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Lokstadt
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FreeWillkommen in der Lokstadt, Winterthurs neuem Stadtteil. Wir berichten, was es in der Lokstadt alles zu entdecken gibt.
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Lokstadt Winterthur
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Newsflash: Erste Pläne, Familien und junge Mieter
Seit kurzem können die ersten Pläne für die Hochhäuser des Architektenbüros EM2N eingesehen werden. 120 Apartments sind im «Big Boy» zum Mieten vorgesehen; die Grösse reicht von 1- bis 4-Zimmerwohnungen (bzw. 35 bis 150 Quadratmetern). Im etwas kleineren Gebäude «Tender» werden die Wohnungen zum Kauf angeboten. Wie viel sie dereinst kosten werden, steht zur Zeit noch offen.Bereits verkauft sind die Wohnungen im «Krokodil». Ein Viertel, also 71 Apartments, ging an die Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen Gesewo. Um herauszufinden, wer sich bewerben soll, haben wir Marianne Hager, Kommunikationsverantwortliche der Gesewo, ein paar Fragen gestellt:Wer soll sich für eine Wohnung bewerben?Marianne Hager: Alle! Alle, die sich für gemeinschaftliches, genossenschaftliches Wohnen, 2‘000-Watt-Gesellschaft und Selbstverwaltung engagieren wollen. Ziel ist eine bunte, gemischte Gemeinschaft im Haus – momentan suchen wir speziell Familien und junge Menschen.Junge Leute gehören auf dem Wohnungsmarkt sonst nicht zu den meistgesuchten Bewerbern. Warum sucht ihr ausgerechnet die?Marianne Hager: Um eine gute Durchmischung zu erreichen, fehlen uns beim jetzigen Stand der Vorreservationen vor allem jüngere Leute und Familien.Das ist schön zu hören. Wie viel Geld muss man denn mitbringen?Marianne Hager: Das kommt darauf an: Unsere Mieter/innen müssen Genossenschaftsmitglieder sein und sich mit einem Darlehen ab 45‘000 Franken beteiligen. Allerdings springen Fonds ein, sollte dies nicht möglich sein. Das Geld sollte wirklich keine Hürde sein. Mehr Infos findet man online.Und was muss man sonst noch mitbringen? Grüner Daumen? Eine Kaffeemaschine?Marianne Hager: Ideen und Interesse an basisdemokratischen Prozessen, Engagement. Eine Kaffeemaschine und auch eine gute Portion Toleranz schaden aber sicher nicht :-).Was spricht für den Standort, die Lokstadt?Marianne Hager: Man wohnt mitten im neuen Zentrum Winterthurs und kann dieses von Beginn weg mitgestalten; ÖV/Bahnhof in Gehdistanz, 2‘000-Watt-Wohnen umgesetzt, viel Gemeinschaft und nicht anonym …. das ist schon sehr attraktiv!Noch bis am 15. Juli kann man seine Bewerbung für die zweite Vergaberunde einreichen.Mehr über das Wohnprojekt Ein Viertel: www.einviertel-gesewo.chLokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt.
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Newsflash: Erste Pläne, Familien und junge Mieter
Seit kurzem können die ersten Pläne für die Hochhäuser des Architektenbüros EM2N eingesehen werden. 120 Apartments sind im «Big Boy» zum Mieten vorgesehen; die Grösse reicht von 1- bis 4-Zimmerwohnungen (bzw. 35 bis 150 Quadratmetern). Im etwas kleineren Gebäude «Tender» werden die Wohnungen zum Kauf angeboten. Wie viel sie dereinst kosten werden, steht zur Zeit noch offen. Bereits verkauft sind die Wohnungen im «Krokodil». Ein Viertel , also 71 Apartments, ging an die Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen Gesewo . Um herauszufinden, wer sich bewerben soll, haben wir Marianne Hager, Kommunikationsverantwortliche der Gesewo, ein paar Fragen gestellt: Wer soll sich für eine Wohnung bewerben? Marianne Hager: Alle! Alle, die sich für gemeinschaftliches, genossenschaftliches Wohnen, 2‘000-Watt-Gesellschaft und Selbstverwaltung engagieren wollen. Ziel ist eine bunte, gemischte Gemeinschaft im Haus – momentan suchen wir speziell Familien und junge Menschen. Junge Leute gehören auf dem Wohnungsmarkt sonst nicht zu den meistgesuchten Bewerbern. Warum sucht ihr ausgerechnet die? Marianne Hager: Um eine gute Durchmischung zu erreichen, fehlen uns beim jetzigen Stand der Vorreservationen vor allem jüngere Leute und Familien. Das ist schön zu hören. Wie viel Geld muss man denn mitbringen? Marianne Hager: Das kommt darauf an: Unsere Mieter/innen müssen Genossenschaftsmitglieder sein und sich mit einem Darlehen ab 45‘000 Franken beteiligen. Allerdings springen Fonds ein, sollte dies nicht möglich sein. Das Geld sollte wirklich keine Hürde sein. Mehr Infos findet man online . Und was muss man sonst noch mitbringen? Grüner Daumen? Eine Kaffeemaschine? Marianne Hager: Ideen und Interesse an basisdemokratischen Prozessen, Engagement. Eine Kaffeemaschine und auch eine gute Portion Toleranz schaden aber sicher nicht :-). Was spricht für den Standort, die Lokstadt? Marianne Hager: Man wohnt mitten im neuen Zentrum Winterthurs und kann dieses von Beginn weg mitgestalten; ÖV/Bahnhof in Gehdistanz, 2‘000-Watt-Wohnen umgesetzt, viel Gemeinschaft und nicht anonym …. das ist schon sehr attraktiv! Noch bis am 15. Juli kann man seine Bewerbung für die zweite Vergaberunde einreichen. Mehr über das Wohnprojekt Ein Viertel: www.einviertel-gesewo.ch Lokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt.
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«Kleine Körnchen mit extremer Relevanz» - Caroline Scheffelt, Mitglied der Public Eye Regionalgruppe Winterthur
«Auf den ersten Blick denkt man vielleicht ‘Was geht mich Saatgut überhaupt an?’ Aber dann realisiert man, dass Saatgut der Anfang von allem ist: Nahrung, Kleider, Kosmetik… die Basis unserer Zivilisation. Das Thema ist für alle wichtig». Genau dieses Bewusstsein will eine Ausstellung zum Thema Saatgut in der Lokstadt wecken. Caroline Scheffelt, Mitglied der Public Eye Regionalgruppe Winterthur, erzählt im Interview, was die Besucher erwartet, warum wir die Artenvielfalt wieder fördern müssen und was jeder persönlich dafür tun kann. «Jeder unserer 13 ehrenamtlichen Mitglieder stand mit vollem Einsatz hinter dem Projekt. Das gesamte Wissen und alle Fähigkeiten - vom Biobauer bis zum Elektriker - waren nötig, um diese Ausstellung zu realisieren. Aber ohne die hilfreiche Unterstützung der Lokstadt, die uns eine grosszügige und zentrale Location, zu fairen Konditionen bereit gestellt hat, wäre das Projekt nicht möglich gewesen.» Und das wäre schade. Denn die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Saatgutes, zeigt die Probleme der heutigen Saatgutindustrie auf und erklärt die Bedeutung der lokalen Saatgutzucht. Man kann sich durch verschiedene Erd-Arten fühlen, in Böden hineinhören, Würmer beim Kompostieren zuschauen und kriegt verschiedene Bohnensorten zu sehen. «Die 75 verschiedenen Bohnensorten finde ich persönlich das eindrücklichste Exponat der Ausstellung. Wie viele davon kenne ich? Und wie viele landen auf meinem Teller? Ein Bruchteil. Und das ist bei allen Nahrungsmittel so. Sogar vom Nüsslisalat gäbe es x verschiedene Sorten, im Ladenregal ist aber nur eine zu finden… Und obwohl man immer von diesen Themen hört, vom Rückgang der Artenvielfalt zum Beispiel, fühlt man sich nie betroffen. Die Nahrungsmittelproduktion ist zu weit vom Konsument entfernt.» Dabei hat der Rückgang der Sortenvielfalt ganz konkrete Auswirkungen auf unseren Alltag. Mal abgesehen davon, dass eine grosse Sortenvielfalt, die unterschiedlichen Geschmäcker und Farben, mehr Spass macht, ist die Ernährungssicherheit gefährdet. Baut man nur eine einzelne Sorte an, ist man viel anfälliger für Krankheit und Missernte und verliert für die zukünftige Züchtung wertvolle genetische Ressourcen. Und das ist nur eines der aktuellen Probleme, das in der Saatgut Ausstellung thematisiert wird. Hinzu kommt, dass Patente, Sortenschutzgesetze und ein zunehmendes Oligopol auf dem Saatgutmarkt den Zugang zu Saatgut erschweren. Und die federführenden Firmen auf dem Saatgutmarkt sind gleichzeitig auch noch Produzenten von Pestiziden… Ein Zustand der der dringend geändert werden muss. Nur wie? «Jeder kann sich dafür einsetzen, dass Saatgut gebraucht, wiederverwendet, getauscht und verkauft werden darf und frei zugänglich bleibt. Oder man kann Politiker wählen, die sich für Patentverbote auf konventionell gezüchtet Pflanzensorten einsetzen. Vor allem müssen wir uns bewusst werden, dass sich Entscheidungen, die wir hier fällen, auf die ganze Welt auswirken. Wer die Möglichkeit hat selber zu pflanzen, sollte darauf achten, dass er Saatgut aus biologischer Züchtung verwendet. Und wir Konsumenten sollten möglichst lokal einkaufen und abklären, welches Saatgut verwendet wurde. Das Label Bioverita steht für Saatgut aus Biozüchtung, aber auch die Produkte von ‘Pro Specie Rara’, die alte Gemüsesorten aufleben lassen, sind ein guter, erster Schritt.» Wem das alles zu theoretisch ist, für den bietet die Saatgut Ausstellung auch ein packendes Rahmenprogramm, bei dem direkt Hand angelegt werden kann. Das beinhaltet einen Samenanbaukurs Filmabende mit Expertendiskussionen, Vorträge und Podiumsgespräche, Kulinarischer Stadtgmües Quartierrundgang und vieles mehr. «Wir sind selber auch keine Experten auf dem Gebiet Saatgut und mussten uns zuerst ins Thema vertiefen. Entsprechend sind bei uns offene Fragen zurückgeblieben, die wir durch das Rahmenprogramm hoffentlich beantworten können - von der Saatgutzüchtung bis zu Diskussionen um den Einsatz von Pestiziden. So hoffen wir, dass sich die Halle mit den unterschiedlichsten Leuten füllt und sie so für das Thema Saatgut sensibilisiert können.» Mehr über die Saatgut Ausstellung erfahren . Lokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt. Bilder: Hannes Heinzer / Lokstadt
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«Das Thema Arbeit steckt in der Winterthurer DNA» – Andrea Keller, museum schaffen
«Die Einladung ist: Komm mal vorbei. Das Versprechen: Das, was wir tun, hat mit dir und mir, mit uns allen etwas zu tun.» Diese Einladung stammt von Andrea Keller , seit 2017 stellvertretende Leiterin und Kommunikationsverantwortliche im museum schaffen , und gilt für die Ausstellung «Eins, zwei, drei, 4.0». Im Interview erzählt sie, was die Besucher erwartet und wer hinter dem modernen Historischen Museum steht. «Es ist kein Zufall, dass wir uns dem Thema Arbeit annehmen. Winterthur trug ja lange das Etikett einer fleissigen Arbeiter- und Industriestadt. In unserer diesjährigen Ausstellung machen wir eine Auslegeordnung zur Arbeit im Kontext der industriellen Revolutionen. Da zeigen wir auch viele Beispiele und Geschichten, die aus Winterthur stammen.» «Roboter nehmen uns die Arbeit weg.» «Arbeit und Freizeit verschmelzen.» «Hierarchisches Führen ist von gestern.» So lauten ein paar gängige Thesen zum Thema Arbeit, die momentan vom Stammtisch bis hin zu den etablierten Medien diskutiert werden. Die Ausstellung «Eins, zwei, drei, 4.0» wirft einen Blick zurück und zeigt mitunter am Beispiel der Stadt Winterthur, wie diese Thesen historisch gewachsen sind, welche Umbrüche die Generationen vor uns erlebten, was sie erlitten, ausprobiert, erkämpft und gestaltet haben. Nebst dieser Auslegeordnung, sorgt ein Work Lab mit Workshops dafür, dass auch vor Ort gearbeitet werden kann, Neues entsteht. Und dank einer Event-Reihe mit spannenden Vorträgen, Yoga Sessions, Konzerten, Partys und vielem mehr erhalten auch verschiedene Leute mit ganz unterschiedlichen Angeboten und Inhalten Raum. «Niemand vom museum schaffen beansprucht für sich, abschliessend zu wissen, was die Leute interessiert. Darum möchten wir auch nicht in der stillen Kammer eine Ausstellung erarbeiten und dann präsentieren. Wir verfolgen einen offenen, partizipativen Ansatz. Leute, die mit spannenden Ideen auf uns zukommen, versuchen wir einzubinden und mitzunehmen.» Das museum schaffen wird vom Historischen Verein Winterthur getragen und wächst aus der altehrwürdigen Villa Lindengut heraus. Mit seiner thematischen Ausrichtung und partizipativen Arbeitsweise geht es ganz neue Wege. Die Vision der Verantwortlichen ist es, den Begriff «Museum» aufzusprengen, zu erweitern und ein innovativer Kultur-, Begegnungs- und Vermittlungsort zu sein. Dass das nur mit einem attraktiven, charismatischen Schauplatz gelingt, versteht sich von selbst. Entsprechend glücklich ist Andrea über die Möglichkeit in der Lokstadt ausstellen zu dürfen. «Selbst der Schauplatz, die Halle Draisine, kann als Teil der Ausstellung verstanden werden: Ein Areal aus dem Industriezeitalter wandelt sich zu einem modernen Arbeits-, Erlebnis- und Wohnort. Das ist genau unser Thema. Wir sind der Implenia sehr dankbar, dass sie uns diesen passenden Ort zur Verfügung stellt.» Klar, thematisch passt die Ausstellung ausgezeichnet zur Lokstadt. Auch die zentrale Lage und das Drumherum mit dem Technopark sowie der ZHAW gleich um die Ecke schätzt Andrea. Entsprechend ist das museum schaffen schon zum dritten Mal in der Lokstadt zu Gast – als Pop-up. Diese temporären Bespielungen verlangen aber auch viel Einsatz. Die ganze Infrastruktur muss hochgefahren, Besucher mobilisiert und ein Rahmenprogramm zusammengestellt werden. Dabei kann Andrea auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Wenn ich an einem Abend hinter der Bar aushelfe, profitiere ich von der Service-Erfahrung, die ich parallel zu meinem Journalismus- und Kommunikationsstudium gesammelt habe. Wenn ich texte oder Fotos mache, bin ich dankbar für meine Zeit als SRF-Redakteurin. Slogans schreiben habe ich in bei einer Werbeagentur verinnerlicht, und die partizipative Arbeitsweise bin ich mir von eigenen Kunstprojekten gewohnt. Mein Job hier ist so vielseitig, dass jede einzelne meiner bisherigen Stationen zum Tragen kommt. Gerade mal vier Leute arbeiten im Kernteam des museum schaffen . Zu wenig, um sich auf eine Aufgabe beschränken zu können. Von der Kuration über das Eventmanagment bis hin zum Barbetrieb, alle packen an mehreren Orten mit an. So verströmt das Team die Dynamik und Energie eines jungen Startups. Eine Energie, die sich ganz offensichtlich auch auf ihre Arbeit überträgt. Erzählt Andrea von ihren Projekten und Vision, beginnen ihre Augen zu leuchten und man spürt die Liebe und das Herzblut, die in der Sache stecken: Manche meiner bisherigen Anstellungen fielen in die Kategorie Brotjobs. Daneben habe ich mir dann immer Konfitüre gegönnt: Kunst- und Kulturprojekte, die mir nicht das Leben finanzierten, aber mein Zucker waren, mich geweckt haben, mir einen Ausdruck ermöglichten. Hier beim museum schaffen habe ich nun eine Art Berliner. Da ist schon viel Konfi mit drin. Mehr über das museum schaffen erfahren . Lokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt.
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Wo Startups abheben – Thomas Schumann, Geschäftsleiter des Technoparks
Mit 10'500 m2, 400 Arbeitsplätzen, 50 eingemieteten Unternehmen und 200 Anlässen pro Jahr ist der Technopark so etwas wie die Startup Fabrik Winterthurs. Viele erfolgreiche Unternehmen, wie zum Beispiel die IPG Group (Software), Winterthur Instruments (Messtechnik) oder Get Local (Tourismus-Plattform) haben hier ihre ersten Schritte gemacht. Und in Zukunft werden noch viele weitere folgen. Thomas Schumann, Geschäftsleiter des Technoparks verrät im Interview, wie Startups vom Technopark profitieren können, wie sich die Arbeitsbedürfnisse in den letzten Jahren verändert haben und warum die Lokstadt eine perfekte Location ist.
«Wir versuchen jungen Unternehmen ein ideales Umfeld zu bieten, so dass sich diese voll auf die Kunden, die Produktentwicklung und den Firmenaufbau fokussieren können. Ganz getreu unserem Motto: ‘Wo Startups abheben’.» Das Angebot des Technoparks zur Förderung der jungen Unternehmen basiert auf drei Elementen: Einerseits sind die angebotenen Büroflächen preiswert, ohne dass man langlaufende Mietverträge eingehen muss. Die Grösse der Büros kann modular angepasst werden, sobald eine Firma zu wachsen beginnt. Und es stehen mehrere Sitzungszimmer und Seminarräume zur gemeinsamen Nutzung bereit. Zum zweiten hilft eine Reihe direkter Fördermassnahmen in Form von Beratung, Coachings und Zugang zu einem grossen Investoren-Netzwerk den Startups beim Aufbau ihrer Firma. Das dritte - und besonders wichtige - Element des Technopark-Angebots ist aber sicherlich die Vielzahl verschiedenster Events, die den Austausch unter den Startups fördert. So profitiert man von den Erfahrungen und Erkenntnissen anderer junger Unternehmer, typische Fehler können vermieden werden und es entstehen spannende Synergien und Zusammenarbeiten. «So etwas wie Konkurrenzdenken oder Angst, dass jemand eine Idee klaut, sollte man als Startup nicht haben. Im Gegenteil. Geht raus mit euren Ideen, erzählt es so vielen wie möglich, holt Feedbacks, Inputs und Erfahrungen ab. Sonst tüftelt ihr Jahre lang an etwas herum, das am Ende gar niemand braucht oder das es vielleicht schon gibt. » Thomas Schumann kennt das Startup-Leben aus eigener Erfahrung. Nach einem Physikstudium an der ETH, sechs Jahren im Baudepartment im Kanton St. Gallen und einem Zusatzstudium in Wirtschaft, machte er sich mit einer eigenen Firma im Bereich Smart Home selbstständig. Auch sein Startup war im Technopark eingemietet. Seine Produkte kamen bei den Kunden nicht an. Vielleicht war er zu früh damit, vielleicht hat er sich zu stark auf die Entwicklung und zu wenig auf die Kundenbedürfnisse konzentriert. Ein klassischer Startup-Fehler, auf den er junge Unternehmer heute schon früh hinweist. «Ich kann eigentlich von allen meinen früheren Stationen profitieren. Dank meinem technischen Wissen, verstehe ich, was die Startups hier machen (zumindest meistens), ich kenne die Behörden- wie auch die Startup-Seite, und ich weiss auch viel über Gebäude (was dem Technopark als Gebäudeeigentümer hilft). Ein idealer Hintergrund für diese Stelle, eigentlich. Jetzt kann ich schauen, wie wir den Technopark in die Zukunft führen.» Denn der Technopark selbst entwächst langsam der Startup-Phase. Zusammen mit einem Facility Manager und zwei Sekretärinnen gelingt es dem eingespielten Team, trotz hoher Mieterfluktuation, eine hohe Auslastung zu gewährleisten. Und mit fast 200 Events pro Jahr findet an praktisch jedem Arbeitstag ein Anlass statt. Auch die Startup Förderung läuft erfolgreich. Und dennoch kann den Aktionären der Technopark Winterthur AG eine Dividende ausbezahlt werden, als Entschädigung für ihren damaligen Mut, in den Technopark zu investieren. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, ist aber keine Option. Denn die Bedürfnisse der Startups verändern sich: sie wünschen sich heute grössere Gemeinschafts-Flächen für das Coworking und gemeinsame Pausenräume, dafür verliert das eigene Büro an Bedeutung. Und Veranstaltungen zum Austausch und gegenseitigem Lernen werden immer wichtiger. Auch ist eine Öffnung des Angebots für Startups und KMUs gewünscht, die nicht im Technopark-Gebäude, sondern sonst wo in der Lokstadt oder im Raum Winterthur angesiedelt sind. Und nicht zuletzt befindet sich auch der Standort, die Lokstadt selbst in einem rasanten Wandel. Neue Wohnungen, Büros und Einkaufsmöglichkeiten entstehen neben Restaurants, Cafés, einem Hotel sowie grosszügigen Aufenthalts- und Begegnungsflächen; neue Leute strömen in diesen entstehenden Stadtteil im Zentrum Winterthurs. «Die Lokstadt ist natürlich ein idealer Standort: Er ist zentral gelegen, nahe am Bahnhof und die ZHAW gleich nebenan bringt viele kluge Köpfe mit einem starken Unternehmerdrang hervor. In Zukunft wird die Lokstadt ein attraktiver Stadtteil für Winterthur. Daran arbeiten wir alle hart.» So wachsen auch hier neue, innovative Unternehmer heran, welche die Stadt Winterthur zu einem attraktiven Standort machen.
Mehr über den Technopark Winterthur erfahren . Lokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt. Bilder: Hannes Heinzer /Lokstadt
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«Man muss spüren, dass man sich in der Lokstadt befindet» - Björn Rimner, EM2N Architekten
Jetzt geht's an die Feinplanung: Tender und Bigboy heissen die nächsten Gebäude, die in der Lokstadt entstehen werden. Für die Planung ist das international ausgezeichnete Architekturbüro EM2N zuständig, das sich mit ihrem Entwurf gegen 6 andere Mitbewerber durchgesetzt hat. Zwischen Sitzungen und Planungsstress fand der EM2N Associate und Projektverantwortliche Björn Rimner noch kurz Zeit, uns die Pläne zu zeigen, auszuführen, worauf bei der Planung besonders Wert gelegt wurde und über den Reiz von Industriearealen zu sprechen. « Das spannende an diesem Ort ist sicher seine Geschichte. Sie war unsere Hauptinspiration. Wie diese Gebäude ineinandergeschoben sind, alles drängt zusammen, alles ist sehr dicht. Dieses Prinzip der Konglomeration wollten wir fortsetzen.» Entsprechend dicht werden auch die neuen Gebäude gebaut. Der Bigboy, benannt nach einer der grössten und leistungsfähigsten Dampfloks, wird ein 15-stöckiges Wohnhaus mit rund 130 Mietwohnungen, das sich südöstlich an die Draisine schmiegt. Das Tender-Hochhaus, benannt nach den Behältern für Wasser –und Brennstoffvorräte der Lokomotiven, steht südwestlich der Halle Draisine, wird 10 Stockwerke hoch und Wohnungen im Stockwerkeigentum verschiedener Grössen beherbergen. Beide Gebäude werden durch den fünfstöckigen, sogenannten «Tender-Riegel» verbunden, wo eine Mischung aus Gewerbe und Wohnungen unterkommen wird. Dazwischen ein gemütlicher, fast verwunschener Innenhof, der mit grossformatigen, rostroten Betonplatten ausgelegt wird. «Die industrielle Art haben wir auch bei den Materialien aufgegriffen. Das geht von den Fassaden mit den rötlichen Ziegeln, über die Beton-Fertigteile, zu den Ziegelstützen bis zu den Betonbodenplatten . Das ist kein totes, glattes Material, sondern Material mit handwerklicher Qualität, so wie das früher benutzt wurde.» Dabei wird aber kein historisierender bzw. bildhaft analoger Ansatz verfolgt, sondern die aktive Übersetzung in eine zeitgenössische Sprache. «Im Unterschied zu anderen Aufträgen, wo man eine grüne Wiese bebaut, hat man bei einem alten Industrieareal bereits sehr viele Vorgaben. Die Industriearchitektur hat per se eine starke Aussagekraft, sie ist roh, hat Ecken und Kanten. Daraus etwas Neues zu machen ist extrem reizvoll. Wie kann man diesen Ort für eine neue Nutzung umbauen, aber den Charakter beibehalten?» Das Architekturbüro EM2N hat eine überzeugende Antwort auf die Frage geliefert. Und so wird die industrielle Vergangenheit nicht nur bei der Bauart und den Materialien, sondern auch bei der Art der Nutzung aufgegriffen. Die Wohnungen werden offen und lichtdurchflutet, im Parterre befinden sich Gewerberäume. Auch die sind sehr grosszügig und offen ausgelegt. «Im Grundsatz versucht man das, was in der Umgebung steht, aufzugreifen und mit dem Ort einen Dialog herzustellen. Was ist da, was macht man neu? Am Ende müssen die Wohnungen und die Räume so gestaltet sein, dass man immer spürt, dass man sich in der Lokstadt befindet. Ansonsten verliert sich die Identität.»
Mehr über EM2N Lokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt. Bilder: Nadine Kägi/Lokstadt
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Carry Prins-Helfenstein: «Kein Beruf, sondern Berufung»
«Die Lokstadt ist eigentlich eine schöne Metapher fürs Leben: Alles fliesst und verändert sich» sinniert Carry Prins-Helfenstein, während sie am Fenster ihres Anahata Yoga Studios steht und auf eine Baustelle hinunterblickt. Aber nicht nur deswegen arbeitet sie gerne hier in diesem neuen Winterthurer Stadtteil. Sie schätzt auch die Vielfalt, die belebten Plätze im Sommer und die Durchmischung. Zu ihren Yoga-Stunden erscheinen denn auch die unterschiedlichsten Menschen: Geschäftsleute, die über Mittag kurz abschalten, junge Frauen und Männer, die ihre Muskeln stärken sowie Seniorinnen und Senioren, die ihre Beweglichkeit trainieren möchten. Unterrichtet wird hauptsächlich Hatha Yoga, mal aktivierend, mal beruhigend. Dabei geht es aber immer um mehr, als einen reinen Bewegungsablauf: «Mir ist es wichtig, den Besuchern etwas mit auf den Weg zu geben, denn Yoga ist auch eine Entdeckungsreise zu sich selber. Schon eine Session pro Woche kann viel auslösen, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Man wird achtsamer und beginnt seine eigenen Handlungen und Emotionen zu reflektieren. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, was Yoga mit den Menschen macht.» Besonderen Wert legt Carry auf einen engen Kontakt zu ihren Schülern. Sie merkt sich die Namen schon nach einer Stunde, baut schnell einen persönlichen Bezug auf und nimmt sich auch mal Zeit für ein privates Gespräch. Erscheint jemand zwei, dreimal nicht zum Unterricht, ruft sie an und erkundigt sich nach dem Wohlergehen. Ihre Schüler danken es ihr mit Treue. Ein paar besuchen ihre Yoga-Lektionen schon seit 16 Jahren, als sie mit dem Unterrichten begann. Damals war sie noch Angestellte in einem Fitness Center und bot vereinzelte Yoga-Lektionen an. Als sie dann vor 7 Jahren von einer ausgedehnten Reise zurückkam, weder Job, noch Geld hatte und sich fragte, wie sie ihre Zukunft gestalten sollte, wurde Carry klar, dass sie sich mit Yoga selbstständig machen will. In einem fensterlosen Keller richtete sie ihr erstes eigenes Studio ein. Vor 5 Jahren gründete sie dann das Yogastudio Anahata und zügelte in die Lokstadt. Ein Schritt, den sie nie bereut hat. «Für mich ist Yoga kein Beruf, sondern eine Berufung. In der ganzen Zeit, die ich nun schon unterrichte, hat sich das nie wie Arbeit angefühlt.» Während sie das sagt, streicht sich Carry eine Haarsträhne hinters Ohr, lächelt entspannt und lässt keinen Zweifel zu: Sie meint, was sie sagt. Kommende Veranstaltungen: Mittwoch, 13. Februar 2019, 20.00 – 21.15 Uhr Themenabend: Pranayama und Meditation. Weitere Infos Mittwoch, 20. Februar und 27. März 2019, 20.00 – 22.00 Uhr Yoga & Klangbad : Beginne diesem Mittwochabend mit einer ruhigen, fliessenden Yoga Praxis, geleitet von Carry. Danach tauche ein...in eine Welt der Klänge. Weitere Infos Sonntag, 24. Februar, 24. März und 23. Juni 2019 OM family Yoga : In diesen 2.5 Stunden werdet ihr in die farbenfrohe Welt von Yoga und Klang eintauchen. Durch die Bewegung und den gezielten Einsatz von Klang könnt ihr zusammen neue Energie auftanken, eure Körper spüren und gemeinsam zur Ruhe kommen. Weitere Infos Mehr über das Yogastudio Anahata Lokstadt ist der neue Stadtteil Winterthurs und wir berichten hier regelmässig, was es dort alles zu entdecken gibt. Bilder: Nadine Kägi/Lokstadt
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