DerNachtwanderer
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FreeZürcher Fels in der alltäglichen Brandung, Szenebeobachter, diffundierender zwischen den Welten Bummler und Geschichtenerzähler
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Zürich
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Sommerpause
Jaaaa, Jaaaa! Ihr habt ja Recht. Wie immer. Es passiert zurzeit etwas wenig. Also. Eigentlich nicht. Es passiert schon ziemlich viel. Auch solches, was es durchaus Wert wäre, darüber zu schreiben. Und nicht zu knapp. Geschichten habe ich viele. Erlebt. Und im Kopf. Fix und fertig. Wirklich. Ich schwör. Aber, der Sommer ist einfach zu schön. Und das Leben. Das Leben auch. Schon ein bisschen anstrengend. Das Leben. Und der Sommer. Weil sehr heiss. Besonders unterm Dach. Dem Meinen. Unter dem ich lebe. Wenn draussen knapp 40, dann drinnen 50. Grad, nicht Leute. Während der heissesten Tage konnte man Eier braten. SPIEGELeier!! Auf dem Blechdach. Echt jetzt. Seit Tagen schlafe ich auch draussen. Auf der Dachterrasse. Luftmatratze, und fertig. Hammer! Trägt auch zu diesem Gefühl bei. Schönes Leben und so. Wachen Sie mal morgens um Sechs auf. Mitten in der Stadt. Die Sonne scheint ihnen ins Gesicht. Und sie sind KEIN Obdachloser oder Stadtstreicher oder Flüchtling an der Französischen Grenze. Ein schönes Leben. Und das lass ich mir von Keinem vermiesen. Niemanden. Weder von den Griechen noch von Schäuble (obwohl er recht hat. In meinen Augen). Auch nicht von der FIFA und schon gar nicht von dem Pärchen, neulich auf der Terrasse neben mir, das stundenlang über seine bevorstehende Heirat sprach. Sie. Sie sprach. Eigentlich. Er schwieg. Ihn hat es wohl die Stimme verschlagen. Was es mir erleichterte nur ganz beiläufig zuzuhören. Aber auf ihre Frage an ihn, ob er auf getrenntes Schlafen bestünde vor der Hochzeit, weil man das wohl so mache, da war ich schon versucht etwas einzuwerfen. Verbal. Nicht Oral. Weil, mit dem Bauch, sprich sechster Monat oder so, da kommt's auch nicht mehr drauf an. Meine ich. Ganz spannend war auch seine Reaktion auf ihre Frage, ob er denn eingeplant hätte, sich gegenseitig zu überraschen. Mit einer Überraschung. Wobei die Betonung mehr auf „Du mich überraschen“ lag. Mädchen, um noch einmal auf Deinen Bauch zurückzukommen! ICH denke, er ist schon Überrascht genug.Aber ich schweife ab. Sorry. Ich geniesse und lasse mich nicht daran hindern. Weder von den Durchgeknallten, die jetzt etwas mehr auffallen. Weil es weniger Normale hat. Die verlassen ja jetzt die Stadt um in die Ferien zu fahren. Eine Stadt übrigens, in die Andere kommen um Ferien zu machen. Also, je weniger Normale, umso mehr Bekloppte. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Glauben sie nicht? Setzen sie sich abends mal im Dorf draussen vor einer Bar an einen Tisch und machen sie Striche. Und zwar nur für die Offensichtlichen. Die, denen es man schon optisch ansieht. Also korpulenten älteren Herren mit Bart und schütterem Haupthaar. Dick Lippenstift, Minirock und Pumps. Zum Beispiel. Oder den Teilnehmern von diesen ominösen Polterabendveranstaltungen. Da können sie gleich zwei machen. Striche. A5! Also ein Blatt in der Grösse von A5? Reicht nur knapp. Auch wenn sie nur ganz feine Striche machen.Aber auch die gehören dazu. Zu diesem wunderschönen Sommer in einer noch schöneren Stadt. Bis dänne….
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Ivonnedaschdryliongildedeborah kramerPotzblitzDesiAimeeJuicyBlumioderso
Sommerpause
Jaaaa, Jaaaa! Ihr habt ja Recht. Wie immer. Es passiert zurzeit etwas wenig. Also. Eigentlich nicht. Es passiert schon ziemlich viel. Auch solches, was es durchaus Wert wäre, darüber zu schreiben. Und nicht zu knapp. Geschichten habe ich viele. Erlebt. Und im Kopf. Fix und fertig. Wirklich. Ich schwör. Aber, der Sommer ist einfach zu schön. Und das Leben. Das Leben auch. Schon ein bisschen anstrengend. Das Leben. Und der Sommer. Weil sehr heiss. Besonders unterm Dach. Dem Meinen. Unter dem ich lebe. Wenn draussen knapp 40, dann drinnen 50. Grad, nicht Leute. Während der heissesten Tage konnte man Eier braten. SPIEGELeier!! Auf dem Blechdach. Echt jetzt. Seit Tagen schlafe ich auch draussen. Auf der Dachterrasse. Luftmatratze, und fertig. Hammer! Trägt auch zu diesem Gefühl bei. Schönes Leben und so. Wachen Sie mal morgens um Sechs auf. Mitten in der Stadt. Die Sonne scheint ihnen ins Gesicht. Und sie sind KEIN Obdachloser oder Stadtstreicher oder Flüchtling an der Französischen Grenze. Ein schönes Leben. Und das lass ich mir von Keinem vermiesen. Niemanden. Weder von den Griechen noch von Schäuble (obwohl er recht hat. In meinen Augen). Auch nicht von der FIFA und schon gar nicht von dem Pärchen, neulich auf der Terrasse neben mir, das stundenlang über seine bevorstehende Heirat sprach. Sie. Sie sprach. Eigentlich. Er schwieg. Ihn hat es wohl die Stimme verschlagen. Was es mir erleichterte nur ganz beiläufig zuzuhören. Aber auf ihre Frage an ihn, ob er auf getrenntes Schlafen bestünde vor der Hochzeit, weil man das wohl so mache, da war ich schon versucht etwas einzuwerfen. Verbal. Nicht Oral. Weil, mit dem Bauch, sprich sechster Monat oder so, da kommt's auch nicht mehr drauf an. Meine ich. Ganz spannend war auch seine Reaktion auf ihre Frage, ob er denn eingeplant hätte, sich gegenseitig zu überraschen. Mit einer Überraschung. Wobei die Betonung mehr auf „Du mich überraschen“ lag. Mädchen, um noch einmal auf Deinen Bauch zurückzukommen! ICH denke, er ist schon Überrascht genug.
Aber ich schweife ab. Sorry. Ich geniesse und lasse mich nicht daran hindern. Weder von den Durchgeknallten, die jetzt etwas mehr auffallen. Weil es weniger Normale hat. Die verlassen ja jetzt die Stadt um in die Ferien zu fahren. Eine Stadt übrigens, in die Andere kommen um Ferien zu machen. Also, je weniger Normale, umso mehr Bekloppte. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Glauben sie nicht? Setzen sie sich abends mal im Dorf draussen vor einer Bar an einen Tisch und machen sie Striche. Und zwar nur für die Offensichtlichen. Die, denen es man schon optisch ansieht. Also korpulenten älteren Herren mit Bart und schütterem Haupthaar. Dick Lippenstift, Minirock und Pumps. Zum Beispiel. Oder den Teilnehmern von diesen ominösen Polterabendveranstaltungen. Da können sie gleich zwei machen. Striche. A5! Also ein Blatt in der Grösse von A5? Reicht nur knapp. Auch wenn sie nur ganz feine Striche machen.
Aber auch die gehören dazu. Zu diesem wunderschönen Sommer in einer noch schöneren Stadt. Bis dänne….
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Unterwelt
Letzten Sonntag sass ich mit ein paar Freunden am Bellevue und sah dabei zu, wie die Arbeiter des Zirkus Knie den Besuchern der letzten Vorstellung noch während dieser, quasi die Stühle unterm Hintern wegzogen. Schon noch spannend. Da gehen sie vor Beginn über ein Zirkusgelände, mit Tieren und Clowns und Wagen und Clowns und Elefanten und Clowns und Popcorn und Clowns. Und noch während der Schlussapplaus andauert, fallen auf einmal die Seitenwände runter und sie blicken ins Gesicht eines orangebehelmten Clow....ähem Facharbeiters aus Thailand. Oder woher auch immer. Vom Rest schon keine Spur mehr. Freundeskreis meinte, ich solle mal darüber eine Story schreiben. Irgendwann einmal. Vielleicht. Weil, Dings, zuerst schreibe ich über die Unterwelt Zürichs. Jetzt auf einmal Aufschrei. Nein! Nicht Du auch noch! Nicht schon wieder über die FIFA! Lasst den Skandal doch mal ruhen. Jetzt lustig. Weil, ich wollte gar nicht. Über die FIFA schreiben. Ich meine eine ganz andere Unterwelt. Aber spannend, das Unterwelt sofort mit FIFA assoziiert wird. Zumindest in Zürich. Auch der Gebrauch der Bezeichnung Skandal. Weil, als Skandal wird doch "ein Aufsehen erregendes Ärgernis" bezeichnet? Und ein Ärgernis war es nun eigentlich nie wirklich eines, oder? Aufsehen erregend schon gar nicht. Man wusste wohl davon, oder nahm zumindest an und tuschelte vielleicht hinter vorgehaltener Hand. Aber Skandal? Also persönlich finde ich da das TV-Format Bachelorette skandalöser. Wie kann man sich nur so zum Affen machen? Alle drei. Sie, die Männer und die Zuschauer. Untergang des Abendlandes, Notausdruck. Aufsehen erregender fand ich auch EU-Chef Juncker, als der letztens im quasi Vollsuff oder zumindest doch stark angeheitert, seinen Kollegen die Wange tätscheln wollte und dabei etwas zu kräftig hinlangte. Vor laufender Kamera. Machte mein Opa auch immer. An Omas Geburtstag. Weil er dann von offizieller Seite die Erlaubnis hatte, Einen zu picheln. Oder zwei. Worunter wir zu leiden hatten. Die Enkel. Kameras waren dann immer verboten. Aber der EU-Chef? Immerhin führen solche Leute Europa. Unterwelt. Schreiben wollte ich über die Unterwelt Zürichs unter seinem Rathaus. Da hat es nämlich keinen Keller. Sondern einen Fluss. Die Limmat. Die fliesst quasi durch den Keller. Wenn da einer wäre. Und diesen Fluss kann man befahren. Neben dem Rathaus und auch darunter. Ohne irgendwelche Einschränkungen. Auch während sie da oben tagen. Stellen sie sich das mal in Amerika vor. Ein öffentlich zugänglicher Fluss unter dem Capitol. Oder nur schon in Berlin. Unter dem Bundestag. In Zürich geht einiges. Und das eben auch. Finde ich jetzt aber wirklich skandalös. Schreiben tu ich ein andermal darüber.
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Furien
Jede! Garantiert. Ich schwör. Jede wird mindestens einmal dazu. Männer? Auch, klar. Einige wenige vielleicht. Und eher die Soften. Oder die von der anderen Seite, wenn sie verstehen, was ich meine. Echte Kerle eher weniger. Aber Frauen? Alle. Die Einen mehr, die Anderen, nun ja. Vielleicht. Aber Alle tun es. Bei Männern nennt man es einfach anders. Drückt sich auch weniger deutlich aus. Wenn, dann rasiert Mann sich vielleicht einige Tage nicht. Oder schmollt ein paar Stunden. Fertig. Ausgestanden. Frauen sind da.....Dings halt. Und ein Mann, der noch nie Eine in Action erlebt hat? Gänseblümchen! Oder wie Dieter sagen würde: Ein Im-Kreisel-Linksblinker.
Ich habe schon Einige erlebt. Können sie mir glauben. Böse Stimmen behaupten, wegen mir seien sie erst dazu geworden. Streite ich ab. Kategorisch. Eine vielleicht. Oder zwei. Keinesfalls drei. Wobei....
FURIEN! Ich habe schon erlebt, das Frauen zu Furien geworden sind, nur weil ich ihnen die Türe aufgehalten habe. Oder die Rechnung übernehmen wolle. Mein lieber Herr Gesangsverein. Verbal zusammengefaltet, kann ich da nur sagen. Ich war so eingeschüchtert, eine Zeit lang habe ich danach noch gefragt, ob ich darf. Also die Türe aufhalten. Sonst eher weniger.
Sogar die Partnerin eines Freundes. Den Namen lass ich jetzt mal lieber. Sonst noch einmal. Und dann gegen mich. Zur Furie geworden. Wegen einer Türe. Einer Türe! Also ich bitte sie. Aber da können sie mal sehen.
Das Beste? Sie werden es auch untereinander. Letztens erlebt im Zug. Wer war schuld? Eine mir sehr gut bekannte Bekannte. Der Anlass? Banal. Zumindest am Wochenende. Unter der Woche vielleicht eher. Aber war Sonntag. Auf dem Rückweg nach Zürich. Zugegeben! Ein Ruhewagen. Der SBB. Und der grausame Klingelton meiner Bekannten. Den finde nicht nur ich grausam. Jetzt auch alle Reisenden eben dieses Ruhewagens. Insbesonderer einer Fur...., Pardon, Dame, auf der anderen Seite des Ganges. Weil, zuerst noch Dame. Dann aber Furie. Klingelton dabei nur Grundtenor. Auslöser , der Berühmte, der das Fass zum Überlaufen brachte, war dann der Schaffner. Abbekommen habe es aber ich.
Besagte Dame nervte sich am Klingelton meiner Bekannten. Erst recht, als dieser mehrmals erklang und Bekannte nicht schnell genug stumm schalten konnte. In der Hektik. Dadurch Dame nervös. Und wenn Damen nervös, das wissen wir ja, dann Toilette am besten nicht weit. Wir sassen ziemlich am Anfang des Wagens. Vom nächsten Abteil getrennt, nur durch eine Glaswand. Diese gab den Blick frei, auf eine Türe. Und diese Türe, zugegeben, wies Ähnlichkeit mit einer WC-Türe auf. War es aber nicht. Es war die Türe zum Zugsbüro des Schaffners. Ich wusste das. Weil ich den Schaffner ein paar mal beim Verlassen eben dieses Büros beobachten konnte. Dame wusste das leider nicht. Nach dem letzten Klingelton-Vorfall war es vorbei mit der Ruhe. Auch der Innerlichen der Dame. Offensichtlich etwas echauffiert verliess sie ihren Platz, um das WC aufzusuchen. Und weil sehr echauffiert, darum sehr nervös und deshalb sehr unter Druck. Im wahrsten Sinn des Wortes. Darum klopfte sie an der Türe. Energisch. Heraus kam, auch energisch, der Schaffner. Schaffner verdutzt, Dame verdutzt. Ich? Ich gebe es ja zu. Ich musste ein wenig schmunzeln. Vielleicht war auch ein leises Lachen zu vernehmen. Meinerseits. Aber sicher nicht schadenfreudig. Oder gar höhnisch. Wie die zur Furie gewordenen Dame behauptete.
Soweit ich es verstanden habe....
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69 oder Tantra im Niederdorf
Es bedient beide Seiten. Wirklich. Ich weiss wovon ich rede. Denn Beides erlebt. Sowohl Landleben und -liebe, als auch Stadt. Die meisten kennen es eh nur von ein paar Stunden Aufenthalt im Ausgang. Oder einem Sonntagsspaziergang. Oder Polterabend. Letzteres als quasi militante Party-Girls-Bande auf Droge. Alkohol, Gras oder Adrenalin. Adrenalin? Ja, weil Girl vom Land und jetzt Abenteuergrossstadt und Playboy-Bunny-Ohren, knapper Rock und etwas Verruchtheit sowieso. Angesäuselt auch. Aber wenn man genauer hinschaut? Und aus einer dunklen Ecke heraus "buh"!!? Herz, welches zuvor ganz weit oben im Hals? Im wahrsten Sinne des Wortes am Arsch! Weil in die Hose gerutscht. Und Bunny-Ohren auf Halbmast. Wie Cockerspaniel. Eigentlich ganz unterhaltsam anzusehen. Die wirklich interessanten Geschichten aber ganz woanders. Obwohl öffentlich aber doch nicht für Alle zugänglich. Setzt nämlich voraus, offenen Geistes, Auges und Ohr durch die Gassen zu wandeln. Dann entdeckt man sie. Diese kleinen Läden. Von außen Boutique. Von innen natürlich ebenso. Aber noch mehr. Weill, es kann passieren, man geht in so einen Laden. Wegen Hose oder Bluse oder Jacke. Letztere mit Fransen und aus Leder. Und stößt auf Geschichten. Erzählt von Menschen, Einwohnern des Niederdorfes und ihren Freunden. Man trifft sich, von irgendwoher tauchen Sitzmöbel auf. Meistens auch eine Flasche Rotwein. Oder zwei oder drei. Jemand organisiert noch etwas zum Essen und fertig ist die Runde. Natürlich zur besten Einkaufszeit. Kunden sollen ja auch etwas davon haben.
Und dann? Ganz spannend. Im Mittelalter kannte man es. Diese Leucht- oder Meldefeuer. Auf irgendeinem Hügel stand Einer. Und eine Holzbeige. Und wenn der was sah, dieser Eine, dann zündelte er an der Holzbeige. Ein paar Kilometer weiter, damals noch Ellen oder Fuss oder Meilen, stand wieder Einer. Der hatte auch eine Holzbeige. Und zündelte dann auch. So verbreitete sich die Nachricht über weite Distanzen. Jetzt, im Niederdorf Distanzen eher kurz. Und Holzbeigen? Nur am Sächsilüüte. Und schon gar nicht Niederdorf.. Und trotzdem. Sie können drauf wetten. Kaum ist die erste Flasche offen, geht die Türe auf. Wie ein Trüffelhund. Oder brennende Holzbeige.
Führt zu lustigen Runden. Diese Runde späht ab und zu aus dem Fenster nach draussen. Und Passanten natürlich nach innen. Da ja weltoffen, Passanten auch ein Glas Wein. Ein Stück Käse. Oder zwei, oder drei.
Aber eben. Man muss es sehen. Oder ein Gespür haben. Für unsichtbare, brennende Holzbeigen. Fast schon Tantra. Dann kommt man auch zu 69, Martin ;-)
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Unverhofft kommt oft
Zürich ist jetzt nun ja wirklich keine Grossstadt. Echt nicht. Auch wenn deren Bewohner das meinen. Aber sie meinen ja auch, sie seien Dings, oder so. Das allerdings meinen die Basler von sich auch. Oder die Berner. Aargauer weniger. Vermutlich weil eh schon "Buh"-Kanton der Restschweiz. Sogar Tessiner wären lieber Genfer als Aargauer. Immer wieder diese Seitenhiebe auf die Aargauer. Weiss auch nicht, woher das kommt. Vielleicht weil ich selber einer bin. Also auf dem Papier. Und nur dort. Das möchte ich betonen. Auf meiner letzten ID habe ich es mit einer Rasierklinge weggekratzt. Nicht das es mich stört. Aber sicher ist sicher.
Grossstadt. Oder eben nicht. Also eigentlich schön überschaubar. Trotzdem kann es Jahre dauern, bis man sich zufällig einmal über den Weg läuft. Obwohl beide Protagonisten Luftlinie weniger als 3 Kilometer voneinander entfernt wohnen. Und ziemlich sicher täglich ganz nah aneinander vorbei laufen. Vermutlich. Vielleicht ist täglich übertrieben. Aber oft, mindestens. So kann es passieren, dass man sich im Netz schon seit langer Zeit kennt, persönlich aber noch nie gesehen hat. Das führt dann zu diesen "AHA"-Erlebnissen, wenn man sich auf einmal völlig überraschend real gegenüber steht. Erlebnisse, bei denen dann entweder der Eine oder die Andere panisch nach Fluchtmöglichkeiten sucht. So ein Fluchtreflex, wie wenn man zum Beispiel seiner Ex begegnet. Oder dem Gerichtsvollzieher. Oder der Schwiegermutter. Und ja, diese Aufzählung ist jetzt wirklich wirklich wertfrei zu verstehen. Ich schwör. Wobei ich jetzt nicht weiss, was wirklich schlimmer......item. Oder man findet es von Anfang an lustig, klopft sich symbolisch gegenseitig auf die Schultern und sucht die nächste Bar. Zwecks Austausch von Flüssigkeiten. Sowie Geschichten. So passiert letzte Woche. Mir. Uns. Real gegenüber gestanden. Und dann Fluchtreflex. Beide. In die nächste Bar. Wirklich. Wurde recht lustig. Fast schon spassig. Und warum ich darüber schreibe? Weil Aufhänger. Für die eigentliche Story. Zurzeit sitzen wir in so einem unsäglich lustbefreiten, geschlossenen 6er Abteil eines ICE, von irgendwo nach Zürich. Voll besetzt. Und nur Spassbremsen. Dabei hätte es so komisch sein können. Wie Herr Klein. Heißt wirklich so. Stand zumindest auf seinem Ausweis. Obwohl annähernd zwei Meter gross. Herr Klein. Nicht der Ausweis. Herr Klein machte eine Befragung. Angeblich will die DB wissen, von wo nach wo wir reisen. Und warum. Also der Grund der Reise. Weiß zwar nicht, warum das für die DB relevant ist. Ob ich mich am Zielort hemmungslos dem Suff ergebe, oder einer Vorlesung taiwanesischer Töpfertechnikmeister lausche. Egal. Der grosse Herr Klein zeigte Humor. Im Gegensatz zu unseren anderen Mitreisenden. Die zeigten auch was. Erst nur Nerven und dann vermutlich mir den Vogel.
Sie kennen dieses Schiebespiel aus Plastik? Bei welchem man versuchen muss, durch geschickte Bewegung der einzelnen Teile auf einem Spielfeld eine korrekte Reihenfolge zu erstellen? Eines der Teile wurde dabei weggelassen, um das Verschieben erst zu ermöglichen. Sieht immer einfacher aus als es ist. Für mich zumindest. Ähnlich wie Sudoku. Bis zur letzten Zahl meine ich auf dem richtigen Lösungsweg zu sein. Innerlich schon frohlockend. Dann aber. Passt nicht. Die verd......letzte Zahl passt nicht. Eigentlich immer. So auch bei diesen Schiebespielen. Alles gelöst. Fast. Eine schöne Reihe. Nur der dafür vorgesehene erste Stein, liegt leider an zweiter Stelle. Ich hab schon einmal mit einem Messer das Spiel auseinandergenommen um es zu lösen. Wirklich. Keine Nerven mehr.
Zurück zu diesem Abteil. Gleiches Prinzip. Die Passagiere sollten aufgrund ihrer Reservierungen eine korrekte Reihe bilden. Heißt, jeder an seinem Platz. Ein Platz frei. Die Reihe aber bereits in Unordnung, da keiner der Passagiere in Tat und Wahrheit auf seinem für ihn vorgesehenen Platz. Trotzdem? Friede. Bis zum nächsten Bahnhof. Da stieg der letzte Stein zu. Welcher sinnbildlich eigentlich der Erste gewesen wäre. Also Stein. Da sass aber schon jemand. Nämlich ich. Jetzt machen sie einem, sagen wir mal, sehr korrektem Stein eines nördlichen Nachbarlandes klar: Eigentlich korrekte Reihe Humbug. Setzen sie sich doch einfach auf den freien Platz. Der Stein wollte nicht. Der wollte partout erster sein. Jetzt hätte ICH ja einfach den Platz wechseln können. Aber ich war NICHT an einer Vorlesung taiwanesischer Töpfertechnikmeister. Und daher noch etwas angeschlagen. Sie ahnen was? Es war eine Schieberei vom feinsten. Und hat sich nach 10 Minuten aufgelöst. In eine korrekte Reihe.
Es ging ohne Messer. Aber nur knapp.
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Jetzt schlägt's Dreizehn
Man sagt mir nach ich sei gelassen. Relativ gelassen. Das ist erstens subjektiv und zweitens, nun ja, relativ. So wie das Leben an und für sich relativ ist. Aus der Sicht eines Lottogewinners relativ schön, aus Sicht eines ernsthaft Erkrankten relativ beschissen. Sowie die Stadt aus Sicht eines Nachtwanderers relativ attraktiv, weil meistens ruhig. In der Nacht. Wenn nicht gerade Böögg verbrennete oder so. Kleiner Einschub an dieser Stelle. Unverständnis auf Seiten meiner schwedischen Bekannten. Wie wir Zürcher so etwas nur tun könnten. Man hielt uns bis anhin eigentlich für weltoffen und so. Aber das ginge dann doch zu weit. Mein Erstaunen darüber? Relativ gross. Können sie sich vorstellen. Aufklärung tat Not und folgte auf dem Fuss. Als Bög bezeichnet man in Schweden Homosexuelle. Ob negative Bezeichnung oder nicht, aber das man die bei uns auf einen Scheiterhaufen stelle und gleich verbrennen müsse..... Zu diesem Eindruck trugen dann auch noch Bilder von Männern in Strumpfhosen bei. Ich hab's dann klar gestellt. Nach meinem Lachanfall. Lachanfall über die Annahme einiger Schweden, nicht wegen Homosexueller oder Männer in Strumpfhosen. Ich bin liberal, in meinem Denken und allgemein Traditionen verbunden. Also bitte. Wir waren bei relativ. Relativ spannend finde ich auch den Versuch, neuerdings Drogenkontrollen bei Autofahrern gleich vor Ort, also im Auto, anhand der Reaktion derer Pupillen ablesen zu wollen. Die der Autofahrer! Nicht die der Polizisten, wenn diese ins Auto blicken und dabei einen Vollbesoffenen oder eine 18köpfige Schleusergruppe aus dem Balkan entdecken. Also wenn mich eine Kontrolle in der Nacht aus dem fliessenden Verkehr ziehen und mir dann mit einer Taschenlampe im Gesicht herumzeuseln würde??? Meine Pupillen würden ganz von selber..... Aber ich wollte ganz woanders hin. Jetzt nicht wegen fliessender Verkehr. Mehr wegen dieser Gelassenheit. Der relativen. Letztens im Niederdorf. Tagsüber. Zwischen zwei Terminen noch schnell kurz spitz 5 Minuten Zeit. Also hurtig eine Kommission machen. Geht razfaz. Wollte ja nur etwas ganz Bestimmtes. Zwei Minuten. Höchstens. Ihnen sicher auch schon so ergangen. Also rein in den Laden, 10 Sekunden, Artikel geschnappt, 10 Sekunden, runter zur Kasse gerannt, 10 Sekunden, bezahlen und raus, 10 Sekunden.......! So der Plan. Respektive die Absicht. Auf den letzten 3 Metern vor der Kasse! Keine Ahnung, wo die auf einmal her kam. Wirklich! Ich schwör! Geschätzte 100 Jahre alt. Oder fast. Schneidet mir den Weg ab und pflanzt sich vor mir an die Kasse. Blickt mich an. Mit einem Ausdruck in den Augen. Ich sage ihnen. Und jetzt. Gute Erziehung. Selbstverständlich dürfen sie. Machen sie nur. Aber sicher keine Ursache. Gerne doch. 10! NICHT Sekunden! MINUUUUTEN. 10 Minuten, bis Madam begriffen hat, das Laden zwar noch gleiches Sortiment, aber anderer Besitzer (und Namen) und daher ihre Kundenkarte für ihre fünffrankenachtzig nicht mehr gelte. Und dann noch einmal gefühlte 10, bis sie alles Münz hervorgekramt hatte. Das dann doch nicht reichte und sie mit einer Note bezahlte. Und natürlich. KEINE zweite Verkäuferin. Ich kann Ihnen sagen. Gelassenheit? Relativ!
Und meine Pupillen? Zum Glück keine Polizeikontrolle.
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