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Ruth von Seen
Ruth von Seen
FreeLesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
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Winterthur
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Gute Reise und Danke für alles!: von Biss & Bass
Bass:Es gibt ein Stadtkind unter uns, dem wachsen die Füsse zu schnell. Es ist männlich, gebildet und altersmässig so was gegen die Dreissig. Alles bestens, nur eben: die Füsse wachsen im Eiltempo. Biss: Sorry, kann leider nicht mithalten, mir schrumpfen die Lungenflügel, liege wieder mal mit Fieber im Bett. Hautausschlag und Nierenleiden, das ganze Programm. Kam am Sonntagabend mit dem Flugzeug aus Ankara zurück, habe wohl was Falsches gegessen. Falsch gewürzt, falsch gefischt, keine Ahnung! Die letzten Nächte durchgeschwitzt. Bass: Das tut mir leid, echt! Wünsche dir schnellstmöglich gute Besserung. Dann fahre ich alleine weiter mit meinem Loblied auf das Stadtkind; nennen wir es fantasielos RON.Ron also kauft sich auch heuer ein Paar Schuhe mit der nächstgrösseren Nummer, er ist bestimmt bei 44 angekommen, packt die Koffer mit der Lieblingslektüre (es könnte „Der Prozess“ von Kafka sein), weiter drei Paar Socken, Zahnbürste usw. und lehnt sich etwas wehmütig an den Fensterrahmen seiner WG Wohnung, die er für längere Zeit berufshalber verlassen muss. Biss: Ächz, stöhn. Bass: Nein, sei ruhig jetzt, ich will das Lied noch zu Ende singen. Am Liebsten würde ich jodeln, doch ich will Rücksicht nehmen auf dein empfindliches Gehör. Also: Ron ist der Held meiner Stunde! Er hat sich für seine Freunde unter den Stadtkindern nach Kräften eingesetzt, sich mit ihnen hingesetzt (z.B. in LINA’S Bar) um zu plaudern und ein Bier zu trinken. Doch nun warten neue Aufgaben auf ihn! Wir wünschen ihm das Beste auf seinen Reisen! Einen Schutzengel, der das Wachstum seiner Füsse stoppt, doch nicht die Grösse und Grosszügigkeit seines Herzens, wenn er mit allen möglichen Menschen im nahen und ferneren Osten spricht. Wenn er tröstet, mögen ihm die richtigen Worte einfallen, wenn er schimpft, die Sprache seines Gegners und wenn er mit Kindern spricht, möge das Leuchten seiner Augen einer Katze gleich die Nacht durchqueren. Biss: Gut gebrüllt, Löwe, kannst du nun aufhören? Bass: Gewiss, gewiss, nur noch dies: Wir werden dich vermissen, lieber Ron, melde dich ab und an, und erzähle uns von deinen Abenteuern! Und: DANKE für alles!
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
Lesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
- An diesem Ort kann ich mich am besten entspannen:
- Hof der Stadtbibliothek
- Meine Lieblingsbar:
- Fahrenheit
- Mein Lieblingsclub:
- Albani
- Da nehme ich noch einen Schlummi:
- Coalmine
- In einem Film über mein Leben, würde mich dieser Schauspieler verkörpern:
- Meryl Streeep
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UZFTruffledaveFarbtanz23sandritaRon_WinterthurAndrea_GumanuelafurrerMärliElena LaffranchialeksMagnatumPicoInit7
Gute Reise und Danke für alles!: von Biss & Bass
Bass: Es gibt ein Stadtkind unter uns, dem wachsen die Füsse zu schnell. Es ist männlich, gebildet und altersmässig so was gegen die Dreissig. Alles bestens, nur eben: die Füsse wachsen im Eiltempo.
Biss: Sorry, kann leider nicht mithalten, mir schrumpfen die Lungenflügel, liege wieder mal mit Fieber im Bett. Hautausschlag und Nierenleiden, das ganze Programm. Kam am Sonntagabend mit dem Flugzeug aus Ankara zurück, habe wohl was Falsches gegessen. Falsch gewürzt, falsch gefischt, keine Ahnung! Die letzten Nächte durchgeschwitzt.
Bass: Das tut mir leid, echt! Wünsche dir schnellstmöglich gute Besserung. Dann fahre ich alleine weiter mit meinem Loblied auf das Stadtkind; nennen wir es fantasielos RON.
Ron also kauft sich auch heuer ein Paar Schuhe mit der nächstgrösseren Nummer, er ist bestimmt bei 44 angekommen, packt die Koffer mit der Lieblingslektüre (es könnte „Der Prozess“ von Kafka sein), weiter drei Paar Socken, Zahnbürste usw. und lehnt sich etwas wehmütig an den Fensterrahmen seiner WG Wohnung, die er für längere Zeit berufshalber verlassen muss.
Biss: Ächz, stöhn.
Bass: Nein, sei ruhig jetzt, ich will das Lied noch zu Ende singen. Am Liebsten würde ich jodeln, doch ich will Rücksicht nehmen auf dein empfindliches Gehör. Also: Ron ist der Held meiner Stunde! Er hat sich für seine Freunde unter den Stadtkindern nach Kräften eingesetzt, sich mit ihnen hingesetzt (z.B. in LINA’S Bar) um zu plaudern und ein Bier zu trinken. Doch nun warten neue Aufgaben auf ihn! Wir wünschen ihm das Beste auf seinen Reisen! Einen Schutzengel, der das Wachstum seiner Füsse stoppt, doch nicht die Grösse und Grosszügigkeit seines Herzens, wenn er mit allen möglichen Menschen im nahen und ferneren Osten spricht. Wenn er tröstet, mögen ihm die richtigen Worte einfallen, wenn er schimpft, die Sprache seines Gegners und wenn er mit Kindern spricht, möge das Leuchten seiner Augen einer Katze gleich die Nacht durchqueren.
Biss: Gut gebrüllt, Löwe, kannst du nun aufhören?
Bass: Gewiss, gewiss, nur noch dies: Wir werden dich vermissen, lieber Ron, melde dich ab und an, und erzähle uns von deinen Abenteuern! Und: DANKE für alles!
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Regenwurm beim Coiffeur: von Biss & Bass
Bass:
Lieber Hitze oder lieber Regen? Klar, man hätte gerne ein schönes Mittelmaß. Nur gibt es dieses leider gerade nicht.
Musste zum Coiffeur, ganz dringend, blöd, dass nur gerade über Mittag ein Termin frei war.
Nun sitz ich gefangen auf dem Stuhl und tröste mich mit Mani Matters 'Bim Coiffeur bini gsässe', weiss aber den Text nicht weiter, kannst du mir helfen, please!!!
Biss:
Ach Bässchen, den Text kann ich auch nicht! Sind die Haare trotzdem ab oder musste die Coiffeuse extra für dich googeln?
Regen, Sonne, Sorgen, Wonne. Mittelmass gibt es heute nicht mehr.
Schottland soll schön sein. 14 Grad und Regen. Also lieber richtiges Scheisswetter als einfach ä bitzli Rägä.
Regenwurm müsst man sein.
Bass:
Nein danke, das ist auch kein guter Job, den man in heurigem Sommer in Ruhe angehen kann: die Erde pflügen ist kein Vergnügen mehr! Überall Beton und du stösst dich wund. Dann bleib ich doch lieber ein vor Freude (auf ein Stückchen Cervelat) wedelnder Hund.
Biss: Das Wetter ist so launisch wie ich. Ich schlecke ein Glacé bei Sturm, draussen im Nassen. Nur mit einer Pelerine bekleidet mit meinem Raketenglacé.
Orange läuft es mir über die Hand. Morgen grillen wir im Zürichsee und schwimmen aufs Matterhorn.
Heute Abend klebe ich mir einen "Fragile" Kleber auf die Stirn und reihe mich im Gepäckwagen des nächsten Fernzuges ein. Bass: Na dann, bon voyage, kann ich da nur sagen!
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Prinzessin an der Töss!: von Biss & Bass
Bass: Und, hast du die Bratwurst vertilgt? Vermochte die Töss zu kühlen?
Biss:
Alles hat Ende, nur die Wurst hat Zwei. Die Wurst hat gekühlt und die Töss habe ich vertilgt. Wie sieht es bei dir aus?
Bass:
Ich laufe in die Hitze des Estrichs hinein, will einen Rucksack versorgen, den die Prinzessin am letzten Wochenende für ihren Besuch im Schloss brauchte. Sie hat mir einige Fotos geschickt und ich war ziemlich eifersüchtig. Natürlich sagte ich nichts, schloss sie in die Arme, als sie zurück kam. Liess sie erzählen.
Biss:
Du weisst, ich will die Monarchie global abschaffen. Ich behalte einen Kommentar über deine royale Bekanntschaft also für mich. Um es in den Worten Louis XIV zu sagen:
L'état, c'est NOUS! Krönungszeremonie morgen um Mitternacht an der Töss - alle Pantoffelhelden und Spargeltarzane sind eingeladen.
Bass:
Pech gehabt, mein Lieber, die Prinzessin kommt mit, da gibt es keine Diskussion! Du wirst dich wundern und deine revolutionären Worte in die Luftballone pumpen – danach lassen wir sie steigen!
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Die Hitze und ein See: von Biss & Bass
Biss:
Diese Hitze. Winterthur kocht, die Bewohner kochen. Alle zieht es nach draussen in die verschiedenen Sommerbars und Stadtcafés. Bei diesem Wetter hinterlasse ich eine dünne Spur Schweiss. Immerhin finde ich so zuverlässig den Nachhauseweg. Ein Tipp für Hänsel und Gretel.
Ich bin die Stadtschnecke. Bass:
ttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt, da kommt sie angeschlichen.
ttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt, wär ich die Stadtschnecke, ich würde im Null Komma Nichts austrocknen.
An welchen feuchten Ecken kommst du vorbei? Welche Typen findest du besonders anziehend?
Biss:
Sowieso, alle Schnecken. Der Businesstyp im Zug in seinem durchtränkten Anzug. Escargot.
Der dicke kleine Glatzkopf in der Schlange im Migros. Nacktschnecke. Würde man den ganzen Schweiss von Winterthur in einem Auffangbecken auffangen, wie viel käme da zusammen? Je nach dem könnten wir Zürich überschwemmen. Winti mit Seeannschluss.
Bass:
Ein ewiges Thema, besonders in diesen durstigen Zeiten!
Seen dieser Art fände ich doch eher ungemütlich... Auf jeden Fall würde ich dir den Vortritt lassen um Temperatur und Konsistenz zu überprüfen!
Ich bin eher für die Haus-Schneckenvariante. Kann mich zurückziehen und die Lesebrille aufsetzen. Die Beige meiner ungelesenen Bücher wächst und wächst. Doch ich lasse mir den Sommer nicht vermiesen. Ab und zu streiche ich mit meinen Fühlern einem Buchrücken entlang. Das schont meine Augen und erhellt das Gemüt...
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Gondel landet auf Terrasse: von Biss & Bass
Bass:
Auf dem Riesenrad sitzend am vergangenen Albanifest genossen wir die Aussicht auf manche Terrassen der Stadt. Sie lagen da wie offene Seerosen: versteckte Schönheiten.
Am Samstag werden dank dem Organisationstalent von Ron einige zugänglich gemacht für die Stadtkinder. Planschbecken werden aufgestellt. Sonnenschirme aufgespannt und für das Ohr wird vielleicht gar eine Gitarre gezupft.
Biss:
Auch ich musste auf's Riesenrand. Die Wartezeit bis zum Besteigen der Gondel verbrachte ich mit dem Rauchen von 13 Angstzigaretten. Nach dem Lungenbrötchen bestieg ich die Gondel mit der Nummer 13.
Habe ich schon erwähnt, dass Freitag war? Im Wägelchen schloss ich mit meinem Leben ab. Hastig schrieb ich Grüsse für meine Liebsten auf die Rückseite eines alten Kontoauszugs den ich immer auf mit trage.
Der Zettel erinnert mich an meine gesellschaftlichen Verpflichtungen und der vermerkte Kontostand gibt mir jedes Mal einen ordentlichen Tritt in den Hintern. Die Gondel setzte sich in Bewegung. Flugs faltete ich den Zettel zu einem Papierflieger (mit zwei Einschnitten am Ende, damit er stabil bleibt).
Am höchsten Punkt des Rades nahm ich meine Wohnung ins Auge und warf mit aller Kraft.
Bass:
Und? Ist der Kontoflieger präzis geflogen?
Biss:
Senkrecht stürzte der Flieger zu Boden, drehte sich dreimal um die eigene Achse.
Bald darauf verschwand er in der Menge, malträtiert von hunderten Füssen der Partygänger. Blitzartig überprüfe ich die Bolzen meiner Gondel, möglicherweise habe ich doch noch eine Zukunft!
Bald schon war die Gondel in der Nähe der Ausgangsposition, ich stand erleichtert auf.
Meine Sitznachbarn beäugten mich kritisch. Eines meiner Beine war schon in der Schwerelosigkeit als das Rad beschleunigt.
Wer hat noch nicht, wer will nochmal?
Bass:
Ich, ich, ich!
Und dann eine direkte Landung auf der Terrasse! Auf dem Flieger steht die Adresse „Badewanne“, da liegen die Frösche und hängen ihre Beine über den Rand; daneben der Grill mit der Musikdose. Soja oder Regenwald, das ist die Frage, die sich stellt, nicht wahr.
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Ein Lob den Bäckern in unserer Stadt! Auf zum Albanifest!: von Biss & Bass
Bass:
Wie sieht dein Frühstück in Töss drüben aus?
Hat der Maulwurf Zugang zu frischen Gipfeln und Sesambrötchen? Oder ist der Mohn beliebter für die spitzen Zähne?
Biss:
Mohn, richtig; Mohnsamen, Mohnblumen, Mohn auf Brot und Gebäck, Mohn im Sonnensturm und im Wurm – ohne Mohn komm ich aus keinen Löchern.
Bass:
Das Brot, das meinem Gaumen schmeichelt, kommt von „Haus des Brotes“ – alles von Hand gefertigt und im Holzofen gebacken. Man kann sich selber davon überzeugen, muss aber leise sein: Das Handwerk erfordert Konzentration. Noch besser unterstützt man die Bäckerei, indem man das Brot im Regenbogenladen, im Obertorladen „LULTIMO BACIO“ oder direkt auf dem Markt kauft. Aber da du kaum aus deiner Höhle kommst: Du kannst gern eine Bestellung aufgeben!
Biss:
Keine Zeit für Bestellungen, muss meinen Hügel hüten. Und weiter graben, ganze Gänge muss ich graben, meine Hände sind schon schwer. Blauer Himmel drückt auf meine blinden Augen und das Los der Benommenheit. Fürchte, ich brauche dringend Mohn – also doch eine Bestellung! Oder bist du schon am Albanifest und zu nix mehr zu gebrauchen?
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