In meiner Tasche habe ich immer ein paar kleine, weisse Plastiksäcke dabei, die man im Migros oder Coop von der Rolle...
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cad789
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FreeNun, ich bin eher so der Zufallstyp: Entweder du siehst mich, oder du siehst mich nicht.
Meine Stadt
Zürich
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Räumst du deinen Abfall weg?
In meiner Tasche habe ich immer ein paar kleine, weisse Plastiksäcke dabei, die man im Migros oder Coop von der Rolle abreissen kann. Wenn man sie ganz klein faltet, brauchen sie kaum Platz. Wenn es dazu kommt, dass man Abfall verursacht und man weiss nicht wohin damit, stopft man alles dort hinein, knüpft ihn zu und trägt ihn zum nächsten Mülleimer. Ist dieser überfüllt, wie das in der Flanierzone am Zürichsee oft der Fall ist, legt man den kleinen Weissen einfach hinzu. Das ist zwar nicht schön, erleichtert aber die Arbeit für die Jungs vom "erz" und hinterlässt den Flecken Wiese auf dem man gesessen hat sauber für die nächsten Leute, die sich dort hinsetzen wollen. Das habe ich von verschiedenen Seiten gelernt, nämlich der Erziehung (meine Eltern achteten beim Picknick immer darauf, den Ort sauber zu hinterlassen), das habe ich von der Schule (die Lehrer ohrfeigten, zerrten an Haaren und Ohren, verhängten Pausensperren und "Ströfzgis" wenn jemand Abfall auf den Boden warf), und von der Jugendorganisation. Wir lernten dort, Mensch und Natur zu respektieren. Wir lernten, über unsere eigenen Bedürfnisse hinauszudenken. Wir bekamen dort eine zusätzliche Ausbildung über Geographie, Chemie, Biologie, Ökologie und lernten, warum es sinnvoll ist, anständig und respektvoll zu sein. Man ist ein Individuum mit allen Freiheiten, Rechten und Pflichten, trägt aber auch Verantwortung für sein Handeln, im Umgang mit der Natur, den anderen Menschen und öffentlichem Gut. Weder die Eltern noch die Schule konnten mir das so einleuchtend beibringen. Von ihnen kam einfach die autoritäre Lehre, die Doktrin. Und gegen die tendiert man als Jugendlicher zu rebellieren. Hat man jedoch die Philosophie des Anstands und der Sauberkeit verinnerlicht, die ökologischen Zusammenhänge verstanden, das nötige Wissen erworben, kann man nicht wieder in solche Verhaltensweisen zurückfallen. *** Wenn ich die Müllhalden sehe, am See, im See, am Fluss, im Fluss, im Wald, im Ausgehviertel, rege ich mich nicht auf. Ich sehe einfach das Resultat eines grossen Versäumnisses. Die Eltern erziehen nicht mehr richtig, sagt man, das kann ich nicht beurteilen. Die Lehrer haben schon zu viel zu tun mit interner Bürokratie und "Mensch und Umwelt" ist ein Randthema, habe ich in der Zeitung gelesen. Die Jugendorganisationen, die am Samstagnachmittag in den Wald gehen, verzeichnen Mitgliederschwund seit 40 Jahren, las ich in einer Diplomarbeit. In allen anderen Vereinen wird ausser dem "Runden, das ins Eckige muss", nichts gelehrt, behaupte ich. Ein Trainer sagt zu seinem Schützling: "Wenn Du im Training bist oder am Match, tust du genau das was ich dir sage. Hast du verstanden? Nach dem Training, nach dem Match... ist es mir scheissegal was du tust, du kannst rauchen, kiffen, saufen, randalieren, das ist dann deine Sache... das interessiert mich nicht, aber hier bin ich der Chef." Das höre ich immer wieder. Und das sagen eben auch die Lehrer, die Lehrmeister und Arbeitgeber. Es fängt im Kleinen an, und jeder leistet seinen ganz persönlichen Beitrag zum Desaster, nicht nur zum Littering. - Die meisten Politiker sind fantasielos und wollen alle Erziehungsmassnahmen über rigidere Strafkataloge oder über das Portemonnaie einführen. Eine andere Form von Haarereissen, Ohrenzerren und Ohrfeigen. Das ist mühsam. Man sollte in die Bildung investieren. Die Jugendlichen sind nicht dumm. Man muss es ihnen nur zeigen, ihnen beibringen, die Einsicht geben und sie Erfahrungen machen lassen, ihnen mal Verantwortung übergeben. Damit sie Fehler machen können, um aus ihnen zu lernen. So lange das nicht geschieht, müssen wir uns nicht wundern, wenn Angestellte der Stadt diesen zum Teil über 20jährigen immer noch den Dreck hinterherräumen müssen. - Es geht um das Bewusstsein. Man kann es nicht kaufen, aber gratis ist es auch nicht. Das muss man sich erarbeiten. Und das ist genau das, was die Politiker und die Lehrer und die Eltern vielleicht überfordert. Sie haben schliesslich die Konsum- und Wegwerfkultur etabliert, in der wir heute leben.
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Kein Salz auf unserer Haut
@panchosancho: Jetzt fragst Du mich, warum ich das "gegoogelt" habe. Das habe ich nicht. Die Weltwoche hat eine eigene Suchmaschine auf ihre Artikel. Aber ich kann Dir antworten: Ich wohnte in einer WG, in der ein Mitbewohner Abonnent war. Die Weltwoche lag die ganze Zeit herum. Einmal blätterte ich in diversen Ausgaben und dann fiel mir der rote Faden auf, über den ich geschrieben habe. So. Noch was: Ein Feindbild erst zu konstruieren, um ihm dann mit manipulierter Recherche irgendetwas unterstellen zu können, ist nicht mein Ding. Aber es ist eher das Geschäft der Weltwoche. Und ich werde keinen Thread dazu eröffnen, weil ich dazu keine Lust habe.
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Kein Salz auf unserer Haut
@panchosancho: Einmal habe ich bei Weltwoche online den Suchbegriff "frauen" eingegeben und es kam eine Auflistung von Artikeln dazu. Da war alles mögliche drin. In einem wurden die Frauen praktisch auf die Stufe von Schimpansen gestellt. Das hat mir dann gereicht. Die Weltwoche-Artikel haben immer so eine Dramaturgie, die Angst und Wut schürt. Ich habe dieses Heft auch schon paar Mal gelesen. Und wenn immer jemand herumschimpft und sich kaum mehr einkriegen kann vor schlechter Laune, ist es mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Weltwoche-Leser. Das ist halt das, was ich so gesehen und erlebt habe. Deshalb gehe ich mit gutem Grund davon aus, dass das ein Hetzblatt ist. Das kommt nicht daher, dass ich ein linker, intoleranter Ignorant bin, wie Du das formulierst. Und ich finde diesen Nebenschauplatz nötig. Es lohnt sich bei einem Artikel nicht nur zu hinterfragen, woher die Studien kommen, wer der Autor ist, sondern auch in welchem Blatt er abgedruckt wird, wer dafür bezahlt. Oder sollte man diese Frage lieber nicht stellen?
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Kein Salz auf unserer Haut
Es gibt keine Ausgabe der Weltwoche, in der nicht gegen Frauen oder gegen die Emanzipation der Frau gefeuert wird. Manchmal direkt und beleidigend, manchmal eher subtil. Die Journalistin zieht die Statistiken heran, um ihr Pamphlet zu vervollständigen. Es liest sich aber wie eine Aneinanderreihung von Behauptungen. Auf die wenigen Beispiele die sie anführt, könnte ich mit ebensovielen Beispielen aus meinem Bekanntenkreis antworten, die ein anderes Bild zeigen. Dieser Text erinnert mich an Eva Hermanns Buch und René Kuhns Äusserungen in den Medien vor einiger Zeit. - Das Problem der Emanzipation ist, dass sie in den letzten zwanzig Jahren von Frauen für Frauen gemacht worden ist. Die Männer haben nicht mitgemacht. So steht jetzt eine Generation emanzipierter Frauen einer Generation von Männern gegenüber, die traditionell erzogen wurden. Wir stecken mitten im Prozess. Beide Seiten müssen ihre Rollen finden und sind noch unsicher. Dass manche damit überfordert sind und sich die alte Ordnung zurückwünschen ist normal. (Persönlich habe ich das ja auch erlebt, dass in der Schule die Lehrerinnen die lieben Mädchen mehr förderten und lobten, die dummen und bösen Buben abstraften und tadelten, regelmässig wurde uns vorgebetet, dass die Mädchen uns geistig überlegen und mindestens drei Jahre voraus seien und sowieso alles besser könnten. Im Turnunterricht gab es dann geschlechterspezifische Spielregeln, die Buben bekamen für alle Spiele Handycaps auferlegt, damit die Mädchen mithalten konnten. Die Folge war dann, dass uns die Schule einfach weniger interessierte und die Stunden in der Turnhalle nicht mehr massgebend waren, wer schneller/stärker/besser ist. Diese Herausforderungen fanden wir im Fussballclub oder sonst wo in der Freizeit. Diesen Emanzen-Lehrerinnen standen wir missmutig und misstrauisch gegenüber, beteiligten uns kaum am Unterricht und lächelten uns beifällig zu, wenn mal wieder jemandem gelungen war, sie mit irgendeiner Provokation wütend zu machen. Das war die Volksschule. Erst im Gymnasium traf ich auf eine Deutschlehrerin, die zwar eine ziemliche Emanze war, aber mit viel Humor und Verständnis und Leidenschaft unterrichtete, die uns anschaulich und glaubwürdig erklären konnte, warum auch die Männer bei der Emanzipation profitieren. Man muss sie als Mann eben mitgestalten, anstatt einfach die Arme zu verschränken. Dazu muss man nicht nur das Patriarchat überwinden, sondern auch viele andere, veraltete Denkmodelle und Wertvorstellungen. Die Emanzen, die auf den Männern rumhacken und das auch noch aus Machtpositionen, die gibt es leider, und sie schaffen sich ihre Feinde selber. Sie sind kontraproduktiv. Und sie sollten auch nicht weiter die Referenz sein für eine Bewegung, eine Entwicklung, die sie überdauern und hinter sich zurücklassen wird.) Aber die Weltwoche macht Meinungen und versucht die gegenwärtige Situation schlechtzureden, der Emanzipation die Schuld für alles Mögliche zuzuschieben. Und so wie rechtsbürgerliche Leser ticken, werden sie nach der Lektüre dieses Artikels schäumend schimpfen: "Diese hässlichen Vogelscheuchen sind Schuld daran, dass es immer mehr Mischlinge gibt! Die Schweizer werden aussterben!" So etwas Ähnliches habe ich schon ein paar Mal gehört.
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Was ist für Dich der Sinn?
Es gibt drei Möglichkeiten, wie man seinem Leben einen Sinn geben kann: 1. Man fragt, was die anderen wollen und engagiert sich für sie. Der Staat will, dass man arbeitet, Steuern zahlt und dann stirbt, aber ordentlich, mit Testament, damit das Begräbnis und der Nachlass keinen Aufwand macht. 2. Man fragt sich selbst, was man will und arbeitet an der Realisierung seiner eigenen Träume. Da die Träume und die Ausgangssituation wechseln können, tut man immer wieder etwas anderes. 3. Man fragt nach dem Leben nach dem Tod und wird religiös. Dann betet man den ganzen Tag, arbeitet im Suppenausschank bei der Armenküche und tut Gutes und freut sich daran. - Fazit: Wenn Du herausfindest, was Deine Ideen und Wertvorstellungen sind, Deine Träume, dann beginnst Du automatisch Ziele zu definieren. Und dann fängst Du an, Dich zu bewegen und eventuell auch andere zu bewegen. Diese dann entstehende Bewegung hat den Sinn, das Ziel zu erreichen, oder die Mission zu erfüllen. Der Mensch an sich selber sollte keinen Sinn oder Zweck haben, denn dann wäre er ein Werkzeug, das von jemand anderem oder einer höheren Macht benutzt, eingesetzt oder missbraucht werden könnte. Das gibt es überall auf der Welt. Aber wenn Du frei bist, dann bist Du auch frei von einem Sinn oder einem Zweck. Dein Leben liegt vor Dir wie ein leeres Blatt Papier. Du kannst Deine eigene Geschichte schreiben. Manche sind damit überfordert und wünschen sich eine vorgedruckte Rätselseite. Tja. Finde heraus, was Du gut findest und gehe einen Weg, halt immer die Augen und die Ohren offen, lerne aus Fehlern, werde reich an Erfahrung und triff Entscheidungen. Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, findest Du erst im Nachhinein heraus. Das ist immer so. Aber das Leben geht weiter. Verschwende es nicht, wirf es nicht weg. Es ist wertvoll und es ist zeitlich begrenzt, und man hat nur einen Versuch.
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welcher Job passt zu mir?
Du könntest in einer Bude arbeiten, die Applikationen entwickelt und interaktive Installationen konzipiert und implementiert. Da bist Du nicht nur am Computer, sondern auch am Basteln und installieren von Geräten. Sehr abwechslungsreich. Aber hey, Macht- und Politikspiele triffst Du überall an, auch dort, wo Du es am wenigsten erwartest. Ich kenne keine Branche, in der es nicht schon vorgekommen ist, dass die Leute einander absichtlich das Leben schwer machen. In solchen Situationen ist es am besten man kämpft, gewinnt und verlässt den Haufen dann wieder. Das Leben ist zu kurz um für die Falschen zu arbeiten. Ich habe schon einiges gesehen, von Mobbing, Psychoterror bis zu Tätlichkeit am Arbeitsplatz und sexueller Belästigung. Wenn man dann eine Stelle verlässt, bemitleiden einen die Leute, weil sie in erster Linie den Jobverlust sehen, nicht aber die neu gewonnene Freiheit mit allen neuen Perspektiven, die sich auftun. Viel Glück bei der Stellensuche oder Neuorientierung!
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