Ich bin selbst Sekundarlehrerin und immer wieder desillusioniert, wenn ich merke, dass sich die Schule seit 100 Jahren nicht...
Wie vor 100 Jahren: Ich bin selbst Sekundarlehrerin und immer wieder desillusioniert, wenn ich merke, dass sich die Schule seit 100 Jahren nicht gross verändert hat. Noch immer bilden wir zukünftige „Fabrikarbeiter*innen“ aus, genau wie damals einfach in modern. Immer noch misst man die Leistung der Schüler*innen anhand von Noten, obwohl schon längst wissenschaftlich belegt ist, dass Noten willkürlich sind. Seit sie die Schule betreten, werden sie nach einem System erzogen, wo man „bei jeder falschen Bewegung“ einen Eintrag bekommt, eine Bestrafung. Je freier ich im Unterricht werde, desto mehr hat es den Drang auszusrten, weil sie das nicht kennen, weil sie andere Werte mitbekommen haben. Die Schüler*innen müssen so viel Schrott lernen, teilweise Dinge, die nicht auf dem neuesten Stand sind. Gerade gestern war ich extrem schockiert. Ich habe ein Arbeitsblatt zu einem französischen Grammatikthema gesucht und bin auf eines gestossen mit dem Titel „Die Welt ist unfair“. Auf der rechten Spalte musste man den Satz „Die Europäer haben VIEL ...“ fortsetzen, in der linken dasselbe mit „Die Afrikaner haben WENIG...“ mit denselben gegebenen Wörtern. Toll. Dass dieses verfälschte Bild von Afrika sogar in Lehrmitteln vermittelt wird. White Supremacy, also unterschwelliger Rassismus in Lehrmitteln. Ich war empört. Bin schon einige Male auf sowas gestossen, wenn es in Lehrmitteln um Menschen mit nicht-schweizerischer Herkunft ging. Ich bin oft im Zwiespalt zwischen nicht Teil dieses System sein wollen und mein Ding in der Schule durchzuziehen, aber dafür immer wieder einen auf den Löffel zu bekommen oder von Eltern/Lehrpersonen als inkompetent abgestempelt zu werden.
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Schule macht Kinder krank - auch heute noch
Wie vor 100 Jahren:
Ich bin selbst Sekundarlehrerin und immer wieder desillusioniert, wenn ich merke, dass sich die Schule seit 100 Jahren nicht gross verändert hat. Noch immer bilden wir zukünftige „Fabrikarbeiter*innen“ aus, genau wie damals einfach in modern. Immer noch misst man die Leistung der Schüler*innen anhand von Noten, obwohl schon längst wissenschaftlich belegt ist, dass Noten willkürlich sind. Seit sie die Schule betreten, werden sie nach einem System erzogen, wo man „bei jeder falschen Bewegung“ einen Eintrag bekommt, eine Bestrafung. Je freier ich im Unterricht werde, desto mehr hat es den Drang auszusrten, weil sie das nicht kennen, weil sie andere Werte mitbekommen haben. Die Schüler*innen müssen so viel Schrott lernen, teilweise Dinge, die nicht auf dem neuesten Stand sind. Gerade gestern war ich extrem schockiert. Ich habe ein Arbeitsblatt zu einem französischen Grammatikthema gesucht und bin auf eines gestossen mit dem Titel „Die Welt ist unfair“. Auf der rechten Spalte musste man den Satz „Die Europäer haben VIEL ...“ fortsetzen, in der linken dasselbe mit „Die Afrikaner haben WENIG...“ mit denselben gegebenen Wörtern. Toll. Dass dieses verfälschte Bild von Afrika sogar in Lehrmitteln vermittelt wird. White Supremacy, also unterschwelliger Rassismus in Lehrmitteln. Ich war empört. Bin schon einige Male auf sowas gestossen, wenn es in Lehrmitteln um Menschen mit nicht-schweizerischer Herkunft ging. Ich bin oft im Zwiespalt zwischen nicht Teil dieses System sein wollen und mein Ding in der Schule durchzuziehen, aber dafür immer wieder einen auf den Löffel zu bekommen oder von Eltern/Lehrpersonen als inkompetent abgestempelt zu werden.mitdiskutieren