Kommentare

@kinston: ja, das ist tatsächlich so. ich finde das unglaublich. denn, wenn ich mich bei einem vermittler auf ein inserat melde, erwarte ich, dass er die angebotene dienstleistung seriös anbietet. aber eben, habe bemerkt, dass es sehr, sehr schwerig ist, diese serösen vermittler zu finden oder besser zu erkennen. und wie die überleben ist ne grosse frage???

@smeili: Dass dein Dossier, welches vom Vermittler eingereicht wurde, nicht angeschaut wird, hat einen einzigen Grund: Deine Vermittlung nimmt gar keine Rücksprache mit der Kundenfirma. Die schicken deine Unterlagen einfach, ohne vorher anzurufen oder abzuklären, ob Dossiers von Vermittlern überhaupt entgegen genommen werden. Dieses absolut unseriöse Verhalten bringt die ganze Branche in Verruf. Eine kompetente, seriöse Vermittlung schickt deine Unterlagen erst nach Absprache mit der Firma und mit dir! Ich schicke meinen Kandidaten z.b. immer per Mail eine Liste mit den Firmen, bei denen ich sie beworben habe. Nur wenn sowohl die Firma, als auch der Kandidat bereits von Beginn an in die einzelnen Verhandlungsschritte einbezogen werden, ist eine erfolgreiche und langfristige Vermittlung möglich (eigentlich so, wie jede Vermittlung arbeiten sollte, erstaunlich, dass dies heute scheinbar diie Ausnahme zu sein scheint.)

Die bisher hier geteilte Meinung über Stellenvermittler teile ich voll und ganz, nur schlechte Erfahrungen. Auf Bewerbungen kriegt man keine Antwort, bei joker nehmen sie nicht mal mehr das Telefon ab, wenn du anrufst um nach zu fragen. Ein einziger Frust. Was für mich aber nun auch noch dazu kommt, was mir schon mehrmals passiert ist, dass Firmen die Dossiers von den Stellenvermittler gar nicht erst anschauen!!!! Finde ich doch die selbe Stelle in einem von der Firma geschaltenen Inserat, frage nach, ob mein Dossier vom Vermittler (wo ich mich auf die Stelle bereits beworben habe!) auch wirklich angekommen ist, heisst es, dass sie diese nicht anschauen und denen auch keinen Auftrag gegeben hätten. Super! Mein Entschluss: keine Stellenvermittler mehr. Die habens versaut. Sollen Sie den Job alle Jahre an den Nagel hängen, vielleicht merken Sie ja dann bei der eigenen suche, wie es sich anfühlt so behandelt zu werden?! Vielleicht sollte man ein Qualitätsiegel für Vermittler einführen? :-)

Ich, als immer noch in der Branche tätiger Stellenvermittler, möchte nun auch noch meinen Senf dazu geben und vielleicht ein bisschen Licht in's Dunkel bringen.
Grundsätzlich ist es richtig, dass sehr sehr wenige Stellen als Exklusiv-Mandate über eine einzige Vermittlung laufen. Ebenso ist es korrekt, dass viele von Firmen ausgeschriebenen Stellen wohl einfach kopiert und als eigene Inserate publiziert werden. Der Sinn dahinter ist natürlich fragwürdig.
Die Hauptproblematik bei Stellenvermittlern liegt im grossen Konkurrenz- und Umsatzdruck seitens der Vermittlungsinhaber. So wurde hier auch erwähnt, dass viele Personalberater nach rund einem Jahr wieder rausgeschmissen werden. Dies stimmt absolut. Und genau hier liegt auch der Ursprung des schlechten Rufes der Stellenvermittler. Es braucht schon ein bisschen mehr als ein "Schnorri" zu sein um im übersättigten Markt als guter Personalberater zu reüssieren. Das A und O des Faches sind natürlich die Kundenbeziehungen, welche sich nur über Jahre aufbauen lassen. Hat man diese, dann kommt man auch wirklich zu exklusiven Stellen, die nicht im Internet publiziert werden. Dann nämlich, wenn die Personalverantwortlichen der Firmen uns als Personalberater direkt kontaktieren mit ihren Anfragen. Das sind keine Exklusivmandate, jedoch auch keine ausgeschriebenen Stellen. Es handelt sich um reale Stellen, die nur über Vermittlugnen laufen (halt oft temporär, aber auch try&hire oder Festanstellungen). Hier kann der Berater seine Kundenbeziehungen spielen lassen.
Generell würde ich es selbst auch als extrem mühsam empfinden, wenn ich für jede Stelle noch einen Umweg über die Stellenvermittlung machen müsste. Kann den Groll deshalb absolut verstehen. Andererseits vermittle ich selbst niemanden, ohne ihn vorher gesehen zu haben. Das ist nicht seriös und könnte die fragilen Kundenbeziehungen zerbrechen lassen (wie gesagt, Vermittlungen gibts genug).
Generell empfehle ich euch, bei kleineren Vermittlungen vorstellig zu werden, die sich auf eure gesuchte Branche spezialisiert haben. Natürlich kommt es schlussendlich aber auch auf die Qualität eurer Unterlagen an. Wenn ich von einem Bewerber überzeugt bin, dann setze ich alles daran ihn zu vermitteln. Spüre ich, dass es ihn "anscheisst" mit einer Vermittlung zu arbeiten und er nur halbherzig dabei ist, dann sind auch meine Bemühungen entsprechend kleiner.
Gerne könnt ihr mich mit weiteren Fragen bombardieren. Ich selbst bin jetzt seit 7 Jahren in der Vermittlung tätig.

Der Lohn ist nicht so das Problem, ich war einige Jahre selbständig, das ist bei der Jobsuche DAS Killerkriterium. Überqualifiziert, Sie lassen sich nichts nehr befehlen, sie klauen nur unsere Kundendaten und machen uns dann Konkurrenz, sie wären unterfordert, etc. etc. Das waren die ehrlichen Absagen, die meisten bedienten sich allgemeiner Floskeln mit denen niemand was anfangen kann.
Bei der Temporärarbeit war das Problem damals ein leicht anderes, man musste die Pensionskasse erst ab dem 3. Monat entrichten. Somit wurde man alle Zwei Monate und Drei Wochen rausgeschmissen und ersetzt. Natürlich gabs eine neue Stelle, aber leider, leider kann man nicht mehr soviel bezahlen, 1Franken weniger die Stunde... Bei 20 Stutz fängst an, nach Anderthalb Jahren warst auf 13.-- unten.
Zudem waren diese Einsätze bei der Suche nach einer Festanstellung nicht gerade hilfreich. Weil man alle Hennenschisse neue Einsätze hatte, hiess es dann, man sei flatterhaft und unzuverlässig. Aus dem Kreis entkommt man nur mit sehr viel Mühe und Glück. Ausserdem ist es auf Dauer sehr belastend, wenn man ständig vor der Ungewissheit steht, ob man nächsten Monat die Rechnungen noch bezahlen kann.
KV ist schon seit 10 Jahren ein Problem, die Stellenvermittlung des kaufm. Verbandes hat mir damals mitgeteilt, dass ich schon zu lange in einer fremden Branche gewesen sei (Informatik, Bhö???) und man jedes Jahr viel zu viele Absolventen habe die auf den Markt drängen, so dass ich da keine Chance hätte, je wieder im Büro Fuss fassen zu können. Immerhin auch ehrlich...

Lorenzo, hast du vielleicht auch mal bedacht, dass auch der Arbeitsmarkt nicht mehr derselbe ist wie vor 10 Jahren....?

@Unsichtbarde: Tut mir leid das zu lesen. :( Überqualifiziert, ja ja. Du hast ja schliesslich auch etwas investiert und darfst einen entsprechenden Lohn erwarten. Handkehrum braucht man für jeden Blödsinn mittlerweile ein Studium, z.B. Kleinkinderzieherin. Was will man da studieren? Entweder du kannst mit Kindern umgehen oder du kannst es nicht. Was war denn an Temporärarbeit nicht gut? Ich habs auch schon gehört, dass es scheinbar nicht so empfehlenswert ist.

Stellenvermittlungsbüros sind heutzutage nicht mehr dieselben, wie noch vor 10 Jahren. Ich kriegte damals haufenweise Angebote im kaufmännischen Bereich, und ich hatte sogar keine sonderliche Arbeitserfahrung. Heute, habe ich die nötige Erfahrung, doch die Chancen durch Ihnen einen neuen Job zu finden, sind bei Null.

Was waren das denn für Firmen oder Agenturen? Nennt doch ein paar Namen...

Ich kenns von früher. Für Bürojobs waren diese Büros nicht zu gebrauchen, auf dem Bau gabs Arbeit, die war aber mies bezahlt. Ich kann dir auch nicht sagen woran es liegt, dass einige genommen werden, andere in der Kartei verrotten.
Weiterbildung habe ich viel gemacht, habe ca 50'000 investiert und bin jetzt trotzdem seit 10 Jahren auf dem Sozialamt. Überqualifiziert stand in den meisten Absagen.
Die Leute, die das Sagen haben verarschen uns völlig. Heute würde ich kein Geld mehr für Kurse ausgeben und ich würde auch nie mehr temporär arbeiten. Hat mir beides nur Nachteile eingebrockt.

Weiterbildungen sind schwierig wenn du nicht genau weisst was und/oder dir schlicht und einfach das Geld fehlt. So gesehen bin ich ein normaler Büetzer, der sich aber gerne weiterbilden will. Gefragt habe ich auch und es hiess nur "wir haben nichts Passendes", dann sehe ich aber eine Stelle als Büro Allrounder ausgeschrieben. Kann man dann auffassen wie man will. Aber auch schön zu lesen, dass nicht alle schlechte Erfahrungen gemacht haben. :)

@Aurora: Arbeite im Büro und hatte wirklich nie schlechte Erfahrungen mit Stellenvermittlungen. Wenn du bei der Stellenvermittlung vorbei gehst, musst du halt einen guten und bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch mal anrufen und nach dem Grund fragen, wenn keine Vorschläge kommen. Und ohne Berufserfahrung und Weiterbildungen ist es echt schwierig, das könnte ein weiterer Grund sein. Nimmt mich ja wunder, bei welchen Stellenvermittlern du bist. Wenn dein Dossier halt nicht gerade heraussticht, ist es auch für eine Stellenvermittlung schwierig, ohne dich jetzt angreifen zu wollen. Oder dann wechsle doch mal die Stellenvermittlung.

Nicht, dass ihr meint, ich bin zu faul zum selber suchen. Auf keinen Fall. Auf den gängigen Jobportalen inserieren wenig Firmen, nur eben diese Stellenvermittler und da dachte ich mir, ich probiere es einfach. Es war jedes Mal ein Witz. Das was CaptainBlaubaer geschildert hat, hat mir einige Fragen geklärt und ich werde nun einen Bogen um jeden Stellenvermittler machen.
@zinemin: Gratuliere! :)
@Sue9: Das mit der Brache stimmt allerdings. In der Baubranche ist es z.B. kein Problem.

Mal eins vorweg: Es kommt sehr stark auf die Branche an, in der man sucht. Dann auf den Lebenslauf (Berufserfahrung, Weiterbildung etc.). Ich habe meine letzten zwei Jobs über eine Stellenvermittlung gefunden und war super zufrieden. Jetzt bin ich wieder auf der Suche und Vorschläge kommen genug. Vorstellungsgespräche auch. Aber die Konkurrenz ist zurzeit gross und auch wenn man wählerisch ist, macht es das nicht einfacher. Mein Tipp: Direkt bei Firmen bewerben. Das zeigt auch mehr Initiative als wenn es über die Stellenvermittlung geht....zurücklehnen und warten bis die Stellenvermittlung aktiv wird führt selten zum Erfolg. Vor allem bei der aktuellen Wirtschaftslage nicht.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Vermittler oft nicht über ein Exklusivmandat oder besondere Beziehungen verfügen (auch wenn sie es IMMER behaupten!) und einfach bestehende Inserarte übernehmen und evtl. noch anonymisieren. Wenn man aber regelmässig die Stellenazeigen aus "seinem" Bereichen liest, erkennt man diese Kopien sehr schnell, weil der Text oft nur ganz minim verändert wird (wenn überhaupt).
Eine andere Möglichkeit ist auch, beim Vermittler anzufragen um welche Firma es sich denn handelt in seinem (anonymen) Inserat. Dann auf der Firmenwebseite schauen, ob diese Stelle auch dort ausgeschrieben ist und sich einfach direkt "klassisch" bewerben.
Ok, das schon nicht ganz die saubere Art, aber schliesslich geht es um deinen Job, nicht um den des Vermittlers (der oft ja auch nicht zu 100% sauber kämpft und auch nur an seinem Profit interessiert ist, nicht an deinem Glück) ;-)
Ich denke - weiss es nicht sicher - dass bei Unternehmen eine Bewerbung inkl. Anschreiben etc. immer noch besser ankommt als ein kopierter Lebenslauf von einem unpersönlcihen Vermittler gesendet. Von der Vermittlungsgebühren mal ganz abgesehen....
Ein Personalvermittler ist eben noch lange kein Head Hunter - das sollte nicht verwechselt werden!
P.S. Ich habe übrigens meinen Job gefunden! :) Die besten Feedbacks habe ich ganz klar auf klassische "Papier"-Bewerbungen, gesendet per Post, erhalten. Wer nicht gerade explizit mit modernen Medien arbeitet und eine Stelle in diesem Bereich sucht, kann sich mit einer schönen Papierbewerbung abheben in einer Zeit, in der Online-Bewerbungen oft masslos und unüberlegt hundertfach versendet werden.