hallo zusammen. Lange her, seit wir diskutiert haben, aber offenbar kommt doch ab und zu noch etwas. Ich selber habe das Thema...
lange her...: hallo zusammen. Lange her, seit wir diskutiert haben, aber offenbar kommt doch ab und zu noch etwas. Ich selber habe das Thema wieder mal am eigenen Leib erfahren... Ich hatte anfangs Jahr Geburtstag und erhielt die eine oder andere What's app, jemand hat mir ein Geschenk in den Milchkasten gelegt - ich wär in der Zeit sogar zuhause gewesen... Was ist eigentlich mit uns los, dass wir uns so scheuen, persönlichen Kontakt miteinander zu haben? Was weh tat - die meisten haben es einfach vergessen, manche kamen dann ein paar Tage später noch und sagten genau das. Ich habs halt vergessen. Hatte andere Prios. Es war viel los. Sorry, gell. Eine Kollegin hat zwei Tage vor mir Geburtstag, ich habe ihr auch gratuliert dazu... sie hats dann halt vergessen. Kann ja mal vorkommen... Ich habe keine Geburtstagsfeier gemacht, mir die Leute nicht geholt/eingeladen und so blieb es eine einsame Angelegenheit. Soviel zu "du musst halt...". Ich merke einfach, ich mag keinen Einladungen machen, mich mit Menschen umgeben, denen ich im Grunde gar nichts bedeute. Ich bin sicher, wir hätten einen netten Moment zusammen verbracht. Erwarte ich wirklich zuviel, wenn ich mir erhoffe, dass dann in den verbleibenden 365 (Schaltjahr!) Tagen auch mal ein Wiedersehen oder gar eine Gegeneinladung drin liegen sollte? Wir sind alle so gleichgültig geworden (ich stelle mich da auch gar nicht auf ein Podest). Aber das Gefühl an dem Tag war für mich furchtbar, denn was kann schlimmer sein als die Erkenntnis, du bist nicht wichtig? Dich gibts irgendwie gar nicht? Es ist mir klar, dass ich wahrscheinlich da hochempfindlich bin, grade, weil ich es mir so sehr wünsche und eben nicht bekomme... wahrscheinlich zeigt sich diese Bedürftigkeit auch und schreckt gar ab. Das ist dann eben der Teufelskreis. Und jetzt, wo alle vom Virus reden denke ich oft: was, wenn es mich trifft? Wer hilft mir dann?
mitdiskutieren
Wunderbar: Ihr lieben Leute - ich habe eben grad mit Chrissi gemailt und sie hat mir von eurem Blindsilvester erzählt und mich auf deinen Post, Saemi, hingewiesen. Wie schön, dass ihr euch gefunden und einen schönen Abend zusammen erleben durftet. Ich bin ein bisschen stolz, auch wenn es ein komisches Wort ist für das, was ich grad fühle, aber doch, ein bisschen stolz schon, was mein Post hier ausgelöst hat. Eine Fernsehsendung, eine Gruppe von Menschen, die sich als Fremde an einen gemeinsamen Tisch setzen. Ich habe mich dagegen entschieden, weil es mir einfach zu weit war - ich schlafe gern im eigenen Bett :-). Im Ernst: Silvester ist für mich ein Tag, an dem ich die Einsamkeit wenig spüre, weil ich mich irgendwann entschlossen habe, nicht mehr einfach irgendwohin zu gehen, bloss, um irgendwo zu sein, um nicht allein zu sein. Ich wähle das Alleinsein ganz bewusst und widme mir selber die ganze Aufmerksamkeit. Dieses Jahr kam sogar eine Einladung und ich habe dann doch noch mit anderen aufs neue Jahr angestossen, ohne jedoch vorher Party zu machen. Wichtig ist das Gefühl danach. Geht es mir nun gut oder eben nicht. Und ja, mir gings gut und ich weiss auch, weshalb. Weil ich das Alleinsein gewählt hatte als eine Option und nicht aufgezwungen bekam als einzige Möglichkeit. Und das ist dann wohl der Schlüssel. Und euch gings auch gut und das ist das Wichtigste. Es braucht ja auch Mut und Ueberwindung, sich auf so ein Treffen einzulassen - bravo euch allen und ein grosses Bravo an Chrissi. Und jetzt ist 2020 zwei Tage alt und was machen wir mit dem Thema? Wie gehts weiter? Wie geht ihr weiter? Ich wünsche uns allen ein Jahr voller Freude, gute Momente allein und viele in Gemeinschaft, und vor allen Dingen, dass wir die Wahl haben.
Toll!: @Noras, wie schön, finde ich ganz toll und wär ich am 24. da, würde ich auch (gern!) vorbeikommen, vielleicht können wir uns sonst mal kennenlernen! @kh890 - ich bin ja sehr auf Sprache bedacht, doch hier finde ich deinen Kommentar schon etwas heftig, oder um deine Worte zu nehmen: despektierlich gegenüber Noras. So eine schöne Idee, aus der eine warmherzige Grosszügigkeit spricht nun als "despektierliche Formulierung" zu klassieren, finde ich schade. Müssen wir denn immer und überall alles kritisieren? Wie schön wäre es, es einfach mal bei einem "Danke" zu belassen. Frohe Festtage euch allen!
Wann und wo?: Ich finde es höchst spannend zu sehen, wie diese Diskussion wieder Fahrt aufnimmt. Woran das wohl liegt? @Balian. Ich bin mit dir einig, jemand anderen kann man nicht für seine Einsamkeit verantwortlich machen und die pure Anwesenheit eines anderen ist noch lange kein Garant dafür, sich aufgehoben zu fühlen. Ich kann nur für mich selber reden. Einsamkeit kommt auf, wenn ich mich nicht dazugehörig fühle. Und das passiert in ganz unterschiedlichen Situationen, manchmal bin ich allein, manchmal bleibt mein Handy stumm, manchmal ist einfach der Tag zu sonnig und ich habe nichts abgemacht, manchmal bin ich unter anderen und frage mich, was ich da mache und manchmal bin ich in einer Gruppe und sehe mir selber wie von aussen zu und wünschte mir nichts mehr, als allein zu sein - weil ich dann weniger einsam wäre als in der Situation mit den andern. Ich bin single und kinderlos. Da ist man schon mal ganz schnell raus aus vielen Kreisen. Die einen ignorieren dich, die andern stellen sich mit Bemerkungen wie "das verstehst DU halt nicht, weil du ja keine Kinder hast" über einen, die Paare wollen einen (verständlicherweise!) nicht als 5. Rad dabeihaben, manche Frauen befürchten, man würde sich für ihren Partner interessieren (gibts tatsächlich), ein Vereinstyp bin ich nicht, manchmal arbeite ich unregelmässig, ich mag auch mal ein klassisches Konzert, aber finde auch ein Indie Festival witzig... vielseitig zu sein überfordert auch oft andere, denn du kannst du nicht in klare Gruppen eingeordnet werden. Und wer zwischen Stuhl und Bank sitzt, der gehört eben nicht dazu, sondern schwebt irgendwo dazwischen - und das macht mich dann einsam. Und wann und wo seid ihr es?
Danke an alle, die kommentieren und dabei sehr ehrlich sind. Wir haben glaube ich alle eins gem-einsam. Allein bedeutet nicht einsam und einsam kann man auch in Gesellschaft sein. Und ehrlich gesagt ziehe ich vor allen den Hut, die den Mut aufbringen, Nein zu sagen vor Pseudo-Geselligkeit, nur damit sie eben nicht allein sind und dabei in Gefahr laufen, sich dann auch mal einsam zu fühlen - und das dann aushalten müssen. Für mich als Single (die aber gar nichts gegen einen Partner hätte...) ist die Allerschlimmste aller Vorstellungen, ich wäre mit jemandem zusammen und würde mich allein und einsam fühlen.
@danke, Corinne, dein Kommentar tut gut. Ehrlich gesagt habe ich mit heftigen Reaktionen gerechnet... schon komisch, dass man immer in die Lage kommt, wo man sich rechtfertigen muss für jeglichen Zustand - oder es zumindest denkt - und sogar dann, wenn man es wagt, ein Tabu anzusprechen kommt irgendwann der Moment, wo einem jemand sagt: tja, würdest du mal, dann wärs auch anders!
oder Login über Facebook
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
lange her...:
hallo zusammen. Lange her, seit wir diskutiert haben, aber offenbar kommt doch ab und zu noch etwas. Ich selber habe das Thema wieder mal am eigenen Leib erfahren... Ich hatte anfangs Jahr Geburtstag und erhielt die eine oder andere What's app, jemand hat mir ein Geschenk in den Milchkasten gelegt - ich wär in der Zeit sogar zuhause gewesen... Was ist eigentlich mit uns los, dass wir uns so scheuen, persönlichen Kontakt miteinander zu haben? Was weh tat - die meisten haben es einfach vergessen, manche kamen dann ein paar Tage später noch und sagten genau das. Ich habs halt vergessen. Hatte andere Prios. Es war viel los. Sorry, gell. Eine Kollegin hat zwei Tage vor mir Geburtstag, ich habe ihr auch gratuliert dazu... sie hats dann halt vergessen. Kann ja mal vorkommen... Ich habe keine Geburtstagsfeier gemacht, mir die Leute nicht geholt/eingeladen und so blieb es eine einsame Angelegenheit. Soviel zu "du musst halt...". Ich merke einfach, ich mag keinen Einladungen machen, mich mit Menschen umgeben, denen ich im Grunde gar nichts bedeute. Ich bin sicher, wir hätten einen netten Moment zusammen verbracht. Erwarte ich wirklich zuviel, wenn ich mir erhoffe, dass dann in den verbleibenden 365 (Schaltjahr!) Tagen auch mal ein Wiedersehen oder gar eine Gegeneinladung drin liegen sollte? Wir sind alle so gleichgültig geworden (ich stelle mich da auch gar nicht auf ein Podest). Aber das Gefühl an dem Tag war für mich furchtbar, denn was kann schlimmer sein als die Erkenntnis, du bist nicht wichtig? Dich gibts irgendwie gar nicht? Es ist mir klar, dass ich wahrscheinlich da hochempfindlich bin, grade, weil ich es mir so sehr wünsche und eben nicht bekomme... wahrscheinlich zeigt sich diese Bedürftigkeit auch und schreckt gar ab. Das ist dann eben der Teufelskreis. Und jetzt, wo alle vom Virus reden denke ich oft: was, wenn es mich trifft? Wer hilft mir dann?mitdiskutieren
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
Wunderbar:
Ihr lieben Leute - ich habe eben grad mit Chrissi gemailt und sie hat mir von eurem Blindsilvester erzählt und mich auf deinen Post, Saemi, hingewiesen. Wie schön, dass ihr euch gefunden und einen schönen Abend zusammen erleben durftet. Ich bin ein bisschen stolz, auch wenn es ein komisches Wort ist für das, was ich grad fühle, aber doch, ein bisschen stolz schon, was mein Post hier ausgelöst hat. Eine Fernsehsendung, eine Gruppe von Menschen, die sich als Fremde an einen gemeinsamen Tisch setzen. Ich habe mich dagegen entschieden, weil es mir einfach zu weit war - ich schlafe gern im eigenen Bett :-). Im Ernst: Silvester ist für mich ein Tag, an dem ich die Einsamkeit wenig spüre, weil ich mich irgendwann entschlossen habe, nicht mehr einfach irgendwohin zu gehen, bloss, um irgendwo zu sein, um nicht allein zu sein. Ich wähle das Alleinsein ganz bewusst und widme mir selber die ganze Aufmerksamkeit. Dieses Jahr kam sogar eine Einladung und ich habe dann doch noch mit anderen aufs neue Jahr angestossen, ohne jedoch vorher Party zu machen. Wichtig ist das Gefühl danach. Geht es mir nun gut oder eben nicht. Und ja, mir gings gut und ich weiss auch, weshalb. Weil ich das Alleinsein gewählt hatte als eine Option und nicht aufgezwungen bekam als einzige Möglichkeit. Und das ist dann wohl der Schlüssel. Und euch gings auch gut und das ist das Wichtigste. Es braucht ja auch Mut und Ueberwindung, sich auf so ein Treffen einzulassen - bravo euch allen und ein grosses Bravo an Chrissi. Und jetzt ist 2020 zwei Tage alt und was machen wir mit dem Thema? Wie gehts weiter? Wie geht ihr weiter? Ich wünsche uns allen ein Jahr voller Freude, gute Momente allein und viele in Gemeinschaft, und vor allen Dingen, dass wir die Wahl haben.mitdiskutieren
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
Toll!:
@Noras, wie schön, finde ich ganz toll und wär ich am 24. da, würde ich auch (gern!) vorbeikommen, vielleicht können wir uns sonst mal kennenlernen! @kh890 - ich bin ja sehr auf Sprache bedacht, doch hier finde ich deinen Kommentar schon etwas heftig, oder um deine Worte zu nehmen: despektierlich gegenüber Noras. So eine schöne Idee, aus der eine warmherzige Grosszügigkeit spricht nun als "despektierliche Formulierung" zu klassieren, finde ich schade. Müssen wir denn immer und überall alles kritisieren? Wie schön wäre es, es einfach mal bei einem "Danke" zu belassen. Frohe Festtage euch allen!mitdiskutieren
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
Wann und wo?:
Ich finde es höchst spannend zu sehen, wie diese Diskussion wieder Fahrt aufnimmt. Woran das wohl liegt? @Balian. Ich bin mit dir einig, jemand anderen kann man nicht für seine Einsamkeit verantwortlich machen und die pure Anwesenheit eines anderen ist noch lange kein Garant dafür, sich aufgehoben zu fühlen. Ich kann nur für mich selber reden. Einsamkeit kommt auf, wenn ich mich nicht dazugehörig fühle. Und das passiert in ganz unterschiedlichen Situationen, manchmal bin ich allein, manchmal bleibt mein Handy stumm, manchmal ist einfach der Tag zu sonnig und ich habe nichts abgemacht, manchmal bin ich unter anderen und frage mich, was ich da mache und manchmal bin ich in einer Gruppe und sehe mir selber wie von aussen zu und wünschte mir nichts mehr, als allein zu sein - weil ich dann weniger einsam wäre als in der Situation mit den andern. Ich bin single und kinderlos. Da ist man schon mal ganz schnell raus aus vielen Kreisen. Die einen ignorieren dich, die andern stellen sich mit Bemerkungen wie "das verstehst DU halt nicht, weil du ja keine Kinder hast" über einen, die Paare wollen einen (verständlicherweise!) nicht als 5. Rad dabeihaben, manche Frauen befürchten, man würde sich für ihren Partner interessieren (gibts tatsächlich), ein Vereinstyp bin ich nicht, manchmal arbeite ich unregelmässig, ich mag auch mal ein klassisches Konzert, aber finde auch ein Indie Festival witzig... vielseitig zu sein überfordert auch oft andere, denn du kannst du nicht in klare Gruppen eingeordnet werden. Und wer zwischen Stuhl und Bank sitzt, der gehört eben nicht dazu, sondern schwebt irgendwo dazwischen - und das macht mich dann einsam. Und wann und wo seid ihr es?mitdiskutieren
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
Danke an alle, die kommentieren und dabei sehr ehrlich sind. Wir haben glaube ich alle eins gem-einsam. Allein bedeutet nicht einsam und einsam kann man auch in Gesellschaft sein. Und ehrlich gesagt ziehe ich vor allen den Hut, die den Mut aufbringen, Nein zu sagen vor Pseudo-Geselligkeit, nur damit sie eben nicht allein sind und dabei in Gefahr laufen, sich dann auch mal einsam zu fühlen - und das dann aushalten müssen. Für mich als Single (die aber gar nichts gegen einen Partner hätte...) ist die Allerschlimmste aller Vorstellungen, ich wäre mit jemandem zusammen und würde mich allein und einsam fühlen.
mitdiskutieren
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
@danke, Corinne, dein Kommentar tut gut. Ehrlich gesagt habe ich mit heftigen Reaktionen gerechnet... schon komisch, dass man immer in die Lage kommt, wo man sich rechtfertigen muss für jeglichen Zustand - oder es zumindest denkt - und sogar dann, wenn man es wagt, ein Tabu anzusprechen kommt irgendwann der Moment, wo einem jemand sagt: tja, würdest du mal, dann wärs auch anders!
mitdiskutieren