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Ruth von Seen
Ruth von Seen
FreeLesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
Meine Stadt
Winterthur
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Nous sommes: Biss & Bass
Biss: Wollte über Angeline Jolie schreiben. Brüste weg. Verstand weg? Von wegen. Im Tagimagi ist ein umwerfendes Gespräch mit der berühmten Schauspielerin zu lesen. Sie jetet mit Kind und Kegel um die Welt und übt sich im gewaltlosen Widerstand, versucht ihr Geld sinnvoll einzusetzen.Dann läuft mir mein geschätzter Kollege Amir über den Weg. Wir kommen ins Gespräch. Über dies und jenes. Er beginnt über Restaurants zu referieren, bei dieser Hundekälte ist das Thema sicher nicht von der Hand zu weisen. Bass: Der grüne Hund und das schmale Handtuch. Die BARfuss. Anscheinend sind an Barbesitzern Komiker verloren gegangen! Wenn wir jetzt eine Bar aufmachen würden, ich denke, wir müssten uns einen Monat in einer Kammer einschliessen und (neudeutsch) brainstormen. Es wäre langweilig, würden wir den "Hirschen" eröffnen oder das Restaurant "Zur goldenen Krone". Obwohl, jetzt, da ich zum Schluss komme, dass Barbesitzer höchst poetisch verlangt sind, ist es vielleicht gerade eben Hip einen lahmen Namen zu wählen. Sozusagen als Gegenargument zur Spassgesellschaft.Ich weiss nicht was du denkst, aber "Zur gemästeten Sau" fände ich lustig oder "Rudolfs Tankstation" für alle Hobbyalkoholiker die sich bei uns ein rotes Näschen holen wollen. Eine Bar für Alkoholiker! Marktlücke, Marktlücke! Branding und so, die zahlkräftige Kundschaft abgreifen, new economy, während die armen Studenten gegenüber ihr Sackgeld aus ihren Bauchtäschchen zusammenklauben, um den Wirten des "Twitter-Hashtag-Shitstorm-NewAge-Sbestewosjehätsgits" Lokales zu bezahlen.Oder wie wäre es mit dem Namen "Vom Millionär zur Tellerwäscher". Wir könnten arbeitslose Millionäre endlich sinnvoll resozialisieren, ihnen zeigen wie Schwamm und Abtrocknungstuch funktionieren. Die Schweiz könnte von gelungener Integration von Steuerflüchtlingen reden und wir würden zum "Club" und zur Rundschau eingeladen. Die AHV würde vor Freude einen dreifachen Rittberger mit extra Drehung vollführen!
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
Lesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
- An diesem Ort kann ich mich am besten entspannen:
- Hof der Stadtbibliothek
- Meine Lieblingsbar:
- Fahrenheit
- Mein Lieblingsclub:
- Albani
- Da nehme ich noch einen Schlummi:
- Coalmine
- In einem Film über mein Leben, würde mich dieser Schauspieler verkörpern:
- Meryl Streeep
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UZFTruffledaveFarbtanz23sandritaRon_WinterthurAndrea_GumanuelafurrerMärliElena LaffranchialeksMagnatumPicoInit7
Nous sommes: Biss & Bass
Biss : Wollte über Angeline Jolie schreiben. Brüste weg. Verstand weg? Von wegen. Im Tagimagi ist ein umwerfendes Gespräch mit der berühmten Schauspielerin zu lesen. Sie jetet mit Kind und Kegel um die Welt und übt sich im gewaltlosen Widerstand, versucht ihr Geld sinnvoll einzusetzen.
Dann läuft mir mein geschätzter Kollege Amir über den Weg. Wir kommen ins Gespräch. Über dies und jenes. Er beginnt über Restaurants zu referieren, bei dieser Hundekälte ist das Thema sicher nicht von der Hand zu weisen.
Bass : Der grüne Hund und das schmale Handtuch. Die BARfuss. Anscheinend sind an Barbesitzern Komiker verloren gegangen! Wenn wir jetzt eine Bar aufmachen würden, ich denke, wir müssten uns einen Monat in einer Kammer einschliessen und (neudeutsch) brainstormen. Es wäre langweilig, würden wir den "Hirschen" eröffnen oder das Restaurant "Zur goldenen Krone". Obwohl, jetzt, da ich zum Schluss komme, dass Barbesitzer höchst poetisch verlangt sind, ist es vielleicht gerade eben Hip einen lahmen Namen zu wählen. Sozusagen als Gegenargument zur Spassgesellschaft.
Ich weiss nicht was du denkst, aber "Zur gemästeten Sau" fände ich lustig oder "Rudolfs Tankstation" für alle Hobbyalkoholiker die sich bei uns ein rotes Näschen holen wollen. Eine Bar für Alkoholiker! Marktlücke, Marktlücke! Branding und so, die zahlkräftige Kundschaft abgreifen, new economy, während die armen Studenten gegenüber ihr Sackgeld aus ihren Bauchtäschchen zusammenklauben, um den Wirten des "Twitter-Hashtag-Shitstorm-NewAge-Sbestewosjehätsgits" Lokales zu bezahlen.
Oder wie wäre es mit dem Namen "Vom Millionär zur Tellerwäscher". Wir könnten arbeitslose Millionäre endlich sinnvoll resozialisieren, ihnen zeigen wie Schwamm und Abtrocknungstuch funktionieren. Die Schweiz könnte von gelungener Integration von Steuerflüchtlingen reden und wir würden zum "Club" und zur Rundschau eingeladen. Die AHV würde vor Freude einen dreifachen Rittberger mit extra Drehung vollführen!
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JE SUIS: UNE POMME
Ron macht mich in Verdankens werter Weise darauf aufmerksam, dass im Naturmuseum eine Ausstellung über den Apfel läuft.
Also laufe ich auch, hin zum Museum, ich will wissen, wie es um den Apfel steht.
Mit Äpfeln bin ich aufgewachsen. Mutter kochte Apfelschnitze, dazu gab es vielleicht Kartoffelstampf und Blutwürste (dieses Rot, das ins Braun hineinlief, das gestockte Blut war deutlich erkennbar und mir grauste).
Im Frühsommer gab es die Klaräpfel, noch heute sehe ich dieses helle Grüngelb ihrer Haut (haben Äpfel eine Haut oder doch eher eine Rinde wie ein Baum?), später kamen die Berner Rosen dazu – ein unvergleichlicher Duft, wenn du die Nase daran hältst, ein unvergleichliches Krachen beim Hineinbeissen! Ganz zu schweigen vom Geschmack im Gaumen.
Im Herbst dann die sauren Boskop, die erst im Winter durch das Schrumpeln (Entzug von Wasser, liess ich mir sagen) eine gewisse Süssigkeit erhalten.
Im Bioladen bezahlte ich kürzlich für einen ungeschrumpelten, doch nicht allzu grossen Boskop 90 Rappen/ Cent (s. Foto oben, derjenige im Bild unten ist echt).
Ich will den elterlichen Garten zurück!
Ich bin auch ein Apfel!
Liege abgepackt in einer Dreierreihe, daneben eine zweite Dreierreihe. Bin in Aktion zu haben.
Oder vielleicht bin ich heute lieber ein Boskop. Sauer und teuer.
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Auf dem Bahnhofplatz der Stadt: Selbstgespräch einer Mutter (mit oder ohne Kopftuch)
"Diese jungen Leute
könnten meine Töchter/
Söhne sein
mit glatter Stirn
forschendem oder
abgelöschtem Blick
mit der Hand am
Glimmstengel oder
in der Hosentasche
stehen sie da
weder Hautfarbe noch
Augenausdruck verraten
mir ihre Religionszugehörigkeit
und es ist mir egal
doch nicht das Abgelöschte
hinter der sich die Aggression
so leicht zu verbergen vermag
Mensch!, lernt einen Beruf
oder studiert schaut
wohin euch eure Talente ziehen
Gewalt kann keine Antwort sein
das wisst ihr in der Tiefe eurer Seele,
dort wo ihr Liebe empfindet
für eure Freunde Familie
(tiefer als Stammeszugehörigkeit,
vielleicht müsst ihr graben)
graben kann beten bedeuten
und beten graben
sucht also nach dem Ursprung von Aggression
von Verzweiflung
beim Forschen könnt ihr Gott / Allah
anrufen: dieses Schöpfergeheimnis
entzieht sich einem Namen – einem Bild
und wenn wir auf der Titelseite
einen weinenden Propheten sehen
weinen sie alle mit: Jesus Mohamed
Buddha und Maria Magdalena
Und murmeln: Das bin ich: Je suis."
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JE SUIS CHARLIE: et quoi encore?
Die Festtage sind vorbei, das Neujahr ist vorbei und nun ächzen wir schon unter einem neuen alten Alltag. Aber die Feiertage waren ja teilweise ebenfalls übel, nicht wahr. Also Alltag als das kleinere Übel?
Derartige Klagen scheinen mir heute unangebracht. In Paris gab es einen Anschlag auf die Büroräume einer Satirezeitschrift. 12, zwölf Menschen sind tot. So schnell geht das. Wachpolizei erschiessen, ins Gebäude stürmen und die Menschen darin töten.
Eine der Zeichnerinnen habe sich unter dem Tisch verstecken können. Sie habe perfektes Französisch gehört, unter anderem den Ruf "Allah ist gross".
Wie viel Hass über den Weg der Religionen gesät wird. Wie viel absurde und fehlgeleitete "Wahrheiten"! Die armen Götter und Propheten, die ihren Namen hergeben müssen für so viel Unmenschlichkeit.
Gestern lief eine neue Staffel mit Mike Müller als "Der Bestatter" an, auch er ein Komiker und Schauspieler. Da ist eine derbe Geschichte geschrieben und umgesetzt worden und wer daran glaubt, dass Gewalt in den Medien nichts bewirkt, der glaubt an den Sandmann. An den tät ich gerne glauben.
Mike Müllers abgründigen Humor mag ich, deshalb freute ich mich auf die neue Staffel. Bin aber dann doch erstaunt, wie viel Blut fliessen muss (Ketchup), um eine Geschichte spannend zu erzählen. Ob das Publikum das wirklich so will? Oder ob wir dazu erzogen werden, so viel unsinniges Blutvergiessen sehen zu wollen?
Wenn ich mir überlege, wie viele Kinder und Jugendliche diese knapp 60 minütige Folge gesehen haben, wird mir schlecht. Ich verstehe nicht, weshalb solche Filme um 20 Uhr gesendet werden und nicht später, wenn das junge Volk (hoffentlich) in den Federn liegt. Als erwachsener Zuschauer fällt es mir nicht schwer, manches als Parodie zu erkennen, aber für Kinder ist das nichts. Sind wir uns als Gesellschaft der Macht der Bilder bewusst?
Diese drängende Frage stellt sich erneut mit der Tötung der Zeichner in Paris.
"Ich bin Charlie" ist eine Solidaritätsbekundung, aber sie reicht bei weitem nicht aus.
Im Übrigen, und das muss ich auch noch loswerden, konnte ich mich nie mit den Karikaturen zu Mohamed anfreunden. Auch nicht zu anderen Religionsstiftern. Na gut, der Papst; da musste ich manchmal schon schmunzeln ... Aber der Papst ist ja auch kein Religionsstifter, nur ein Anstifter – wir hoffen auf Reformen hüben und drüben! Doch diese findet in unseren Köpfen statt, nicht auf dem Papier.
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Vitodura ruft den Stadtkindern zu: Rutscht gesund ins neue Jahr!
Rutscht nicht aus!
Doch rutscht einander näher, gebt einander warm, verzeiht euch den Kleinkram, über den ihr noch nicht hinweggekommen seid.
Trinkt genug, doch nicht zu viel Gebräu, vor allem wenn unterwegs, auf den glatten Strassen. Seid nicht unentwegt nett zueinander, doch aufrichtig. Kocht jemandem, der krank ist, eine Suppe oder giesst einen Tee auf. Ihr habt in der Stadt wunderbare Teeläden, die verkaufen Bergkräuter, aus denen die Sommersonne duftet. Kümmert euch um die Politik, mischt mit, wenn es um Entscheidungen geht. Es ist eure Stadt; sie braucht euren Mut, euer Mitdenken und euer Lachen. Lasst es zwischendurch so richtig krachen, doch nehmt auch Rücksicht auf die empfindsamen Ohren der Tiere und der alten wie ganz jungen Menschen.
Es war ein Abenteuer mit euch, ich danke für die wachen und klugen und energischen Begegnungen in den Gassen! Ich danke für den Apfelkuchen, den ihr mit gereicht, für den Kaffee über die Gass und nicht zuletzt für die tollen Illustrationen, mit denen Monique mich begleitet hat. Ohne sie wär ich nicht so leicht vom Dach hinuntergeklettert! Und Ende Jahr wieder hinauf. Vergesst nicht die Vögel, die in der kalten Jahreszeit eure Hilfe brauchen. Kauft ein Futterhäuschen und Kerne dazu. Nun geb ich Ruh und verbeuge mich nochmals so leicht, dass man es nicht sehen kann, jedoch es soll gelten, vom Stadthausdach, wo ich steh seit jeh. Tschüss zusammen, tragt euch Sorge, geht zu Fuss oder lasst euch tragen. Gibt es noch Fragen?
Dann schreibt mir!
Eure Vitodura auf dem Stadthausdach
Nachwort der Schreiberin: Draussen habe ich Elena, die Postbotin gesehen. Ende Jahr gibt es von mir immer ein Nötli zum Dank und flugs hab ich in die Schublade gegriffen, um eines herauszufischen. Das Dankeskärtchen hatte ich schon geschrieben und Halsbonbons lagen auch noch auf dem Tisch. So ging ich hinunter um Elena abzufangen, sie war schon auf dem Rückweg zu ihrem Postmofa.
Für mich, fragte sie erfreut.
Ja, mit grossem Dank für Ihre Arbeit.
Lassen Sie sich drücken, antwortete sie und trat näher.
Es ist eine schwere Arbeit, die Wege sind voll Schnee, ich weiss nicht, weshalb so wenig geputzt wird, fügte sie hinzu.
Da sie keine Zeit hat für ein Gespräch, lasse ich sie ziehen. Ich spüre ihre Traurigkeit, ihre Müdigkeit. Vielleicht auch, weil sie aus Südamerika stammt und Heimweh hat. Sie hat mir die Post gebracht, darunter ein kleines Paket. Wie wäre dieses ohne das fleissige Bodenpersonal der Post zu mir gekommen? Ich wünsche mir, dass ihr Lohn gleich hoch ist wie derjenige der Leute in den oberen, warmen Etagen.
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10'000 x happy Sause mit Ron! Und mindestens 2 x Happyend mit Irdischen und Ausserirdischen: Folge 42
Maja:
Der Milchstrasse eine neue Stossrichtung geben, die spinnen wohl!
Meinen, sie könnten über die Festtage Wunder wirken!
Ivan: Grins
Maja: Wünsche dir besinnliche Nächte!
Ivan: Dir auch, wirst du eine davon mit mir zusammen verbringen?
So, jetzt ist es draussen, was er schon lange aus seinem Mund klauben und in die Tasten hauen wollte!
Maja antwortet länger nicht, sie muss sich wohl fassen. Kommt ziemlich unerwartet, diese Frage.
Nach einer Stunde schreibt Maja:
Ich will zuerst wissen, wie es mit Glarus und Clara weitergegangen ist.
Ivan: Und dann?
Maja: Dann sag ich vielleicht Ja. Oder nein. Vielleicht ja. An ein Konzert unter dem Tannenbaum und danach, mal schauen.
Ivan: Ein Danach! Ich spute mich!
Zwei Stunden später kommt das Ende der Geschichte.
Und weil Ivan unbedingt will, dass es ein Happyend gibt und dafür vielleicht einen Anfang mit Maja, hört die Geschichte zwar abrupt auf, aber eben glücklich.
Fast nicht der Rede wert.
Denn dann heiraten die Beiden, Glarus und seine Clara.
Die anderen Probleme werden zur Zeit nicht gelöst und auch nicht angesprochen. Aber sie sind vorhanden; der Clan muss auf einen anderen Planeten umplatziert werden. Dort ist die Luft noch sauber und hell, wie das Lied von der Glocke unter dem Weihnachtsbaum, wo gerade Ivan und Maja sitzen.
Man muss das Glück eben beim Schopf packen, flüstert Ivan sich selber zu und fasst Majas Hand. Sie erwidert den Druck.
Allen Stadtkindern frohe Festtage!
In der letzten Folge dieser Serie – das Festjahr 750 neigt sich unweigerlich dem Ende zu – meldet sich Vitodura, wenn sie denn will, nochmals zu Wort. Illustration Monique Stadler
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