Kennst du Jakob Furrer von der Halde bei Wald? Hätte ich in den 1870er Jahren schon gelebt, wären wir uns sicher das eine oder andere Mal in den Gassen und Spelunken Aussersihls begegnet. «Heimatlos oder Das abenteuerliche Leben des Jakob Furrer von der Halde bei Wald» erzählt die fiktive Geschichte dieses jungen Mannes, der zuerst vom Zürcher Oberland in den Chreis Cheib und später nach Amerika weiterzieht. Eine sehr passende Lektüre für das diesjährige «Zürich liest ein Buch», finde ich. Heute Abend startet der Event mit einer Lesung des Autors Stephan Pörtner in der PBZ Aussersihl. Anmelden kannst du dich hier. In den nächsten zwei Wochen folgen viele weitere Veranstaltungen, an denen du dich mit anderen Leser:innen über das Buch austauschen oder in Zürichs Vergangenheit eintauchen kannst.

Wer immer noch meint, dass Deutschrap eine rein männliche Domäne sei, hat einiges verpasst. Allen voran hat er:sie Haiyti verpasst. Metall auf der Nase und im Mund sind ihre optischen Markenzeichen, Trap Beats und stimmverzerrte Raps die akustischen. 2021 gewann sie den Deutschen Musikautorenpreis, die Jury beschrieb ihre Texte als Mix zwischen «Punk und Pöbelei, zwischen swagged out Bling, Street Cred und gleichzeitig Kapitalismuskritik.» Ich will der Frau nicht unbedingt begegnen, wenn sie wütend ist – umso lieber aber will ich sie heute im Dynamo auf der Bühne sehen.

In der Schweiz lebt eine der grössten kosovarischen Diasporas und doch wissen sehr viele hierzulande wenig bis nichts über das Leben und die Kultur in dem noch jungen Land auf dem Balkan. Das Filmfestival Kino Kosova im Riffraff will einen Ort des Austauschs schaffen und Einblicke in das kulturelle Leben Kosovos und seiner Diaspora bieten. Die Filme erzählen Geschichten von Herausforderungen und Hoffnungen in einem Land mit einer bewegten Geschichte, mal politisch, mal philosophisch, mal experimentell. Oftmals stehen im Anschluss Filmemachende in Q&A’s Rede und Antwort.

Im Millers steht von heute bis Sonntag das Who’s who der weiblichen, deutschsprachigen Comedy-Szene auf der Bühne. Zum dritten Mal findet nämlich das Women-in-Comedy-Festival «Female Trouble» statt. Das Palmarès der auftretenden Künstlerinnen spricht für sich: Salzburger Stier, Swiss Comedy Award, Schweizer und Deutscher Kabarettpreis, undundund haben die auftretenden Künstlerinnen schon eingesammelt. Wenn du Kabarett, Comedy, Satire oder Schmählieder magst, bist du hier richtig.

Mit Tinder & Co. haben Algorithmen das Matchmaking-Geschäft weitgehend übernommen. Nicht ganz überall: In der westirischen Provinz verkuppelt Willie Daly seit knapp 60 Jahren Singles – ganz ohne digitale Hilfe, dafür mit seinem «Lovebook», einer 160 Jahre alten, ziemlich ramponierten Lose-Blatt-Sammlung, in der er die ausgefüllten Fragebögen der Paarungs- und Bindungswilligen aufbewahrt. Daly betreibt das Matchmaking-Geschäft in dritter Generation und offensichtlich mit beachtlichem Erfolg: Zum jährlich im September stattfindenden Matchmaking-Festival in seinem Heimatort Lisdoonvarna reisen Singles auch aus Übersee an. Eine sehenswerte Dok auf Arte porträtiert Willie Daly und das aussterbende Verkupplungsgeschäft.