Guten Morgen Ronster

Regen ist der stille Dirigent der Stadt. Er hat die Macht, den Rhythmus des urbanen Lebens zu verändern. Plötzlich öffnen sich überall bunte Regenschirme wie exotische Blumen, Menschen eilen mit gesenkten Köpfen durch die Strassen, und Pfützen werden zu kleinen Ozeanen, in denen sich das Stadtlicht spiegelt. Manchmal stelle ich mir vor, der Regen wäre ein Chor, der uns seine Lieder von fernen Ländern und vergangenen Zeiten erzählt. Jeder Tropfen hat eine Geschichte zu erzählen, und wenn man genau hinhört, kann man vielleicht sogar das Rauschen des Dschungels oder das Flüstern der alten Städte vernehmen. So ein Regenschauer ist also eine schöne Symphonie.

Geniess den Regen

Vielleicht ist dir das obige Bild in den letzten Monaten schon mal auf einer Bierflasche begegnet. Seit Juli ist das «Solidarity in Nightlife»-Solibier nämlich schon an einigen Orten erhältlich. Und heute geht das Projekt in die nächste Runde: Während des Soli-Monats spenden diverse Clubs und Kulturlokale in der ganzen Schweiz einen Teil des Eintritts an Organisationen, die sich für Menschen auf der Flucht einsetzen. «Nightlife in Solidarity» will aber auch für das menschenunwürdige europäische Grenzregime sensibilisieren – zum Beispiel mit der heutigen Podiumsdiskussion im Kauz. Anschliessend gibt’s Musik.

Eine Live-Vertonung macht das Kinoerlebnis immer zu etwas Speziellem. Und heute kannst du im Filmpodium ganze 23 live-vertonte Filme sehen – keine Angst, es sind alles Kurz- und Kürzestfilme. Sie stammen alle aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert und bieten eine Reise durch die frühe Filmgeschichte – quer durch alle Genres. PS. Wenn dich dieses Thema so sehr fasziniert, dass du nicht nur Filme gucken und Musik hören, sondern dich auch noch weiterbilden willst, kannst du schon um 16.15 Uhr ins Filmpodium und an der Vorlesungsreihe «Das frühe Kino» teilnehmen.

Tag der offenen Tür: Insights, Musik, Food und mehr. Am 28. September 2024 kannst du in der Werkstadt Zürich hinter die Kulissen der urbanen Produktion schauen. Neugierig? Dann komm vorbei! Zum Programm

Als aufmerksame:r Newsletterleser:in ist dir «Landesmuseum Late» bestimmt ein Begriff. Trotzdem erwähne ich den Anlass heute mal wieder – vielleicht gehts dir ja wie mir, manchmal vergesse ich nämlich während der Sommermonate die eine oder andere tolle Indoor-Veranstaltungen komplett. (Und manchmal vergesse ich sogar völlig, dass ich eigentlich mal wieder ins Museum gehen könnte.) Heute gibt’s unter anderem Führungen zu den Bahnhofsspatzen, zu «Care City», zu Zürichs Rolle im Kolonialismus sowie Musik und Drinks. (Anmeldung zu den Führungen empfohlen).

Wenn irgendwo ein Scheinwerfer angeht, bin ich meistens nicht weit weg und werfe mindestens einen neugierigen Blick dahin, wo der Scheinwerfer leuchtet. Und wenn mir dann gefällt, was ich sehe, bleibe ich länger. Ich glaube, letzteres wird mir in den nächsten Tagen auch im Mehrspur passieren, wahrscheinlich mehrmals: Am «Spotlight Festival» stehen von heute bis Samstag allabendlich zwei sehr spannende, aufstrebende Schweizer Bands aus unterschiedlichen Genres auf der Bühne.

Ich habe vor Kurzem Play Suisse entdeckt – die Streaming-Plattform, die mich völlig überrascht hat. Wer hätte gedacht, dass so viele geniale Schweizer Filme, Serien und Dokus völlig kostenlos zur Verfügung stehen? Dabei musste ich erschrocken feststellen, wie wenig ich von unserer eigenen Filmlandschaft bisher kannte. Momentan bin ich bei Davos 1917 hängen geblieben, einer Serie, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Während des Ersten Weltkriegs tummeln sich in den verschneiten Bergen von Davos nicht nur Kranke, sondern auch die Agenten der grossen Weltmächte – und mittendrin die Krankenschwester Johanna. Um ihre Tochter zu retten, stürzt sie sich in ein tödliches Spiel mit dem deutschen Geheimdienst. Spannung pur.