Es gibt genau zwei am Zürichsee: Der elektrische Grill in Wollishofen und der beim Zürihorn. Wenn es viele Menschen hat, sind...
Zurück
cad789
cad789
FreeNun, ich bin eher so der Zufallstyp: Entweder du siehst mich, oder du siehst mich nicht.
Meine Stadt
Zürich
Follower
0
öffentliche Grillplätze Umgebung Stadt Zürich mit Fluss/See
Es gibt genau zwei am Zürichsee: Der elektrische Grill in Wollishofen und der beim Zürihorn. Wenn es viele Menschen hat, sind diese Grills unbrauchbar. Das Grillgut liegt in einem warmen Bad aus diversen tierischen Fetten, diversen Marinaden, diversen undefinierbaren Flüssigkeiten. Ich habe das mal mit eigenen Augen gesehen. Wenn die Menschen in der Masse etwas tun, kann die Infrastruktur nie genug idiotensicher sein. Tipp: Ich bin mal mit dem Fahrrad der Sihl entlang gefahren, Richtung Sihlbrugg. Nach Gattikon vorbei an einem Campingplatz habe ich am Fluss immer wieder Feuerstellen gesehen, an denen ich ein Feuer machen konnte, um meine Bratwurst zu bräteln. Diese Feuerstellen waren alle frei, und sie waren an einem Fluss. Ich bin dann nie in Sihlbrugg angekommen, weil es unterwegs so gemütlich war. Aber hey, warum macht sich eigentlich niemand ein Sandwich für unterwegs? Warum macht in dieser Gesellschaft nie jemand ein Sandwich? Immer muss man grillieren! Wieso?
mitdiskutieren
Beleidigungen
Eine Beleidigung muss auch erst noch verstanden werden. Ich habe mal folgendes beobachtet: Ein Handwerker betritt das Atelier eines Künstlers und schaut sich dessen Werke und Sammelsurium an. Er sagt, er komme nicht draus, was das alles sein soll und fragt den Künstler nach seiner Kunst. Nachdem der Künstler eine unbrauchbare, weil unverständliche Antwort abgegeben hat, nickt der Handwerker mit dem Kopf und sagt "Aha, Du machst hier also so Selbstverwirklichung und so." Selbstverwirklichung ist unter Kreativen ein Schimpfwort, aber das weiss der Handwerker nicht, er sagt das einfach, weil er das mal irgendwo gehört hat und nun meint, es passe gut in die Situation. Der Künstler, unverstanden wie meistens, holt andere Werke hervor und sagt dem Handwerker, hier habe er etwas einfacheres für ein einfaches Gemüt wie ihn. Als einfaches Gemüt betitelt zu werden ist auch eine Beleidigung, aber diesmal weiss das der Künstler nicht, weil er nicht deutscher Muttersprache ist, das mit dem einfachen Gemüt mal irgendwo gehört hat und hier meint, es passe in die Situation. Da aber der Handwerker eben auch kein Deutschprofessor ist, kommt auch diese unabsichtliche Beleidigung nicht an, denn der lacht und sagt: "Ja, das gefällt mir schon besser, mir gefallen die einfachen Dinge." Wir verbrachten einen lustigen Abend. - Wenn mich jemand beleidigt, gehe ich immer davon aus, dass die Person gar nicht weiss, was sie sagt. In den meisten Fällen sind Beleidigungen reine Unmutsbekundungen von wütenden, frustrierten Personen, die einen Blitzableiter suchen. Und ich habe einen Blitzableiter. Manche Leute haben keinen, dann gibt es einen Kurzschluss und jemand muss dran glauben. Wenn man dann noch zusätzlich in einem übertriebenen Männlichkeitswahn lebt, seine Hybris mit einer übertriebenen Portion Ehre und Stolz aufgebläht hat, reicht ein Mittelfinger um eine Schiesserei anzuzetteln. Aber die meisten Leute sind normal und bei einer Beleidigung einfach konsterniert, düpiert, verletzt, perplex, und es verschlägt ihnen die Sprache, und zwar genau für den Zeitraum, in dem sie schlagkräftig antworten sollten oder den Urheber der Beleidigung zur Rede stellen sollten, was das überhaupt soll. Am besten begegnet man solchen Situationen mit Humor, aber das ist leichter gesagt als getan.
mitdiskutieren
Kinder
@panchosancho: Den grossen Innenhof mit Spielplatz gab es auch bei uns. Nur war niemand da. Der erste, der sich in den Sandkasten setzte oder auf der Wiese Ball spielte, wurde zehn Minuten später wegen irgendetwas beschimpft. Sobald ich radfahren konnte, fuhr ich weit weg. Die Genossenschaft als Idee war nicht schlecht, die Infrastruktur wäre super gewesen und die anderen Kinder waren lieb. Die Häuserreihen mit den begrünten Innenhöfen und dem Kindergarten in der Mitte, hätten ganz schön sein können. Es waren die Erwachsenen, die Alten, die in dieser Siedlung keine Bewegung wollten. - Ach, und wegen dem Fussballspielen. Richtig Fussball zu spielen habe ich auch erst hier gelernt. Allerdings leider nicht im Innenhof, sondern beim Quartierclub. :-)
mitdiskutieren
Kinder
Das ist nichts Neues. Ich habe meine Kindheit in Italien verbracht. Das war das Paradies. Als Kinder konnten wir immer spielen, rumrennen, Dinge kaputt machen, die Erwachsenen ärgern, bis sie uns ohrfeigten, mit einem orangen Plastikball (Super Santos) Fussball spielen, bis die Hyazinthen, Engelstrompeten und Lilien im Garten traurig aussahen, und kurz darauf der sich rächende Rosenstrauch mit seinen Dornen den Plastikball alt aussehen liess. Die Erwachsenen strahlten trotzdem vor Freude wenn sie uns sahen, gaben uns immer Kaugummis, Bargeld oder Sandwiches. Wir konnten immer bis spät abends aufbleiben, durften Wein trinken und sahen am TV Filme mit Gewalt und Sex. Weil die Erwachsenen und diese Filme für uns eher langweilig waren, spielten wir nachts draussen Verstecken oder jagten den Glühwürmchen nach. Im italienischen Kindergarten machten wir die ganze Zeit Lärm. Als ich in der Schweiz ankam, war nicht nur die Temperatur kühler. Als Kind hatte ich Jahre lang Heimweh. Hier durfte man praktisch nichts. Ich empfand Zürich als ein Gefängnis. Vor allem die Genossenschaft, in der ich aufwuchs. Da wurden wir die ganze Zeit observiert. Nicht nur ich, sondern auch Schweizer Kinder wurden ständig beschimpft und gemassregelt von alten, griesgrämigen Leuten, die ständig am Fenster standen und nur darauf warteten, bis wir wieder irgendetwas falsch machten. Sie fanden immer irgendetwas. Wir mussten ständig ruhig dasitzen. Das waren harte, zähe Jahre der Disziplinierung. Zu Hause gingen wir auf Zehenspitzen, damit die Nachbarn nicht reklamierten. Und sie reklamierten trotzdem ständig, schimpften laut und energisch. Über meinem Zimmer wohnte ein Mädchen. Ich hörte nie etwas von ihr, keinen Mucks. Doch regelmässig wurde sie so heftig zusammengeschissen von ihrer vor Wut türschletzenden Grossmutter, dass ich sie weinen hörte. Sie durfte nicht mit uns spielen. Ihr Grossvater war Rassist, manchmal passte er mich ab und erzählte mir, dass Italiener dreckige Menschen seien. Ich gewöhnte mich erst an Zürich, als ich endlich ein Teenager war und mit meinen Kollegen herumziehen konnte. Wir versteckten uns in unserer Freizeit an Orten, wo keine Menschen waren, um rumzuhängen und Joints zu rauchen. Wenn wir auf dem Schulhausplatz Basketball spielten, wurden wir nach einer gewissen Zeit vertrieben, wegen Anwohnern, die den Lärm des Balls nicht ertrugen. Die Leute hier ertragen eigentlich prinzipiell nichts. Das ist nichts Neues. Als ich während des Studiums kellnerte, beobachtete ich die Gäste und lernte die Gesellschaft aus einem nochmals anderen Blickwinkel kennen. Die Eltern haben eine entschuldigende Haltung, wenn sie mit ihren Kindern das Restaurant betreten, sie entschuldigen sich für jedes Nüdelchen, das auf den Boden fällt, sie entschuldigen sich permanent wegen ihres Kindes. Und andere Leute essen schnell den Teller leer und bestellen sofort die Rechnung, wenn in ihrer Nähe eine Familie mit Kindern platznimmt. Das ist einfach diese Gesellschaft, das sind die Schweizer, ich kenne sie nicht anders. Es ist eigentlich eine Frechheit, ein Kind zu sein. Und die Eltern ernten böse Blicke, weil sie Schuld für die Existenz ihrer Kinder sind. Wenn man unter 1,3m gross ist, hat man bereits etwas falsch gemacht. Wenn ich das in Italien erzähle, halten sich die Leute den Bauch vor lachen. Trotzdem möchte ich hier eine Familie gründen mit zwei oder drei Kindern. Auch wenn in dieser Verbots- Nulltoleranz- und Sofortstrafgesellschaft das Klima feindseliger werden sollte, bin ich der Meinung, dass Kinder nun einmal zur Gesellschaft gehören, mit ihrem ganzen lebhaften Wesen. Ich finde, Kinderhasser gehören in ein Sanatorium.
mitdiskutieren
wollen wir mal über Glücksmomente schreiben?
Heute beim Blumengiessen auf dem Balkon habe ich eine Schwebefliege (Holzwäschpi) beobachtet, die sich auf das Geländer gesetzt hat. Dieses Tier ist faszinierend! Für einen Moment konnte ich all das vergessen, was ich heute sonst noch so alles zu tun habe. Das ist für mich ein Glücksmoment, weil die Pendenzenliste im Kopf stresst wie zehn Laubbläser.
mitdiskutieren
Schade um das Open Air Wipkingen
Die Musik war sicher für ein Openair untypisch, aber easy. Mir hat es gut gefallen. An der Bar musste man lange anstehen, weil dort nicht ausgebildetes Barpersonal stand, sondern ehrenamtliche Helfer, die zum Dank für ihre Arbeitsstunden ein paar Konsumationsgutscheine und ein Shirt bekommen haben. Schau, Boogieblind, immer hat alles mehr potential. Das Openair Wipkingen ist ein kleines, aber feines Openair in einem Quartier mit der entsprechenden Grösse, der Eintritt ist gratis und am Ende helfen die Besucher beim Aufräumen. Wie willst Du das jetzt optimieren? Man kann einen Zaun drumherum machen, Eintritt verlangen, Profis an die Bar stellen und Rammstein im Line-Up. Aber dann gehe ich nicht mehr hin. Das Stolze-Openair zum Beispiel ist in nur zehn Jahren ziemlich gewachsen, die haben auch mal klein angefangen. Dann wurde immer alles besser. Irgendwann platzte das Stolze aus allen Nähten, seitdem gehe ich nicht mehr hin. Aber vielleicht Du. In dieser Stadt gibt es für jeden etwas. Ehrlich gesagt, hatte ich am Wipkingen Openair ziemlich viel Spass, viele Leute getroffen die ich kenne, viel Bier getrunken, ein T-Shirt und ein Plakat mit dem afrikanischen Elefanten gekauft, und bin dann sehr glücklich nach Hause gegangen. Dieses Openair gehört zu den schönen Dingen in dieser Stadt und den Organisatoren und Helfern gebührt Respekt und Anerkennung.
mitdiskutieren