Zahnstocherwirbelwind
@wollihood Du bist sehr grosszügig gegenüber den asylsuchenden... die Realität sieht anders aus, auch für die...
@wollihood Du bist sehr grosszügig gegenüber den asylsuchenden... die Realität sieht anders aus, auch für die CH-Sozialhilfebeziehenden. Einer alleinstehenden CH-SozialhilfebezügerIn werden 960.- Grundbedarf zugestanden zuzüglich Wohnung und Krankenkassenkosten, wobei der Betrag der Wohnung beschränkt ist auf ca. 1100.- in Zürich sowie das Minimum vom Minimum bei der KK. Im weiteren gibts einen Freibetrag vom Erwerbseinkommen in der Höhe von 400.- bis 700.-, wegen der Motivation. Alles andere gibts nur auf Antrag und Pittipätti. Zu sagen ist, dass das Vermögen auf höchsten Fr. 4000.-- geschrumpft ist von SozialhilfebezügerInnen. Einer 4köpfigen Familie wird 2054.- Grundbedarf pro Monat zugestanden, eine alleinerziehende Person mit drei Kindern erhält noch etwas weniger als ein Ehepaar mit zwei Kindern, sowie Wohnkosten bis ca. 1700.- in Zürich plus Minimalst-KK sowie allfällige Freibeträge für Erwerbseinkommen. Auch da ist das Vermögen analog geschrumpft. AsylantInnen mit NEE (Nicht Eintretens-Entscheid), die die wegen zuwenig/keinen Papieren und/oder nichtfunktionierendem Herkunftsstaat nicht ausreisen können aber auch nicht hierbleiben dürfen, erhalten 8.- pro Tag in Form von Migrosgutscheinen zum Le ben, also nicht nur zum Essen sondern inkl. Hygiene usw. und müssen damit auch das Billet finanzieren, um einmal pro Woche ihr Geld abholen zu gehen - hast du schon mal ein Zugbillet mit Migrosgutscheinen bezahlt? Zudem müssen sie wöchentlich die Unterkunft wechseln. Finanziert wird ein Massenschlag sowie die absolut medizinischen Notfälle. Oder aber es wird das Luxussozialhilfeprogramm finanziert namens Beugehaft, wenn sie ohne Ausweis "aufgegriffen" werden.... dafür hats immer genügend Geld vorhanden, auch in der Schweiz. Erwerbstätig sein dürfen sie nicht, sondern im Gegenteil, teilweise wurde erwerbstätigen Personen verboten zu arbeiten und sie mussten von Nothilfe leben nach x Jahren Aufenthalt in der Schweiz! Auch Gratisarbeit ist nur beschränkt möglich... Vielleicht kennst du den Film Terminal von Steven Spielberg aus dem Jahr 2004? Irgendwie ähnlich. Ähnlich ist es bei Asylsuchenden, die noch keinen Entscheid haben. Auch die werdern häufig in Massenunterkünften untergebracht, können sich die Bleibe nicht aussuchen und sie haben ein "Taschengeld", mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, kommen nicht auf die Betragshöhe von Sozialhilfebeziehenden. Auch sie dürfen nicht bzw. nur ganz beschränkt erwerbstätig sein. Ich meine, durchschnittliche Studibudgets sind in der Höhe den Sozialhilfegeldern nicht unähnlich, tendenziell etwas tiefer, wegen der tieferen Wohnkosten in WGs. Doch die Zeit ist absehbar, wenn sich die Situation ändern wird und der Teil Studium einer reguläre Erwerbstätigkeit platz macht.
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@bikini Lehrlinge auszubilden ist nicht "wirtschaftlich" kostet Geld, generiert Betreuungsaufwand, was ja auch wieder kostet. Auch der Staat spart vordergründig, wenn die AerztInnen usw. fixfertig ausgebildet "importiert" werden. Globalisierung. Und genau das ist es ja, was in der Schweiz ausschliesslich zählt: der Gewinn bei möglichst geringen Kosten... Zur Gewissensberuhigung werden ein paar Almosen in "Entwicklungsländer" gespendet, mit der Auflage, die heimische Exportindustrie zu stärken. Sehr gut zu dieser Entwicklung passt, dass Kinder die "Armutsfalle" Nr. 1 sind in der Schweiz. Kein Kind ist fast üblicher als 1 Kind oder 2. 3 & mehr sind schon eine Seltenheit. Die Kinderzahl sinkt, kein Wunder, in unserer autofreundlichen Welt, das verträgt sich schlecht mit kinderfreundlich. Immer weniger Elter können und/oder wollen sich Kinder leisten unter solchen Voraussetzungen. Was früher auf dem Bau und in anderen Tieflohnbranchen üblich war, ist nun auf den gesamten Erwerbsmarkt übergeschwappt. Dass dabei viele Leute auf der Strecke bleiben könnten, wird wohl seitens der Politik & Wirtschaft erst ernst genommen, wenns "chlöpft" und "räblet". Ich weiss, das ist kein Trost und die Aussicht eher düster - es braucht Dialog und einen Konsens, wie in dieses Problem auf faire Weise für alle Seiten gelöst werden kann.
Was hat das Nicht_wirtschaften_können_mit_dem_Einkommen spezifisches zu tun mit dem Grundeinkommen? Dieses Problem gibts bereits heute, der Unterschied ist, Leute mit 20/- Einkommen erhalten Kredit von der Bank, Leute auf dem Existenzminimum gehen in Suppenküchen oder gehen beim Sozialamt vorbei. Spätestens nach dem zweiten Anstehen für mehr Geld, wird das Geld solange in kürzerem Rhythmus ausbezahlt, bis es klappt oder es gibt einen Beistand, der das Geld verwaltet, damit auch Miete, KK usw. davon bezahlt werden.
@Fränzi Wenn wir Nein stimmen zu der Vorlage, geben wir den Bund den Auftrag, das Nein weiterzuleiten an die EU, was die Kündigung der bilateralen Verträge bedeutet. So läuft das. Das kannst du hier nachlesen: http://www.personenfreizuegigkeit.admin.ch/fza/de/home/haeufige_fragen/folgen_einer_ablehnung.html oder hier http://de.wikipedia.org/wiki/Bilaterale_Vertr%C3%A4ge Die Variante, die der Bund noch hat, damit die billateralen Verträge nicht gekündigt werden in 6 Monaten, ist ein Ja weiterzuleiten, aber dann war die Abstimmung witzlos und wir haben Radau, wohl noch mehr als mit den UBS-Boni, die SVP wär die Märtyrerin... In der momentanen Situation der Schweiz mit dem 5er und dem angebissenen Weggli ist die EU wohl kaum darauf bedacht, der Schweiz einen Sonderstatus in zukünftigen Verhandlungen zu gewähren, d.h. auch noch Weggli nebst dem 5er. Wir werden als gerupft bei einem Nein, denn wir sind wesentlich mehr auf die EU angewiesen bei einem Exportanteil unserer Waren von 60% Richtung EU. Die EU exportiert jedoch gerade mal 7% ihrer Waren in die CH. Die Wichtigkeit der Nord-Südachse hat seit der Erschliessung von neuen Billiglohnländern auch nicht mehr dieselbe Wichtigkeit wie vor 100 Jahren! Die Gotthardstaus zu Ostern und so stammen vor allem durch Privatverkehr. Wir katapultieren uns also mit dem Nein selbst in eine sehr blöd verzwackte Lage, die finanzielle Auswirkungen auf die Wirtschaft und somit die Bevölkerung haben wird. So können wir danach nur noch aus einer schwachen Position gegenüber der EU verhandeln und müssen viele Federn bzw. Nötlis, Rosinlis usw. lassen... Fertig Rosinlipickerei, die wir im Moment (noch) betreiben können. Willst du das wirklich? Mir ist klar, dass wir nur die Auswahl zwischen einer suboptimalen Situation (Ja) haben, wegen der Wirtschaftkriese und einer wirklich beschissenen (Nein). Du kannst wählen was du willst... Die Volksverhetzung bzw. Volksirreführung betreibt die Sünnelipartie durch ihre rosa Brille der optimistischen Annahme, die EU könne nicht ohne Schweiz leben, obwohl die gleiche Partei sonst doch immer so pessimistisch tut. So fördert sie eigenhändig den schnelleren EU-Beitritt in CH-Gerupftzustand. Koole Aussichten, so ganz ohne Federn in dieser Kälte... Brrr!
Ich war auf www.bfs.admin.ch und dort fand ich folgende Zahlen zu den Ausgaben der Sozialen Wohlfahrt in der Schweiz: Gesamtrechnung Soziale Sicherheit Ausgaben für 2006 138.5 Mia. Gesamtausgaben davon sind 127.4 Mia. Sozialleistungen Ich nehme mal an, all die vielen Klein- & Kleinstkässelis, wie Stipendien, Vergünstigungen & Verbilligungen sind in diesen Zahlen nicht enthalten, jedenfall hab ich darüber nichts gelesen, dafür jedoch Zahlungen an Heime & geschützte Werkstätten, Antidrogentherapien, etc., die jedoch wegen des Grundeinkommens nicht wegfallen. Ende 2006 lebten permanent 7.5 Mio Personen in der Schweiz. Bekämen die alle ein Grundeinkommen derselben Höhe pro Monat, sehen die Ausgaben pro Jahr folgend aus: Monatlich Ausgaben pro Jahr 1000.- wären 90 Mia. (Ueli Mäder) 1500.- wären 135 Mia. 2000.- wären 180 Mia. 2500.- wären 225 Mia. 3000.- wären 270 Mia. So über den Daumen gepeilt, wäre also eine Umlagerung der bestehenden Sozialleistungen zu einem Grundeinkommen im WG-Zimmer durch Umlagerund und ohne permanent grössere Geldzuschüsse machbar in der Schweiz. Ein gutes Indiz dünkt mich die AHV-Renten, die zwischen 13'260.- und 26'520.- liegen, was monatlich zwischen 1105.- bis 2210.- ausmacht, Ehepaare bekommen maximal 3315.-, die 2007 durchschnittlich ausbezahlte Rente lag bei 1724.-. Die Detailrechnung wird die Tücken des Systems zeigen, der Kantönligeist sowieso...
@hirndiarrhoe Wenn ich im Internet nach Infos zu Hartz IV suche, lese ich Sätze wie "Ziel ist insbesondere die Wiedereingliederung von (Langzeit)Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt, die Erhöhung der Chancen hierauf und die Verbesserung der Betreuung durch die Agentur für Arbeit." Hartz 4 ist nichts anderes als Mangelkompensation, die Kompensation des Mangels an bezahlter Arbeit, im Moment grad 8,3% Erwerbslose in D, 3% in CH, auf der alle unserer Sozialsysteme beruhen. Es gibt klare Regeln unter welchen Umständen Geld auf dieser Basis ausbezahlt wird, auch an wen, es gibt Kontrollen & Strafen, und deshalb nehme ich an, das Regelwerk besteht aus ein paar Laufmetern Bundesordner, wenn nicht einem richtig hohen Gestell davon. Ich mein wir haben in der Schweiz genauso die ALV & die Sozialhilfe, was für die Betroffenen aber stressig ist und dieser Stress generiert zudem keinen einzigen Erwerbsplatz für die betroffenen Personen. Es wird von Sockelerwerbslosigkeit gesprochen, die unvermeidlich ist in unserem Wirtschaftssystem - es wird in Kauf genommen, dass immer ein paar systembedingt durchfallen. Das bedinungunslose Grundeinkommen basiert auf einem komplett anderen Gedankenhintergrund, ist abgekoppelt von Erwerbsarbeit, es steht allen EinwohnerInnen zu, Kindern genauso wie Erwerbstätigen, Familienarbeitenden, Behinderten, RentnerInnen, usw. was der Hauptunterschied ist zum bestehenden Mangelkompensationssystem. Der Mangel enststeht schon gar nicht erst und der Wunsch, mehr Einkommen zur Verfügung zu haben, wird durch das System nicht behindert. Im Gegenteil, der Druck als alleinstehende Person mindestens 1500.- bis 2000.- zu verdienen, um in einer WG das Überlegen gesichert zu haben, in ähnlichem Rahmen wie Studierende, fällt weg, die Option eigene Wohnung ist Antriebskraft für zusätzliche Erwerbsarbeit genauso wie weitere Güter, die heute als selbstverständlich erachtet werden. Das dazugehörige Regelwerk hat wohl problemlos in einem Bundesordner platz, weil es eben nicht viel zu Regeln gibt, die Ausnahmen wie TouristInnen, Flüchtlinge, etc. und weder Kontrollen noch Strafen braucht! Der Mensch wird als Mensch wertgeschätzt beim Grundeinkommen, im Gegensatz zum Hartz-System bzw. ALV & Sozialhilfe, wo der Mensch als potentiell "pschissende SchmarotzerIn" behandelt wird - in bestehenden System ist Durchfall noch das kleinste Übel.... Sind dir nun die Unterschiede der beiden Systeme verständlich?
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Grundeinkommen für alle!?
@wollihood Du bist sehr grosszügig gegenüber den asylsuchenden... die Realität sieht anders aus, auch für die CH-Sozialhilfebeziehenden. Einer alleinstehenden CH-SozialhilfebezügerIn werden 960.- Grundbedarf zugestanden zuzüglich Wohnung und Krankenkassenkosten, wobei der Betrag der Wohnung beschränkt ist auf ca. 1100.- in Zürich sowie das Minimum vom Minimum bei der KK. Im weiteren gibts einen Freibetrag vom Erwerbseinkommen in der Höhe von 400.- bis 700.-, wegen der Motivation. Alles andere gibts nur auf Antrag und Pittipätti. Zu sagen ist, dass das Vermögen auf höchsten Fr. 4000.-- geschrumpft ist von SozialhilfebezügerInnen. Einer 4köpfigen Familie wird 2054.- Grundbedarf pro Monat zugestanden, eine alleinerziehende Person mit drei Kindern erhält noch etwas weniger als ein Ehepaar mit zwei Kindern, sowie Wohnkosten bis ca. 1700.- in Zürich plus Minimalst-KK sowie allfällige Freibeträge für Erwerbseinkommen. Auch da ist das Vermögen analog geschrumpft. AsylantInnen mit NEE (Nicht Eintretens-Entscheid), die die wegen zuwenig/keinen Papieren und/oder nichtfunktionierendem Herkunftsstaat nicht ausreisen können aber auch nicht hierbleiben dürfen, erhalten 8.- pro Tag in Form von Migrosgutscheinen zum Le ben, also nicht nur zum Essen sondern inkl. Hygiene usw. und müssen damit auch das Billet finanzieren, um einmal pro Woche ihr Geld abholen zu gehen - hast du schon mal ein Zugbillet mit Migrosgutscheinen bezahlt? Zudem müssen sie wöchentlich die Unterkunft wechseln. Finanziert wird ein Massenschlag sowie die absolut medizinischen Notfälle. Oder aber es wird das Luxussozialhilfeprogramm finanziert namens Beugehaft, wenn sie ohne Ausweis "aufgegriffen" werden.... dafür hats immer genügend Geld vorhanden, auch in der Schweiz. Erwerbstätig sein dürfen sie nicht, sondern im Gegenteil, teilweise wurde erwerbstätigen Personen verboten zu arbeiten und sie mussten von Nothilfe leben nach x Jahren Aufenthalt in der Schweiz! Auch Gratisarbeit ist nur beschränkt möglich... Vielleicht kennst du den Film Terminal von Steven Spielberg aus dem Jahr 2004? Irgendwie ähnlich. Ähnlich ist es bei Asylsuchenden, die noch keinen Entscheid haben. Auch die werdern häufig in Massenunterkünften untergebracht, können sich die Bleibe nicht aussuchen und sie haben ein "Taschengeld", mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, kommen nicht auf die Betragshöhe von Sozialhilfebeziehenden. Auch sie dürfen nicht bzw. nur ganz beschränkt erwerbstätig sein. Ich meine, durchschnittliche Studibudgets sind in der Höhe den Sozialhilfegeldern nicht unähnlich, tendenziell etwas tiefer, wegen der tieferen Wohnkosten in WGs. Doch die Zeit ist absehbar, wenn sich die Situation ändern wird und der Teil Studium einer reguläre Erwerbstätigkeit platz macht.
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Bilaterale – darf man sich eigentlich auch noch ne Meinung machen?
@bikini Lehrlinge auszubilden ist nicht "wirtschaftlich" kostet Geld, generiert Betreuungsaufwand, was ja auch wieder kostet. Auch der Staat spart vordergründig, wenn die AerztInnen usw. fixfertig ausgebildet "importiert" werden. Globalisierung. Und genau das ist es ja, was in der Schweiz ausschliesslich zählt: der Gewinn bei möglichst geringen Kosten... Zur Gewissensberuhigung werden ein paar Almosen in "Entwicklungsländer" gespendet, mit der Auflage, die heimische Exportindustrie zu stärken. Sehr gut zu dieser Entwicklung passt, dass Kinder die "Armutsfalle" Nr. 1 sind in der Schweiz. Kein Kind ist fast üblicher als 1 Kind oder 2. 3 & mehr sind schon eine Seltenheit. Die Kinderzahl sinkt, kein Wunder, in unserer autofreundlichen Welt, das verträgt sich schlecht mit kinderfreundlich. Immer weniger Elter können und/oder wollen sich Kinder leisten unter solchen Voraussetzungen. Was früher auf dem Bau und in anderen Tieflohnbranchen üblich war, ist nun auf den gesamten Erwerbsmarkt übergeschwappt. Dass dabei viele Leute auf der Strecke bleiben könnten, wird wohl seitens der Politik & Wirtschaft erst ernst genommen, wenns "chlöpft" und "räblet". Ich weiss, das ist kein Trost und die Aussicht eher düster - es braucht Dialog und einen Konsens, wie in dieses Problem auf faire Weise für alle Seiten gelöst werden kann.
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Grundeinkommen für alle!?
Was hat das Nicht_wirtschaften_können_mit_dem_Einkommen spezifisches zu tun mit dem Grundeinkommen? Dieses Problem gibts bereits heute, der Unterschied ist, Leute mit 20/- Einkommen erhalten Kredit von der Bank, Leute auf dem Existenzminimum gehen in Suppenküchen oder gehen beim Sozialamt vorbei. Spätestens nach dem zweiten Anstehen für mehr Geld, wird das Geld solange in kürzerem Rhythmus ausbezahlt, bis es klappt oder es gibt einen Beistand, der das Geld verwaltet, damit auch Miete, KK usw. davon bezahlt werden.
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Bilaterale – darf man sich eigentlich auch noch ne Meinung machen?
@Fränzi Wenn wir Nein stimmen zu der Vorlage, geben wir den Bund den Auftrag, das Nein weiterzuleiten an die EU, was die Kündigung der bilateralen Verträge bedeutet. So läuft das. Das kannst du hier nachlesen: http://www.personenfreizuegigkeit.admin.ch/fza/de/home/haeufige_fragen/folgen_einer_ablehnung.html oder hier http://de.wikipedia.org/wiki/Bilaterale_Vertr%C3%A4ge Die Variante, die der Bund noch hat, damit die billateralen Verträge nicht gekündigt werden in 6 Monaten, ist ein Ja weiterzuleiten, aber dann war die Abstimmung witzlos und wir haben Radau, wohl noch mehr als mit den UBS-Boni, die SVP wär die Märtyrerin... In der momentanen Situation der Schweiz mit dem 5er und dem angebissenen Weggli ist die EU wohl kaum darauf bedacht, der Schweiz einen Sonderstatus in zukünftigen Verhandlungen zu gewähren, d.h. auch noch Weggli nebst dem 5er. Wir werden als gerupft bei einem Nein, denn wir sind wesentlich mehr auf die EU angewiesen bei einem Exportanteil unserer Waren von 60% Richtung EU. Die EU exportiert jedoch gerade mal 7% ihrer Waren in die CH. Die Wichtigkeit der Nord-Südachse hat seit der Erschliessung von neuen Billiglohnländern auch nicht mehr dieselbe Wichtigkeit wie vor 100 Jahren! Die Gotthardstaus zu Ostern und so stammen vor allem durch Privatverkehr. Wir katapultieren uns also mit dem Nein selbst in eine sehr blöd verzwackte Lage, die finanzielle Auswirkungen auf die Wirtschaft und somit die Bevölkerung haben wird. So können wir danach nur noch aus einer schwachen Position gegenüber der EU verhandeln und müssen viele Federn bzw. Nötlis, Rosinlis usw. lassen... Fertig Rosinlipickerei, die wir im Moment (noch) betreiben können. Willst du das wirklich? Mir ist klar, dass wir nur die Auswahl zwischen einer suboptimalen Situation (Ja) haben, wegen der Wirtschaftkriese und einer wirklich beschissenen (Nein). Du kannst wählen was du willst... Die Volksverhetzung bzw. Volksirreführung betreibt die Sünnelipartie durch ihre rosa Brille der optimistischen Annahme, die EU könne nicht ohne Schweiz leben, obwohl die gleiche Partei sonst doch immer so pessimistisch tut. So fördert sie eigenhändig den schnelleren EU-Beitritt in CH-Gerupftzustand. Koole Aussichten, so ganz ohne Federn in dieser Kälte... Brrr!
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Grundeinkommen für alle!?
Ich war auf www.bfs.admin.ch und dort fand ich folgende Zahlen zu den Ausgaben der Sozialen Wohlfahrt in der Schweiz: Gesamtrechnung Soziale Sicherheit Ausgaben für 2006 138.5 Mia. Gesamtausgaben davon sind 127.4 Mia. Sozialleistungen Ich nehme mal an, all die vielen Klein- & Kleinstkässelis, wie Stipendien, Vergünstigungen & Verbilligungen sind in diesen Zahlen nicht enthalten, jedenfall hab ich darüber nichts gelesen, dafür jedoch Zahlungen an Heime & geschützte Werkstätten, Antidrogentherapien, etc., die jedoch wegen des Grundeinkommens nicht wegfallen. Ende 2006 lebten permanent 7.5 Mio Personen in der Schweiz. Bekämen die alle ein Grundeinkommen derselben Höhe pro Monat, sehen die Ausgaben pro Jahr folgend aus: Monatlich Ausgaben pro Jahr 1000.- wären 90 Mia. (Ueli Mäder) 1500.- wären 135 Mia. 2000.- wären 180 Mia. 2500.- wären 225 Mia. 3000.- wären 270 Mia. So über den Daumen gepeilt, wäre also eine Umlagerung der bestehenden Sozialleistungen zu einem Grundeinkommen im WG-Zimmer durch Umlagerund und ohne permanent grössere Geldzuschüsse machbar in der Schweiz. Ein gutes Indiz dünkt mich die AHV-Renten, die zwischen 13'260.- und 26'520.- liegen, was monatlich zwischen 1105.- bis 2210.- ausmacht, Ehepaare bekommen maximal 3315.-, die 2007 durchschnittlich ausbezahlte Rente lag bei 1724.-. Die Detailrechnung wird die Tücken des Systems zeigen, der Kantönligeist sowieso...
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Grundeinkommen für alle!?
@hirndiarrhoe Wenn ich im Internet nach Infos zu Hartz IV suche, lese ich Sätze wie "Ziel ist insbesondere die Wiedereingliederung von (Langzeit)Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt, die Erhöhung der Chancen hierauf und die Verbesserung der Betreuung durch die Agentur für Arbeit." Hartz 4 ist nichts anderes als Mangelkompensation, die Kompensation des Mangels an bezahlter Arbeit, im Moment grad 8,3% Erwerbslose in D, 3% in CH, auf der alle unserer Sozialsysteme beruhen. Es gibt klare Regeln unter welchen Umständen Geld auf dieser Basis ausbezahlt wird, auch an wen, es gibt Kontrollen & Strafen, und deshalb nehme ich an, das Regelwerk besteht aus ein paar Laufmetern Bundesordner, wenn nicht einem richtig hohen Gestell davon. Ich mein wir haben in der Schweiz genauso die ALV & die Sozialhilfe, was für die Betroffenen aber stressig ist und dieser Stress generiert zudem keinen einzigen Erwerbsplatz für die betroffenen Personen. Es wird von Sockelerwerbslosigkeit gesprochen, die unvermeidlich ist in unserem Wirtschaftssystem - es wird in Kauf genommen, dass immer ein paar systembedingt durchfallen. Das bedinungunslose Grundeinkommen basiert auf einem komplett anderen Gedankenhintergrund, ist abgekoppelt von Erwerbsarbeit, es steht allen EinwohnerInnen zu, Kindern genauso wie Erwerbstätigen, Familienarbeitenden, Behinderten, RentnerInnen, usw. was der Hauptunterschied ist zum bestehenden Mangelkompensationssystem. Der Mangel enststeht schon gar nicht erst und der Wunsch, mehr Einkommen zur Verfügung zu haben, wird durch das System nicht behindert. Im Gegenteil, der Druck als alleinstehende Person mindestens 1500.- bis 2000.- zu verdienen, um in einer WG das Überlegen gesichert zu haben, in ähnlichem Rahmen wie Studierende, fällt weg, die Option eigene Wohnung ist Antriebskraft für zusätzliche Erwerbsarbeit genauso wie weitere Güter, die heute als selbstverständlich erachtet werden. Das dazugehörige Regelwerk hat wohl problemlos in einem Bundesordner platz, weil es eben nicht viel zu Regeln gibt, die Ausnahmen wie TouristInnen, Flüchtlinge, etc. und weder Kontrollen noch Strafen braucht! Der Mensch wird als Mensch wertgeschätzt beim Grundeinkommen, im Gegensatz zum Hartz-System bzw. ALV & Sozialhilfe, wo der Mensch als potentiell "pschissende SchmarotzerIn" behandelt wird - in bestehenden System ist Durchfall noch das kleinste Übel.... Sind dir nun die Unterschiede der beiden Systeme verständlich?
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