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Ruth von Seen
Ruth von Seen
FreeLesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
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Winterthur
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Grün ist der Tannenwald: von Biss & Basss
Biss:Heute war wieder Bundesratswahl! Der Online Auftritt des Tages Anzeigers war komplett überlastet. Das will etwas heissen, so ein Stillstand in unserem Uhrwerk Schweiz. Gestern hat es schon angefangen, die Klingen wurden gewetzt. Die Nacht der langen Messer. In den Medien wurde gemauschelt wer jetzt wen ersticht um Kronprinz zu werden. Aber es kam, ganz schweizerisch, zum Konsens.Bass:Konsens? Was heisst das Wort genau?(Wikipedia sagt: Der Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch.) Der Widerspruch allerdings scheint vorhanden, aber eindeutig verdeckt.Biss:Guy Parmelin ist also der starke Mann der SVP. Aeschi zu sehr Blocher-Zögling, Gobbi... naja.Guy, ein Mann mit der Ausstrahlug einer Büchsensardine. Wer ist das überhaupt? Das hatte ich mich auch gefragt als Widmer-Schlumpf Bundesrat wurde. Scheint lustig zu sein, dieses Bundeshaus. Eine Art Tombola, jeder darf ein Los ziehen. Guy heisst "Typ" auf englisch - ein Durchschnittsguy, dieser Parmelin.Bass:Lassen wir ihn mal arbeiten, vielleicht erweist sich die 0815 Formel als Glücksfall. Und dann war am Sonntag noch die Frage eines Kindes an den Nikolaus, wieso eigentlich das Gras grün sei und nicht zum Beispiel violett?Die Frage bringt manch einen Erwachsenen in Verlegenheit und auch der Nikolaus weiss nicht alles.Wenn man bedenkt, dass die Erde vor wenigen Jahrhunderten eine Scheibe war, dann sind wir den Dingen doch schon etwas näher dran, meinst du nicht? Wir forschen weiter, wer weiss, was wir in zehn Jahren über Farben wissen! Derweil wünsche ich dir einen frohen dritten Advent!
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
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Grün ist der Tannenwald: von Biss & Basss
Biss:
Heute war wieder Bundesratswahl! Der Online Auftritt des Tages Anzeigers war komplett überlastet. Das will etwas heissen, so ein Stillstand in unserem Uhrwerk Schweiz. Gestern hat es schon angefangen, die Klingen wurden gewetzt. Die Nacht der langen Messer. In den Medien wurde gemauschelt wer jetzt wen ersticht um Kronprinz zu werden. Aber es kam, ganz schweizerisch, zum Konsens.
Bass:
Konsens? Was heisst das Wort genau?
(Wikipedia sagt: Der Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch.) Der Widerspruch allerdings scheint vorhanden, aber eindeutig verdeckt.
Biss:
Guy Parmelin ist also der starke Mann der SVP. Aeschi zu sehr Blocher-Zögling, Gobbi... naja.
Guy, ein Mann mit der Ausstrahlug einer Büchsensardine. Wer ist das überhaupt? Das hatte ich mich auch gefragt als Widmer-Schlumpf Bundesrat wurde. Scheint lustig zu sein, dieses Bundeshaus. Eine Art Tombola, jeder darf ein Los ziehen. Guy heisst "Typ" auf englisch - ein Durchschnittsguy, dieser Parmelin.
Bass:
Lassen wir ihn mal arbeiten, vielleicht erweist sich die 0815 Formel als Glücksfall. Und dann war am Sonntag noch die Frage eines Kindes an den Nikolaus, wieso eigentlich das Gras grün sei und nicht zum Beispiel violett?
Die Frage bringt manch einen Erwachsenen in Verlegenheit und auch der Nikolaus weiss nicht alles.
Wenn man bedenkt, dass die Erde vor wenigen Jahrhunderten eine Scheibe war, dann sind wir den Dingen doch schon etwas näher dran, meinst du nicht? Wir forschen weiter, wer weiss, was wir in zehn Jahren über Farben wissen! Derweil wünsche ich dir einen frohen dritten Advent!
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Bernstein zum Nikolaustag: von Biss & Bass
Biss:
Ein 15 jähriger Aztekenjunge verklagt Obama und fordert den kompletten Verzicht auf fossile Brennstoffe.
Bass:
Ich bin auch ein fossiler Brennstoff. Wenn ich dereinst in mein Grab gesenkt werde und meine Enkel Rosenblüten auf meinen Sarg werfen, dann bin ich fossil.
Ich werde mich zu den Dinosaurierknochen und den Bernsteinmücken gesellen und zusammen verrotten wir. Wir sind nachbarschaftlich – ich darf auch mal beim Grab um die Ecke um eine Tasse Zucker bitten. In etwa 1000 Jahren bin ich nur noch Öl.
Obama kommt dann von ganz alleine zu mir.
Biss:
Meine Wenigkeit verneigt sich vor dir: vor dir als Mensch, als Wort und als Brennstoff. Falls ich die Jahrtausende überlebe, werde ich dereinst mir dir handeln.
Bass:
Für die Umwelt sind diese ganzen Brennstoffe natürlich nicht so toll.
Aber was sollen wir denn tun? Das ganze Öl einfach den Afrikanern und Arabern überlassen? Das hat Gott ja mal ordentlich verbockt, hat einfach das Öl am falschen Ort vergraben. Zum Glück sind wir globalisiert und teilen alles miteinander. Zumindest handeln wir miteinander. Zumindest nehmen wir uns gegenseitig aus. „Spekulieren ist einfach und macht Spass“, so das Motto eines manchen Börsenhändlers. Biss: Meinst du mit Spekulieren das berühmte Gebäck SPEKULATIUS? Der Nikolaus kommt ja schon bald an deine Haustür oder nicht?
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Heisser Kaffee: von Biss & Bass
Biss:
Jetzt ist es wieder kalt. Mir frieren die Fußspitzen beim Denken an das morgendliche "Zur-Arbeit-Gehen". Die Böden in der S12 sind jetzt immer so versifft und man kann sich nicht mehr auf die Treppe setzen. Ich sitze lieber auf den Stufen als zu versuchen, mich in die Privatsphäre eines Mitreisenden zu bewegen, welcher ein Viererabteil für sich beansprucht.
Bass:
In Seen wartete ich auf die S12. Sie kam nicht. Ich fror und rieb mir die Hände, bis sich die Anzeigetafel ohne jede weitere Information auf die nächste Abfahrt schob. Schob mich meinerseits in den Bus, der sich schnellstens füllte, weil die S12 offenbar ausfiel. Bis ich in Zürich war, dauerte es doppelt so lang wie normal. Kein guter Start in den Tag.
Biss:
Und Müde und träge wird man! Ich fühle mich ständig wie nach einem Fressgelage. Wenn ich abends nach Hause komme und den Lichtschalter betätige, dann ist das, als ob jemand die Glühbirne im Zimmer eines Schlafenden anknipst. Blinzelnd steht man in der Küche und schiebt bei Vollmond eine Pizza in den Ofen.
Der Winter ist schon eine komisches Jahreszeit.
Bass:
Das finde ich auch. Und sie hat eben erst begonnen. Meine Knochen schmerzen jetzt schon. Gar nicht daran zu denken, wie es den Menschen geht, die KEIN Zuhause haben. Eine Katastrophe, die mich überfordert.
Der Zugausfall übrigens war wegen einem Personenunfall. Im Stadelhofen kaufte ich mir einen Milchkaffee zum Mitnehmen und hundert Meter später kniete eine Frau am Boden und bettelte. Ich KONNTE nicht so tun, als sähe ich sie nicht, obwohl ich gewollt hätte.
Geld klaubte ich nicht hervor, fragte aber, ob sie meinen Kaffee wolle. Sie wollte und ich versuchte, die Restwärme von vorher noch etwas in meinen Händen zu bewahren.
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Blumen gegen Waffen?: von Biss & Bass
Heute gibt es nur ein kleines Gedicht. Was sind unsere Blumen? Ein freundliches Danke an der Kasse zum Beispiel? (Die Religionszugehörigkeit spielt ja im Dienstleistungssektor keine Rolle; was würden wir ohne unsere "fremden" Mitmenschen machen! Verkauf, Service, Kehrichtabfuhr, um nur einige zu nennen). Ein geduldiges Warten bis alle Leute aus dem Zug ausgestiegen sind? Eine helfende Hand sogar? Der Winter ist im Anzug und wir sind dringend darauf angewiesen, dass wir die Fantasie walten lassen, in welcher Art wir Blumen kreieren - und echt, es macht auch noch Spass und den Alltag bedeutend farbiger. RUFEN im Sinn von "Blumen entwerfen" - wir wünschen ein gutes Wochenende!
Wer ruft
Wenn die Nistplätze verschwunden
Die Tastatur entstellt
Das Kind erblindet
Die Tapete gerissen
Die Städte zerbombt
Wer ruft wenn nicht wir
Wer ruft wenn nicht
Wer wenn
Wer? Foto und Gedicht by Ruth Loosli
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Stadttheater im Plenum: von Biss & Bass
Bass:
Lieber Biss, wie hast du’s mit unserem Stadttheater? Gefällt es dir? Warst du kürzlich drinnen, vielleicht an der Preisverleihung der Kurzfilmtage?
Biss:
Nein, ich schaffte es nicht. Aber am Mittwochabend war eine Veranstaltung vom Café des Arts in der alten Kaserne, da sass ich ganz hinten, der Saal war voll und die Stimmung ziemlich geladen.
Ich habe da ein paar Notizen gemacht, schau mal:
Seeeehr viele Leute da in der alten Kaserne!
Alt und jung, klug und ...
Naja, alle versuchen, gescheit zu reden.
Kommunikation weichgespült, sagt der eine.
Der andere stützt sein Kinn in die Hand, versucht den Anschein zu geben, gut zuzuhören, ein Dritter räuspert sich.
Hm.
Entemotionalisieren, sagt der eine, hach! sagt der andere und der Moderator verwirft die Hände. (Insgesamt bleibt er ruhig und entschlossen).
Ein intaktes Haus abbrechen bedeutet Angriff auf die Kultur, bedeutet Angriff auf die Menschen.
Der Kreativität der Architekten sind keine Grenzen gesetzt.
Denkverbot wäre schade.
In der Tat!
So.
Es gäbe noch viele solcher Sätze, will dich aber nicht langweilen damit. Zum Glück bleibt heute der Nebel liegen, man kann sich besser der Unschärfe widmen.
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Kurz und lang; und kurz: von Biss & Bass
Bass:
Die Wahlen sind vorbei. Gute zwei Wochen sind vergangen und ich wache langsam aus meinem Kälteschlaf auf.
Ich liess mich kurz vor der Abstimmung einfrieren um punktgenau nach den Wahlen wieder aufzuwachen. Aus Gründen des Selbstschutzes.
Ich vereinbarte mit einem Freund, bei einem Sieg meiner Partei solle er mich wecken -- falls das Gegenteil eintrete, bitte schlafen lassen!
Biss:
Nun bist du am Erwachen? Wurde aber auch Zeit! Der prächtige Herbst findet sonst ohne dich statt. Und das weitere Gerangel der Parteien ebenfalls. Es geht ja nun um Stände – und Bundesrat, wobei zu letzterer Zusammensetzung unsere Meinung nicht gefragt ist. Vielleicht besser so.
Bass:
Ich wachte also heute auf und nun sitze ich hier. Irgendetwas ist schief gegangen. Die Wahlen sind verloren.
Ich sitze vor der dritten Tasse Kaffee. Warum bin ich aufgewacht? Wer hat den Knopf meiner Schlafmaschine betätigt?
Um ehrlich zu sein, bin ich froh, wieder wach zu sein. Trotz Ärger über die politische Landschaft ist und bleibt das Leben lebenswert. Manchmal muss man nur darin erinnert werden.
Biss:
Nur zu gern werd ich dran erinnert! Und es laufen ja auch noch die Kurzfilmtage, in der Stadt verteilt. Da kann es nebeln und sonnen und beides gleichzeitig: Wir hören das Surren der Kameras und räkeln uns in den Polstern.
Manchmal vergeht uns das Räkeln und wir starren auf die Leinwand. Harte Realitäten versetzen uns in Aufruhr und das ist gut so. Lassen wir uns bewegen, damit auch wir den Mut haben, uns in Bewegung zu setzen.
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