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Ruth von Seen
Ruth von Seen
FreeLesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
Meine Stadt
Winterthur
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66 sec für die Eröffnung der 20.Kurzfilmtage am 8. November 2016: von rulo
Auf den Film von Jonas Meier, ein Winterthurer Stadtkind, war ich besonders gespannt. Er wurde am Eröffnungsabend im beinahe vollen Stadttheater gezeigt.Es ist ein geheimnisvoller Film, eine komplexe Geschichte u.a. über drei Hippies, die ihr Glück irgendwo im Nirwana suchten und dreissig lange Jahre mit anderen in alte Telefonapparate schrien: Kein Inhalt, nur Schreien, bis zur Erschöpfung – man könnte denken, dass sie sich eine Leitung zum Himmel gewünscht hatten, aber besonders fantasievoll wirken sie nicht auf mich. Wäre ich Gott, würde ich mich jedenfalls nicht beeindrucken lassen.Was mich aber beeindruckt, sind die phänomenal genauen Kameraeinstellungen und die Aufnahmen, die immer wieder überraschende Details zeigen. Flirrende Spiegelungen. Ich bin fasziniert von diesem Werk, aber der Film lässt mich am Schluss allein zurück, etwas mutlos auch. Das Lachen scheint auch den anderen Gästen im Hals steckenzubleiben. Ich vermute mal, dass dies Jonas Meier nicht ganz unrecht ist.
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
Lesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
- An diesem Ort kann ich mich am besten entspannen:
- Hof der Stadtbibliothek
- Meine Lieblingsbar:
- Fahrenheit
- Mein Lieblingsclub:
- Albani
- Da nehme ich noch einen Schlummi:
- Coalmine
- In einem Film über mein Leben, würde mich dieser Schauspieler verkörpern:
- Meryl Streeep
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UZFTruffledaveFarbtanz23sandritaRon_WinterthurAndrea_GumanuelafurrerMärliElena LaffranchialeksMagnatumPicoInit7
66 sec für die Eröffnung der 20.Kurzfilmtage am 8. November 2016: von rulo
Auf den Film von Jonas Meier, ein Winterthurer Stadtkind, war ich besonders gespannt. Er wurde am Eröffnungsabend im beinahe vollen Stadttheater gezeigt.
Es ist ein geheimnisvoller Film, eine komplexe Geschichte u.a. über drei Hippies, die ihr Glück irgendwo im Nirwana suchten und dreissig lange Jahre mit anderen in alte Telefonapparate schrien: Kein Inhalt, nur Schreien, bis zur Erschöpfung – man könnte denken, dass sie sich eine Leitung zum Himmel gewünscht hatten, aber besonders fantasievoll wirken sie nicht auf mich. Wäre ich Gott, würde ich mich jedenfalls nicht beeindrucken lassen.
Was mich aber beeindruckt, sind die phänomenal genauen Kameraeinstellungen und die Aufnahmen, die immer wieder überraschende Details zeigen. Flirrende Spiegelungen. Ich bin fasziniert von diesem Werk, aber der Film lässt mich am Schluss allein zurück, etwas mutlos auch. Das Lachen scheint auch den anderen Gästen im Hals steckenzubleiben. Ich vermute mal, dass dies Jonas Meier nicht ganz unrecht ist.
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33 sec für drei Stühle: von rulo
Draussen auf dem Balkon stehen drei Stühle und die Schreibende weiss plötzlich nicht mehr, wer das Subjekt sein soll. Sie hat ein Bedürfnis, den Dingen Leben einzuhauchen – wie das Mädchen von H. das sorgsam über das weiche Papiertaschentuch fuhr ohne zu wissen, wie es dieses „Ding“ zu benennen hätte – so kommen auch ihr, der Beobachterin, die Dinge oft seltsam vor und mit Leben erfüllt.
Die Feigenblätter wiederum sind gefüllt vom Sinnenlicht, das Chlorophyll hat sich zurück gezogen und so hat ein helles Gelb die Felder um die Blattadern herum aufgefüllt. Jeder Luftstoss bringt Bewegung in den Feigenbaum im grossen Topf und bald schon ist der Balkonboden gefüllt mit den grossen Blättern, die hinuntersegeln, als wäre dies ihr letzter Streich. Ihre letzte Aufgabe. Zu fallen. Sich zusammen zu kringeln und als kleine Mäuse oder ausgesteckte Figuren liegen zu bleiben.
Die Stühle dagegen bleiben regungslos und scheinen abzuwarten. Doch auch dies ist wiederum nur die Schreibende, die solches fantasiert, soll sie doch mal bei den Tatsachen bleiben! Die Stühle waren günstig zu erwerben, haben je vier Beine aus leichtem Metall, die weiter hinauf führen zu Armlehne und Rückenlehne. Dieser Schwung des gebogenen Materials verleiht dem Stuhl eine gewisse Eleganz. Sie stehen da, als wären sie bereit, Menschen zu beherbergen. Doch, gewiss, das tun sie. Doch im November wird das schwieriger mit dem Draussen sitzen und Plaudern; zieht euch besser warm an. Schlachtet ein Schaf, damit ihr sein Fell gerben könnt und über die Stühle legen.
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33 Sekunden für Adam: von Biss & Bass
In der alten Kaserne wartet Adam auf seine Kollegen. Es soll eine Sitzung stattfinden, doch kein Mensch scheint sich an diesem schönen milden und sonnigen Frühabend im September an eine abgemachte Zeit halten zu wollen.
Adam schaut zum Fenster hinaus und was er sieht, gefällt ihm. Die Stadt besteht aus Häusern, denkt Adam und die Häuser sind von Architekten entworfen. Auch da gibt es gute und weniger gute Berufsleute, das ist klar. Die neuen Bauten sind beileibe nicht alle berauschend, denkt Adam, doch dieses Haus hier ist von altem Schrott und Korn; die Leute, die darin wohnen, wissen es hoffentlich zu schätzen. Auch die alte Kaserne hat eine lange Geschichte, ich müsste sie mal googeln ...
Ehe Adam weiter sinnieren kann, klopft ihm einer auf die Schulter.
Na, Alter, kann’s losgehen?
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33 Sekunden für Adam: von Biss & Bass
In der alten Kaserne wartet Adam auf seine Kollegen. Es soll eine Sitzung stattfinden, doch kein Mensch scheint sich an diesem schönen milden und sonnigen Frühabend im September an eine abgemachte Zeit halten zu wollen.
Adam schaut zum Fenster hinaus und was er sieht, gefällt ihm. Die Stadt besteht aus Häusern, denkt Adam und die Häuser sind von Architekten entworfen. Auch da gibt es gute und weniger gute Berufsleute, das ist klar. Die neuen Bauten sind beileibe nicht alle berauschend, denkt Adam, doch dieses Haus hier ist von altem Schrott und Korn; die Leute, die darin wohnen, wissen es hoffentlich zu schätzen. Auch die alte Kaserne hat eine lange Geschichte, ich müsste sie mal googeln ...
Ehe Adam weiter sinnieren kann, klopft ihm einer auf die Schulter.
Na, Alter, kann’s losgehen?
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33 Sekunden für Adam: von Biss & Bass
In der alten Kaserne wartet Adam auf seine Kollegen. Es soll eine Sitzung stattfinden, doch kein Mensch scheint sich an diesem schönen milden und sonnigen Frühabend im September an eine abgemachte Zeit halten zu wollen.
Adam schaut zum Fenster hinaus und was er sieht, gefällt ihm. Die Stadt besteht aus Häusern, denkt Adam und die Häuser sind von Architekten entworfen. Auch da gibt es gute und weniger gute Berufsleute, das ist klar. Die neuen Bauten sind beileibe nicht alle berauschend, denkt Adam, doch dieses Haus hier ist von altem Schrott und Korn; die Leute, die darin wohnen, wissen es hoffentlich zu schätzen. Auch die alte Kaserne hat eine lange Geschichte, ich müsste sie mal googeln ...
Ehe Adam weiter sinnieren kann, klopft ihm einer auf die Schulter.
Na, Alter, kann’s losgehen?
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Schreibblockade: von Biss & Bass
Guten Morgen, Frau Block, schreiben Sie heute wieder nix?
Frau Block schaute mich gelangweilt an. Sie beugte sich aus dem Fenster, ich sah ihren runden Busen weich und lockend, sah die roten Fingernägel, die sie sich frisch gestrichen hatte und ihr lasziver Blick lähmte mich. Augenblicklich fiel ich in einen Dämmerzustand, strich mir ein Butterbrot ums andere und stopfte mir damit die Mundhöhle aus, später polsterte ich den Rettungsring – für alle Fälle, wie so oft und obwohl der Fall eines Falles nicht eintrat, polsterte ich eifrig dazu. Frau Block nahm ich nicht weiter zur Kenntnis, ich blätterte in den Feuilltons, um mich über den Erfolg oder Misserfolg meiner Mitschwimmerinnen zu informieren. Es ging gegen Mittag, als die Klingel mich aufschreckte: Frau Block.
Was wollen Sie denn schon wieder, dachte ich und fragte: Kann ich Ihnen behilflich sein? Gern, lächelte diese, ich probiere ein neues Kuchenrezept aus und nun fehlt mir tatsächlich ein Ei.
Ein Ei, kein Problem, schauen Sie, da ist ein frisch gelegtes, ein extra für Sie gelegtes Ei, sagte ich und schmiss es vor ihren Augen in die erhitzte Bratpfanne. Es gerann sehr schnell, das Ei, zu einem veritablen Spielgelei und seither grüssen wie einander nicht mehr, Frau Block und ich.
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