Letzte Woche gönnte ich mir beim «Sternen Grill» wieder mal eine St. Galler Bratwurst. Mit einem Grinsen im Gesicht, schnappte ich mir ein Bürli und klatschte ordentlich Senf drauf. Der erste Biss: nichts. Kein Kribbeln, kein Feuerwerk, kein tränendes Auge. Ich dachte: Vielleicht braucht es noch mehr Senf? Zweiter Biss – immer noch nix. Erst ein paar Tage später lese ich in der Zeitung: Die scharfen ukrainischen Senfkörner können gerade nicht geliefert werden und werden stattdessen vom zahmen kanadischen Körnern ersetzt. Ich hoffe, dass es beim nächsten Besuch wieder Senf hat, der so richtig reinhaut.

Grüsse in die Stadt

Als ich gelesen habe, dass im Mehrspur ein dreitägiges «Balkan-Beats-Revival-Festival» stattfindet, hat mein Herz einen Freudensprung gemacht. In den 2010er-Jahren habe ich dort nämlich schon einige wilde Partys und Konzerte erlebt, und jetzt wird diese verrückte Zeit wieder zum Leben erweckt – mit alten Bekannten, aber auch frischen Bands und DJs aus Zürich. Besonders ins Auge gestochen ist mir das «Kibori Orkestar». Nachdem ich ein paar der wenigen Instagram-Videos von ihnen gesehen habe, war mir sofort klar: Hier bleibt sicher niemand still stehen. Angeblich spielt bei ihnen auch der beste U16-Trompeter der Schweiz. Ich frage mich, ob das wirklich stimmt. Ich werde es vor Ort herausfinden.

Auf meinem täglichen Weg zur Arbeit laufe ich durch die Bäckerstrasse. Dabei ist mir in den letzten Wochen aufgefallen, dass gegenüber vom «Ikoo» fleissig umgebaut wurde. Und dann, wie aus dem Nichts, erblickte ich diese Woche einen wunderschönen Pizzaofen im Lokal und das Schild «A Taverna e Pullicinella». Neugierig, wie ich bin, habe ich natürlich sofort recherchiert und dabei entdeckt, dass niemand Geringerer als Raffaele Tromiro hinter diesem neuen Juwel steckt. Raffaele Tromiro! Dreifacher Pizza-Weltmeister und Gründer der berühmten Pizzakette Napulé. In dem Moment war klar: Da muss ich hin. Und als ich dann noch las, dass neben Pizza auch Köstlichkeiten wie Parmigiana, Polpette, Fritto Misto und das neapolitanische Traditionsgericht Pasta, Patate e Provola auf der Speisekarte stehen, war mein Entschluss gefasst: Ich muss da nicht nur bald hin – ich muss da sofort hin.

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Beim Verfassen des heutigen Newsletters fällt es mir schwer, dem Hunger zu widerstehen. Zuerst der Pizzatipp, und nun geht es weiter mit dem neuen Foodkonzept im «Légère». Dort werden neben hausgemachten Cocktails auch köstliche Barfood-Spezialitäten angeboten, für die nun «Thunder Buns» verantwortlich ist. Nach einigen vorübergehenden Aufenthalten hat «Thunder Buns» damit endlich eine feste Heimat im Légère gefunden. Neuer Gastgeber ist übrigens Michael Mutter von der Band «Annie Taylor». Und unter seiner Leitung wird es hier nun häufiger Konzerte und Partys geben. Ein fester Bestandteil davon wird die neue Partyreihe «Seifenkiste» sein, die jeden letzten Samstag im Monat stattfindet.

Normalerweise halte ich mich zurück, wenn es um Events in anderen Städten geht – schliesslich gibt es in meinem geliebten Züri ja genug zu erleben. Aber heute habe ich irgendwie das Bedürfnis, eine Ausnahme zu machen. Und Winti ist ja jetzt auch nicht alle Welt von hier entfernt. Und zwar findet ab heute die 18. Ausgabe der «Jungkunst» statt, bei der Werke von 19 aufstrebenden Künstler:innen und Kollektiven ausgestellt werden. Ich kann dir wärmstens empfehlen, einen Ausflug nach Winterthur zu machen. Mich hat die Ausstellung in den letzten Jahren nämlich immer wieder begeistert.

Das Tessin liegt mir am Herzen. Der Weg dorthin, eher weniger – es sei denn, ich sitze im Zug. Wer jemals über Ostern oder im Sommer versucht hat, mit dem Auto in unseren südlichsten Kanton zu reisen, weiss genau, wovon ich spreche. Stundenlange Staus sind da keine Seltenheit. Doch was für mich nur eine temporäre Herausforderung ist, mussten die Anwohner:innen im Jahr 2023 an 264 Tagen ertragen und genau darüber berichtet die Doku «Überleben am Gotthard - Kampf gegen den Stau» von SRF. Anschauen kannst du sie hier.