Also ich find George Carlin auch sehr witzig. Und es gehört sicherlich eine gehörige Portion Intelligenz dazu, sich das alles...
Also ich find George Carlin auch sehr witzig. Und es gehört sicherlich eine gehörige Portion Intelligenz dazu, sich das alles auszudenken. Ich gehe mal davon aus, dass diejenigen, welche hier ziemlich vehement und auch etwas herablassend "Glaubende" jeglicher Couleur hochnehmen, Intellektuelle sind. Nun, Intelligenz und (ich nenn das mal) Schulwissen ist ja gottseidank (;-)) nicht alles was zählt. Für mich gibt es auch eine "Lebensweisheit" welche sich im Verlaufe eines Lebens anhäuft, durch Erfahrungen, Studien, Reflexion, Austausch mit anderen, Reisen usw. usf. Das heisst, man kann auf einer Wanderung einem Älpler begegnen und ein Gespräch führen und merken, oh, was der sagt hat was, interessant. Seine Weisheit mag aus Beobachtungen der Natur, Überlieferungen usw. herrühren. Gerade so genannte Intellektuelle müssten eigentlich zum Schluss kommen, dass unser Wissen nur bedingt die absolute Wahrheit erfassen kann, oder, dass Wahrheit etwas sehr individuelles ist. Wenn ich mir also vorstelle, Medizin zB zu studieren, da muss man doch erkennen, wie beschränkt unser Wissen ist. Auch wenn wir alle Chromosomen entschlüsselt haben, werden wir noch immer viele Fragen nicht beantwortet haben. Wenn man also davon ausgeht, das wir noch nicht viel begriffen haben, wie kann man so absolut überzeugt davon sein, dass es keine höhere Macht gibt, dass Spiritualität reiner Hokuspokus ist usw.? Gibt es da nicht gewisse Zweifel, dass Wissenschaft auch nur begrenztes Wissen schafft, auch wenn wir natürlich dieses Wissen immer weiter ausdehnen werden. @TheBlob: Ich verstehe, so denke ich, was Du meinst mit dem verwestlichten, oberflächlichen und trendigen "Nachäffen" (sorry, fällt mir einfach kein anderes Wort ein) östlicher Religionen. Ich glaube, dass auch diese östlichen Religionen etwas sehr dogmatisches haben, auch wie die christliche Religion zB dazu benutzt wird, Menschen gleich zu formen. Aber wie die christliche Religion machen auch diese östlichen Religionen interessante, spannende Aussagen, über die es sich durchaus lohnt nachzudenken und welche uns helfen können, unser Leben zu bereichern. @all: Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, soll sich doch jeder seinen Glauben, seine Weisheiten selber zusammen suchen - wenn es ihm/ihr hilft, das Leben besser zu bewältigen, ist doch toll. Wichtig scheint mir einfach, dass man offen bleibt für neues, unerklärliches und dass man Andersdenkende nicht zum Vornherein als Deppen verurteilt. Dieses Verurteilen zeugt von einer gewissen Arro- und Ignoranz - und kaschierter Verunsicherung. Echte Stärke zeigt man dadurch, dass man auch zugeben kann, dass man nicht (alles) weiss. Amen.
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@barbarella: Ich mag Deine Aussagen zum Thema Liebe, dass man grosszügig damit umgehen und diese natürlich auch an Freunde verschenken soll. Auch die Formulierungen, wie Du eine offene Beziehung lebst, "hört" sich liebevoll und schön an. Ich könnte aber nicht Dein Partner sein, was man sich aufgrund anderer Aussagen von mir leicht vorstellen kann. Was ich zu bedenken geben möchte: Sinnlichkeit und Intuition sind nicht unbedingt die Absolute Wahrheit, müssen nicht zwingend echt sein, können uns durchaus täuschen. Was ich meine ist: Unsere Gefühle und die Intuition wächst im Verlaufe unseres Lebens. Je nach dem, was wir für eine Entwicklung durchgemacht haben, von Geburt bis heute, sind unsere Gefühle echter oder eben verfälscht. So kann ein Mensch, der in seiner Kindheit zB Gewalt erfahren hat, diese durchaus als Zuwendung definieren. Das ist vielleicht ein extremes Beispiel. Worauf ich hinaus will: Leben wir vorwiegend nach dem "Bauch", heisst das noch lange nicht, dass wir echter Leben. Deshalb glaube ich auch nicht, dass wir jedes "Bauchgefühl" ausleben und jeder Intuition folgen sollen. Klar gehe ich davon aus, dass wir im Verlaufe unserer persönlichen Entwicklung einen immer besseren Zugang zu unseren Gefühlen haben und diesen somit auch immer besser vertrauen können. Das will ich Dir auch gar nicht absprechen. Und wie gesagt, ich find's schön für Dich, wenn Du das mit Deinem Partner auch so ausleben kannst. Was mich stört ist, wenn man Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen in einer treuen Beziehung leben wollen, unterstellt, sie täten dies nur aufgrund von Konventionen oder weil sie einem konservativen und verstaubten Ideal nachleben. Ich weiss nicht ob Du das so gemeint hast, ich möchte dies hier einfach festhalten.
@mikehruby74:Versuche Deine Frage zu beantworten, auch wenn ich nicht ganz sicher bin was Du meinst - und auf die Gefahr hin, dass ich geschriebenes wiederhole. Und sorry für den etwas schwarzen Humor mit dem Totenbett. Ich plädiere ja für gleichwertige Beziehungen. Aus mangelndem Selbstwertgefühl sucht man/frau sich aber halt oft einen "stärkeren" oder "schwächeren" Partner aus. Entweder um sich anzulehnen oder den anderen zu unterdrücken oder ihn/sie retten oder weiterbringen zu wollen. Bei einem gleichwertigen Partner, der "entwicklungsmässig", intellektuell usw. auf der selben "Augenhöhe" ist, stellt sich eben heraus, ob wir unseren eigenen Anforderungen genügen. Wir werden stärker herausgefordert, auf allen Ebenen. Liebe, welche an Bedingungen wie zB.: "Ich liebe dich, wenn du mich anbetest und mich auf den Thron stellst!" geknüpft ist, deutet auf eine ungleiche, unreife Beziehung hin. Die bedingungslose (unconditional) Liebe ist aber ein Ideal, das wir anstreben können, aber wohl nicht erreichen werden. So wird jeder von uns (ich nehme mal an, Dalai Lama liest hier nicht mit - und auch er ist nur ein Mensch, glaub ich wenigstens) seine Liebe an Bedingungen knüpfen. Ich hoffe für uns, an so wenige wie möglich, oder so edle wie möglich ;-). Ist Deine Frage, Treue in einer Beziehung ist eine Bedingung, die in einer bedingungslosen Liebesbeziehung nicht gestellt werden darf? Die Bedingung für mich wäre da, ich liebe Dich, solange Du mich nicht bewusst verletzt. Und Fremdgehen würde mich sehr verletzen. Das ist meine persönliche Bedingung, die ich stelle. Weil ich ansonsten in der Beziehung zu Grunde gehen würde. Das ist vielleicht mangelnde Stärke. Diejenigen, die keine Probleme mit fremdgehend Partnern haben, haben sich aber vielleicht gar nie dem Partner ganz geöffnet, lieben nicht tief, so dass sie nicht verletzt werden können. Es gibt so wahrscheinlich schon, die bedingungslose Liebe, wie von Mutter zu Kind. Da ist sie auch sehr erstrebenswert, ist sehr wichtig für das Kind: Zu spüren, dass es geliebt wird, auch wenn es zB in der Schule nicht der Primus ist. Wenn ich nun schon mal dabei bin - das ist wahrscheinlich der Ursprung (oder einer davon) von vielen unserer Liebesverirrungen: Mangelnde Liebe und Anerkennung als Baby/Kind. Ein Leben lang versuchen wir diesen Mangel wett zu machen, auf positivere oder negativere Weise - für uns und unsere Liebespartner. Hoppla, das wurde länger als gedacht, mit ein paar Ausschweifungen... Ah, fast hätte ich es vergessen, wenn ich Dich richtig verstehe, trägst Du sorge zur Beziehung ohne treu sein zu wollen. Wie trägst Du dann Sorge zu welcher Art von Beziehung?
@palome: Sex ist meiner Ansicht eben nicht das intimste. Das intimste ist emotionale, seelische Nähe. Auf dieser Ebene sich zu öffnen, das fürchten wohl die meisten, weil wir da sehr vulnerabel sind und diese Verletzungen am tiefsten gehen. Von wegen konservativ: Mich freut's, dass bis anhin noch niemand mit konservativen Werten und göttlichen Regeln hier aufgetaucht ist und uns alle mit der guten alten Moralkeule niederknüppeln wollte. @meghan: Find ich schön, Deine Vorstellung von einer (1.?) Nacht mit einem Liebenden. @mikehruby74: Hmm, für mich geht es ja in einer Beziehung nicht primär darum, möglichst lange zusammen zu bleiben, um dann auch das Sterbebett zusammen zu teilen ;-). Das ist aber sicher auch ein ehrbarer Grund für eine Beziehung. Über das Fremdgehen einer Partnerin zu lachen würde mir schwer gelingen, ich geb's zu. Viel lieber lache ich gemeinsam mit ihr, nach einem gelungen entschlungenen Konflikt (sorry für Geschwafel florence_nightingale ;-)) Dieses Lachen wird uns näher bringen - so dass wir keine kreativen Neubeschreitungen benötigen (so hoffe ich doch).
@miss t: Ich lebe im Moment am andern Ende der Welt (Zeitverschiebung), bin aber bald zurück ;-). Jetzt ist aber hier tatsächlich sehr früh am Morgen, ein elendiger Husten stört meinen Schönheitsschlaf. Und danke für respect!
Ich muss mich hier sehr zurückhalten, dass ich mich nicht ausufernd in Gedanken verliere. Wir alle sind nur Menschen und sollten uns nicht überfordern mit Idealvorstellungen, wie ich sie oben vielleicht beschreibe. Die wunderbarste Beziehung entspricht nicht immer dem Idealbild. Die Nähe zur Partnerin ist nicht immer von derselben Qualität, aus unterschiedlichsten Gründen. Wir können wohl auch nicht immer im "Tiefgangmodus" leben. So sind wir auch oberflächlich, unaufmerksam, verletzend usw. Sex ist nur ein Quiki und reine Lustbefriedigung usw. usf. Das darf und muss auch sein. Die Kioskfrau, der Pöstler, was turnt uns an dem an? Haben wir Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse, die von unseren Partnern nicht befriedigt werden? Wäre es nicht schön, mit ihnen darüber zu sprechen? Und man findet vielleicht gemeinsam Wege, diese auszuleben, die Sexualität wird reicher. Nur wir setzen uns die Grenzen. Für mich gibt es auch eine persönliche Sexualität. Onanieren ist nichts schlechtes, auch nicht in einer Partnerschaft. Darüber muss man niemanden Rechenschaft ablegen. Ein wichtiger Faktor in einer Beziehung ist doch der Respekt. Eine Partnerschaft sollte meiner Meinung nach nicht symbiotisch sein. Die eigene Persönlichkeit sollte sich nicht darin auflösen. So respektieren wir des anderen Privatsphäre. Er muss mir nicht jeden Gedanken mitteilen. Seine Wahrheit kann für mich sehr verletzend sein. Davor schützt mich mein Unwissen und auch mal eine Unwahrheit (in möglichst geringen Mengen). Nur damit können wir (über)leben. Beziehungen entwickeln sich, nicht immer in die gewünschte Richtung. Vielleicht kommt der Moment, in dem man sich trennen muss. Das sollte man aus Respekt vor sich selber und der Partnerin dann auch tun. Dann ist man auch wieder frei für eine neu Beziehung. Das benötigt viel Kraft und Ehrlichkeit. Fremdgehen ist ein feiger Akt sich (!) und dem/der PartnerIn gegenüber.
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Die Gretchenfrage
Also ich find George Carlin auch sehr witzig. Und es gehört sicherlich eine gehörige Portion Intelligenz dazu, sich das alles auszudenken. Ich gehe mal davon aus, dass diejenigen, welche hier ziemlich vehement und auch etwas herablassend "Glaubende" jeglicher Couleur hochnehmen, Intellektuelle sind. Nun, Intelligenz und (ich nenn das mal) Schulwissen ist ja gottseidank (;-)) nicht alles was zählt. Für mich gibt es auch eine "Lebensweisheit" welche sich im Verlaufe eines Lebens anhäuft, durch Erfahrungen, Studien, Reflexion, Austausch mit anderen, Reisen usw. usf. Das heisst, man kann auf einer Wanderung einem Älpler begegnen und ein Gespräch führen und merken, oh, was der sagt hat was, interessant. Seine Weisheit mag aus Beobachtungen der Natur, Überlieferungen usw. herrühren. Gerade so genannte Intellektuelle müssten eigentlich zum Schluss kommen, dass unser Wissen nur bedingt die absolute Wahrheit erfassen kann, oder, dass Wahrheit etwas sehr individuelles ist. Wenn ich mir also vorstelle, Medizin zB zu studieren, da muss man doch erkennen, wie beschränkt unser Wissen ist. Auch wenn wir alle Chromosomen entschlüsselt haben, werden wir noch immer viele Fragen nicht beantwortet haben. Wenn man also davon ausgeht, das wir noch nicht viel begriffen haben, wie kann man so absolut überzeugt davon sein, dass es keine höhere Macht gibt, dass Spiritualität reiner Hokuspokus ist usw.? Gibt es da nicht gewisse Zweifel, dass Wissenschaft auch nur begrenztes Wissen schafft, auch wenn wir natürlich dieses Wissen immer weiter ausdehnen werden. @TheBlob: Ich verstehe, so denke ich, was Du meinst mit dem verwestlichten, oberflächlichen und trendigen "Nachäffen" (sorry, fällt mir einfach kein anderes Wort ein) östlicher Religionen. Ich glaube, dass auch diese östlichen Religionen etwas sehr dogmatisches haben, auch wie die christliche Religion zB dazu benutzt wird, Menschen gleich zu formen. Aber wie die christliche Religion machen auch diese östlichen Religionen interessante, spannende Aussagen, über die es sich durchaus lohnt nachzudenken und welche uns helfen können, unser Leben zu bereichern. @all: Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, soll sich doch jeder seinen Glauben, seine Weisheiten selber zusammen suchen - wenn es ihm/ihr hilft, das Leben besser zu bewältigen, ist doch toll. Wichtig scheint mir einfach, dass man offen bleibt für neues, unerklärliches und dass man Andersdenkende nicht zum Vornherein als Deppen verurteilt. Dieses Verurteilen zeugt von einer gewissen Arro- und Ignoranz - und kaschierter Verunsicherung. Echte Stärke zeigt man dadurch, dass man auch zugeben kann, dass man nicht (alles) weiss. Amen.
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monogamie? natürlich? natürlich nicht?
@barbarella: Ich mag Deine Aussagen zum Thema Liebe, dass man grosszügig damit umgehen und diese natürlich auch an Freunde verschenken soll. Auch die Formulierungen, wie Du eine offene Beziehung lebst, "hört" sich liebevoll und schön an. Ich könnte aber nicht Dein Partner sein, was man sich aufgrund anderer Aussagen von mir leicht vorstellen kann. Was ich zu bedenken geben möchte: Sinnlichkeit und Intuition sind nicht unbedingt die Absolute Wahrheit, müssen nicht zwingend echt sein, können uns durchaus täuschen. Was ich meine ist: Unsere Gefühle und die Intuition wächst im Verlaufe unseres Lebens. Je nach dem, was wir für eine Entwicklung durchgemacht haben, von Geburt bis heute, sind unsere Gefühle echter oder eben verfälscht. So kann ein Mensch, der in seiner Kindheit zB Gewalt erfahren hat, diese durchaus als Zuwendung definieren. Das ist vielleicht ein extremes Beispiel. Worauf ich hinaus will: Leben wir vorwiegend nach dem "Bauch", heisst das noch lange nicht, dass wir echter Leben. Deshalb glaube ich auch nicht, dass wir jedes "Bauchgefühl" ausleben und jeder Intuition folgen sollen. Klar gehe ich davon aus, dass wir im Verlaufe unserer persönlichen Entwicklung einen immer besseren Zugang zu unseren Gefühlen haben und diesen somit auch immer besser vertrauen können. Das will ich Dir auch gar nicht absprechen. Und wie gesagt, ich find's schön für Dich, wenn Du das mit Deinem Partner auch so ausleben kannst. Was mich stört ist, wenn man Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen in einer treuen Beziehung leben wollen, unterstellt, sie täten dies nur aufgrund von Konventionen oder weil sie einem konservativen und verstaubten Ideal nachleben. Ich weiss nicht ob Du das so gemeint hast, ich möchte dies hier einfach festhalten.
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monogamie? natürlich? natürlich nicht?
@mikehruby74:Versuche Deine Frage zu beantworten, auch wenn ich nicht ganz sicher bin was Du meinst - und auf die Gefahr hin, dass ich geschriebenes wiederhole. Und sorry für den etwas schwarzen Humor mit dem Totenbett. Ich plädiere ja für gleichwertige Beziehungen. Aus mangelndem Selbstwertgefühl sucht man/frau sich aber halt oft einen "stärkeren" oder "schwächeren" Partner aus. Entweder um sich anzulehnen oder den anderen zu unterdrücken oder ihn/sie retten oder weiterbringen zu wollen. Bei einem gleichwertigen Partner, der "entwicklungsmässig", intellektuell usw. auf der selben "Augenhöhe" ist, stellt sich eben heraus, ob wir unseren eigenen Anforderungen genügen. Wir werden stärker herausgefordert, auf allen Ebenen. Liebe, welche an Bedingungen wie zB.: "Ich liebe dich, wenn du mich anbetest und mich auf den Thron stellst!" geknüpft ist, deutet auf eine ungleiche, unreife Beziehung hin. Die bedingungslose (unconditional) Liebe ist aber ein Ideal, das wir anstreben können, aber wohl nicht erreichen werden. So wird jeder von uns (ich nehme mal an, Dalai Lama liest hier nicht mit - und auch er ist nur ein Mensch, glaub ich wenigstens) seine Liebe an Bedingungen knüpfen. Ich hoffe für uns, an so wenige wie möglich, oder so edle wie möglich ;-). Ist Deine Frage, Treue in einer Beziehung ist eine Bedingung, die in einer bedingungslosen Liebesbeziehung nicht gestellt werden darf? Die Bedingung für mich wäre da, ich liebe Dich, solange Du mich nicht bewusst verletzt. Und Fremdgehen würde mich sehr verletzen. Das ist meine persönliche Bedingung, die ich stelle. Weil ich ansonsten in der Beziehung zu Grunde gehen würde. Das ist vielleicht mangelnde Stärke. Diejenigen, die keine Probleme mit fremdgehend Partnern haben, haben sich aber vielleicht gar nie dem Partner ganz geöffnet, lieben nicht tief, so dass sie nicht verletzt werden können. Es gibt so wahrscheinlich schon, die bedingungslose Liebe, wie von Mutter zu Kind. Da ist sie auch sehr erstrebenswert, ist sehr wichtig für das Kind: Zu spüren, dass es geliebt wird, auch wenn es zB in der Schule nicht der Primus ist. Wenn ich nun schon mal dabei bin - das ist wahrscheinlich der Ursprung (oder einer davon) von vielen unserer Liebesverirrungen: Mangelnde Liebe und Anerkennung als Baby/Kind. Ein Leben lang versuchen wir diesen Mangel wett zu machen, auf positivere oder negativere Weise - für uns und unsere Liebespartner. Hoppla, das wurde länger als gedacht, mit ein paar Ausschweifungen... Ah, fast hätte ich es vergessen, wenn ich Dich richtig verstehe, trägst Du sorge zur Beziehung ohne treu sein zu wollen. Wie trägst Du dann Sorge zu welcher Art von Beziehung?
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monogamie? natürlich? natürlich nicht?
@palome: Sex ist meiner Ansicht eben nicht das intimste. Das intimste ist emotionale, seelische Nähe. Auf dieser Ebene sich zu öffnen, das fürchten wohl die meisten, weil wir da sehr vulnerabel sind und diese Verletzungen am tiefsten gehen. Von wegen konservativ: Mich freut's, dass bis anhin noch niemand mit konservativen Werten und göttlichen Regeln hier aufgetaucht ist und uns alle mit der guten alten Moralkeule niederknüppeln wollte. @meghan: Find ich schön, Deine Vorstellung von einer (1.?) Nacht mit einem Liebenden. @mikehruby74: Hmm, für mich geht es ja in einer Beziehung nicht primär darum, möglichst lange zusammen zu bleiben, um dann auch das Sterbebett zusammen zu teilen ;-). Das ist aber sicher auch ein ehrbarer Grund für eine Beziehung. Über das Fremdgehen einer Partnerin zu lachen würde mir schwer gelingen, ich geb's zu. Viel lieber lache ich gemeinsam mit ihr, nach einem gelungen entschlungenen Konflikt (sorry für Geschwafel florence_nightingale ;-)) Dieses Lachen wird uns näher bringen - so dass wir keine kreativen Neubeschreitungen benötigen (so hoffe ich doch).
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monogamie? natürlich? natürlich nicht?
@miss t: Ich lebe im Moment am andern Ende der Welt (Zeitverschiebung), bin aber bald zurück ;-). Jetzt ist aber hier tatsächlich sehr früh am Morgen, ein elendiger Husten stört meinen Schönheitsschlaf. Und danke für respect!
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monogamie? natürlich? natürlich nicht?
Ich muss mich hier sehr zurückhalten, dass ich mich nicht ausufernd in Gedanken verliere. Wir alle sind nur Menschen und sollten uns nicht überfordern mit Idealvorstellungen, wie ich sie oben vielleicht beschreibe. Die wunderbarste Beziehung entspricht nicht immer dem Idealbild. Die Nähe zur Partnerin ist nicht immer von derselben Qualität, aus unterschiedlichsten Gründen. Wir können wohl auch nicht immer im "Tiefgangmodus" leben. So sind wir auch oberflächlich, unaufmerksam, verletzend usw. Sex ist nur ein Quiki und reine Lustbefriedigung usw. usf. Das darf und muss auch sein. Die Kioskfrau, der Pöstler, was turnt uns an dem an? Haben wir Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse, die von unseren Partnern nicht befriedigt werden? Wäre es nicht schön, mit ihnen darüber zu sprechen? Und man findet vielleicht gemeinsam Wege, diese auszuleben, die Sexualität wird reicher. Nur wir setzen uns die Grenzen. Für mich gibt es auch eine persönliche Sexualität. Onanieren ist nichts schlechtes, auch nicht in einer Partnerschaft. Darüber muss man niemanden Rechenschaft ablegen. Ein wichtiger Faktor in einer Beziehung ist doch der Respekt. Eine Partnerschaft sollte meiner Meinung nach nicht symbiotisch sein. Die eigene Persönlichkeit sollte sich nicht darin auflösen. So respektieren wir des anderen Privatsphäre. Er muss mir nicht jeden Gedanken mitteilen. Seine Wahrheit kann für mich sehr verletzend sein. Davor schützt mich mein Unwissen und auch mal eine Unwahrheit (in möglichst geringen Mengen). Nur damit können wir (über)leben. Beziehungen entwickeln sich, nicht immer in die gewünschte Richtung. Vielleicht kommt der Moment, in dem man sich trennen muss. Das sollte man aus Respekt vor sich selber und der Partnerin dann auch tun. Dann ist man auch wieder frei für eine neu Beziehung. Das benötigt viel Kraft und Ehrlichkeit. Fremdgehen ist ein feiger Akt sich (!) und dem/der PartnerIn gegenüber.
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