Hossa, hossa hossa! Da fallen Argumente um Argumente und Thesen um Thesen, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Ob ich es mit...
Hossa, hossa hossa! Da fallen Argumente um Argumente und Thesen um Thesen, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Ob ich es mit der gewagten Mückenfurz-Theorie aufnehmen kann bezweifle ich, ich gebe mich schon fast geschlagen. Immerhin hat uns CaptainBlaubär auf der äusserst philosophischen Frage, was denn eigentlich eine illegale und was eine legale Party sei einen ganzen Schritt in die richtige Richtung gelenkt. Lieber Hunter. Ich glaube ich verstehe dich doch eigentlich ganz gut und halte deine Meinung trotzdem für falsch. Ich halte die Aktion eine Party am Bellevue zu veranstalten nämlich nicht für "vollhohl", du schon. Nachdem ich nun die Linien nochmals ganz genau gezeichnet habe, wäre ich doch froh, wenn du nun noch auf ein Argument eingehen würdest, abseits von "du verstehst mich nicht". Sage und schreibe kann meine unterschiedliche Position doch tatsächlich darin liegen, dass ich eine andere Position als du habe und nicht darin, dass ich deine Wahrheit gespickt mit Fluchwörter und emotionalen Ausbrüchen nicht verstehe. Ade, mässi, danke.
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@ Hunter S. Thompson (Ich erwähne es ein letztes Mal, dich so zu nennen fügt meinem Herzen Schmerzen zu): Die Absurdität der Vorwürfe wird immer bunter aber „egoistische Kackscheisse“ klingt wenigstens toll, an dem messe ich mich. Da gibt es eine Gruppe von Menschen, die gerne illegale Partys feiern. Sie treffen sich irgendwo im Wald, ziehen ihre 200 Mitbringsel mit, stören sich eigentlich nicht weiter an der Ausgangskultur in Zürich und feiern ihre Partys nur deshalb abseits der „Legalität“, weil es scheinbar gerade zum Hipstertum dazu gehört und weil man es in New York und Paris ja auch macht und dort mega cool ist. Und da gibt es eine Gruppe von Menschen, die in illegalen Partys doch tatsächlich nur eine Notwendigkeit sieht, weil es anders nicht geht. Sie ortet ein reales Problem, dass der Ausgang in Zürich nämlich schweineteuer ist und eine begrenzte Vielfalt besitzt. Diese Gruppe von Menschen zog am Samstag an die 2000 Menschen ans Bellevue. Nun reklamiert die erste Gruppe und findet „He halt! Wir haben im Fall das Patent auf illegale Partys. Und im Fall, weil ihr euer politisches Interesse doch tatsächlich auch öffentlich artikuliert, haben wir grosse Angst, dass wir unsere Partys nicht mehr machen können. Ihr seit solche bösen Egoisten.“ Diese Gegebenheit ist so grossartig und bietet in sich dermassen viel Ironie, dass man sich fast schon in einem Theater fühlt. Da werfen diejenigen, die illegale Partys veranstalten nur wegen deren Illegalität wegen (denn einen anderen Grund ausser, dass es ja irgendwie dazugehört zur Partykultur und gerade hip ist ergo also ausschliesslich wegen der Illegalität wegen) denjenigen die eine solche Party veranstalten, damit es eben auch irgendwann mal wieder legale günstige Sachen gibt, vor, die Masse der zweiten Gruppe komme nur weil es einen Kick der Illegalität gäbe. Da fühlt sich die erste Gruppe in ihrer langen Tradition von illegalen Partys (Again gibt es hier gar kein Interesse an einer Integration, also geht es scheinbar alleine um die anhaltende Modeerscheinung und um nichts weiter) bedroht und nimmt dann aber dankend eine neue „Partystrategie“ der Polizei an. Dass eine solche neue Strategie und mit gemässigter Umgang gegenüber den Partys etwa daher kommt, dass eine immense Masse am Bellevue war, das Thema thematisiert wurde und sich die Polizei künftig vielleicht doppelt überlegt, ob sie einfach Mal schrotten möchte, kann die erste Gruppe an Partyjüngern nicht akzeptieren. Sie denkt doch tatsächlich durch reines Nichtstun ergibt sich irgendwann wieder Mal Besserung und wagt es nun aber doch es sich auf ihre Flagge zu schreiben, dass sie durch ihre lange Tradition beanspruchen die friedlichen Partys veranstalten zu können und die Polizei bei ihnen künftig nur nicht mehr einschreiten wird, weil sie immer schön Kontaktpersonen stellen wird. Von strategischen Entscheidungen seitens der Stadt und Polizei hat man hier noch nie etwas gehört. Und last but not least ist doch auch noch der Egoismus derjenigen, die sich für eine bessere und billigere Partykultur für die Masse einsetzt gegenüber dem sich bedroht fühlenden Partyvolk, das so gar kein politisches Interesse hat zu erwähnen. Dieser Egoismus sticht förmlich in die Augen. Wer weitere Ironische Punkte findet, darf sie gerne in anektotischer Form ausführen...
ps: Nicht, dass es ein Argument wäre aber: "The Sixties were an era of extreme reality. I miss the smell of tear gas. I miss the fear of getting beaten." Hunter S. Thompson (The Independent, Sunday, October 12, 1997)
Ich gebe mein bestes. Erklär mir dann doch aber bitte, welche Argumente an den Haaren herbeigezogen sind. Wie ich schon Chillio versucht habe zu erklären, ist es kein Argument einfach mal zu behaupten eine andere Position sei gar keine Position. Entweder du beziehst dich auf eine These oder du lässt es bleiben. Ob du oder ich das Gefühl haben, dass es in Zürich genügend kulturellen Raum gibt oder nicht, ist doch vollkommen irrelevant. Wenn sich aber an einem Samstag Abend 2000 meist junger Menschen am Bellevue treffen, dann ist es doch evident, dass eine nicht kleine Gruppe von Personen das Bedürfnis nach mehr bzw. anderem kulturellem Raum hat. Ich behauptet nun - und das ist eine Behauptung, da ich keine wissenschaftliche Umfrage auf dem Platz oder an einer anderen Party durchgeführt habe - dass der Grund, dass so viele Menschen an solchen Parties erscheinen darin liegt, dass das Kulturangebot in der Stadt eben zu klein ist für diejenigen, die nicht mit einem Lottogewinn oder reichen Eltern gesegnet wurden. Du kannst das zwar verneinen, du kannst aber dieser Masse an Menschen nicht einfach absprechen, dass sie dieses Bedürfniss haben. Oder erklär mir bitte wieso sich denn so viele Menschen am Bellevue einfanden oder jedes Wochenende an den unterschiedlichen Orten abseits der grossen Clubs Partys feiern? Und nochmals setzt sich das auch nicht aus Relationen zusammen. Wenn Zürich mehr Anlässe zu bieten hat als die Stadt XY, dann bedeutet das doch nicht im Umkehrschluss, dass erstens sich alle dieses Angebot leisten können, dass zweitens damit die Bedürfnisse der feiernden Menschen erfüllt werden und drittens, dass man sich nicht trotzdem für mehr kulturellen Freiraum engagieren darf. Und wiederum gehst du von der Reaktion als Ursprung aus. Niemand fuhr mit der "Axt im Walde" auf. Die Axt war scheinbar eine Reaktion auf das Verhalten der Polizei. Die Party als solches wäre, wie die anderen Partys auch, wohl ansonsten ohne grössere Probleme durchgeführt worden.
1. Zu diesem angeblichen Wohlstands-Verwahrlosungs-Mythos. Wenn man aus spezifischen historischen Umständen, die – ja man vergisst das gerne – doch tatsächlich auch erkämpft wurden (welche Bewegung sorgte denn dafür, dass wir keine 15 Stunden am Tag mehr arbeiten müssen, Menschen ein gewisses Mass an kultureller Freiheit besitzen, unterschiedliche sexuelle Ausrichtungen einigermassen, wenn doch auch oft wohl noch zu wenig, akzeptiert werden usw.? Wie wurden denn diese Dinge erkämpft? Mit liebem Bitti-Bätti oder in dem man die Dinge in die eigene Hand genommen hat?) besser dasteht, als andere Regionen auf der Welt, soll man dann einfach auf alle weiteren Forderungen verzichten? Hier geschieht Unrecht aber irgendwo sonst auf der Welt geschieht noch mehr Unrecht, also müssen wir hier auf allen Protest verzichten? Als ob Ungerechtigkeit, Perspektivlosigkeit oder in diesem spezifischen Sinne das Recht auf kulturellen Freiraum durch Relationen definiert wird. Wenn es hier in Zürich scheinbar nur Platz gibt für Schickimicki Kultur und Carli Hirschmans, dann ist der Protest dagegen gerechtfertigt, vollkommen unabhängig davon ob es in Mogadishu, London oder sonst wo mehr oder weniger Freiheiten gibt. Weiter scheint man ganz gerne zu vergessen, dass es doch auch tatsächlich in der tollen reichen Schweiz eine Anzahl an Jugendlichen gibt, die keine Aussicht auf eine gesicherte Zukunft haben und die es sich tatsächlich nicht leisten können zwei Mal am Wochenende Eintritt, Drinks und Dresscode getreue Kleider leisten können. Aber klar doch, denen ist doch bestimmt nur langweilig. Working poor, Lehrstellenmangel, Jugendarbeitslosigkeit gibts ja hier alles nicht... 2. Da kommt die Polizei, stürmt einen friedlichen Anlass, schrottet was das Zeug hält in die Menge und hüllt einen ganzen Bahnhof mit Tränengas ein. Dann wehren sich doch tatsächlich einige gegen diesen Zustand und schon haut der geübte Schreiber in die Tasten. In dem Man das Pferd vom Schwanz aufrollt, hat man auch gleich die Schuldigen gefunden. Nicht die, die den Anlass auflösen und in die Menge mit Gewalt eindringen sind etwa schuld, sondern die, die sich als Reaktion darauf nicht einfach ergeben, still nach Hause gehen und finden „Pech gehabt, dann machen wir halt eben keine Party mehr.“ Plötzlich sind in diesem Umkehrschluss diejenigen am Krawall Schuld, die sich weiter für kulturellen Freiraum einsetzen. Und wenn die Polizei nächsten Samstag wieder die Repressions-Keule einsetzt, dann wissen wir ja schon jetzt, wer die Verantwortung dafür trägt. Das ist die vollkommene Umdrehung von Aktion und Reaktion. 3. @ Hunter S. Thompson. Der arme Autor muss sich ja im Grab umdrehen. 4. @ Chillio Die Argumentation anderen vorzuwerfen „There's no message behind“, sich selbst deren Aktionen anzuschliessen aber dann mit einem eigenen moralischen Axiom, dass man nämlich der einzige sei, der die Definitionsmacht besitze, wer eine Message besitze und wer nicht und allen anderen zu drohen auf den Deckel zu geben ist natürlich überaus sinnvoll. Sich anderen Positionen zu entziehen, geht am einfachsten, wenn den anderen abspricht, überhaupt Positionen zu besitzen. Des weiteren musst du dich dann aber auch nicht wundern, wenn Leute eventuell vor Ort „verwundert reagieren“, wenn du versuchst dein moralischen Anspruch mit Gewalt durchzusetzen. 5. Zum Bild: Vollkommen unabhänig davon, ob tatsächlich eine Gefahr besteht, herrscht in der Stadt scheinbar unterschiedliche Vorgehensweisen, wei man mit Menschen auf einem Dach umgehen soll. Oder wurden die Menschen auf der rechten Seite auch von einer Horde Polizisten in Kampfmontur gebeten schleunigst von da oben zu verschwinden?
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An die Vollpfosten vom Bellevue-Krawall
Hossa, hossa hossa! Da fallen Argumente um Argumente und Thesen um Thesen, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Ob ich es mit der gewagten Mückenfurz-Theorie aufnehmen kann bezweifle ich, ich gebe mich schon fast geschlagen. Immerhin hat uns CaptainBlaubär auf der äusserst philosophischen Frage, was denn eigentlich eine illegale und was eine legale Party sei einen ganzen Schritt in die richtige Richtung gelenkt. Lieber Hunter. Ich glaube ich verstehe dich doch eigentlich ganz gut und halte deine Meinung trotzdem für falsch. Ich halte die Aktion eine Party am Bellevue zu veranstalten nämlich nicht für "vollhohl", du schon. Nachdem ich nun die Linien nochmals ganz genau gezeichnet habe, wäre ich doch froh, wenn du nun noch auf ein Argument eingehen würdest, abseits von "du verstehst mich nicht". Sage und schreibe kann meine unterschiedliche Position doch tatsächlich darin liegen, dass ich eine andere Position als du habe und nicht darin, dass ich deine Wahrheit gespickt mit Fluchwörter und emotionalen Ausbrüchen nicht verstehe. Ade, mässi, danke.
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@ Hunter S. Thompson (Ich erwähne es ein letztes Mal, dich so zu nennen fügt meinem Herzen Schmerzen zu): Die Absurdität der Vorwürfe wird immer bunter aber „egoistische Kackscheisse“ klingt wenigstens toll, an dem messe ich mich. Da gibt es eine Gruppe von Menschen, die gerne illegale Partys feiern. Sie treffen sich irgendwo im Wald, ziehen ihre 200 Mitbringsel mit, stören sich eigentlich nicht weiter an der Ausgangskultur in Zürich und feiern ihre Partys nur deshalb abseits der „Legalität“, weil es scheinbar gerade zum Hipstertum dazu gehört und weil man es in New York und Paris ja auch macht und dort mega cool ist. Und da gibt es eine Gruppe von Menschen, die in illegalen Partys doch tatsächlich nur eine Notwendigkeit sieht, weil es anders nicht geht. Sie ortet ein reales Problem, dass der Ausgang in Zürich nämlich schweineteuer ist und eine begrenzte Vielfalt besitzt. Diese Gruppe von Menschen zog am Samstag an die 2000 Menschen ans Bellevue. Nun reklamiert die erste Gruppe und findet „He halt! Wir haben im Fall das Patent auf illegale Partys. Und im Fall, weil ihr euer politisches Interesse doch tatsächlich auch öffentlich artikuliert, haben wir grosse Angst, dass wir unsere Partys nicht mehr machen können. Ihr seit solche bösen Egoisten.“ Diese Gegebenheit ist so grossartig und bietet in sich dermassen viel Ironie, dass man sich fast schon in einem Theater fühlt. Da werfen diejenigen, die illegale Partys veranstalten nur wegen deren Illegalität wegen (denn einen anderen Grund ausser, dass es ja irgendwie dazugehört zur Partykultur und gerade hip ist ergo also ausschliesslich wegen der Illegalität wegen) denjenigen die eine solche Party veranstalten, damit es eben auch irgendwann mal wieder legale günstige Sachen gibt, vor, die Masse der zweiten Gruppe komme nur weil es einen Kick der Illegalität gäbe. Da fühlt sich die erste Gruppe in ihrer langen Tradition von illegalen Partys (Again gibt es hier gar kein Interesse an einer Integration, also geht es scheinbar alleine um die anhaltende Modeerscheinung und um nichts weiter) bedroht und nimmt dann aber dankend eine neue „Partystrategie“ der Polizei an. Dass eine solche neue Strategie und mit gemässigter Umgang gegenüber den Partys etwa daher kommt, dass eine immense Masse am Bellevue war, das Thema thematisiert wurde und sich die Polizei künftig vielleicht doppelt überlegt, ob sie einfach Mal schrotten möchte, kann die erste Gruppe an Partyjüngern nicht akzeptieren. Sie denkt doch tatsächlich durch reines Nichtstun ergibt sich irgendwann wieder Mal Besserung und wagt es nun aber doch es sich auf ihre Flagge zu schreiben, dass sie durch ihre lange Tradition beanspruchen die friedlichen Partys veranstalten zu können und die Polizei bei ihnen künftig nur nicht mehr einschreiten wird, weil sie immer schön Kontaktpersonen stellen wird. Von strategischen Entscheidungen seitens der Stadt und Polizei hat man hier noch nie etwas gehört. Und last but not least ist doch auch noch der Egoismus derjenigen, die sich für eine bessere und billigere Partykultur für die Masse einsetzt gegenüber dem sich bedroht fühlenden Partyvolk, das so gar kein politisches Interesse hat zu erwähnen. Dieser Egoismus sticht förmlich in die Augen. Wer weitere Ironische Punkte findet, darf sie gerne in anektotischer Form ausführen...
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ps: Nicht, dass es ein Argument wäre aber: "The Sixties were an era of extreme reality. I miss the smell of tear gas. I miss the fear of getting beaten." Hunter S. Thompson (The Independent, Sunday, October 12, 1997)
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Ich gebe mein bestes. Erklär mir dann doch aber bitte, welche Argumente an den Haaren herbeigezogen sind. Wie ich schon Chillio versucht habe zu erklären, ist es kein Argument einfach mal zu behaupten eine andere Position sei gar keine Position. Entweder du beziehst dich auf eine These oder du lässt es bleiben. Ob du oder ich das Gefühl haben, dass es in Zürich genügend kulturellen Raum gibt oder nicht, ist doch vollkommen irrelevant. Wenn sich aber an einem Samstag Abend 2000 meist junger Menschen am Bellevue treffen, dann ist es doch evident, dass eine nicht kleine Gruppe von Personen das Bedürfnis nach mehr bzw. anderem kulturellem Raum hat. Ich behauptet nun - und das ist eine Behauptung, da ich keine wissenschaftliche Umfrage auf dem Platz oder an einer anderen Party durchgeführt habe - dass der Grund, dass so viele Menschen an solchen Parties erscheinen darin liegt, dass das Kulturangebot in der Stadt eben zu klein ist für diejenigen, die nicht mit einem Lottogewinn oder reichen Eltern gesegnet wurden. Du kannst das zwar verneinen, du kannst aber dieser Masse an Menschen nicht einfach absprechen, dass sie dieses Bedürfniss haben. Oder erklär mir bitte wieso sich denn so viele Menschen am Bellevue einfanden oder jedes Wochenende an den unterschiedlichen Orten abseits der grossen Clubs Partys feiern? Und nochmals setzt sich das auch nicht aus Relationen zusammen. Wenn Zürich mehr Anlässe zu bieten hat als die Stadt XY, dann bedeutet das doch nicht im Umkehrschluss, dass erstens sich alle dieses Angebot leisten können, dass zweitens damit die Bedürfnisse der feiernden Menschen erfüllt werden und drittens, dass man sich nicht trotzdem für mehr kulturellen Freiraum engagieren darf. Und wiederum gehst du von der Reaktion als Ursprung aus. Niemand fuhr mit der "Axt im Walde" auf. Die Axt war scheinbar eine Reaktion auf das Verhalten der Polizei. Die Party als solches wäre, wie die anderen Partys auch, wohl ansonsten ohne grössere Probleme durchgeführt worden.
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1. Zu diesem angeblichen Wohlstands-Verwahrlosungs-Mythos. Wenn man aus spezifischen historischen Umständen, die – ja man vergisst das gerne – doch tatsächlich auch erkämpft wurden (welche Bewegung sorgte denn dafür, dass wir keine 15 Stunden am Tag mehr arbeiten müssen, Menschen ein gewisses Mass an kultureller Freiheit besitzen, unterschiedliche sexuelle Ausrichtungen einigermassen, wenn doch auch oft wohl noch zu wenig, akzeptiert werden usw.? Wie wurden denn diese Dinge erkämpft? Mit liebem Bitti-Bätti oder in dem man die Dinge in die eigene Hand genommen hat?) besser dasteht, als andere Regionen auf der Welt, soll man dann einfach auf alle weiteren Forderungen verzichten? Hier geschieht Unrecht aber irgendwo sonst auf der Welt geschieht noch mehr Unrecht, also müssen wir hier auf allen Protest verzichten? Als ob Ungerechtigkeit, Perspektivlosigkeit oder in diesem spezifischen Sinne das Recht auf kulturellen Freiraum durch Relationen definiert wird. Wenn es hier in Zürich scheinbar nur Platz gibt für Schickimicki Kultur und Carli Hirschmans, dann ist der Protest dagegen gerechtfertigt, vollkommen unabhängig davon ob es in Mogadishu, London oder sonst wo mehr oder weniger Freiheiten gibt. Weiter scheint man ganz gerne zu vergessen, dass es doch auch tatsächlich in der tollen reichen Schweiz eine Anzahl an Jugendlichen gibt, die keine Aussicht auf eine gesicherte Zukunft haben und die es sich tatsächlich nicht leisten können zwei Mal am Wochenende Eintritt, Drinks und Dresscode getreue Kleider leisten können. Aber klar doch, denen ist doch bestimmt nur langweilig. Working poor, Lehrstellenmangel, Jugendarbeitslosigkeit gibts ja hier alles nicht... 2. Da kommt die Polizei, stürmt einen friedlichen Anlass, schrottet was das Zeug hält in die Menge und hüllt einen ganzen Bahnhof mit Tränengas ein. Dann wehren sich doch tatsächlich einige gegen diesen Zustand und schon haut der geübte Schreiber in die Tasten. In dem Man das Pferd vom Schwanz aufrollt, hat man auch gleich die Schuldigen gefunden. Nicht die, die den Anlass auflösen und in die Menge mit Gewalt eindringen sind etwa schuld, sondern die, die sich als Reaktion darauf nicht einfach ergeben, still nach Hause gehen und finden „Pech gehabt, dann machen wir halt eben keine Party mehr.“ Plötzlich sind in diesem Umkehrschluss diejenigen am Krawall Schuld, die sich weiter für kulturellen Freiraum einsetzen. Und wenn die Polizei nächsten Samstag wieder die Repressions-Keule einsetzt, dann wissen wir ja schon jetzt, wer die Verantwortung dafür trägt. Das ist die vollkommene Umdrehung von Aktion und Reaktion. 3. @ Hunter S. Thompson. Der arme Autor muss sich ja im Grab umdrehen. 4. @ Chillio Die Argumentation anderen vorzuwerfen „There's no message behind“, sich selbst deren Aktionen anzuschliessen aber dann mit einem eigenen moralischen Axiom, dass man nämlich der einzige sei, der die Definitionsmacht besitze, wer eine Message besitze und wer nicht und allen anderen zu drohen auf den Deckel zu geben ist natürlich überaus sinnvoll. Sich anderen Positionen zu entziehen, geht am einfachsten, wenn den anderen abspricht, überhaupt Positionen zu besitzen. Des weiteren musst du dich dann aber auch nicht wundern, wenn Leute eventuell vor Ort „verwundert reagieren“, wenn du versuchst dein moralischen Anspruch mit Gewalt durchzusetzen. 5. Zum Bild: Vollkommen unabhänig davon, ob tatsächlich eine Gefahr besteht, herrscht in der Stadt scheinbar unterschiedliche Vorgehensweisen, wei man mit Menschen auf einem Dach umgehen soll. Oder wurden die Menschen auf der rechten Seite auch von einer Horde Polizisten in Kampfmontur gebeten schleunigst von da oben zu verschwinden?
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