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Vor vielen Jahren, das war so 1996, da war ich im Wald von Albisrieden und hörte einen Dudelsack, diese schottische Musik, du weisst schon. Ich versuchte, der Melodie zu folgen. Doch die Windrichtung änderte sich immer wieder, so auch die Lautstärke der Musik, und ich verirrte mich. Irgendwann stand ich an einem Grenzstein zu Uitikon. Ich hörte noch immer den Dudelsack. Gesehen habe ich aber niemanden. Ich fand dann eine Feuerstelle, die frisch erloschen war... ein altes Buch war dort verbrannt worden. Ein paar Seiten mit Illustrationen sammelte ich auf und behielt sie: Es war Sherlock Holmes auf tschechisch. Irgendwo habe ich diese Buchseiten noch. - Du fragst Dich jetzt sicher, was das mit Deinem Alphorn-Problem zu tun hat. 1. Frage: Bist Du sicher, dass da jemand ist, der Alphorn spielt, oder bist Du der einzige, der das hört? 2. Frage: Wenn Du jemanden siehst, der dasteht mit einem Alphorn, am See, was fühlst Du dabei? Wenn Du Dich ärgerst, warum glaubst Du wohl, dass dem so ist? Ein bisschen kann ich Dich verstehen, weil: wenn ich ein Alphorn höre, werde ich traurig. Es hört sich für mich so an, wie wenn Mammuts laut heulen würden vor Trauer, wenn sie es denn jemals gekonnt hätten, aber was weiss ich denn schon, ich bin ja kein Paläontologe. - Es hat nichts mit Intoleranz zu tun. Eher damit, dass man sich ausgeschlossen fühlt. Wenn ich zum Beispiel hunderte von Leuten sehe, die am Oktoberfest Bier trinken, Würste essen, Lederhosen tragen, karierte Hemden, die Frauen tragen Dirndl, und es läuft Schlagermusik, und alle sind so fröhlich, so glücklich, strahlende, verschwitzte Gesichter, dann macht mich das zu tiefst traurig. Ich weiss nicht woher das kommt, aber ich habe immer das Gefühl, diese ganze Oktoberfest-Szene will mich schassen, foltern und töten, deshalb mache ich immer einen grossen Bogen drum. Trotzdem rede ich mit niemandem über dieses Gefühl, weil ich niemandem die Freude verderben will. Ich bekomme auch jedes Jahr mehrere Einladungen zu Oktoberfest hier, Oktoberfest da, ich lehne immer ab. Schon allein wenn ich Schlagermusik höre, habe ich das Gefühl, das ist die Musik derer, die mich auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollen. Und ich kann mit niemandem darüber reden. Es ist ganz schlimm. - Du musst unbedingt herausfinden, was Dich am Alphorn so plagt. Erst dann kannst Du es therapieren. Ich habe meine musikalischen Phobien allerdings selber nie versucht zu therapieren, aus Angst vor dem danach. Was wenn ich nachher Schlagermusik mag? Werde ich dann zu einem von denen? Wenn ich mich jemals dabei ertappen sollte, einen Abend lang Lederhosen zu tragen, Weisswürste zu essen und Bier runterzuleeren, wäre ich dann geheilt oder gestört? Frage: Wenn Du am See sitzt und mit Freude dem Alphorn lauschst, wärst Du dann geheilt und damit ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, oder wärst Du dann gestört, weil Du nicht mehr Du selber bist? Was denkst Du?

Stundenlang am See stehen und blasen find ich jetzt erst mal nicht sonderlich verwerflich...
:-D
...vor allem mit Alphornmusik im Hintergrund...
es muss frühling sein..

Du bist einfach kein guter Eidgenossssssss,schämst du dich eigentlich nicht?!?
Ich bin erbost
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