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Geburtstagsgrüsse: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration von Monique Stadler
Lieber Ron
Wann hast du eigentlich Geburtstag?
Hast du in jeder Stadt einen anderen Geburtstag? Das wäre doch schön.
Ich habe wie fast alle Menschen nur einmal im Jahr, dann aber gern. Gern richtig. Das ist aber nicht einfach, weil richtig war gestern "viele Leute einladen" und heute lieber "ein Tete a Tete mit meinem Liebsten". Und da waren die Menschen eben schon eingeladen.
Ich freute mich dann doch, als alles bereit war, um die Gäste zu empfangen. Das waren vor allem Familienangehörige, weil die einander auch ab und zu sehen wollen (wirklich oder nur gut erfunden?).
Es war einer der nicht wenigen sonnigen Sonntage und wir haben ihn bis zum Sonnenuntergang genossen und darüber hinaus.
Geschenke liebe ich – wie hast du's damit?
Bei mir geht es aber vor allem um das Auspacken, ein Bändeli hier und ein Kleberli dort, das ist hübsch und ich verweile mich zum Leidwesen der Zuschauenden zu lang dabei. Aber am Geburtstag getraut sich niemand zu schimpfen und ich nütze das ganz gern aus...
Etwas vom Besten ist die Briefpost, die immer rarer wird. Bekommst du noch welche?
Mein Briefkasten tröpfelte am Freitag und am Samstag je ein handbeschriebenes Cuvert hervor und heute, am Dienstag, schreibt mein Bruder, der sich abgemeldet hatte. Er klebte nur eine 85 Rappen-Marke drauf, der alte Geizkragen, sonst hätte es vielleicht noch gereicht.
Das sind kleine Sorgen, nicht wahr. Aber einmal im Jahr dürfen die Sorgen ja klein sein.
Es schickt dir sorgsam sortierte Geburtstagsgrüsse auf Vorrat,
deine Stadtschreiberin
Lieber Ron
Wann hast du eigentlich Geburtstag?
Hast du in jeder Stadt einen anderen Geburtstag? Das wäre doch schön.
Ich habe wie fast alle Menschen nur einmal im Jahr, dann aber gern. Gern richtig. Das ist aber nicht einfach, weil richtig war gestern "viele Leute einladen" und heute lieber "ein Tete a Tete mit meinem Liebsten". Und da waren die Menschen eben schon eingeladen.
Ich freute mich dann doch, als alles bereit war, um die Gäste zu empfangen. Das waren vor allem Familienangehörige, weil die einander auch ab und zu sehen wollen (wirklich oder nur gut erfunden?).
Es war einer der nicht wenigen sonnigen Sonntage und wir haben ihn bis zum Sonnenuntergang genossen und darüber hinaus.
Geschenke liebe ich – wie hast du's damit?
Bei mir geht es aber vor allem um das Auspacken, ein Bändeli hier und ein Kleberli dort, das ist hübsch und ich verweile mich zum Leidwesen der Zuschauenden zu lang dabei. Aber am Geburtstag getraut sich niemand zu schimpfen und ich nütze das ganz gern aus...
Etwas vom Besten ist die Briefpost, die immer rarer wird. Bekommst du noch welche?
Mein Briefkasten tröpfelte am Freitag und am Samstag je ein handbeschriebenes Cuvert hervor und heute, am Dienstag, schreibt mein Bruder, der sich abgemeldet hatte. Er klebte nur eine 85 Rappen-Marke drauf, der alte Geizkragen, sonst hätte es vielleicht noch gereicht.
Das sind kleine Sorgen, nicht wahr. Aber einmal im Jahr dürfen die Sorgen ja klein sein.
Es schickt dir sorgsam sortierte Geburtstagsgrüsse auf Vorrat,
deine Stadtschreiberin
Ein Lob auf die Villa Sträuli im Besonderen und auf die Künste im Allgemeinen: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration von Monique Stadler
Ret'sepile, die Autorin aus Südafrika (weiss Jemand, wo Lesotho liegt? Ich wusste es vorher auch nicht) ist etwas älter als Henri Dumas war ("an African-American poet and writer"), als er mit 33 Jahren durch ein Missverständnis starb und wunderbare Kurzgeschichten hinterliess. Ret'sepile schreibt an einer Novelle und hat mir obengenannten Schriftsteller ans Herz gelegt.
Nicht nur lerne ich in der Villa neue Menschen kennen, auch mein englischer etwas angestaubter Wortschatz hat sich in den letzten Monaten erweitert und zu funkeln begonnen. Auch ihm ist es ein Vergnügen, ans Licht geholt zu werden.
Nicht nur kannst du deine Sprachschätze erweitern, indem du die "artist in residence" in der Villa kennenlernst, sondern überhaupt ist es zu empfehlen, das Programm zu studieren, den Newsletter anzufordern und diesen Ort gelegentlich aufzusuchen. (Wasser auf die Mühle getragen? Auch gut!)
Das Haus strahlt eine elegante Ruhe aus, die sich nicht durch den intensiven mündlichen und / oder musikalischen Austausch der Menschen stören lässt, ihn aber nah herankommen lässt, wie es sich die Stifterin des Hauses und des Vermögens, Doris Sträuli, gewünscht hatte.
Wenn du eine der künstlerischen Veranstaltungen besuchst, siehst du im Winter Flocken vor den Salonfenstern tanzen, im September wirbeln Blätter, im Frühling die Blüten vom Apfelbaum und im Sommer ... ach, der ist gerade vorbei gegangen und liess seine Schärpe im Abendwind flattern.
Während ich dies schreibe: Ret'sepile versucht sich genau in diesem Moment im Flugzeug nach Hause, auf ihrem engen Sitz einzurichten, streckt die Beine, stellt die Tasche mit den Büchern darunter und lässt heimlich eine Träne fallen. Denn die Villa Sträuli "it was like home", sagte sie.
Ret'sepile, die Autorin aus Südafrika (weiss Jemand, wo Lesotho liegt? Ich wusste es vorher auch nicht) ist etwas älter als Henri Dumas war ("an African-American poet and writer"), als er mit 33 Jahren durch ein Missverständnis starb und wunderbare Kurzgeschichten hinterliess. Ret'sepile schreibt an einer Novelle und hat mir obengenannten Schriftsteller ans Herz gelegt.
Nicht nur lerne ich in der Villa neue Menschen kennen, auch mein englischer etwas angestaubter Wortschatz hat sich in den letzten Monaten erweitert und zu funkeln begonnen. Auch ihm ist es ein Vergnügen, ans Licht geholt zu werden.
Nicht nur kannst du deine Sprachschätze erweitern, indem du die "artist in residence" in der Villa kennenlernst, sondern überhaupt ist es zu empfehlen, das Programm zu studieren, den Newsletter anzufordern und diesen Ort gelegentlich aufzusuchen. (Wasser auf die Mühle getragen? Auch gut!)
Das Haus strahlt eine elegante Ruhe aus, die sich nicht durch den intensiven mündlichen und / oder musikalischen Austausch der Menschen stören lässt, ihn aber nah herankommen lässt, wie es sich die Stifterin des Hauses und des Vermögens, Doris Sträuli, gewünscht hatte.
Wenn du eine der künstlerischen Veranstaltungen besuchst, siehst du im Winter Flocken vor den Salonfenstern tanzen, im September wirbeln Blätter, im Frühling die Blüten vom Apfelbaum und im Sommer ... ach, der ist gerade vorbei gegangen und liess seine Schärpe im Abendwind flattern.
Während ich dies schreibe: Ret'sepile versucht sich genau in diesem Moment im Flugzeug nach Hause, auf ihrem engen Sitz einzurichten, streckt die Beine, stellt die Tasche mit den Büchern darunter und lässt heimlich eine Träne fallen. Denn die Villa Sträuli "it was like home", sagte sie.
Achtung Werbung / Achtung Fremde: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration von Monique Stadler
In der aktuellen Ausgabe vom "Coucou" (Kulturmagazin Winterthur) kommen Julia, Praveen, Hana, Lahsen und der Filmemacher Milad zu Wort – unter dem Thema "Über die Angst vor den Fremden". Was mich beeindruckt, ist die Innensicht dieser "Fremden", wie ich sie ohne deren Wortmeldung nicht kennenlerne.
Diesen Artikel möchte ich euch ans Herz, unter die Augen legen – und somit wäre die Werbung vollzogen. Aber das Thema wird uns über die Jahre weiter beschäftigen.
Achtung Fremde, ist auch immer wieder eine meiner instinktiven Reaktionen, wenn ich zum Beispiel spätabends allein nach Hause kehre. Dieses Bauchgefühl (das, keine Ahnung, von Fernseh-gewalt-bildern und vielem anderen) gefüttert wurde und immer noch wird, will ich zwar ernst nehmen, aber nicht so ernst, dass ich dabei meinen Verstand verliere. Aufgrund des besagten Artikels (möchte ich im Nachhinein meinen), habe ich grad eine positive Phase, eine wache, neugierige, was andere Menschen betrifft. Oft genug schiebe ich einfach meine Mütze ins Gesicht, damit ich niemanden sehe. Aber gestern, da war wieder so ein Moment.:
Da stand ein Kinderwagen im Bus, eine Mama und zwei quirlige Kinder, das dritte, ein Baby, im "Hängebeutel". Ein grosser Mann mit dunkler Haut lehnte in der Nähe des Ausgangs an einen Pfosten, vielleicht wollte er niemandem den Platz wegnehmen, aber er stand definitiv im Weg, spätestens an der nächsten Haltestelle, wo eine nächste Mama den Kinderwagen ins Innere schob. Ich dachte: Mann, stell dich doch in eine andere Ecke!
Als hätte er's gehört, drehte er sich suchenden Blickes um und ich sagte in meinem doch eher behäbigen Berndeutsch: "Lueget, do hets no Platz zum Sitze".
Er schien ebenso erstaunt wie erfreut und wir hatten ein kurzes Gespräch über Vor-und Nachteil von grossen und kleinen Menschen.
Übers Fremde haben wir nicht gesprochen, es war nicht vorhanden in dem Moment.
In der aktuellen Ausgabe vom "Coucou" (Kulturmagazin Winterthur) kommen Julia, Praveen, Hana, Lahsen und der Filmemacher Milad zu Wort – unter dem Thema "Über die Angst vor den Fremden". Was mich beeindruckt, ist die Innensicht dieser "Fremden", wie ich sie ohne deren Wortmeldung nicht kennenlerne.
Diesen Artikel möchte ich euch ans Herz, unter die Augen legen – und somit wäre die Werbung vollzogen. Aber das Thema wird uns über die Jahre weiter beschäftigen.
Achtung Fremde, ist auch immer wieder eine meiner instinktiven Reaktionen, wenn ich zum Beispiel spätabends allein nach Hause kehre. Dieses Bauchgefühl (das, keine Ahnung, von Fernseh-gewalt-bildern und vielem anderen) gefüttert wurde und immer noch wird, will ich zwar ernst nehmen, aber nicht so ernst, dass ich dabei meinen Verstand verliere. Aufgrund des besagten Artikels (möchte ich im Nachhinein meinen), habe ich grad eine positive Phase, eine wache, neugierige, was andere Menschen betrifft. Oft genug schiebe ich einfach meine Mütze ins Gesicht, damit ich niemanden sehe. Aber gestern, da war wieder so ein Moment.:
Da stand ein Kinderwagen im Bus, eine Mama und zwei quirlige Kinder, das dritte, ein Baby, im "Hängebeutel". Ein grosser Mann mit dunkler Haut lehnte in der Nähe des Ausgangs an einen Pfosten, vielleicht wollte er niemandem den Platz wegnehmen, aber er stand definitiv im Weg, spätestens an der nächsten Haltestelle, wo eine nächste Mama den Kinderwagen ins Innere schob. Ich dachte: Mann, stell dich doch in eine andere Ecke!
Als hätte er's gehört, drehte er sich suchenden Blickes um und ich sagte in meinem doch eher behäbigen Berndeutsch: "Lueget, do hets no Platz zum Sitze".
Er schien ebenso erstaunt wie erfreut und wir hatten ein kurzes Gespräch über Vor-und Nachteil von grossen und kleinen Menschen.
Übers Fremde haben wir nicht gesprochen, es war nicht vorhanden in dem Moment.
Fisch und Mehl, eine Antwort: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration von Monique Stadler
Liebe Ruth,
ich versuche mal deine Fragen zu beantworten...
Es soll sicher nicht eine Werbekampagne fürs Lachskaufen werden. Fisch soll, so finde ich, eine Delikatesse bleiben, die man bewusst geniessen soll und die keineswegs wie Brot jeden Tag auf den Tisch kommt. Es ist eine Art "Festessen". Unterdessen kauft man Lachsbrötchen leider wie Käsesandwich und schlingt sie hinunter wie Pommes.
Nun ist Fisch bei weitem nicht gleich Fisch und Lachs bei weitem nicht gleich Lachs, es ist wie beim Fleisch, es gibt riesige Unterschiede.
Du siehst auf der WWF-Broschüre, dass der Alaska Wildlachs zu den "empfehlenswerten" Arten (fürs Gewissen) gehört.
In Alaska gibt es keine Zuchtfische, es wird auch kein Fischmehl verfüttert. Mein Cousin gehört zu den Berufsfischern. Sie leben von den Fischen und sind deshalb auch sehr daran interessiert, dass die Bestände nie zurückgehen. Für sie ist das sozusagen überlebenswichtig, d. h. der Fischfang ist genau kontrolliert. Die Fischerei-/Jagdaufsicht gibt im Juni/Juli Tage bzw. Stunden frei, in denen die Fischer ihre Leinen auslaufen lassen dürfen. Dann ist wieder ein Stopp und eine Kontrolle zählt die Tiere, die unterdessen flussaufwärts zu den Laichstellen schwimmen. Die "Kontrolleure" sitzen erhöht auf Hochsitzen und sehen die Schwärme gut, da sie weisse Bretter in den Fluss gelegt haben. Da schwimmen die Tiere drüber. Wer sich nicht an die Zeiten hält, ist seine Lizenz als kommerzieller Fischer sofort los, und die ist extrem teuer.
Der ganze 4-Jahreszyklus eines Lachslebens, ihr Orientierungssinn (sie verbringen ihr Leben tausende Kilometer vom Laichplatz entfernt und kehren dann zum Laichen dahin zurück) ist mehr als faszinierend. Niemand weiss, wie sie sich orientieren. Sie werden im Süsswasser geboren, gehen dann ins Salzwasser und kehren ins Süsswasser zurück, genau den Fluss hoch, in dem sie geschlüpft sind. Fast schon ein Grund, Zoologie oder Biologie zu studieren.
Es ist ein unglaublich schönes Gebiet voller Naturreservate, seltener Vögel, Walrosse und anderen Meeresbewohnern. All dem muss man Sorge tragen.
Bei den Zuchtlachsen kenne ich mich nicht aus, unsere Alaskafreunde auch nicht. Das Problem dort ist meiner Ansicht nach überhaupt nicht gelöst, nur schon die Fütterung ist problematisch, und dann bekommen die Fische noch Medikamente, die dann ins Meer gelangen oder sie übertragen Krankheiten, vermischen sich mit anderen Sorten usw usw.
Wie bei vielen Produkten muss ich mich als Konsumentin je länger je mehr mit der Herkunft der Waren befassen. Wer hat mein T-Shirt unter welchen Umständen produziert und so... unterdessen ziemlich anstrengend.
Erwins Ansichten gefallen mir gut, das mit den Augen hat er uns auch schon erzählt. Eigentlich hat er ja recht, oder?
Ich bin nicht so konsequent wie er.... mit diesem Versuch einer Antwort schicke ich dir herzliche Grüsse,
Deine nicht mehr immer unbesorgte Geniesserin
Liebe Ruth,
ich versuche mal deine Fragen zu beantworten...
Es soll sicher nicht eine Werbekampagne fürs Lachskaufen werden. Fisch soll, so finde ich, eine Delikatesse bleiben, die man bewusst geniessen soll und die keineswegs wie Brot jeden Tag auf den Tisch kommt. Es ist eine Art "Festessen". Unterdessen kauft man Lachsbrötchen leider wie Käsesandwich und schlingt sie hinunter wie Pommes.
Nun ist Fisch bei weitem nicht gleich Fisch und Lachs bei weitem nicht gleich Lachs, es ist wie beim Fleisch, es gibt riesige Unterschiede.
Du siehst auf der WWF-Broschüre, dass der Alaska Wildlachs zu den "empfehlenswerten" Arten (fürs Gewissen) gehört.
In Alaska gibt es keine Zuchtfische, es wird auch kein Fischmehl verfüttert. Mein Cousin gehört zu den Berufsfischern. Sie leben von den Fischen und sind deshalb auch sehr daran interessiert, dass die Bestände nie zurückgehen. Für sie ist das sozusagen überlebenswichtig, d. h. der Fischfang ist genau kontrolliert. Die Fischerei-/Jagdaufsicht gibt im Juni/Juli Tage bzw. Stunden frei, in denen die Fischer ihre Leinen auslaufen lassen dürfen. Dann ist wieder ein Stopp und eine Kontrolle zählt die Tiere, die unterdessen flussaufwärts zu den Laichstellen schwimmen. Die "Kontrolleure" sitzen erhöht auf Hochsitzen und sehen die Schwärme gut, da sie weisse Bretter in den Fluss gelegt haben. Da schwimmen die Tiere drüber. Wer sich nicht an die Zeiten hält, ist seine Lizenz als kommerzieller Fischer sofort los, und die ist extrem teuer.
Der ganze 4-Jahreszyklus eines Lachslebens, ihr Orientierungssinn (sie verbringen ihr Leben tausende Kilometer vom Laichplatz entfernt und kehren dann zum Laichen dahin zurück) ist mehr als faszinierend. Niemand weiss, wie sie sich orientieren. Sie werden im Süsswasser geboren, gehen dann ins Salzwasser und kehren ins Süsswasser zurück, genau den Fluss hoch, in dem sie geschlüpft sind. Fast schon ein Grund, Zoologie oder Biologie zu studieren.
Es ist ein unglaublich schönes Gebiet voller Naturreservate, seltener Vögel, Walrosse und anderen Meeresbewohnern. All dem muss man Sorge tragen.
Bei den Zuchtlachsen kenne ich mich nicht aus, unsere Alaskafreunde auch nicht. Das Problem dort ist meiner Ansicht nach überhaupt nicht gelöst, nur schon die Fütterung ist problematisch, und dann bekommen die Fische noch Medikamente, die dann ins Meer gelangen oder sie übertragen Krankheiten, vermischen sich mit anderen Sorten usw usw.
Wie bei vielen Produkten muss ich mich als Konsumentin je länger je mehr mit der Herkunft der Waren befassen. Wer hat mein T-Shirt unter welchen Umständen produziert und so... unterdessen ziemlich anstrengend.
Erwins Ansichten gefallen mir gut, das mit den Augen hat er uns auch schon erzählt. Eigentlich hat er ja recht, oder?
Ich bin nicht so konsequent wie er.... mit diesem Versuch einer Antwort schicke ich dir herzliche Grüsse,
Deine nicht mehr immer unbesorgte Geniesserin
Vom Fischen und Feilschen: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration von Monique Stadler
Ich habe eine Freundin, die besuchte in den Sommerferien mit ihrer Familie Freunde in Alaska. Also eigentlich sind es Verwandte, aber die können auch Freunde sein, wurde mir berichtet.
Alaska ist unter anderem bekannt für das zahlreiche Vorkommen von Lachsen, die nicht nur hungrigen Bären als Nahrung dienen, sondern auch den Menschen hüben und drüben. Der Unterschied zum Bären besteht vor allem darin, dass der Lachs dem Menschen nicht als überlebenswichtiges Nahrungsmittel dient (Ausnahmen gibt es wahrscheinlich immer noch im hohen Norden), sondern dass sich dieses kostbare "Gut" heutzutage von der Delikatesse zum profanen Sandwichinhalt gewandelt hat. Dies zum grossen Nachteil der Tiere (auch Fische haben Augen, wie mich kürzlich der Künstler Erwin Schatzmann belehrte, als ich ihm so ein Brötchen mit rosa Belag anbieten wollte).
Die Weltmeere werden leergefischt. Jeder Zuchtlachs braucht fünf Kilo Fischmehl, bis er derart gemästet sein Leben für ein Sandwich lassen muss. Ich weiss das erst seit einer Radiosendung.
Der Freundin, die aus Alaska Lachs mitgebracht hat (ich habe schon vorbestellt, so viel Inkonsequenz muss sein), habe ich Fragen gestellt –
Ist deinen Freunden in Alaska bewusst, dass wir ein globales Problem haben mit der Überfischung der Meere?
Habt ihr darüber diskutiert, was man dieser prekären Situation entgegenhalten könnte?
Haben sie schon Ideen umsetzen können?
Gibt es andere Nahrungsquellen als Fischmehl für Zuchtlachse?
- und sie gab mir Antworten. Diese folgen, versprochen.
Ich habe eine Freundin, die besuchte in den Sommerferien mit ihrer Familie Freunde in Alaska. Also eigentlich sind es Verwandte, aber die können auch Freunde sein, wurde mir berichtet.
Alaska ist unter anderem bekannt für das zahlreiche Vorkommen von Lachsen, die nicht nur hungrigen Bären als Nahrung dienen, sondern auch den Menschen hüben und drüben. Der Unterschied zum Bären besteht vor allem darin, dass der Lachs dem Menschen nicht als überlebenswichtiges Nahrungsmittel dient (Ausnahmen gibt es wahrscheinlich immer noch im hohen Norden), sondern dass sich dieses kostbare "Gut" heutzutage von der Delikatesse zum profanen Sandwichinhalt gewandelt hat. Dies zum grossen Nachteil der Tiere (auch Fische haben Augen, wie mich kürzlich der Künstler Erwin Schatzmann belehrte, als ich ihm so ein Brötchen mit rosa Belag anbieten wollte).
Die Weltmeere werden leergefischt. Jeder Zuchtlachs braucht fünf Kilo Fischmehl, bis er derart gemästet sein Leben für ein Sandwich lassen muss. Ich weiss das erst seit einer Radiosendung.
Der Freundin, die aus Alaska Lachs mitgebracht hat (ich habe schon vorbestellt, so viel Inkonsequenz muss sein), habe ich Fragen gestellt –
Ist deinen Freunden in Alaska bewusst, dass wir ein globales Problem haben mit der Überfischung der Meere?
Habt ihr darüber diskutiert, was man dieser prekären Situation entgegenhalten könnte?
Haben sie schon Ideen umsetzen können?
Gibt es andere Nahrungsquellen als Fischmehl für Zuchtlachse?
- und sie gab mir Antworten. Diese folgen, versprochen.
Der Pizzakurier: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration bald wieder zurück
Meine Schwester ist nach Winterthur gezogen.
Sie hat sich Offerten eingeholt und zwei Firmenchefs haben sich die alte Wohnung angeschaut, genickt, gemurmelt und einen Vorschlag gemacht. Dem Einen, der wirklich sympathisch wirkte und etwas günstiger war, hat sie den Auftrag gegeben. Schlechte Entscheidung, wie sich am Tag des Umzugs zeigte. Kein sympathischer Chef zeigte sich (der macht sich die Hände nicht schmutzig, war später mein lakonische Kommentar), es traten wie abgemacht drei Männer in Erscheinung. Man hatte den Eindruck, dass sie sich selber keine Gedanken machten, wie die Möbel hingestellt werden müssen, erzählt meine Schwester. Und weiter erzählt sie, dass sie sich nicht nur keine Gedanken gemacht haben, sondern auch noch unsorgfältig umgegangen sind mit den guten Stücken. Die neue Wohnung sah nach dem Einzug aus, als wäre sie frisch überfallen worden (gut, nach einem Umzug kann es so aussehen, aber trotzdem).
Meine Schwester musste am nächsten Tag wiederum früh am Arbeitsplatz erscheinen und dies in präsentabler Erscheinung, sprich, Kleider und Haut so faltenfrei wie möglich.
Genau dies, merkte ich, könnte schwierig werden, erzählt sie weiter, da ich kurz nach dem Weggang der Männer feststellte, dass die Kleiderstange fehlt. Ich entdeckte sie darauf hin in der Türecke angelehnt, ganz anständig, ganz unscheinbar. Mein Aufschrei hat niemand gehört ... ich telefonierte sofort der Firma, es müsse sogleich wieder jemand kommen, ich müsse die Kleider aufhängen können.
Es kommt jemand, beruhigte mich eine Stimme.
Nach einer unruhigen halben Stunde machte ich mich auf den Weg, um der ersehnten Hilfe entgegenzueilen. Da war sie! "Sie" war eine "er" in rotem T-Shirt mit der Aufschrift PIZZAKURIER. Er trug etwas auf dem Arm, das ich als Werkzeugkiste identifizierte.
Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg und die Arbeit, die Sie noch machen müssen, sagte ich. Der Mann folgte mir willig, stellte das Ding, das er immer noch auf den Armen trug, kurz ab und half mir mit der ominösen Stange.
Ein feiner Duft nach Pizza stieg mir in die Nase.
Ehrlich, ich war so versessen auf die Kleiderstange, dass ich nicht so schnell merkte, dass ich es mit einem Pizzakurier zu tun hatte, der wahrscheinlich genauso verwirrt gewesen ist wie ich.
Meine Schwester ist nach Winterthur gezogen.
Sie hat sich Offerten eingeholt und zwei Firmenchefs haben sich die alte Wohnung angeschaut, genickt, gemurmelt und einen Vorschlag gemacht. Dem Einen, der wirklich sympathisch wirkte und etwas günstiger war, hat sie den Auftrag gegeben. Schlechte Entscheidung, wie sich am Tag des Umzugs zeigte. Kein sympathischer Chef zeigte sich (der macht sich die Hände nicht schmutzig, war später mein lakonische Kommentar), es traten wie abgemacht drei Männer in Erscheinung. Man hatte den Eindruck, dass sie sich selber keine Gedanken machten, wie die Möbel hingestellt werden müssen, erzählt meine Schwester. Und weiter erzählt sie, dass sie sich nicht nur keine Gedanken gemacht haben, sondern auch noch unsorgfältig umgegangen sind mit den guten Stücken. Die neue Wohnung sah nach dem Einzug aus, als wäre sie frisch überfallen worden (gut, nach einem Umzug kann es so aussehen, aber trotzdem).
Meine Schwester musste am nächsten Tag wiederum früh am Arbeitsplatz erscheinen und dies in präsentabler Erscheinung, sprich, Kleider und Haut so faltenfrei wie möglich.
Genau dies, merkte ich, könnte schwierig werden, erzählt sie weiter, da ich kurz nach dem Weggang der Männer feststellte, dass die Kleiderstange fehlt. Ich entdeckte sie darauf hin in der Türecke angelehnt, ganz anständig, ganz unscheinbar. Mein Aufschrei hat niemand gehört ... ich telefonierte sofort der Firma, es müsse sogleich wieder jemand kommen, ich müsse die Kleider aufhängen können.
Es kommt jemand, beruhigte mich eine Stimme.
Nach einer unruhigen halben Stunde machte ich mich auf den Weg, um der ersehnten Hilfe entgegenzueilen. Da war sie! "Sie" war eine "er" in rotem T-Shirt mit der Aufschrift PIZZAKURIER. Er trug etwas auf dem Arm, das ich als Werkzeugkiste identifizierte.
Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg und die Arbeit, die Sie noch machen müssen, sagte ich. Der Mann folgte mir willig, stellte das Ding, das er immer noch auf den Armen trug, kurz ab und half mir mit der ominösen Stange.
Ein feiner Duft nach Pizza stieg mir in die Nase.
Ehrlich, ich war so versessen auf die Kleiderstange, dass ich nicht so schnell merkte, dass ich es mit einem Pizzakurier zu tun hatte, der wahrscheinlich genauso verwirrt gewesen ist wie ich.
herzlichen dank für deinen dank! für deine ausführungen ... es freut mich sehr, dass du ein strikter a-post verwender bist!
einen erfreulichen abend wünscht dir, dene sttadtschreiberin
Ron
Nun schicke ich dir nachträglich meine besten Geburtstagswünsche und wünsche dir eine wunderbare postgeburtstag'sche Woche (die man meiner Meinung nach übrigens auch feieren darf).
Ein wahrhaft schönes verfrühtes Geschenk! Herzlichen Dank.
Nun, es schmeichelt mir schon bitz, dass du mich für den Chuck Norris der Geburtstage hältst. Bin ich aber nicht; wie die meisten Menschen habe auch ich nur einen. Den feiere ich jeweils am Tag seiner Stattfindung, also dem 29. April, gerne lang und intensiv. Je nach Tagesstation sind dabei wenige bis viele Leute involviert. Und die Geschenke, ja liebe Ruth, da teilen wir eine Leidenschaft. Ich bin aber nicht so der Auskoster, sondern vielmehr ein Aufreisser, im wörtlichsten aller wörtlichen Sinne.