Kommentare

@Slomo: Nachdem ich diese Forumsdiskussion interessiert verfolgt habe, möchte ich kurz etwas zu Deiner Aussage betreffend der arbeitenden Männer machen...Natürlich hat die Männer niemand dazu gezwungen, einen 100% Job zu machen und klar können sie nach einer Trennung nicht mehr jeden Abend die Kinder zu Bett bringen, aber liegt nicht da genau das Problem: Würden die Männer nicht immer noch mehr verdienen als die Frauen, könnten sie sich schon während der Ehe absprechen und beispielsweise beide 50% arbeiten und 50% die Betreuung der Kinder übernehmen. So wie es jetzt ist, können sich dies aber wenige Paare leisten, da der Mann halt in der Regel auf 100% mehr verdient als die Ehefrau. So wird schon vor dem Kinderkriegen gerechnet und meist beschlossen, dass der Mann weiterhin 100% arbeiten muss. Ich glaube nicht, dass es der Traum aller Männer ist, bis 65 Jahre 100% zu arbeiten und ich wette, viele von ihnen würden gerne mehr von ihren Kindern sehen als nur abends vor dem zu Bett gehen...aber dies ist eine finanzielle Entscheidung die meist ein Ehepaar zusammen trifft und nach einer Scheidung erst recht nicht mehr gekippt werden kann (da Alimente etc. zu zahlen sind).

Mir ist es ähnlich ergangen wie Dir SI_NO. Allerdings hab ich auch gehört, dass es Männer gibt, die auch gute Lösungen durchgebracht haben, auch wenn es bei ihnen wie bei mir extrem viel Einsatz gebraucht hat.
Zum Glück wachsen die meisten Kinder in CH in nächster Nähe funktionierender Familien nach altbewährtem Muster auf, sie werden ihre Situation mit ihren Schuelgspänli vergleichen und im Laufe der Zeit die richtigen Schlüsse ziehen.
ich habe auch kennen gelernt, dass Kinder schon sehr früh hinterfragen, wenn ihnen jemand etwas über jemand anders erzählt. Die Hoffnung stirbt nie...

Ich habe gestern die Sendung Input zum Thema gehört und es macht mich echt betroffen! Zum Beispiel der Vater mit seinen zwei Mädchen, der nicht mal die Information von seiner Ex-Frau bekommen hatte, in welchem Schulhaus seine Kinder eingeschult wurden! Von aussen ist das für mich schlicht unbegreiflich. Wie hilflos, wütend und auch entwertet muss sich ein Mann und Vater dabei fühlen! Und nicht nur vor sich selber, nein, auch noch vor der Schule, öffentlichen Ämtern usw. Die Szene, die er geschildert hat, dass er heimlich auf den Pausenplatz gehen muss, um seine Kinder mehr als gerichtlich erlaubt zu sehen, bricht einem ja das Herz! Und ich frage mich, unter welchem ungeheuren Loyalitätskonflikt stehen diese Kinder? Wie können sie so ein eigenes wertfreies Bild ihres Vaters erhalten? Wie werden sie später als Erwachsene die Gestaltung ihres allfälligen eigenen Familienlebens handhaben? Dann die Sache mit dem Besuchs- und Kontaktrecht - Elternteile, die die vereinbarten Termine nicht einhalten, einfach die Türe nicht öffnen, wie slomo das treffend geschildert hat, kann ich kaum nachvollziehen. Man verärgert und verletzt dabei primär nicht den anderen Elternteil, sondern enttäuscht und verunsichert doch in höchstem Masse die Kinder! Wie können sie so lebensnotwendiges Vertrauen aufbauen? Wie spüren sie denn noch, wo und wann sie letztendlich überhaupt noch vertrauen dürfen und können? Ich finde es unsäglich, dieses Leid wenn Familien auseinanderbrechen und die ganze Diskussion macht mich sehr traurig.

Da ist ja toll was los in diesem Forum. Danke allen die mittun, ich wurde zu vielen Gedanken angeregt und finde die Diskussion sehr spannend.
Nach dem Einblick in slomo's Geschichte verstehe ich nun auch, weshalb wir immer wieder in die schreckliche Schiene ihr bösen Männer vs ihr schrecklichen Frauen fallen. Aber da möchte ich gar keine Hand bieten. slomo haben die konkreten Forderungen gefehlt - dann lasst es uns doch einmal so sehen: Nicht die Männer brauchen bessere Gesetze, sondern die Kinder. KInder mit Vätern die wollen, aber nicht dürfen. Lasst uns Gesetze schaffen, dass diese Kinder Zugang zu ihren Vätern kriegen.
mjl hat ein sehr praktikables Beispiel angeführt, wie so was unter der Woche laufen kann. Männer, die in der Lage sind, die richtigen Schulbücher einzupacken und rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein gibts auch - wo ist also das Problem? Ich wiederhole mich. Ein Richter teilt heute die Obhut nicht, weil es keine richterliche Praxis gibt, nicht weils in der Praxis nicht geht.
Die unentgeltliche Rechtsauskunft in Winti gibts, die geben sich auch grosse Mühe, aber wenn trotz vorhandener Strukturen kein Richter Handhabe für eine faire Aufteilung der Obhut findet, dann findet auch eine öffentlich finanzierte Stelle keine Handhabe. Es fehlt an praxistauglichen Gesetzen. Ich war übrigens da, rede also aus Erfahrung!
ich weiss von Ländern (CDN z.B) in denen der obhutberechtigte Elternteil nicht weiter als eine Tagesreise vom anderen Partner wegziehen darf. auf CH-Verhältnisse übertragen wäre z.B. Gemeindegebiet, Schulgemeinde oder ein Radius (zB. 10km) sinnvoll.
umgekehrt soll die Obhut teilbar werden, wenn der bisher nicht obhutberechtigte Partner in diesem Range wohnt, die Betreuung an den geforderten Zeiten sicherstellen kann.
noch etwas zum Begriffswirrwarr und dem Argument, dass das Sorgerecht nur Pipifatz ist. slomo hat völlig Recht. Das was uns hier vor allem interessiert ist die Obhut, welche den hauptsächlichen Aufenthaltsort des Kindes regelt. Im geteilten Sorgerecht werden Entscheide über Wahl der Schule, Klasse u.s.w. gefällt. Diese Entscheide sind nicht alle zwei Wochen fällig und mögen aus der Ferne unbedeutend wirken. Wenn ich als Vater aber meinem Kind durch meine Mitsprache helfen kann, dann möchte ich nicht darauf verzichten. Aber im Kt. ZH ist das eh schon Standard. Ich möchte meinem Kind also mit geteiltem Sorgerecht und geteilter Obhut mein Bestes mit auf den Weg geben können. Warum soll ich das meinem Kind nicht geben dürfen?

Danke bezüglich Richtigstellung Rechtsauskaunft. Ich bin zu dieser Info nicht gekommen. Mehrere Telefonate und auch das Internet zu Rate ziehen verliefen ergenisslos. Tja und das obwohl deutsch meine Muttersprache ist.
Auch der Hinweis bezüglich Gewaltopfer finde ich gut, kennen wir doch seit erst ganz kurzer Zeit ensprechende statistische Werte, wenn auch nicht die Dunkelziffer.
Bezüglich der Kindermenge muss ich sagen, dass ich und alle Fauen mit einem Kind vielleicht wirklich nicht mitreden können. Dies ist den Grossfamilien vorbehalten.
Mir fehlt immer noch ein klares Argument für meine Einsicht, weshalb ich als Mensch schlechtergestellt sein soll und dies kein Defizit ist. Aber auch andersherum: Wenn Du sagst, Du musst all die Last tragen und Dein Exmann hat ein easy leben und kümmert sich um nichts. Ist dann seine rechtliche schlechterstellung sowas wie ein Trost oder kompensiert sie irgendwas? Irgendwie doch kaum. Doch ich glaube Du sagtest: es geht nicht um Rechte sondern um Pflichten. Dann dürfte es Dir doch entgegen kommen, wenn Dein Exmann mehr in die Pflicht genommen wird.
Zur Perfektion und überstruktur: Ich finde wirklich, und das geht schon ab einem Kind, dass zuviel Perfektion und Struktur und planen und aus-und endlosdiskutieren alles abtötet, was auf Paarebene noch passieren kann oder könnte. Irgendwie hängt ja dann doch alles zusammen.
Ich muss aber doch allen Müttern das Beste wünschen , die einfach aus den bestehenden Gegebenheiten das machen, was sie als das Beste für die Kinder erachten. Das in diesem Besten auch der Vater eine in vielen Berreichen tragende Rolle spielt, ist mehrheitsfähig und wissenschaftlich unbestritten.

hö? rechtsauskünfte gibt es für beide geschlechter unentgeltlich. auch in winti. sogar eine opferberatungsstelle für gewaltbetroffene männer und jungs gibts in winti.
ich glaube wirklcih nicht, dass es gesetzlich geregelt werden muss, dass ein elternteil kein klon des anderen ist. der alltag mit kind - naja vielleicht ist das auch erst ab mehr als einem kind so - muss recht am schnürchen laufen. kinder kriegen in der schule einträge wenn sie das mathebuch nicht dabei haben. aber ach, das ist halt beim vater geblieben und der ähm wie hast du das ausgedrückt - sieht das so: Wenn man die Kinder dann genug konditioniert hat, können die dann das restliche Leben versuchen, wieder runterzukommen, sich den Perfektionismus abzutrainieren (oder dem Partner aufzudoktrinieren) und leinwände mit pastellfarben zu bemalen.

quatsch acer, ich habe nie geschrieben, es brauche keine gesetzlichen leitplanken. ich habe ganz konkret gefragt, wie man denn so persönliches gesetzlich lösen will. beispiel, ein vater der die tür einfach nicht öffnet. wem nützts wenn der gebüsst wird?
natürlich bin ich übrigens auch für vaterschaftsurlaub! und übrigens auch gegen militärpflicht und natürlich auch gegen militärpflichtersatz, und dagegen dass männer später pensioniert werden. darum fragte ich ja, welche rechte eigentlich gemeint seien. aber die rede war vom sorgerecht, obwohl alle aussagen eher auf die zuteilung der obhut hindeuten. wie immer bei solchen diskussionen. eigenverantwortlichkeit war bezogen auf sich eben von anfang an so betten wie man liegen will: betreuung im alltag wirklich ab geburt übernehmen, mit allen pflichten. anstatt 100% arbeiten und dann staunen wenn das so bleiben soll nach der trennung

Ich spreche mich hiermit frei von Kollektivschuld
-ich büsse nicht mit, für die Erfahrungen, die andere Frauen mit anderen Männern gemacht haben oder glauben gemacht zu haben. Ich bin nicht bereit, mit ins Gefägniss zu gehen, wenn ein Mann eine Frau schlägt und erwarte von keiner Frau, das sie solidarisch haftet und vor dem Gesetz schlechter dasteht, weil eine aus der Gruppe Frau ihr Kind mit glühenden Zigaretten markiert hat.
- ich denke nicht ständig, wenn mich, im Auto sitzend; ein Nachbarskind grüsst: Ich sollte jetzt nicht mit dem Kind sprechen, wie sieht das aus, wenn das jemand sieht..
- ich denke beim Baden in der Badewanne nicht schon beim öffnen des Hahnes daran: soll ich jetzt mit der Badehose in die Wanne?
- überlese Schlagzeilen, die beim Missbrauch Minderjähriger beim Täter Mann zu recht von Missbrauch sprechen, bei der Täterin aber von vernaschen künden...
- Ich ärgere mich nicht darüber, das eine Frau in Winterthur für 50Fr die Stunde Rechtsauskunft im Bezug auf Trennung/Scheidung/Budget bekommt, für den Mann das Angebot aber fehl.
Ich fühle mich jetzt also viel besser, muss ich sagen :-)

Um es gleich vornwegzunehmen: ich bin an den Anlässen in der Schule mit dabei, finde es aber super, wenn man ein Adventssingen auf 8 Uhr morgens legt.
Wenn ich krank bin oder wenn das Kind krank ist, ist es bei mir, wenn ich die Betreuungszeit habe.
In 4 Wochen Ferien sowieso. Nichts mit 3 Wochen Malediven mit Freundin.
Sogar wenn ich Pikett hatte, war sie öfters bei mir.
Und auch ich vergesse manchmal was. Bin auch schon doppelt gefahren oder habe das Lieblingstier spät abends noch geholt.
Was ich meine: Struktur ist was gutes und es braucht struktur. Aber sie sollte nicht oberstes Dogma und Selbstzweck sein. Wenn man die Kinder dann genug konditioniert hat, können die dann das restliche Leben versuchen, wieder runterzukommen, sich den Perfektionismus abzutrainieren (oder dem Partner aufzudoktrinieren) und leinwände mit pastellfarben zu bemalen.
Klar kann es teilweise mühsamer sein, wenn noch so ein blöder Vater rumsteht, der schon immer anders getickt hat, aber genau das könnte für das Kind auch eine geniale Chance sein. Und zumindest in meinem fall geniesst die Kindsmutter die zwei freien Abende unter der Woche und die Entlastung ganz allgemein. Wenn man nur 2 km auseinanderwohnt und sich verpflichtet, nicht aus der Stadt zu ziehen, kann fast alles recht easy sein. Aber es sei auch jedem gestattet, es sich (leider wohl auch den anderen)
möglichst schwer zu machen.

Eigenverantwortlichkeit wird gefordert. Auch so ein Schlüsselwort in aller Munde, ausser, wenns grad nicht in den Rahmen passt. Dann heisst es dann wieder Solidarhaftung. Slomo ist also der Meinung, dass es keine gesetzlichen Leitplanken braucht, so wie sie ja fast nie gebraucht werden. Die Wirtschaft regelt alles und im privaten solls auch ganz gut klappen. Die Ergebnisse braucht man nicht zu zitieren. Wir erleben sie täglich. Wie ist das mit der Babypause, Seit wann gibt es die? Und war das per Gesetz möglich oder hatten alle plötzlich einen gemeinsamen Gaia-Gedanken, nachdem die Mütter früher einen Tag nach Entbindung wieder auf dem feld oder in der Fabrik arbeiteteten? Die Frauen per Gesetz besser schützen und die Männer sollen mit geltenden rahmenbedingungen eigenverantwortlich handlen. Da ist doch mal eine Form von Egalität.

...guten Morgen alle, habe gerade einen Tipp im Radio gehört, heute Abend Input auf drs3:
Das politische Seilziehen um ein gemeinsames Sorgerecht als Regelfall geht in die Verlängerung. Nun reisst den Väter-Organisationen der Geduldsfaden: Lautstark wehren sie sich für den väterlichen Anteil am Sorgerecht - und zwar jetzt.
Input lässt Väter reden: über ihren Kampf um das Sorgerecht - und über den Wunsch, auch als Vater ernst genommen zu werden.
www.drs3.ch

oh danke fürs mitgefühl si-no, damit hätte ich nicht gerechnet. (ps: ich habe die kinder ja auch beim notarzt abholen müssen. also müssen.... so wie du das schreibst. ja, ich hätte die kinder auch hängen lassen können :(). und das waren nur ein paar vorkommnisse in den laufenden 3 wochen.
gratuliere zur umsichtigen eigenverantwortlichkeit nelaalexander, schön mal sowas zu lesen!

slomo: das ist unglaublich was dein Ex sich da erlaubt! Entschuldige, er ist Kind Nr. 3!!! Und du musst alles ausbügeln, weil du ja die Hauptverantwortung für die Jungs trägst. Im ersten Moment dachte ich, lass doch den einfach mal in den Hammer laufen, für den hat sein Verhalten nämlich NIE Konsequenzen, du biegst alles wieder gerade... aber im nächsten Moment war mir natürlich schon klar, dass du das so nicht machen kannst, weil sonst wärst du die Rabenmutter, sicher nicht er der Rabenvater! Man stelle sich vor du hättest deinem Ex knallhart gesagt, dann nimm doch die Kinder mit zum Notarzt, tut mir Leid, ich bin weg, keine Zeit, nicht zur Verfügung! Oder hättest das Telefon gar nicht erst abgenommen?! Umgekehrt wärs hundertprozentig so gewesen, wenn die Jungs bei dir sind und DU zum Notarzt müsstest, müsstest du die Kinder ganz einfach mitnehmen weil er wäre ganz bestimmt nicht zur Verfügung... Aber die Männer schont man als Mutter ja dauernd (manchmal auch als Frau...), scheint mir hier jedenfalls so. Heiliger Strohsack, in deiner Haut möchte ich nicht stecken!

wo wäre der vorteil? und wie willst du kooperation durchboxen?
ja ich schrieb ja, kooperation ist von beiden eltern nötig, sonst klappt das nicht. hier ein beispiel das nicht klappt. leider. ich wäre extrem scharf darauf, nicht mal nur für meine söhne, sondern auch weil es mich entlasten würde. ich würde auch gern mehr arbeiten. nur meine kinder mehr fremdbetreuen lassen, das will ich nicht

Aha. Dann klappt das mit deiner vielzitierten elterlichen kooperation also auch nicht. Was wäre falsch an dem gedanken, elterliche kooperation gesetzlich zu regeln? Das würde allen parteien viel zeit und nerven ersparen. Oder sähst du darin keinen vorteil für deine situation? Ich schon.