Am Sonntag ist internationaler Frauenkampftag. Überall in der Stadt stehen feministische, politische und kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm. Ein Teil davon wird wegen der Coronavirus-Verordnungen womöglich nicht oder nicht im geplanten Rahmen stattfinden können. Ich bin mir aber sicher, dass du bei einem hübschen, gemütlichen Stadtspaziergang durch die Innenstadt am Samstag auf Gleichgesinnte stossen wirst.....

Mit Gruss in die Stadt

Der Kampf um Gleichberechtigung findet nicht nur an diesem einen Tag im Jahr statt. Die Sensibilisierung dafür in der Gesellschaft muss das ganze Jahr über passieren und in Zürich tut sich in dieser Hinsicht an allen Ecken ganz schön viel. Unter anderem wegen aktiver Kollektive, Magazine, Projekte und Räume für Frauen* liebe ich diese Stadt so sehr. Drum stell ich dir hier eine kleine Auswahl meiner Held*innen vor.

In Zürich kämpft an vorderster Front das Frauenstreik Kollektiv. Das ganze Wochenende durch veranstalten sie kulturelle und politische Events: Frühstück, Spaziergänge, Filmvorführungen und Partys. Hier findest du was, wo und wann stattfindet.

Auch Radio Lora feiert den Frauenkampftag. Der berühmte Radia Studiobus berichtet von Samstag bis Sonntag Live von den Zürcher Strassen. Unterstützung kriegt Radia von freien Radios, die feministische Musik aus Dresden beisteuern. Die Mikrofone sind aber auch immer offen für deine Aktionen, Forderungen und Stimmen. Ruf an unter 044 567 24 00 oder melde dich per Email.

Die ganze Woche über habe ich deine Vorfreude auf's morgige Radarfestival mit kleinen Sneak Peaks geweckt. Die ganze Woche hab ich aber auch ein bisschen gebibbert, ob es corona-bedingt überhaupt stattfinden wird. Die gute Nachricht: es wird. Die schlechte Nachricht: «Buzzard Buzzard Buzzard» und das «Sports Team» kommen nicht und das Brockenhaus fällt als Location weg. Weil man aber immer auch mit einer guten Nachricht aufhören soll, verlose ich 2x2 Festivalpässe.

Vor genau 50 Jahren (8. März 1970) wurde Emilie Lieberherr als erste Frau in den Zürcher Stadtrat gewählt. Als Präsidentin des Aktionskomitees initiierte sie den «Marsch nach Bern» massgeblich mit und forderte mit der Trillerpfeife lautstark das Frauenstimmrecht. Zu ihrer Ehren findet im Karl eine Matinée statt, bei der aus ihrer Biographie gelesen und über die heutige Situation der Frauen in der Politik diskutiert wird.

Die Stärkung der Frau ist zentral für die Bewältigung sämtlicher bevorstehender Krisen. Drum zeigt auch das «Films For Future»-Festival am Sonntag Abend den Film «Woman At War» inklusive Spezialprogramm und Frauenkampf-Goodies für alle Besucherinnen.

Mit einem Knall wird das Patriarchat begraben. Am Sonntag singen einige der talentiertesten Zürcher Sängerinnen eine Ode ans Patriarchat in Endlosschleife: Frauenfeindliche Songs verbunden mit Humor und Widerspruch, Wut und Talent. Von und mit Brandy Butler, Ella Ronen, Legion Seven, Ella Sun, Fernanda Ramos, Andrina Bollinger, Marena Witcher, Tanya Birri, Ana Scent, Lynn Aineo, Annie the Mojo, DANA, Luce, YaëlZoë.

Und wenn du am Sonntag Abend von dem aufregenden Wochenende und all der Frauenpower noch nicht komplett zerstört bist, schwing dich aufs Velo und sei pünktlich um 18 Uhr auf dem Bullingerplatz. Wohin's geht, ist noch geheim, doch es gibt feministisches Velo-Kino und ist sicherlich ein perfekter Ausklang des Wochenendes.

Ende der 60er Jahre hat sich für die Schweizer Frauen vieles verändert. Vom Stimmrecht bis zum Sexleben. Frauenaktivistin Andrée Valentin war mittendrin. «Wir wollten die Revolution! Nicht morgen oder übermorgen, sondern sofort!» Das erzählt die 68erin der Juso-Präsidentin Tamara Funiciello. Die SRF Dok «Die Schweiz 1968 – Frauen verändern die Gesellschaft» zeigt, wie viel sich in den letzten 50 Jahren getan hat und wie es in Zukunft weitergehen muss.