Weisst du, Ronster, auch ich habe manchmal keine Lust das Haus zu verlassen. Vor allem, wenn es so kalt und grau ist, wie jetzt. Auch ich höre an diesen Tagen diese dunklen Stimmen lauter werden. «Bleib zu Hause und zieh dir Trash-TV rein», «Pasta-Pesto im Bett, klingt doch gut», «Schreib deinen Freunden, dass du nicht kannst. Deine Katze hat Fieber oder so. Irgendeine Ausrede. Sie wollen eigentlich eh auch nicht raus.» Auch wenn’s manchmal bequemer wäre nichts zu tun, raffe ich mich (fast) immer auf und erlebe den Tag. Fast immer war es die richtige Entscheidung. Fast immer komme ich zufrieden nach Hause. Fast immer würde ich es wieder so tun. Ignoriere die bequemen Stimmen und hör lieber auf mich. Wie? Das erfährst du weiter unten.

Gruss in die Stadt

In meinem Postfach tummeln sich täglich unzählige E-Mails, von denen die meisten wie leere Blätter im Wind an mir vorbeifliegen. Doch als die Nachricht vom Parki eintraf, konnte ich ein vor Freude sprudelndes Jauchzen nicht unterdrücken. Der Grund: Die Buvette bleibt bis zum Jahresende von Mittwoch bis Samstag geöffnet – und das mit einem richtig tollen Programm: Jeden Donnerstag verwandelt sich die Buvette in ein Kino, samstags gibt es jeweils Musik, und mittwochs ist die Queer-Bar der Ort, an dem sich die LGBTQIA+ Community in einer sicheren und herzlichen Atmosphäre trifft. Auf der Webseite findest du alle Informationen dazu.

Es gibt Bands, deren Namen in meinem Kopf wie ein schillerndes Echo klingen, ich mir aber unsicher bin, ob ich wirklich mit ihrer Musik vertraut bin. So erging es mir mit Leoniden. In solchen Momenten ist mein erster Reflex, Spotify zu konsultieren und zu stöbern, ob unter meinen mehr als 4000 Lieblingssongs vielleicht das ein oder andere Stück von ihnen versteckt ist. Dies war dieses Mal nicht der Fall. Doch der Song, den ich hörte, zog mich sofort in den Bann, und das Live-Video, das ich dazu entdeckte, hat mich ebenfalls überzeugt. Und ja, das Foto, das diesen Beitrag ziert, stammt tatsächlich von einem ihrer Konzerte. Ich hoffe, dass es heute Abend auch wieder so aussehen wird.

Wenn du diese Woche aufmerksam meinen Newsletter gelesen hast, ist dir bestimmt mein Konzertlisticle für den November über den Weg gelaufen. Irgendwie hat es dieser Monat konzerttechnisch echt in sich. Und darum findest du heute gleich noch einen zweiten Live-Musik-Tipp: Und zwar bespielt heute der Multi-Instrumentalist, Produzent, Sänger und Songwriter «Elderbrook» das X-tra. Und ich hoffe schwer darauf, dass das Bühnenbild heute ebenfalls so aussieht, wie auf dem Foto. Ich stelle mir das nämlich sehr imposant vor.

Wie du bereits weisst, stelle ich gerne neue Bucherscheinungen vor. Heute geht es um « Niemals aus Liebe», das ein wichtiges und bedrückendes Thema behandelt: Femizide. In der Schweiz wird alle zwei Wochen eine Frau von einem Partner oder Ex-Partner getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid. Miriam Suter und Natalia Widla fragen, warum Männer zu Tätern werden und was die Schweiz dagegen tut – oder tun sollte. In Interviews mit Fachleuten aus Justiz, Politik und Psychologie ergründen die Autorinnen, was hinter der Gewalt steckt und welche Lösungen es geben könnte. Ein Buch, das uns eindringlich vor Augen führt, dass Wegsehen keine Option ist. Mehr Buchtipps findest du hier.

Manche Menschen sammeln Briefmarken, andere Münzen – und dann gibt es Peter. Peter hat eine beeindruckende Sammlung zusammengetragen, die die Entwicklung audiovisueller Technologien der letzten 200 Jahre zeigt. Von alten Kameras bis zu längst vergessenen Videospielen – seine Sammlung zeigt ein wertvolles Stück Technikgeschichte. Sein grosser Traum? Das ganze Wissen digital zu archivieren und der Forschung sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür braucht er deine Unterstützung: 500 Mitglieder für seinen Verein «HistoriAV« – sonst droht das Ende dieser einzigartigen Sammlung. Das Crowdify-Projekt unterstützen kannst du hier.