Heute nehme ich mir die Zeit, um etwas ganz Besonderem zu danken – der guten, alten (Sitz-)Bank. Danke, dass du einfach da bist. Immer verlässlich, still und geduldig. Ich habe mich schon auf dir ausgeruht, geträumt, geplaudert, vielleicht auch mal geschnarcht. Du bist nicht nur eine Bank, du bist eine stille Beobachterin, die schon so manche Geschichte mitgehört hat. Und dafür sage ich: Danke, du wunderbares Stück Holz (oder Metall) mit Sitzkomfort.

Gruss in die Stadt

Kein Freitagsnewsletter ohne meine kleine Übersicht mit den Direktlinks:

Tipp 1: Zum Festival «hope.fight.love» kommst du hier.

Tipp 2: Balkan-Feeling kriegst du hier.

Tipp 3: 3 neue Gastro-Pop-ups und 1 Geburtstag – die Liste gibt es hier.

Tipp 4: Die Dunkelheit tanzen sehen kannst du hier.

Tipp 5: Urbanes Oktoberfest feiern kannst du hier.

Ein Karussell aus schlechten Nachrichten, das sich immer schneller dreht – so fühlt sich die momentane Weltlage an. Das dreitägige Festival «hope.fight.love» in der Citykirche Offener St. Jakob versucht, vielfältige Impulse zu setzen, um sich genau in solchen Zeiten nicht entmutigen zu lassen. Inspiriert ist das Programm von der Schweizer Pazifistin und Frauenrechtlerin Clara Ragaz, die unerschütterlich an eine bessere Welt glaubte. Workshops, Stadtrundgänge, Musik und Podien laden dazu ein, über Frieden, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu sprechen – und aufzuzeigen, dass eine andere Welt möglich ist.

«Kapi Padaju Po Betonu» heisst auf Serbisch «Tropfen fallen auf Beton». Genau so heisst auch der Film von Milena Patagônia – ein wilder Streifzug durch den Belgrader Sommer 2022, irgendwo zwischen künstlerischer Krise und der Suche nach einer anti-patriotischen Identität. Gezeigt wird er bei der Balkan Diaspora Movie & Sound Night in der Zentralwäscherei. Nach dem Film folgen eine Diskussion und zwei DJ-Sets, die den Abend abrunden.

Gutes Essen muss nicht immer fancy sein, eine gute alte Crêpe (oder Gallette) machts auch - und vielleicht sogar besser. Das dachten sich auch Clément und Mathilde von «Kraz», die mit ihrem Pop-up bis zum 22. Dezember zum zweiten Mal die bretonische Küche nach Zürich bringen. Traditionelle Crêperie trifft Cider. Und übrigens: die Teige sind auch alle glutenfrei und vegan. Weitere kulinarische Highlights dieses Wochenendes findest du hier.

Es gibt Abende, da tanzt die Dunkelheit. «Navy Blue» in der Gessnerallee ist so ein Abend. Die nordirische Choreografin Oona Doherty bringt nämlich die Nacht auf die Zürcher Bühne der Gessnerallee. Mit zwölf internationalen Tänzer:innen, Rachmaninows 2. Klavierkonzert und der Kraft, die entsteht, wenn Verzweiflung auf Hoffnung trifft. Ein Tanz durch Einsamkeit, Arbeitslast und Weltkrisen bis zur Heilung. Und wer weiss, vielleicht tanzt am Ende auch die eigene Dunkelheit ein bisschen leichter.

Heute Morgen hab ich mich gefragt, warum das Oktoberfest eigentlich so heisst, wenn das Münchner Original längst im September startet? Dieses Jahr ganze zehn Tage im September, nur sechs im Oktober – das fühlt sich irgendwie falsch an, oder? Nach ein bisschen Recherche die Antwort: Ursprünglich war das Fest tatsächlich mal im Oktober, bis man es in den wärmeren September vorverlegte. So unspektakulär und herrlich menschlich. Ein neues Oktoberfest, das dem Oktober noch treu bleibt, ist im Restaurant Turbinenbräu gestartet – und läuft noch bis zum 12. Oktober.

Am liebsten mag ich ihn mit allem, nur nicht scharf – und wenn die Rechnung am Ende nicht zu salzig ausfällt, schmeckt er mir noch besser. Die Teuerung habe ich in den letzten Jahren nämlich am deutlichsten beim Kebab bemerkt. Das 9.90-Menü ist mittlerweile nur noch eine Erinnerung an längst vergangene Tage. Doch vielleicht hast du einen Geheimtipp für mich: Wo finde ich den besten Kebab in der Schweiz unter 15 Franken? Verraten kannst du es mir hier.