aggeli: guter vorschlag. nur hat manchmal auch die woz bretter vor dem kopf!
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mitunter scheint es, als ob ein qualitätsmerkmal von gutem schurnalismus wäre, dass man die wesentlichen inhalte nicht mitbekommt. ein beispiel? equitiy heisst die beilage der nzz und das aktuelle heft 6/14 widmet sechs seiten plus das coverbild der firma ruag. spannende details über raumfahrtechnologie werden raportiert, als ob es sich um eine sportveranstaltung handle. fast zufällig fällt der begriff "rüstung" genau einmal. immerhin steht der name ruag für "rüstungsunternehmen-aktiengesellschaft". aber über rüstung steht nichts in dem artikel. dafür hat's tolle bildli von himmelwärts-dampfenden raketen. sollte man nicht erwarten, dass so ein firmen-portrait auch auskunft darüber gibt, welche klein- und grosskalibersysteme angeboten werden und vor allem auch, wie zuverlässig diese systeme sind? wie viele tote kann man verzeichnen? treffen diese dinger auch? weshalb schweigt da der schurnalist? leidet er etwa an einer veralteten moral? wäre es eine bilanz, so wäre sie arg frisiert, weil doch ein grosses stück fehlt. oder ist die öffentliche meinung noch nicht so weit, dass man offen über dieses kapitel schreiben kann? oder ist die waffenabteilung so unbedeutend, als ob es bloss ein paar chäbsli-pistolen wären oder ein paar raketen-clacés?
in der ostukraine ist ja einiges los. dummerweise liest man bei uns fast nicht davon, dass russland ein problem damit hat, dass bei ländern, die mit der eu ein wirtschaftsabkommen abschliessen, zugleich längerfristig eine integration in die nato vorgesehen ist. man erinnere sich: westliches militärbündnis aus dem kalten krieg. also im westen scheint der kalte krieg eben doch nicht vorbei zu sein. dennoch leiern unsere medien gebetsmühlenartig herunter, dass die "östlichen staaten" sehnlichst westliche militärbasen möchten, was obama, leider, leider zum jetztigen zeitpunkt (noch) nicht bieten kann. - wer zündelt hier eigentlich? und warum bekommt man nur zwischendurch in den leserbriefspalten mit, was wirklich sache ist? (zum beispiel in der faz von heute) - wo ist die kritisch-reflektierende berichterstattung in unserem schönen farbfernsehen? und ja, 'direkt', cheesecakebäckerinnen mit tiefem ausschnitt machen quote, heisst es. oft ist es die beschränktheit der journis, die ihr publikum unterschätzen. und jedes schrottthema verdeckt den blick auf ein wichtigeres thema, das beschwiegen wird. das einmaleins des zeigens.
liebe lucid, er war "meistgelesen", solange er im zürich-ressort erschien. dass es themen gibt, die man intensiv bewirtschaftet, andere hingegen lieber verschweigt und wieder andere nur in einer ganz bestimmten optik behandelt, glaubst du da ernstlich, dass es nur wegen ökonomischen interessen ist oder wegen den wünschen der leserschaft? andere gründe kannst du dir nicht vorstellen? - hast du den link zum nzz-artikel gelesen, was seymour hersh sagte?
ich bin immer wieder erstaunt über den mangel an politischem denken in unserem land (wohl nicht nur hier). wirtschaftliche argumente sind eines, aber es gibt auch so etwas wie tabus, unausgesprochene tabus, aber doch solche, die von fast allen eingehalten werden. diese kann man nicht ökonomisch erklären, obwohl sonst die ökonomie sehr viel erklärt. @ludic: was ist denn schon wieder deine erklärung dafür, dass der artikel so rassig aus den headlines verschwindet, obwohl er zu den meistgelesenen zählte, und andere auch über viele wochen dort erscheinen? hast du eine erklärung?
erstens: http://medienblog.blog.nzz.ch/2013/11/05/verzagte-medien-in-der-kritik/ und zweitens: die auskunft, die carl weiss, ein medien-urgestein, auf die frage gab, was ihn am journalismus fasziniere, nämlich: "die oberflächlichkeit, fürchte ich. die oberflächlichkeit dieses berufes, bei dem man nicht gezwungen ist, allzu sehr in die tiefe zu gehen - und es reicht trotzdem." (aus dem hübschen büchlein: meute mit meinung. über die schwarmdummheit.)
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Medienwahrheiten/Medienlügen
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mitunter scheint es, als ob ein qualitätsmerkmal von gutem schurnalismus wäre, dass man die wesentlichen inhalte nicht mitbekommt. ein beispiel? equitiy heisst die beilage der nzz und das aktuelle heft 6/14 widmet sechs seiten plus das coverbild der firma ruag. spannende details über raumfahrtechnologie werden raportiert, als ob es sich um eine sportveranstaltung handle. fast zufällig fällt der begriff "rüstung" genau einmal. immerhin steht der name ruag für "rüstungsunternehmen-aktiengesellschaft". aber über rüstung steht nichts in dem artikel. dafür hat's tolle bildli von himmelwärts-dampfenden raketen. sollte man nicht erwarten, dass so ein firmen-portrait auch auskunft darüber gibt, welche klein- und grosskalibersysteme angeboten werden und vor allem auch, wie zuverlässig diese systeme sind? wie viele tote kann man verzeichnen? treffen diese dinger auch? weshalb schweigt da der schurnalist? leidet er etwa an einer veralteten moral? wäre es eine bilanz, so wäre sie arg frisiert, weil doch ein grosses stück fehlt. oder ist die öffentliche meinung noch nicht so weit, dass man offen über dieses kapitel schreiben kann? oder ist die waffenabteilung so unbedeutend, als ob es bloss ein paar chäbsli-pistolen wären oder ein paar raketen-clacés?
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in der ostukraine ist ja einiges los. dummerweise liest man bei uns fast nicht davon, dass russland ein problem damit hat, dass bei ländern, die mit der eu ein wirtschaftsabkommen abschliessen, zugleich längerfristig eine integration in die nato vorgesehen ist. man erinnere sich: westliches militärbündnis aus dem kalten krieg. also im westen scheint der kalte krieg eben doch nicht vorbei zu sein. dennoch leiern unsere medien gebetsmühlenartig herunter, dass die "östlichen staaten" sehnlichst westliche militärbasen möchten, was obama, leider, leider zum jetztigen zeitpunkt (noch) nicht bieten kann. - wer zündelt hier eigentlich? und warum bekommt man nur zwischendurch in den leserbriefspalten mit, was wirklich sache ist? (zum beispiel in der faz von heute) - wo ist die kritisch-reflektierende berichterstattung in unserem schönen farbfernsehen? und ja, 'direkt', cheesecakebäckerinnen mit tiefem ausschnitt machen quote, heisst es. oft ist es die beschränktheit der journis, die ihr publikum unterschätzen. und jedes schrottthema verdeckt den blick auf ein wichtigeres thema, das beschwiegen wird. das einmaleins des zeigens.
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liebe lucid, er war "meistgelesen", solange er im zürich-ressort erschien. dass es themen gibt, die man intensiv bewirtschaftet, andere hingegen lieber verschweigt und wieder andere nur in einer ganz bestimmten optik behandelt, glaubst du da ernstlich, dass es nur wegen ökonomischen interessen ist oder wegen den wünschen der leserschaft? andere gründe kannst du dir nicht vorstellen? - hast du den link zum nzz-artikel gelesen, was seymour hersh sagte?
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ich bin immer wieder erstaunt über den mangel an politischem denken in unserem land (wohl nicht nur hier). wirtschaftliche argumente sind eines, aber es gibt auch so etwas wie tabus, unausgesprochene tabus, aber doch solche, die von fast allen eingehalten werden. diese kann man nicht ökonomisch erklären, obwohl sonst die ökonomie sehr viel erklärt. @ludic: was ist denn schon wieder deine erklärung dafür, dass der artikel so rassig aus den headlines verschwindet, obwohl er zu den meistgelesenen zählte, und andere auch über viele wochen dort erscheinen? hast du eine erklärung?
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erstens: http://medienblog.blog.nzz.ch/2013/11/05/verzagte-medien-in-der-kritik/ und zweitens: die auskunft, die carl weiss, ein medien-urgestein, auf die frage gab, was ihn am journalismus fasziniere, nämlich: "die oberflächlichkeit, fürchte ich. die oberflächlichkeit dieses berufes, bei dem man nicht gezwungen ist, allzu sehr in die tiefe zu gehen - und es reicht trotzdem." (aus dem hübschen büchlein: meute mit meinung. über die schwarmdummheit.)
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