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Ruth von Seen
Ruth von Seen
FreeLesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
Meine Stadt
Winterthur
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Hitzetage legen mich lahm!
Das Foto ist unmittelbar beim Portier entstanden. Am Sommer liebe ich fast ausschliesslich die langen Abende, da entstehen oft besondere Bilder mit Schatten, der schnell länger wird.Ansonsten?Zu heiss, um was Wichtiges zu sagen.Ein Eydus zuhanden Redaktion COUCOU, das schaff ich gerade noch:Bahnhof Seen:Hitze stöhnt das RadUnd wenn nun der Zug einfährtSteigen alle ein. ******Für diejenigen, die das auch ausprobieren wollen: 5 Silben – 7 Silben – 5 Silben und einen Ort in Winterthur wählen, dem ihr eine Beobachtung schenkt, mit Worten ein Foto knipst und schon habt ihr ein kleines eigenes Werk geschaffen. In diesem Sinn wünsche ich kühlende kreative Momente!Eure Madame de Ouila
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
Lesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
- An diesem Ort kann ich mich am besten entspannen:
- Hof der Stadtbibliothek
- Meine Lieblingsbar:
- Fahrenheit
- Mein Lieblingsclub:
- Albani
- Da nehme ich noch einen Schlummi:
- Coalmine
- In einem Film über mein Leben, würde mich dieser Schauspieler verkörpern:
- Meryl Streeep
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UZFTruffledaveFarbtanz23sandritaRon_WinterthurAndrea_GumanuelafurrerMärliElena LaffranchialeksMagnatumPicoInit7
Hitzetage legen mich lahm!
Das Foto ist unmittelbar beim Portier entstanden. Am Sommer liebe ich fast ausschliesslich die langen Abende, da entstehen oft besondere Bilder mit Schatten, der schnell länger wird.
Ansonsten?
Zu heiss, um was Wichtiges zu sagen.
Ein Eydus zuhanden Redaktion COUCOU, das schaff ich gerade noch:
Bahnhof Seen:
Hitze stöhnt das Rad
Und wenn nun der Zug einfährt
Steigen alle ein.
******
Für diejenigen, die das auch ausprobieren wollen:
5 Silben – 7 Silben – 5 Silben und einen Ort in Winterthur wählen, dem ihr eine Beobachtung schenkt, mit Worten ein Foto knipst und schon habt ihr ein kleines eigenes Werk geschaffen.
In diesem Sinn wünsche ich kühlende kreative Momente!
Eure Madame de Ouila
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Frauenstreik und GENESIS, was hat das denn miteinander zu tun? (Antwort ganz unten)
Der rote Lack an meinem linken Daumennagel hält. Ich habe eine hellwache Kosmetikerin, die ihn mir sorgfältig angestrichen hat. Zwei- oder gar dreimal hat sie den Pinsel über die Fläche gezogen, Strich um Strich. Und so müssen wir wohl weitermachen, wenn unsere Demo halten soll und langfristig wirken. Also dranbleiben. Qualität wählen bei Wort und Farbe. Entschlossenheit gepaart mit Ungeduld gepaart mit Geduld. Und wissen, wann was angesagt ist, damit die Gespräche nicht auseinanderfallen und nur jede für sich selber schreit.
Diese Energie, als ich mit im Menschenstrom mitlief. Habe Momente lang die Augen geschlossen, um zu fühlen: Das ist wahr, was hier geschieht. Und gleich wieder aufgerissen und geschaut. Alles verlief friedlich und dass die Demo eigentlich nicht via Technikumstrasse hätte gehen dürfen: das vernahm ich erst später aus der Zeitung. Ja, wir nehmen Raum ein. Ja, wir erlauben uns, Sand im Getriebe sein, wenn es nötig ist.
Danke allen, die das organisiert haben. Schweizweit. Und in unserer Stadt.
Winterthur.
Weil du es wert bist. Von uns bespielt zu werden.
Die Farbe des Lackes wird abblättern, unweigerlich. Der Nagel nachwachsen. Gut so.
Der Button an meiner Riementasche klappert vorläufig mit. Ein Erkennungszeichen.
Roter Daumennagel. Wir geben nicht nach.
Grüsse in die Stadt
Eure Madame de Ouila
(bis 23.6.19 ist die großartige Ausstellung GENESIS im Museum für Gestaltung/ Zürich zu sehen. Wer noch nicht dort war: es lohnt sich. Den Film „Salz der Erde“ kann man ebenfalls dort sehen, ist im Eintrittspreis inbegriffen) - GENESIS und Menschen/Frauenrechte, zentrale Anliegen.
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Afropfingsten und Frauenstreik in einem Aufwisch
Das ist vielleicht gewagt, denke ich.
Und andererseits: wenn ich den Ständen entlangflaniere und hier und dort etwas probiere und einen fremden Laut erhasche, einen Trommelschlag … dann ist das ein jährlich wiederkehrender Vielklang in der Stadt, den wir lieben. Aber seien wir ehrlich, wir lieben ihn, weil er zeitlich begrenzt ist.
Das Pfingstfest ist ein Ausdruck der Vielsprachigkeit. Man kann sich trotz aller Sprachbarrieren verstehen. Mit Händen und Füssen und Augenkontakt. Mit Musik, dieser universellen Sprache. Gibt es militärische Musik, die das Improvisieren zulässt und sogar propagiert? Ich kenne keine solche. Immer wird da im Marschschritt ins Horn geblasen.
Ganz anders bei Afropfingsten.
Da wird geschluchzt, gestöhnt, geschrien. Gerechtigkeit einfordernd, wenigstens im Song.
Voilà, somit sind wir beim Frauenstreik gelandet, eine Woche später.
Hier geschieht ähnliches, mit zum Teil anderen Mitteln. Mit Manifesten, in denen die Forderungen aufgelistet sind.
Mir persönlich gefiel das Interview mit Sophie Hunger, das kürzlich in einer der großen Tageszeitungen erschienen ist.
Sie sagt, fordern wir gemeinsam , und ich ergänze: nehmen wir einander ins Boot. Mann und Frau und querbeet. Nur so können wir längerfristig nach Lösungen suchen und diese durchbringen, ausprobieren und verwerfen, wenn nötig.
Wir sehen uns auf jeden Fall hier oder dort. Tanzt, erzählt einander Geschichten. Verzichtet auf Gewalt, in welcher Form auch immer.
Grüße in die Stadt
Eure Madame de Ouila
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Heiliges Winterthur?
Was habt ihr mit dem Wort heilig am Hut, wenn überhaupt?
Ist dieser Begriff nur den Religionen vorbehalten? Gut, den freien Donnerstag verdanken wir tatsächlich der christlichen Religion – der Tag Uuffert (alemannisch) gedenkt der Rückkehr Christi in den Himmel. Und wir wissen ja noch nicht mal, wo wir den Himmel zu verorten haben. Ich denke dann immer: in den menschlichen Herzen. In diesem Sinn wäre das heilige Winterthur überall zu finden, wo Mitmenschlichkeit regiert; im Alltag.
Ich bin gestern zu eilig unterwegs gewesen und da hat es mich wieder mal umgehauen. Da ich den Sturz unbedingt verhindern wollte, konnte ich mich noch einen knappen Meter halten, fiel dann etwas verlangsamt und deshalb weniger heftig auf die rechte Handfläche. Schütteln und lächeln, naja. Die Handfläche brannte noch eine Weile weiter. Ich guckte mich um: Hatte mich jemand gesehen? Kam mir jemand zu Hilfe? Nein. Es war etwas nach 18 Uhr, die Leute hatten Hunger und strebten irgendwohin. Jedenfalls stand ich wieder auf, klopfte mir den Staub vom Kleid und sah die Tram davonfahren, in die ich hätte steigen sollen.
Entwarnung, liebe Stadtkinder. Der Sturz fand in Zürich statt, am Stadelhofen. (Aber das ist ein Witz, das siehst du ein, Stürze und andere Missgeschicke kommen täglich auch in unserer Stadt vor und wir sind aufgerufen, die Ohren ab und zu zu entstöpseln).
Ich will damit nur sagen, dass das heilige Winterthur jederzeit und über die Stadtgrenzen hinaus geschehen kann. Oder eben nicht. Es braucht ein wenig Aufmerksamkeit und Interesse für die Mitmenschen, die so um dich herumwuseln.
Am Sonntag nach Auffahrt findet dieses Jahr die Vernissage vom «heiligen Winterthur» statt. Es kann sein, dass ich dort anzutreffen sein werde. Oder dass du plötzlich denkst: das wäre doch was für mich, habe ja nichts los heute. Dann guck dir die Homepage auf www.heiliges-winterthur.ch an, da sind alle Infos enthalten. Und die Skulpturen von Erwin Schatzmann kennt ja nun mitteleweile jedes Stadtkind, nicht wahr? Bist du auch schon auf den Hund gekommen und hast eine Pause gemacht auf der bunten Baumbank mit dem Hundekopf vor dem Gewerbemuseum? Eben.
Wie und wo auch immer: Ich wünsche euch ein heilig verlängertes Wochenende!
Eure Madame de Ouila
(Am Sonntag, 2. Juni findet die Vernissage der Ausstellung statt. Es ist «eine Ausstellung zum Gedenken an die Reformation in Winterthur/ Neun «heilige Orte» im vorreformatorischen Winterthur»)
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Heimweg
Ihr kennt das CAMEO, das kleine Kino mit dem aparten Programm am Lagerplatz? Also wenn man beim Portier weitergeht und an der Langeweile entlangschlendert und sich dann auf dem Platz befindet, wo linkerhand das Restaurant «les wagons» in der alten Üetlibahn kocht und serviert … dann stehst du schon vor dem Kino. Da war ich gestern und sah mir den berührenden Dokufilm über die Sängerin Karen Dalton an. Für mich eine Entdeckung. Und die Musikerinnen danach ebenfalls, die eine überaus feine Hommage an die grosse, aber verkannte Karen Dalton präsentierten.
Und danach machte ich mich auf den Heimweg, es war mittlerweile 22:18. Meine senfgelben Stiefel wussten den Weg den Geleisen entlang. Es gab nicht mehr viele Leute, die zu Fuss unterwegs waren. Da ich ein eher ängstlicher Mensch bin, passte ich mein Tempo einem Mann an, der vor mir ging, ich hatte keine Lust, ihn zu überholen. Ich mag es nicht, in der Nacht Schritte im Rücken zu haben. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Leute in der Stadt unterwegs sind, sobald man sich etwas aus dem Zentrum entfernt. So näherten wir uns zu Zweit dem Bahnhof und ich folgte nun dem Impuls, den Mann zu überholen, er ging ein Mü zu langsam für meinen Bedarf. Ich konnte mich dann doch nicht enthalten, ihn zu grüssen, er musste ja meinen Schritt hinter sich auch gehört haben. So kamen wir die letzten Meter ins Gespräch und gingen auch noch miteinander ein Stück weit durch die Unterführung, bis sich unsere Wege trennten.
Und dann sah ich noch diesen Mann auf dem Foto mit seinem goldenen Horn, oder ist es eine Tuba? Eine Posaune? Ich bin mir nicht sicher, aber das Bild stimmte mich fröhlich.
Wo immer ihr unterwegs seid, ich wünsche euch ein gutes Heimkommen.
Eure Madame de Ouila
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Hier bist du richtig
Am letzten Samstag war es. Es regnete und ich wollte unbedingt an die Vernissage zur Galerie am Eulachpark. (Ausstellung empfohlen!). Es ist echt tricky, dorthin mit ÖV zu kommen, aber ich hatte Glück und konnte mich chauffieren lassen. Doch auch wieder den Heimweg nach Seen zu finden, das war die Herausforderung: ich wollte nicht über den Hauptbahnhof, das wäre zu einfach gewesen.
Und ich wollte nicht googlemaps fragen – Herrgottnochmal, ich will mich doch ohne Hilfsgeräte in meiner Stadt orientieren!
Also stiefelte ich los.
Regenschirm aufgeklappt, beweint und gechipst. (Beides auf Apéro bezogen). Guter Dinge zunächst. Es gibt eine Fussgängerbrücke, die führt von Oberwinterthur/Hegi hinüber ins Industriegebiet. Und dort war ich schnellstens verloren. Kein Mensch weit und breit. Ein Zug, der stadtauswärts fuhr. Diese Bahnlinie ... die musste meiner Orientierung dienlich sein. Eine Unterführung. Stütze mit rot bemalten Punkten. Die luden mich ein. Aber wiederum: muss ich wirklich auf die andere Seite, um an den Bahnhof Grüze zu gelangen? Ich ging hinunter, wiegte nachdenklich den Kopf und sah Hilfe näher kommen. Naja, sicher war ich natürlich nicht, ob der entgegenkommende Mensch Hilfe anbieten würde. Aber er sah mich ebenfalls, bemerkte mein Zögern.
Kann ich helfen? fragte er und ich sagte erleichtert ja, denn seine Stimme war freundlich. Ich erklärte ihm mein Problem. Und er?
Klar, er klaubte sein Händy hervor und tippte Grüze ein und klar, dann war es bubieinfach: Die Unterführung rechts liegenlassen und geradeaus und vorne links, dann gleich um die Ecke rechts und dann ist das Ziel erreicht.
Ich bedankte mich und er sagte tschüss. Immerhin hatte er soeben eine gute Tat vollbracht, was ihm vielleicht ebenfalls eine gute Laune bescherte.
So kam ich wirklich leichtfüssig zum Bahnhof, wo mir immer der Haferbrei in den Sinn kommt, den ich nie mochte.
Habt es gut. Es soll weiter regnen und das tut dem Boden gut. Dem Wurzelwerk und den Farben. Oben und unten leuchtet es erfrischt, da können wir ja ein bisschen mittun.
Eure Madame de Ouila
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