Letzte Nacht habe ich etwas realisiert. Ich bin im Moment für sehr vieles dankbar. Ich bin dankbar für die Sonne, die mir ins Gesicht scheint. Ich bin dankbar für den Kuss, den ich gestern bekomme habe. Ich bin dankbar für den Schoggikuchen, den mir meine Nachbarin gebracht hat. Und ich bin dankbar für dich, Ronster, dass du meinen Newsletter liest.

 

Merci, grazie, danke ♥

Der Oktober steht bei mir ja ganz im Zeichen der Nacht. Nicht nur, aber auch weil das Zürcher Nachtleben nach fast zwei Jahren Stillstand und Sparflamme langsam aber sicher wieder die alten, lebendigen Züge annimmt, die wir uns von der Langstrasse und Umgebung gewohnt sind. So war das allerdings längst nicht immer. Ein erbitterter Kampf gegen Sperrstunden, Alkohol- und Tanzverbote zog sich - auch ohne Covid - durchs gesamte 20. Jahrhundert der Zürcher Stadtgeschichte. Frag mal deine Eltern und Grosseltern. Die haben für unsere tiefe Trauer und Feiersehnsucht wegen ein paar Monaten Lockdown vermutlich nur ein müdes Lächeln übrig. Nachtleben-Kolumnist Alexander Bücheli hat hier einen wunderbaren historischen Rückblick auf die Regeln und Hindernisse der Zürcher Feierkultur der letzten 100 Jahre gegeben.

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die gute: Die Konzertsaison ist (eigentlich) wieder in vollem Gange und die Stadt klingt schöner und lauter denn je. Die schlechte: Corona ist deswegen längst nicht Geschichte. Zu unser aller Bedauern wurde Faber vergangene Woche positiv getestet. Statt dir Tickets für die eigentlich geplante Zusatzshow von Faber heute Abend im X-tra zu schenken, verlose ich stattdessen diesen wunderschönen Faber-Seidenschal, um wenigstens dich warm und gesund zu halten. Willst du? Schreib mir deine ganz persönlichen Gute-Besserungswünsche für Faber, ich leit's dann weiter in die Quarantäne. ♥

Eine meiner Spezialitäten ist es ja, zufällig und spontan beim Spazieren in irgendwelche random Eröffnungen, Abschiedsapéros oder Jubiläumssausen von wildfremden Firmen zu geraten und mich da bei zwei, drei, vier Proseccos total ernst beispielweise über den Einfluss der Digitalisierung auf das Konsumverhalten der Millenials zu unterhalten. Fast dachte ich, es wäre mir wieder passiert letzten Samstag, als ich bei einem Spaziergang durch die Altstadt - ehe ich mich versah - schon ein Gläsli Prosecco in der Hand hielt. Doch liefen die Gespräche etwas anders ab und weckten tatsächlich mein Interesse: Gefeiert wurde nämlich die neue Filialeröffnung des angeblich anständigsten Ladens der Welt am Hirschenplatz. Im «Circle» findet man alles - von Haushalts-, Hygiene- und Kosmetikprodukten über Elektronik bis hin zu schicker Mode. Und nichts, was nicht fair und nachhaltig produziert wurde. Ein Lichtblick für Shopping mit gutem Gewissen.

Wie lange ist es her, dass du ein Wienerli gegessen hast? Ich persönlich kann mich ans letzte Mal kaum mehr erinnern. Jetzt habe ich aber plötzlich Lust darauf… Schuld daran ist Stadtschreiberin Cookinesi, deren Rezept für Linsensuppe mit Würstchen mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Ein einfaches, herzhaftes Gericht, das die Seele wärmt – und ohne Wienerli übrigens vegan ist. Es ist doch immer schön, schon am Morgen zu wissen, was du heute Abend kochen wirst.