Claudine_B
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Zürich
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Bin ich erfolgreich?
Züri-Fäscht. Samstagabend. RiesigeMenschenmassen bewegen sich im Schneckentempo durch die Zürcher Innenstadt.Dicht gedrängt. Ich mittendrin. Eine unter (sehr) vielen. Mit etwas Glück findeich doch noch einen Platz an einer edel anmutenden Bar, an der ich dochmindestens 2m2 für mich alleine beanspruchen darf. Immerhin. Ichatme auf. Aber nur kurz, denn gleich stockt mir der Atem: Der Mann neben mir,mittleren Alters, bezahlt gerade lässig die bestellten Drinks, indem er inseine Hosentasche greift und daraus ein Bündel Banknoten herausholt – alles 200Franken-Noten. Meine Augen werden gross und ich bin beeindruckt. Dieser Mannist sicher erfolgreich; er hat es geschafft! Oder vielleicht doch nicht? Undwas ist mit mir? Bin ich erfolgreich? Wie eigentlich definieren wir Erfolg?Für uns? Für die anderen? In der hiesigen Welt – allen voran in der Zürcher Finanzmetropole– wird der Erfolg an der Summe des Geldes gemessen, die auf unserem Bankkontoliegt, an unserer Lohnsumme und nicht zuletzt an den Wertgegenständen, Fahrzeugenund Immobilien, die wir uns mit diesem Geld anschaffen. Ein erfolgreicherMensch ist in unserem Volksmund ein reicher Mensch. Aber wie reich ist so einMensch wirklich? Was können wir uns heute mit Geld alles kaufen, das unswirklich in unserem Herz und ganz tief in unserer Seele glücklich macht?Nichts. Rein gar nichts. Diese ach so (erfolg)reichen Menschenverdienen nicht unsere Bewunderung, sondern eher unser Mitleid. Worin liegt dieErfüllung, sich tagtäglich unzählige Stunden in einem (Finanz-) Jobabzustrampeln, nur um mit dem schwer verdienten Geld Dinge zu kaufen, die mannicht wirklich will, um damit Leute zu beeindrucken, die man nicht wirklichmag? Die Seele geht dabei mit Sicherheit zugrunde; sie stirbt jeden Tag einStück, ihr Besitzer auch und seine Beziehungen zu anderen Menschen sowieso. Woliegt hier der Sinn des Ganzen? Was ist der Grund für das über-kompetitiveVerhalten nach dem ausgelaufenen Modell „survival of the fittest“? Weil nur dieStärkeren überleben? Stimmt diese Überlegung überhaupt noch? Hat sie jemals derWahrheit entsprochen? Ich wage es zu bezweifeln. Wir leben zurzeit in einer Welt, inder die meisten von uns glauben, dass es nicht genug hat. Nicht genug von allem:Geld, Zeit, Liebe – um hier nur die drei meist genannten einer sehr langenListe zu nennen. Unsere Gedanken kreisen endlos um diese Mangelgedanken, ja,unser Tag fängt bereits damit an: Wir hatten zu wenig Schlaf, wir haben zuwenig Zeit für unser Frühstück, zu wenig Platz im Tram, zu wenigVorbereitungszeit für das frühmorgendliche Meeting, zu wenig Zeit, um unserMittagessen gemütlich einzunehmen…. Und abends haben wir dann zu wenig Energie,um uns noch einige Minuten eines guten Buches zu gönnen, bevor wir am nächstenTag wieder mit den „zu wenig“-Gedanken aufwachen. Ein aussichtsloser Kampf imHamsterrad, in dem wir uns tagtäglich drehen. Und das Schlimme dabei ist: Jemehr wir uns abstrampeln, desto schneller dreht sich das Rad und desto erschöpfterund unglücklicher werden wir. Das einzige, was dabei zunimmt, ist im bestenFall unser Bankkonto, im schlechteren Fall die Anzeige der Waage, weil uns beider ganzen Abstrampelei die Zeit für Sport fehlt. Ist das die Definition vonerfolgreich? Für mich bestimmt nicht. Um aus diesem Teufelskreis des immer mehrWollens herauszukommen, braucht es nur eines: Die Einstellung in unserem Kopfzu ändern; den Glauben loslassen, es habe nicht genug für uns alle und wirmüssten um unser Glück und unseren Reichtum kämpfen. Wenn wir den Drang loslassen, immermehr von dem zu wollen, was wir nicht wirklich brauchen, bringt das einenganzen Ozean an Energie in uns frei, um einen Unterschied in dieser Welt zumachen mit dem, was wir gerade jetzt zur Verfügung haben. Wenn wir einenUnterschied machen und die Welt zu einem besseren Platz wird durch das, was wirzum jetzigen Zeitpunkt haben und mit den anderen Menschen teilen, wird sich unserBesitz ausweiten. Vielleicht nicht der Besitz im monetären Sinne, an den jetztwohl viele Leser denken. Jedoch mit Sicherheit unser Reichtum an innererZufriedenheit, Erfüllung, wertvollen Freundschaften, bereichernden Begegnungenmit wildfremden Menschen und ein Gefühl von Liebe und Frieden in unseremHerzen. Wenn ich nach einem halben Schuljahr„Kampf“ mit einer anspruchsvollen, aufsässigen, pubertierenden jungen Frau vonihr einen Händedruck erhalte, ein (ehrlich gemeintes) Lächeln und einDankeschön, sie habe viel (Zwischenmenschliches) von mir gelernt in dieserZeit, dann ist dies für mich bei weitem viel wertvoller, bereichernder underfüllender als alles Geld der Welt, denn ich weiss: Ich mache die Welt zueinem besseren Platz, mit den Talenten, die mir heute zur Verfügung stehen undin dem Umkreis, in dem ich gerade jetzt in meinem Leben stehe. Mehr braucht esdazu nicht. Ich kann wunderbar und nachhaltig mit einer brasilianischenPutzfrau in einem Schulgebäude über die Macht der positiven Lebenseinstellungphilosophieren und danach sind wir beide inspiriert, unsere Ziele weiterzuverfolgen.Solche Begegnungen erfüllen und bereichern mein Leben, machen es interessantund farbenfroh. Bin ich erfolgreich? Ja, für ichpersönlich und aus meiner Sicht der Dinge. Jede und jeder von uns darf sichdiese Frage natürlich selbst beantworten. Am besten ehrlich. Eines ist jedoch sicher: Wenn wiretwas erreichen wollen in unserem Leben, auf das unsere Nachkommen einmal stolzsein können, das sie inspiriert und ermutigt, aus ihren angestammtenDenkmustern auszubrechen und die Welt zu verändern, dann genügt es nicht, ihnenhierzu ein volles Bankkonto zu präsentieren. Monetäre Anreize und Zielemotivieren nur kurzfristig, höchstens mittelfristig und werden schlussendlichnur auf Kosten anderer Mitmenschen und auf Kosten der eigenen Gesundheit unddes Seelenfriedens erreicht. Unbezahlbar sind Zeit, Liebe, einoffenes Ohr, eine helfende Hand und ein ermunterndes Lächeln im richtigenAugenblick. Wenn wir all dies auf unseren Prioritätenlisten ganz zuoberstplatzieren, haben wir bereits den ersten Schritt zu einem besseren,erfolgreichen Leben für uns alle gemacht.
Bin ich erfolgreich?
Züri-Fäscht. Samstagabend. Riesige Menschenmassen bewegen sich im Schneckentempo durch die Zürcher Innenstadt. Dicht gedrängt. Ich mittendrin. Eine unter (sehr) vielen. Mit etwas Glück finde ich doch noch einen Platz an einer edel anmutenden Bar, an der ich doch mindestens 2m 2 für mich alleine beanspruchen darf. Immerhin. Ich atme auf. Aber nur kurz, denn gleich stockt mir der Atem: Der Mann neben mir, mittleren Alters, bezahlt gerade lässig die bestellten Drinks, indem er in seine Hosentasche greift und daraus ein Bündel Banknoten herausholt – alles 200 Franken-Noten. Meine Augen werden gross und ich bin beeindruckt. Dieser Mann ist sicher erfolgreich; er hat es geschafft! Oder vielleicht doch nicht? Und was ist mit mir? Bin ich erfolgreich?
Wie eigentlich definieren wir Erfolg? Für uns? Für die anderen? In der hiesigen Welt – allen voran in der Zürcher Finanzmetropole – wird der Erfolg an der Summe des Geldes gemessen, die auf unserem Bankkonto liegt, an unserer Lohnsumme und nicht zuletzt an den Wertgegenständen, Fahrzeugen und Immobilien, die wir uns mit diesem Geld anschaffen. Ein erfolgreicher Mensch ist in unserem Volksmund ein reicher Mensch. Aber wie reich ist so ein Mensch wirklich? Was können wir uns heute mit Geld alles kaufen, das uns wirklich in unserem Herz und ganz tief in unserer Seele glücklich macht? Nichts. Rein gar nichts.
Diese ach so (erfolg)reichen Menschen verdienen nicht unsere Bewunderung, sondern eher unser Mitleid. Worin liegt die Erfüllung, sich tagtäglich unzählige Stunden in einem (Finanz-) Job abzustrampeln, nur um mit dem schwer verdienten Geld Dinge zu kaufen, die man nicht wirklich will, um damit Leute zu beeindrucken, die man nicht wirklich mag? Die Seele geht dabei mit Sicherheit zugrunde; sie stirbt jeden Tag ein Stück, ihr Besitzer auch und seine Beziehungen zu anderen Menschen sowieso. Wo liegt hier der Sinn des Ganzen? Was ist der Grund für das über-kompetitive Verhalten nach dem ausgelaufenen Modell „survival of the fittest“? Weil nur die Stärkeren überleben? Stimmt diese Überlegung überhaupt noch? Hat sie jemals der Wahrheit entsprochen? Ich wage es zu bezweifeln.
Wir leben zurzeit in einer Welt, in der die meisten von uns glauben, dass es nicht genug hat. Nicht genug von allem: Geld, Zeit, Liebe – um hier nur die drei meist genannten einer sehr langen Liste zu nennen. Unsere Gedanken kreisen endlos um diese Mangelgedanken, ja, unser Tag fängt bereits damit an: Wir hatten zu wenig Schlaf, wir haben zu wenig Zeit für unser Frühstück, zu wenig Platz im Tram, zu wenig Vorbereitungszeit für das frühmorgendliche Meeting, zu wenig Zeit, um unser Mittagessen gemütlich einzunehmen…. Und abends haben wir dann zu wenig Energie, um uns noch einige Minuten eines guten Buches zu gönnen, bevor wir am nächsten Tag wieder mit den „zu wenig“-Gedanken aufwachen. Ein aussichtsloser Kampf im Hamsterrad, in dem wir uns tagtäglich drehen. Und das Schlimme dabei ist: Je mehr wir uns abstrampeln, desto schneller dreht sich das Rad und desto erschöpfter und unglücklicher werden wir. Das einzige, was dabei zunimmt, ist im besten Fall unser Bankkonto, im schlechteren Fall die Anzeige der Waage, weil uns bei der ganzen Abstrampelei die Zeit für Sport fehlt. Ist das die Definition von erfolgreich? Für mich bestimmt nicht. Um aus diesem Teufelskreis des immer mehr Wollens herauszukommen, braucht es nur eines: Die Einstellung in unserem Kopf zu ändern; den Glauben loslassen, es habe nicht genug für uns alle und wir müssten um unser Glück und unseren Reichtum kämpfen.
Wenn wir den Drang loslassen, immer mehr von dem zu wollen, was wir nicht wirklich brauchen, bringt das einen ganzen Ozean an Energie in uns frei, um einen Unterschied in dieser Welt zu machen mit dem, was wir gerade jetzt zur Verfügung haben. Wenn wir einen Unterschied machen und die Welt zu einem besseren Platz wird durch das, was wir zum jetzigen Zeitpunkt haben und mit den anderen Menschen teilen, wird sich unser Besitz ausweiten. Vielleicht nicht der Besitz im monetären Sinne, an den jetzt wohl viele Leser denken. Jedoch mit Sicherheit unser Reichtum an innerer Zufriedenheit, Erfüllung, wertvollen Freundschaften, bereichernden Begegnungen mit wildfremden Menschen und ein Gefühl von Liebe und Frieden in unserem Herzen.
Wenn ich nach einem halben Schuljahr „Kampf“ mit einer anspruchsvollen, aufsässigen, pubertierenden jungen Frau von ihr einen Händedruck erhalte, ein (ehrlich gemeintes) Lächeln und ein Dankeschön, sie habe viel (Zwischenmenschliches) von mir gelernt in dieser Zeit, dann ist dies für mich bei weitem viel wertvoller, bereichernder und erfüllender als alles Geld der Welt, denn ich weiss: Ich mache die Welt zu einem besseren Platz, mit den Talenten, die mir heute zur Verfügung stehen und in dem Umkreis, in dem ich gerade jetzt in meinem Leben stehe. Mehr braucht es dazu nicht. Ich kann wunderbar und nachhaltig mit einer brasilianischen Putzfrau in einem Schulgebäude über die Macht der positiven Lebenseinstellung philosophieren und danach sind wir beide inspiriert, unsere Ziele weiterzuverfolgen. Solche Begegnungen erfüllen und bereichern mein Leben, machen es interessant und farbenfroh.
Bin ich erfolgreich? Ja, für ich persönlich und aus meiner Sicht der Dinge. Jede und jeder von uns darf sich diese Frage natürlich selbst beantworten. Am besten ehrlich.
Eines ist jedoch sicher: Wenn wir etwas erreichen wollen in unserem Leben, auf das unsere Nachkommen einmal stolz sein können, das sie inspiriert und ermutigt, aus ihren angestammten Denkmustern auszubrechen und die Welt zu verändern, dann genügt es nicht, ihnen hierzu ein volles Bankkonto zu präsentieren. Monetäre Anreize und Ziele motivieren nur kurzfristig, höchstens mittelfristig und werden schlussendlich nur auf Kosten anderer Mitmenschen und auf Kosten der eigenen Gesundheit und des Seelenfriedens erreicht.
Unbezahlbar sind Zeit, Liebe, ein offenes Ohr, eine helfende Hand und ein ermunterndes Lächeln im richtigen Augenblick. Wenn wir all dies auf unseren Prioritätenlisten ganz zuoberst platzieren, haben wir bereits den ersten Schritt zu einem besseren, erfolgreichen Leben für uns alle gemacht.
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Ein Einkaufswagen voll Besitz: Oder: Wie reich bin ich wirklich?
Zürich City, spätabends an einer Tramhaltestelle in der Nähe des HB (Hauptbahnhof). Ich beobachte einen Mann, der auf einer Bank sitzt, raucht, verträumt vor sich hin schaut und seinen Gedanken scheinbar freien Lauf lässt. Er sieht so glücklich und entspannt aus. Zufrieden, im Reinen mit sich selbst und mit seiner Welt. Insgeheim beneide ich ihn ein wenig, denn ich fühle mich müde und irgendwie auch immer noch angespannt vom sich zu Ende neigenden Tag.
Mein Blick fällt auf den Einkaufswagen, der neben ihm steht. Er ist vollgepackt. Ja, überladen trifft wohl eher zu. Ich beginne zu begreifen: Sein ganzer Besitz ist dort drin verstaut. Beneide ich ihn jetzt immer noch? Erste Zweifel keimen in mir auf.
Da mein Tram noch auf sich warten lässt, studiere ich den Coop-Einkaufswagen weiter. Er quillt zwar schier über, sein Inhalt ist jedoch fein säuberlich – ja geradezu akribisch – geordnet. Nichts hat der heimatlose Mann dem Zufall überlassen. Sein ganzer Besitz – in einem einzigen Einkaufswagen. Seine innere Ruhe und Zufriedenheit, die er an diesem Abend ausstrahlt, beeindrucken mich zusehends.
Augenblicklich frage ich mich, was ich wohl alles einpacken würde, hätte ich nur einen einzigen Einkaufswagen zur Verfügung. Ein schwieriges Unterfangen. An vielen Sachen hänge ich, oder zumindest an einigen. Sie auch an mir? Wohl kaum.
„Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn wir alle nur einen Einkaufswagen an Besitz hätten?“, frage ich mich leise und lasse meinen Gedanken weiter freien Lauf. Wo läge da wohl unser Fokus? Wohl kaum auf dem wieviel ich habe, wieviel Geld ich verdiene und wieviel der andere neben mir hat. Vergleiche würden hinfällig. Viele Sorgen auch. Die Welt wäre ein grosses Stück friedlicher. Vielleicht.
Meine Gedanken kehren wieder zur Tramhaltestelle zurück und zu meinem Besitz. Natürlich bin ich auch dankbar, dass mein aktueller Besitz nicht in einen Einkaufswagen passt. Trotzdem kann ich meinen Blick einfach nicht von diesem Gefährt wenden. Und vom glückseligen Mann. Warum, frage ich mich ernsthaft, klammern wir uns wohl an unseren Besitz – zuweilen auch an unsere Mitmenschen – wenn er uns doch nicht das wahre, innere Glück beschert?
Wie reich bin ich wirklich? Das ist doch eine ganz einfache Frage, oder? Ich brauche dazu ja einfach nur meine Steuererklärung zu konsultieren. Dort steht es schwarz auf weiss. Also bin ich reich, wenn dort eine sechs-, sieben- oder gar achtstellige Zahl steht? Und bin ich arm, wenn am Ende der Steuererklärung nur ein bescheidener Betrag steht? Wertlos? Auf gar keinen Fall!
Denn hier setze ich einfach den falschen Fokus, setze die falsche Brille auf. Allzu gerne schauen wir nämlich nur dasjenige an, das für unsere Gesellschaft zählt: Messbare Werte. Aber bescheren die uns wirklich das ersehnte Glück? Garantiert uns viel Geld innere Zufriedenheit, Ruhe und Gelassenheit? Oder gar Gesundheit? Beileibe nicht! Oder via Dalai Lama einst sagte: „Der Mensch opfert seine Gesundheit, um viel Geld zu verdienen. Und dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit wiederzuerlangen.“
Zuerst dürfen wir doch lernen, wieder die einfachen und selbstverständlichen Dinge unseres Lebens zu schätzen. Die unbezahlbaren, die da heissen: Gesundheit, ein liebevolles und unterstützendes Umfeld, die Qualität unserer Beziehungen – nicht die Anzahl der Facebook-Freunde. Unsere Freiheit, Entscheide zu treffen über unser Leben – mögen sie gut oder zuweilen auch suboptimal sein. Die Sicherheit, dass wir uns frei und ungehindert in unserem Land bewegen dürfen. Dass wir die Worte Hunger, Armut und Krieg nur vom Hörensagen kennen. Die saubere Luft, das klare Wasser, die grünen Wälder, Wiesen und Felder. Die Liste ist schier endlos. Erst wenn wir all diese Sachen in unsere persönliche Rechnung mit einbezogen haben, und wirklich erst dann, können wir entscheiden, ob wir arm oder reich sind. Alles andere ergibt doch keinen Sinn und macht uns nur eines: Unglücklich.
Mein Tram fährt in die Haltestelle ein. Gedankenversunken nehme ich auf einem freien Sitz Platz und starre hinaus auf das fast menschenleere Perron. Als das Tram seine Fahrt aufnimmt, sehe ich gerade noch, wie der heimatlose Mann von seiner Bank aufsteht, zum Abfallkübel geht, dort einen McDonalds-Sack herausholt und sich an den weggeworfenen Essensresten gütlich tut. Spätestens jetzt möchte ich nicht mehr mit ihm tauschen. Aber ich werde auch den Gedanken nicht los, dass er womöglich in seinem Herzen glücklicher ist als ich…
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hier wird dir mächtig an den Karren gefahren. Viele scheinen nicht zu verstehen und die Meisten waren einer solchen Situation noch nie nahe genug.
Einfach selber hinsetzen ohne Geld von Freitag abend bis Montag morgen.
Über andere her ziehen kann jeder.
Danke.
;-)
Nächster Halt - Zuckerberg: Eine Geschichte über das Tramfahren - zum Schmunzeln und Nachdenken
„Das Tram fährt dorthin, wo wir hin wollen“, erklärt ein 8jähriger Junge seinem offensichtlich nicht ortskundigen Grossvater altklug. Der Grossvater nickt; was bleibt ihm anderes übrig? Ich hoffe für die beiden, dass der Junge recht behält. Irgendwie leuchtet mir seine Aussage ein – und irgendwie auch nicht. „Fährt das Tram wirklich immer dorthin, wo wir gerade hin wollen?“, überlege ich.
Eines ist auf jeden Fall sicher: Die Trams sagen uns sehr viel. „Mehr Abwechslung“, verspricht mir die Werbung eines Zürcher Lokalradiosenders, als ich ins Tram einsteige. „Brauche ich das wirklich?“, frage ich mich ernsthaft. Für meinen Geschmack ist mein jetziges Leben nämlich bereits turbulent genug. Beim Umsteigen ins nächste Tram lese ich die Aussenwerbung einer Zürcher Bijouterie: „Alles für ihr Glück“. Hier fühle ich mich bereits sichtlich wohler und bin gespannt, was mir diese Tramfahrt so alles bescheren wird. Doch – nichts geschieht. Mit einem Hauch leiser Enttäuschung steige ich alsdann an der Endstation aus. Aber halt: Die Endstation existiert ja eigentlich gar nicht mehr, lediglich die Endhaltestelle, wie ich beim Aussteigen von zwei älteren Frauen neben mir belehrt werde. Bis heute habe ich mich ehrlich gesagt noch nie an diesem Wort gestört, geschweige denn, mich mit der eigentlichen Bedeutung einer Endstation befasst. Ich schliesse das auf meine Lebenseinstellung zurück, dass ich zeitlich noch lange nicht die Hälfte meines Lebens erreicht habe und mich noch nicht mit diesem Thema befasse. Eine der beiden älteren Damen bemerkt ängstlich: „Das tönt für mich wie Friedhof“. Und ihre Kollegin fügt hinzu: „Oder wie Abstellgleis“. Ich persönlich kann diesen Aussagen nicht zustimmen, denn jede Endstation bietet doch auch wieder Gelegenheit zu einem Neuanfang. Wohin auch immer. Das Tram fährt ja lediglich eine Schlaufe und startet seine Route von Neuem. Das ist wie in unserem (Alltags-)Leben: Sind wir in eine vermeintliche Sackgasse geraten, brauchen wir uns doch „nur“ umzudrehen und von neuem zu starten. Neue Runde – neues Glück! Welche Chance! Als ob das ankommende Tram meine Gedanken erraten hätte, prangert dort gross an seinem Dach die Werbung einer Privatschule: „Englisches Gymi – Deine Chance!“.
„Genau!“, sage ich leise zu mir, packe die Chance und steige ein, zumal die Werbung eines anderen Bildungsinstituts mir verspricht, ich sei erfolgreich vernetzt, wenn ich das Tram betreten würde. „Mit wem bin ich wohl vernetzt?“, frage ich mich innerlich. „Mit einer Spinne, die ihr Netz webt, mich umgarnt, ohne dass ich mir dessen bewusst bin, um mich dann in einem unerwarteten Moment lebendig aufzufressen?“ Vielleicht ist es ja auch nicht so wörtlich gemeint, sondern eher im übertragenen Sinn: Ich vernetze mich mit den richtigen Menschen, wobei schon das Nachdenken darüber, welche Menschen für mich „richtig“ sind in meinem Leben, ein abendfüllendes Thema ist. Gibt es überhaupt ein richtig oder falsch hier und wenn ja, bleiben deren Definitionen für mich stets gleich? Sind da nicht auch die Zeit, die jeweilige Situation, unser jeweiliger Lebensabschnitt, unsere Überzeugungen, Vorlieben und Abneigungen, die uns beeinflussen und uns die einen Menschen als richtig und die anderen als falsch einstufen lassen? So können doch auch zufällige Einteilungen entstehen, die sich mit der Zeit widersprechen oder hinfällig werden. Was geschieht, wenn dann auch noch die Komponente Gefühle mit ins Spiel kommt?
Meine Gedanken überschlagen sich und ich bin völlig in ihnen versunken, als ein neues Tram naht und mich warnt: „Verpassen Sie nicht den Anschluss!“ „Aha“, denke ich, „ich muss mich sofort sputen, um mit den anderen mitzuhalten. Mir bleibt keine Zeit mehr, über mich und meine Gefühle nachzudenken. Aber warum eigentlich? Dies entspricht doch nicht meinem Motto: first think, then run. Und ist der Schnellere wirklich der Gschwindere, wie wir es in unserem Schweizer Wortspiel stets zu sagen pflegen?“
Ich beschliesse mutig, das Tram nicht zu besteigen und das nächste aufzuwarten. Ich habe Glück: Die Aussenwerbung des ankommenden Trams verspricht mir „Alles für deinen Tag“. „Wunderbar!“, jauchze ich innerlich. Mein Tag scheint gerettet zu sein! Meine Freude währt jedoch nur kurz, denn eine innere Stimme in mir meldet sich sofort zu Wort: „Was brauchst du eigentlich alles, damit es dir gut geht?“ Ich atme tief durch und meine Gedanken wandern erneut in viele verschiedene Richtungen, ja, überschlagen sich sogar. Wie kann eine Antwort auf eine so einfache Frage so schwer sein? Ich erkenne, auch hier eröffnet sich mir ein abendfüllendes Thema und ich beschliesse, in einer ruhigeren Zeit – falls ich mir die je einmal zugestehe – darüber genauer nachzudenken.
Müde von meinen vielen Gedankengängen steige ich schliesslich in das letzte Tram ein, das mich nach Hause fahren soll. „Nächster Halt – Zuckerberg“, verspricht mir dessen Werbung. „Will ich wirklich dorthin?“, frage ich mich ernsthaft. „Und wenn ja, wo befindet sich dieser Zuckerberg überhaupt?“ Meinem iphone sei Dank weiss ich in Kürze, dass sich dieser Berg in Nordrhein-Westfalen befindet. Das ist mir dann doch ein wenig zu weit. Eigentlich hatte ich vor, heute Abend noch daheim anzukommen. Oder ist hier doch wohl eher der facebook-Gründer gemeint und das Ganze ein Hinweis, die Endstation befinde sich im Internet? Auch mit dieser Aussicht kann ich mich nicht wirklich anfreunden, da ich mich eher nach meinem kuscheligen Bett sehne als nach einer Nacht im Cyberspace.
„Das Tram fährt dorthin, wo du hin willst“, erinnere ich mich an den Start meiner Reise. Endlich habe ich des Rätsels Lösung gefunden! Ich muss mich nur entscheiden, wohin ich genau will. Als ob dies so einfach wäre! Abermals überschlagen sich meine Gedanken. „Wohin will ich eigentlich? Heute, morgen, übermorgen, nächstes Jahr?“ Mir wird schwindlig ob der sich immer schneller drehenden Gedanken in meinem Kopf. „Ein Thema, über das man lange nachdenken kann“, seufze ich vor mich hin. „Kein Problem“, antwortet ein junger Mann neben mir. „Sie haben alle Zeit der Welt. Wir werden nicht vor morgen früh beim Zuckerberg ankommen“. Erleichtert atme ich auf, lehne mich in den Tramsitz zurück und lasse meinen Gedanken weiter freien Lauf. „Endhaltestelle!“ schreckt mich kurz darauf die Stimme des Tramchauffeurs auf. Leider war alles nur ein Traum. Wie schön wäre es doch, gäbe es eine endlos lange Tramstrecke, die uns die Gelegenheit bieten würde, uns mit unseren eigenen Gedanken über eine sehr lange Zeit ganz ungestört auseinandersetzen zu können. Von Zürich bis zum Zuckerberg...
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die erste & einzige kneipe, die ich vor 2,2 dekaden in berlin mitbesetzt habe, hiess "endstation" - & siehe da, allen hinterher-erwartungen zum trotz, die der regelmässig hochmarkante alkoholspiegel nachvermuten liesse, lebe ich immer noch ;-) . darum ist das wort "endstation" ein schönes wort... & überhaupt, auch die berliner tram (ostdeutsch "straßenbahn") hat etwas im jetzigen leben fehlendes an sich. , yes, vielliecht sollti eifach emol uf züri gah & chlii mit´m tram ummedüse ;-)
Der digitale Liebesverkehr
Zürich. City. Drei Männer mittleren Alters unterhalten sich angestrengt. „Schatz, Du hast mir heute noch kein(e) SMS gesandt. Liebst Du mich noch?“ stöhnt der erste und zeigt kopfschüttelnd auf den Display seines iphones. Seine zwei Gefährten nicken verständnisvoll. „Ach“, seufzt der erste Mann. „Muss ich jetzt wirklich darauf antworten? Sie weiss doch, dass ich sie liebe. Warum um alles in der Welt muss ich ihr das noch täglich mittels SMS bestätigen?“ Ratlos schweift er mit seinen Gedanken in die Vergangenheit ab. Tiefe Falten legen sich über seine Stirn.
„Ach“, seufzt er abermals. „Wie schön war doch unsere Handy-lose Zeit früher.“ „Wie haben wir das damals bloss gemacht?“ fragt der zweite Mann, mehr zu sich selber sprechend als zu seinen Gefährten. „Wir vereinbarten einfach eine fixe Zeit, einen geeigneten Treffpunkt und alle hielten sich daran. So einfach war das früher“, gibt ihm der erste Mann zur Antwort und fügt hinzu: „Das waren noch Zeiten. Ein Entscheid wurde gefällt und das wars dann auch. Heute ist alles viel unverbindlicher und man handelt nach dem Motto Wir gehen mal in die Stadt und treffen uns dann dort irgendwann irgendwo. “ Ich höre gespannt zu. Mittlerweile haben sich auch auf meiner Stirne Falten gebildet und ich frage mich insgeheim: „Sind die Jüngeren heute einfach flexibler und die Älteren zu wenig spontan? Oder aber sind die Älteren zuverlässiger und die Jüngeren zu verantwortungslos? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und definiert sich für jeden einzelnen ein bisschen anders“, überlege ich. Doch weiter kann ich meine Gedanken nicht spinnen, denn das interessante Gespräch der drei Herren nimmt bereits weiter seinen Gang und der zweite Mann gibt seine Vergangenheitserinnerungen preis:
„Ich habe immer viele Reisetipps gesammelt. Und Restauranttipps. Ich fertigte dazu eigens richtige Favoriten-Kataloge an. Dort notierte ich akribisch meine besten Erfahrungen, die ich dann bei Gelegenheit meinen Freunden und Bekannten – vorzüglicherweise jenen des weiblichen Geschlechts – preisgab. Was tun die Leute heute? Sie zücken ganz einfach ihr iphone und googlen. Wer braucht heute noch den Lonely Planet? Geschweige denn meinen Favoriten-Katalog“, fügt er traurig hinzu. „Schon lange kann ich mit meinen liebevoll erarbeiteten Katalogen nicht mehr bei den Frauen punkten“, jammert er weiter.
„Stress pur ist die heutige digitale Vernetzung“, meint dazu der dritte. Kaum habe ich die Arbeit im Büro hinter mir, schon schreit mein iphone. Die ganze SMS-Korrespondenz sollte am besten noch vor dem Abendessen erledigt sein.“ „Whats App heisst das heute“, korrigiert ihn der erste. „SMS ist out. Bald werden die Leute nicht mehr smslen , sondern alle nur noch whatsappen . Du wirst sehen“, fügt er mit wichtiger Miene hinzu.
„Ach, was weisst Du schon über unser digitales Verhalten“, mischt sich der zweite wieder ins Gespräch ein. Dieses Monopol besitzen unsere grossen Mobilfunkanbieter doch schon lange. Niemand kann über das Flirtverhalten besser Auskunft geben als sie. Da würden sämtliche Psychologen und Lebensberater schlicht weg vor Neid erblassen, wenn die Mobilfunkanbieter ihre Analysen veröffentlichen würden. Mit dem Siegeszug der digitalen Technik setzte nämlich auch gleich der digitale Liebesverkehr ein. Und einige smarte Unternehmer verdienen seither dabei kräftig mit.“
„Vor mehr als 15 Jahren war es cool, endlich ein Handy zu besitzen“, sinniere ich. Da die drei Männer nunmehr ihren eigenen Gedanken nachzuhängen scheinen, kann ich die meinen auch in Ruhe zu Ende denken: „Heute ist es cool, den Mut zu haben, unseren digitalen Begleiter auch mal einfach absichtlich daheim zu vergessen oder einfach auszuschalten. Welch Erholung! sagen viele erleichtert, wenn fernab jeglicher Zivilisation das Handynetz nicht funktioniert. Dafür brauchen wir jedoch nicht extra aufs Matterhorn zu steigen oder in die Wüste zu reisen. Dies können wir auch ganz leicht tun. Gratis. Jetzt. Es braucht nur etwas Mut, den Off-Button des iphones zu drücken. Und das (Selbst)Vertrauen, dass die (oder der) Angebetete – oder für workoholics: der Vorgesetzte - auch ein paar Stunden ohne direkte Rückmeldung überlebt. Statt einer digitalen kann vielleicht dann auch wieder eine handgeschriebene Karte die richtige Prise Salz in einer (langjährigen) Beziehung sein - ganz nach dem Motto: zurück zu den Wurzeln oder es lebe die Romantik.“
Schlussendlich frage ich mich ernsthaft: „Wie weit sind wir vom Ende des digitalen Liebesverkehrs wohl noch entfernt und wie bald wird die alte Romantik wieder ganz in?“ Gerne hätte ich darüber mit den drei Männern diskutiert, doch diese haben sich wieder ihren iphones gewidmet und beantworten eifrig ihre SMS und Mails. Ihre Unterhaltung ist längst zu Ende. Mehr Zeit, sich weiter Gedanken über Sinn und Unsinn der digitalen Flut zu machen, verblieb ihnen nicht, den der Tag neigt sich zu Ende und die digitalen Anfragen schreien nach Beantwortung, um ihnen einen „erfolgreichen“ Abschluss des Tages zu garantieren…
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Kleider machen Leute – machen Kleider Leute?
Ein Gespräch im Bus. Zwei junge Frauen. Thema: Mode. Nicht das alltägliche Geplauder. Nein, diesmal geht es um etwas ganz Wichtiges. Etwas Überlebenswichtiges sogar: Eine bevorstehende Heirat, zu welcher die Erzählende eingeladen ist. Der Kleiderentscheid ist von grosser Tragweite, schliesslich trifft man an einem solchen Event viele Leute, vom potentiellen Liebhaber, über den potentiellen Arbeitgeber bis hin zur potentiellen Schwiegermutter. Da das Budget der Erzählenden beschränkt ist, hat sie sich bei diversen Kleiderschränken ihrer Freundinnen umgesehen – eine sehr gute und äusserst preiswerte Variante, finde ich. Schliesslich hat sie sich für ein Kleid entschieden – eventuell. Die Crux am Ganzen: Ihr gefällt das Kleid überhaupt nicht, denn es widerspiegelt nicht ihre Persönlichkeit. Aber warum hat sie ausgerechnet dieses Kleid gewählt? Weil es dem Stil der Braut am nächsten kommt und die Erzählende sich so nahtlos ins edle Hochzeitsgefüge einpassen wird. Die passenden Schuhe und die ideale Tasche dürfen natürlich auch nicht fehlen und konnten mitsamt dem Kleid gleich ausgelehnt werden. So praktisch. Und edel sieht das Ganze aus. Auf die bohrende Frage der Zuhörerin, ob sie sich denn auch wohl fühle in diesem Outfit, weicht die Erzählende mit vielen realistischen, aber nicht wirklich überzeugenden, Argumenten aus: „Es sieht toll aus an mir, es ist ein festliches Kleid, Schuhe und Kleid sind Ton in Ton…“
Die Zuhörerin gibt sich jedoch mit diesem Ausweichmanöver nicht zufrieden und hakt nach, ganz im Stile einer wirklich guten Freundin: „Wie fühlst du dich eigentlich, wenn du dich so im Spiegel ansiehst?“ Auf diese Frage ist die Erzählende nicht vorbereitet, glaubte sie doch bereits, alle Zweifel – vor allem die ihren – in den Wind geschlagen zu haben. Schliesslich gibt sie ehrlich zu, was an ihrer Miene schon lange abzulesen ist: „Ich fühle mich nicht wohl in diesem Kleid. Das bin nicht ich, wenn ich mich im Spiegel betrachte, sondern eine mir völlig fremde Person. Ich bin doch der natürliche, offenherzige Typ. Keine kalte Geschäftsfrau.“ „Und was gedenkst du jetzt, dagegen zu tun?“ hakt die gute Freundin nochmals nach und erhält ein Achselzucken als Antwort, gefolgt von einem gedehnten „aber die Schuhe sehen wirklich toll aus.“ Beides wirkt wenig überzeugend.
Gerne hätte ich erfahren, wie die Unterhaltung zu Ende geht und wie der Schlussentscheid ausfällt, doch die beiden jungen Frauen steigen vor mir aus dem Bus aus. Schade.
Ich bleibe alleine zurück mit meinen Gedanken und sinniere über den Spruch „Kleider machen Leute“ nach: „Machen Kleider wirklich auch eine andere Persönlichkeit?“ frage ich mich schlussendlich selbst und studiere dabei meine zerrissenen Jeans – meine Lieblingsjeans notabene.
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Eine eifersüchtige Betrachterin reduziert dann mal schnell auf mögliche Hintergründe um sich selber in besserem Licht belassen zu können.