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DerNachtwanderer

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Zürcher Fels in der alltäglichen Brandung, Szenebeobachter, diffundierender zwischen den Welten Bummler und Geschichtenerzähler

Meine Stadt Zürich
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Ich knutsch 'nen Elch

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Wissen sie, was in Zürich, gut, und Umgebung, das Schönste ist? Oder war? Der See? Uetliberg? Der Feierabendzug in den Aargau? Meine Dachterrasse? Meinen sie? Pustekuchen! Alles falsch. Also, im Prinzip schon richtig. Alles das Schönste. Besonders der mit dem Feierabendzug.....!! ;-) Aber in diesem Zusammenhang nicht. Wirklich. Ich schwör.Das Schönste an und in Zürich ist die Ruhe. Jetzt spinnt er, denken sie? Tut er sowieso. Aber nicht in diesem Zusammenhang. Ruhe. Man wird in Zürich in Ruhe gelassen. Wenn man will. Einerseits spazieren hier Politiker und Promis quer durch die Stadt und kein Schwein interessiert's. Ausser sie stellen gerade ein Bild ihres Pimmels ins Netz, oder trinken Kübelweise K.O.-Tropfen um dann mit einem Angehörigen des Parteigegners fremdzuvögeln. Andererseits können sie von einem Ende zum Anderen fahren, also mit dem ÖV, ohne Angesprochen zu werden oder auch nur ein Wort wechseln zu müssen. Alle sitzen griesgrämig auf Ihren, am liebsten, Einzelplätzen und beamen jeden ins Nirwana, der sie versucht anzuquatschen. Geschweige denn den freien Platz nebenan okkupieren zu wollen. Dann aber gute Nacht um Sächsilüüte.Also Ruhe. Bis vor kurzem. Nichts gegen Zuzüger aus Resteuropa. Wirklich nicht. Letztens saß ich in einem Bus. Von wo nach wo? Spielt keine Rolle. Ist aber im Titel versteckt. An der Bushaltestelle, an der ich zu stieg, ein jüngeres Pärchen. Voll bepackt mit Einkäufen. Wirklich voll. Neben all den Taschen, Beuteln, Tüten, Säcken und Kartons, auch noch zwei so Rollies, ähnlich wie früher Sackkarre. Nur fragiler, leichter. Blieben im Bus in diesem freien Mittelteil stehen. Im Bus selber, vorne beim Chauffeur, saß schon ein Paar. Ähnlich ausgerüstet, resp. beladen. Und ganz hinten, auf der Bank, ein Drittes. Paar. Ich irgendwo dazwischen. Mit noch vielen Anderen. Bunt gemischt. Bus voll. Gesichter eher Prinzip Griesgram. Typisch halt. Und jetzt auf einmal. Der Typ des vorderen Paares laut zum Typ des mittleren Paares: Hey, cooler Einkauf! In Englisch! Bus in Schockstarre. Aber nicht der Typ in der Mitte. Der gibt Antwort. Ob erstes Paar den auch Einkauf im gleichen Laden? Und von wo er denn sei und was er eingekauft habe und seine Partnerin sei Schweizerin und er Holländer und wohnen würden Sie hier und kennengelernt haben sie sich da und überhaupt. Und erstes Paar jetzt auch Lebens- und Kennenlerngeschichte. Und auf einmal Typ vom Paar ganz hinten: Die Rollies der Beiden in der Mitte seien noch cool und wo man die kaufen könne und auch Lebens- und Kennenlerngeschichte! Alles auf Englisch und in einer Lautstärke. Weil Bus selber ja auch laut. Passagiere immer noch in Schockstarre.Aber weil Alle schon gerade so schön am Austauschen, zumindest die drei Pärchen, und ich eh mitten drin, darum Gunst der Stunde und eingemischt: Ich sei zwar alleine im Bus und nur bei einem Grossverteiler gewesen und nicht Möbelhaus, dafür Spaghetti. Und wohnen täte ich auch. Und zwar in der Stadt. Auf Deutsch. Fast hätte ich noch meine Adresse genannt. Im Eifer des Gesprächs. Jetzt drei Pärchen auf einmal ruhig. Dafür zustimmende Blicke vom Rest der Passagiere. Fast schon Applaus.Wo kämen wir denn da hin. Wenn auf einmal Jeder mit Jedem. Zu jeder Zeit. 

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