer bessere Strassenverhältnisse antreffe, sondern auch 40 oder 50, was immer noch lächerlich ist. Dass ein funktionierendes Velowegnetz so utopisch ist, liegt vielleicht daran, dass das Budget der Stadt dafür zu klein ist oder die Verkehrsplaner das Velo in der Planung permanent marginalisieren. Deshalb die Velowege, die irgendwo aufhören oder in die Flanierzonen führen. Mit dem Geld der neuen Vignetten könnte man genau solche Projekte finanzieren. Und das Velo wäre registriert. Aber das würde nicht funktionieren, alle würden aufschreien und sagen "ui, schon wieder etwas, was vorher nichts gekostet hat und jetzt auf einmal so teuer ist." So müssen wir damit leben, dass in der Stadt bei ca. 65'000 aktiven Velofahrern immer etwa 140'000 Velos im öffentlichen Raum herumstehen und sich im Verkehr jeder irgendwie selber helfen muss. Es gab mal ganz schöne Vignetten ;-) zu sehen auf http:// www. morger.net / Veloschilder.htm
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Die Schmerzensmänner
Der Artikel von Nina Pauers ist pessimistisch und falsch. Nicht alle jungen Männer sind so, wie sie ihren Prototypen beschreibt. Sie fokussiert auf einen scheuen, dünnen, bärtigen Typen mit Hornbrille, der sich an einem Bier festhält. Wer ist das? Wo hat sie den gesehen? Wenn Frau Pauers diesen Mann wieder sieht, soll sie ihm doch erklären, was denn der richtige Weg ist oder zumindest, was sie darunter versteht. Uns erklärt sie es jedenfalls in ihrem Artikel nicht. Scheue Männer gab es früher auch schon, vielleicht gibt es heute mehr davon und weniger von der draufgängerischen Sorte. Das kann sein. Zu behaupten, "der junge Mann von heute" habe "den falschen Weg" eingeschlagen, ist vermessen. Wir leben in der Gegenwart und diese Gegenwart gefällt mir besonders gut, weil (um in der Metapher zu bleiben) die Bahn ihre alten Abschrankungen verloren hat, und ich und viele die ich kenne, die Freiheit geniessen, einen eigenen Weg zu gehen, deshalb schwenken viele aus, schleudern, ändern die Richtung oder eiern sonstwie herum. Dass es solche gibt, die mit dieser sehr breiten Bahn überfordert sind, ist normal, und sie schreien nach den alten, engen Abschrankungen oder fordern sogar Geleise, Schienen. Aber die sind doof. Und wenn sich Frau Pauers von ihrem Gegenüber mehr männliche Wollust wünscht, soll sie ihn doch verführen. Das kann ja nicht so schwer sein!
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