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DerStadtsensor
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Urban ProDer Stadtsensor macht aufmerksam, sensibilisiert in der Wahrnehmung, regt die Selbstreflexion an, initiiert eine neue Wirklichkeitsbildung.
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Digital Banking – Die digitale Entwicklung im Bankwesen. Ein Dialog mit Max Banker*, Managing Director einer Bank in Zürich
Patrick Lustenberger (PL): Seit wann nehmen Sie Aspekte der Digitalisierung in der Bank wahr?Max Banker*Name anonymisiert (MB): Eine gute und nicht ganz einfache Frage Herr Lustenberger. Begonnen hat dies bereits vor 20 Jahren. Damals hat man E-banking eingeführt und ausgebaut, Homepages etabliert, interne Serverleistungen evaluiert, neukonzipiert und vieles mehr.Aktuell geht es insbesondere um digitales Marketing, digitale Channels, Automatisierung von Produktevorschläge sowie Anlageberatung, Gestaltung und Ausbau von bankenspezifischen Apps. Die Auflistung lässt sich auf unbestimmt fortführen.PL: Da geht beachtlich viel und spannend ist es, auch zu hören, dass schon sehr früh technologische Entwicklungen stets ins Tagesgeschäft der Bank einflossen.MB: Ja. Jede Bank ist hinsichtlich digitaler Entwicklung auf dem Weg und versucht immer auch das Beste für Kunde und Bank herauszuholen. Dabei wollen wir möglichst auf das Verhalten und Bedürfnisse der Kunden eingehen. Durch die Digitalisierung können wir sicherlich auch Kosten sowie Ressourcen einsparen.PL: Wie erleben Sie die Schnittschnittstelle zwischen Mensch und Technik?MB: Grundsätzlich wird diese Schnittstelle gepflegt. Menschen und Technik unterstützen sich gegenseitig. Beispielsweise berechnen Roboter, wann der Verkauf einer Aktie für einen spezifischen Kunden günstig wäre. Diese Information ist für unseren Kundenbetreuer als auch für unseren Kunden sehr wertvoll. Aufgrund unserer Empfehlung kann ein bestmögliches Verkaufsergebnis für alle Beteiligte erzielt werden, was wiederum zu hoher Zufriedenheit führt. Die Rechengeschwindigkeit dieser Roboter übertreffen bei weitem unsere menschliche Rechenleistung. Somit sind sie für uns sehr unterstützend und wertvoll.PL: Was für neue Skills müssen Bankangestellte rund um die Digitalisierung mitbringen?MB: Man muss sich bewusst sein, dass die Bank auch ein Technologiekonzern ist oder zumindest sehr viele Anteile davon enthält. Man hat immer das Gefühl, nur die grossen - uns vertrauten Technologiekonzerne (Google, Microsoft, Apple u.a.) - beschäftigen sich mit Technologien. Bei uns in der Bank laufen der grösste Teil unserer Geschäfte technologisch ab. Somit sind für uns technologische Kompetenzen zentral und wichtig.Es ist für uns nicht immer einfach hoch qualifiziertes Personal zu finden, weil viele potentiell in Frage kommende Mitarbeitende beispielsweise von Google oder Apple abgeworben werden. Sie sehen, mit technologischem Know-How kann man heutzutage überall eine Anstellung finden und ist nicht nur auf eine Branche angewiesen/fixiert.PL: Was würden Sie Menschen für eine Empfehlung abgeben, wie man sich technologische Kompetenzen aneignen kann?MB: Ich denke vieles passiert heute bei den jungen Generationen automatisch. Entsprechend bezeichnen wir sie ja auch als digital-natives. Nichts desto trotz sind natürlich Bildungssysteme und -organisationen für die Vermittlung bedeutsam. Wir in der Bank bilden auch unsere Leute hinsichtlich digitaler Kompetenzen intern aus und weiter. Die Aneignung findet somit auch ganz konkret in der Praxis statt.PL: Was braucht die Bank noch für konkrete Ressourcen, damit Ihnen die digitale Transformation gelingt?MB: Ich finde es ganz wichtig, dass wir ein möglichst grosser Generationenmix und diverse fachspezifische Expertisen mit viel Erfahrung und Neugierde zusammenbringen können. So zum Beispiel arbeiten bei mir in der Abteilung Mathematiker, Physiker, Statistiker, Anwälte, IT-Experten interdisziplinär zusammen. Die Herausforderung besteht in der gemeinsamen Arbeit im Team und in der gegenseitigen Kommunikation verbunden mit den nötigen Absprachen. Es ist nicht immer ganz einfach, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Dennoch erachte ich diese Diversität als Chance und ein Indiz für Qualität.PL: Wie arrangieren Sie den gemeinsamen Austausch, den Informations- und Kommunikationsfluss?MB: Der Austausch findet neben Email überwiegend per Skype und mittels Videokonferenz statt. Dies insbesondere mit internationalen Partnern und Kunden.PL: Wieso denken Sie, ist die visualisierte Kommunikation – das sehen des Gesichtes /der Personen – wichtig?MB: Ich denke die Mimik und Gestik sind nach wie vor sehr zentrale Informationsquellen. Auch wenn mal der Ton versagt, kann man zum Beispiel einem lächelnden Gesicht doch einiges entnehmen. Nur Text alleine genügt zum Teil nicht, um die ganze Message für sich richtig entschlüsseln zu können.PL: Ich finde es bestärkend von Ihnen zu hören, dass der Mensch immer noch essentiell zentral ist, damit Kommunikation und Beziehung stattfinden kann. Meine letzte Frage an Sie: Wie denken Sie, sieht die Bank in 10 Jahren aus?MB: Ich denke wir müssen unterscheiden zwischen Kleinkunden und Vermögenskunden. Kleinkunden werden fast alles über digitale Wege bestreiten. Sprich, sie werden digital mit Gesichtserkennung über das Smartphone das Konto eröffnen, dann werden sie von einem Roboter mit Anlagelösungen versorgt. Der vermögende Kunde wird nach wie vor die Beziehung von Mensch zu Mensch suchen und wollen und dabei auch gewichtige Entscheidungen mit der menschlichen Betreuung und Beratung im persönlichen Kontakt fällen.PL: Vielen herzlichen Dank für diesen äusserst informativen Dialog.
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Digital Banking – Die digitale Entwicklung im Bankwesen. Ein Dialog mit Max Banker*, Managing Director einer Bank in Zürich
Patrick Lustenberger (PL): Seit wann nehmen Sie Aspekte der Digitalisierung in der Bank wahr?
Max Banker* Name anonymisiert (MB) : Eine gute und nicht ganz einfache Frage Herr Lustenberger. Begonnen hat dies bereits vor 20 Jahren. Damals hat man E-banking eingeführt und ausgebaut, Homepages etabliert, interne Serverleistungen evaluiert, neukonzipiert und vieles mehr.
Aktuell geht es insbesondere um digitales Marketing, digitale Channels, Automatisierung von Produktevorschläge sowie Anlageberatung, Gestaltung und Ausbau von bankenspezifischen Apps. Die Auflistung lässt sich auf unbestimmt fortführen.
PL: Da geht beachtlich viel und spannend ist es, auch zu hören, dass schon sehr früh technologische Entwicklungen stets ins Tagesgeschäft der Bank einflossen.
MB: Ja. Jede Bank ist hinsichtlich digitaler Entwicklung auf dem Weg und versucht immer auch das Beste für Kunde und Bank herauszuholen. Dabei wollen wir möglichst auf das Verhalten und Bedürfnisse der Kunden eingehen. Durch die Digitalisierung können wir sicherlich auch Kosten sowie Ressourcen einsparen.
PL: Wie erleben Sie die Schnittschnittstelle zwischen Mensch und Technik?
MB: Grundsätzlich wird diese Schnittstelle gepflegt. Menschen und Technik unterstützen sich gegenseitig. Beispielsweise berechnen Roboter, wann der Verkauf einer Aktie für einen spezifischen Kunden günstig wäre. Diese Information ist für unseren Kundenbetreuer als auch für unseren Kunden sehr wertvoll. Aufgrund unserer Empfehlung kann ein bestmögliches Verkaufsergebnis für alle Beteiligte erzielt werden, was wiederum zu hoher Zufriedenheit führt. Die Rechengeschwindigkeit dieser Roboter übertreffen bei weitem unsere menschliche Rechenleistung. Somit sind sie für uns sehr unterstützend und wertvoll.
PL: Was für neue Skills müssen Bankangestellte rund um die Digitalisierung mitbringen?
MB: Man muss sich bewusst sein, dass die Bank auch ein Technologiekonzern ist oder zumindest sehr viele Anteile davon enthält. Man hat immer das Gefühl, nur die grossen - uns vertrauten Technologiekonzerne (Google, Microsoft, Apple u.a.) - beschäftigen sich mit Technologien. Bei uns in der Bank laufen der grösste Teil unserer Geschäfte technologisch ab. Somit sind für uns technologische Kompetenzen zentral und wichtig.
Es ist für uns nicht immer einfach hoch qualifiziertes Personal zu finden, weil viele potentiell in Frage kommende Mitarbeitende beispielsweise von Google oder Apple abgeworben werden. Sie sehen, mit technologischem Know-How kann man heutzutage überall eine Anstellung finden und ist nicht nur auf eine Branche angewiesen/fixiert.
PL: Was würden Sie Menschen für eine Empfehlung abgeben, wie man sich technologische Kompetenzen aneignen kann?
MB: Ich denke vieles passiert heute bei den jungen Generationen automatisch. Entsprechend bezeichnen wir sie ja auch als digital-natives. Nichts desto trotz sind natürlich Bildungssysteme und -organisationen für die Vermittlung bedeutsam. Wir in der Bank bilden auch unsere Leute hinsichtlich digitaler Kompetenzen intern aus und weiter. Die Aneignung findet somit auch ganz konkret in der Praxis statt.
PL: Was braucht die Bank noch für konkrete Ressourcen, damit Ihnen die digitale Transformation gelingt?
MB: Ich finde es ganz wichtig, dass wir ein möglichst grosser Generationenmix und diverse fachspezifische Expertisen mit viel Erfahrung und Neugierde zusammenbringen können. So zum Beispiel arbeiten bei mir in der Abteilung Mathematiker, Physiker, Statistiker, Anwälte, IT-Experten interdisziplinär zusammen. Die Herausforderung besteht in der gemeinsamen Arbeit im Team und in der gegenseitigen Kommunikation verbunden mit den nötigen Absprachen. Es ist nicht immer ganz einfach, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Dennoch erachte ich diese Diversität als Chance und ein Indiz für Qualität.
PL: Wie arrangieren Sie den gemeinsamen Austausch, den Informations- und Kommunikationsfluss?
MB: Der Austausch findet neben Email überwiegend per Skype und mittels Videokonferenz statt. Dies insbesondere mit internationalen Partnern und Kunden.
PL: Wieso denken Sie, ist die visualisierte Kommunikation – das sehen des Gesichtes /der Personen – wichtig?
MB: Ich denke die Mimik und Gestik sind nach wie vor sehr zentrale Informationsquellen. Auch wenn mal der Ton versagt, kann man zum Beispiel einem lächelnden Gesicht doch einiges entnehmen. Nur Text alleine genügt zum Teil nicht, um die ganze Message für sich richtig entschlüsseln zu können.
PL: Ich finde es bestärkend von Ihnen zu hören, dass der Mensch immer noch essentiell zentral ist, damit Kommunikation und Beziehung stattfinden kann. Meine letzte Frage an Sie: Wie denken Sie, sieht die Bank in 10 Jahren aus?
MB: Ich denke wir müssen unterscheiden zwischen Kleinkunden und Vermögenskunden. Kleinkunden werden fast alles über digitale Wege bestreiten. Sprich, sie werden digital mit Gesichtserkennung über das Smartphone das Konto eröffnen, dann werden sie von einem Roboter mit Anlagelösungen versorgt. Der vermögende Kunde wird nach wie vor die Beziehung von Mensch zu Mensch suchen und wollen und dabei auch gewichtige Entscheidungen mit der menschlichen Betreuung und Beratung im persönlichen Kontakt fällen.
PL: Vielen herzlichen Dank für diesen äusserst informativen Dialog.
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Der Stadtsensor trifft Emi Fukahori, Barista und Co-Founder Mame, World Brewers Cup Champion 2018
Der Stadtsensor (dS): Als Stadtsensor bin ich interessiert daran zu erfahren, wie Du zu Deiner Sensorik, Deinem Sensorium gekommen bist?
Emi Fukahori (EF): Als Japanerin bin ich seit meiner Kindheit fasziniert von verschiedenen Geschmacksnoten. Als Kind erlebte ich jeweils am Wochenende durch unsere Familienausflüge spezielles Essen, die damit verbunden unterschiedliche Geschmacksrichtungen inklusive. Ich bin also mit sensorischen Erlebnissen und Erfahrungen aufgewachsen.
Zum Kaffee kam ich erst vor 4 Jahren. Dabei war es insbesondere die Auseinandersetzung und das Verstehen, warum ein Kaffee so unterschiedlich schmecken und riechen kann. Ich war immer schon fasziniert, was ein Kaffee sensorisch anbieten kann.
dS: Welcher von unseren fünf Sinnen (hören, riechen, schmecken, sehen, tasten) brauchst Du am meisten?
EF: Wenn es um Kaffee geht - natürlich schmecken und riechen - aber auch das Visuelle hat eine grosse Bedeutung für mich. Ich mag es sehr zu sehen, wenn Menschen Freude an meinen zubereiteten Kaffees haben (lacht). Hören kommt natürlich auch zum Tragen, beispielsweise wenn man Milch schäumt. Eigentlich werden alle Sinne rund um den Kaffee und dessen Zubereitung verwendet.
dS: Wie sind Deine Kunden hinsichtlich Wahrnehmung sensibilisiert?
EF: Unsere Kunden zeigen ein grosses Interesse an unseren Kaffees und äussern auch Fragen rund um Geschmack und Aromatik. Sie fragen bei uns nach, warum ein Kaffee genau so schmeckt und riecht, wie er eben schmeckt und riecht.
dS: Denkst Du, dass der Mensch durch die Digitalisierung über mehr Informationen und Wissen hinsichtlich Sensorik verfügt?
EF: Ja, eindeutig. Unsere Kunden informieren sich meistens online über uns und unseren Kaffee. Offline findet dann die Erfahrung, der Austausch rund um das Erleben bei uns im Café statt.
dS: Gibt es aktuell eine Geschmacksrichtung/-tendenz, welche bei Euren Kunden angesagt ist?
EF: Ein Trend bei uns ist das Herausschmecken und Wahrnehmen eines beerigen Kaffeegeschmackes. Dies führt immer wieder bei Kunden zu «Wow-Erlebnissen». Andere Geschmacksrichtungen stellen aber schon eine Herausforderung dar und sind schwierig zu erkennen und zu benennen.
dS: Was wäre so ein «schwieriger Geschmack»?
EF: Dies hängt immer sehr von der Herkunft der Menschen ab. Bei mir beispielsweise sind es die unterschiedlichen Apfelnoten (Roter oder grüner Apfel, Gala, Granny Smith, Pink Lady etc.). Ich bin gut im Erkennen von allen Beeren und tropischen Früchten (Mango, Papaya, Sternfrucht usw.), was auch wieder mit meiner Herkunft und meinen gespeicherten Geschmackserfahrungen zusammenhängt. Für unser Training machen wir Früchteverkostungen, bei welchen wir ein paar Tropfen der gepressten Frucht mit Wasser mischen und entsprechend degustieren. Dabei hat das konsequente Repetieren und (An)trainieren einen wichtigen Stellenwert.
dS: In Eurem Kaffee Mame hängt ein grosses Aromarad hinter dem Tresen. Habt Ihr das selbst entwickelt?
EF: Das klassische, in der Kaffeeszene bekannte Aromarad, ist sehr komplex. Gerade für Neukunden ist es sehr schwierig, aus der grossen Vielfalt des Aromarades einen Geschmack auf die Schnelle herauszulösen. Entsprechend haben wir für unsere Kunden das Rad vereinfacht. Es ist insbesondere für die Bestellung eines Kaffee ein Kommunikationstool. So zum Beispiel fragen wir, ob der Kunde lieber Schokolade oder Früchte mag. Durch diese Vereinfachung des Aromarades können sich alle etwas darunter vorstellen.
dS: Ihr bietet auch Seminare und Workshops an.
EF: Ja, dies bieten wir an. Beispielsweise in den Barista-Kursen ist nebst der Zubereitung die Vermittlung der Sensorik mit den fünf Geschmacksrichtungen ein zentraler Teil.
dS: Was sind Deine nächsten Projekte?
EF: In diesem Jahr mache ich Vorbereitungskurse für die q-breading quality control. Normalerweise fokussieren wir uns immer darauf, wie ein qualitativ gut zubereiteter Kaffee riechen und schmecken soll. In diesem Kurs geht es in eine ganz andere Richtung. Wir nehmen die Fehler in den Fokus. Also beispielsweise herauszuschmecken und -riechen, wann die Kaffeebohne einen gewissen Fehler vor und nach dem Rösten aufweist und diesen Fehler entsprechend benennen können.
So bin ich aktuell beispielsweise mit Fehlern von zu bitteren oder zu trockenen Bohnen gut vertraut. Da gibt es aber ein weitaus grösseres Spektrum an Fehlern und genau dieses bin ich mir nun am Aneignen um die Qualität unseres Kaffees noch weiter voranzutreiben.
dS: Hört sich spannend und vielversprechend an.Vielen herzlichen Dank Emi für diesen sensorischen, ausgesprochen anregenden Dialog.
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Der Stadtsensor trifft Ivo Aeschlimann, Inhaber und Geschäftsführer Coiffeur Ghel Zürich
Der Stadtsensor (dS): Die Digitalisierung und deren Einfluss auf die Arbeitswelt ist aktuell ein grosses Thema. Auch für einen Coiffeur?
Ivo Aeschlimann (IA): Vor zehn Jahren hätte ich diese Frage ganz klar mit einem „Nein“ beantwortet. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich in meinem Berufsalltag mit der Digitalisierung so in Berührung kommen würde, wie dies heute der Fall ist. Allein durch die sozialen Medien wie zum Beispiel Instagram entsteht eine neue Form von Schaufenster, mit dem wir noch viel mehr Leute erreichen können, als es das konventionelle Schaufenster im Geschäft zu tun vermag.
Durch diese neue Art der Kommunikation und Vernetzung erhält der Kunden immer zeitnah aktuelle Informationen und die neusten Trends. Generell ist auch der Stellenwert der klassischen Homepage gestiegen und hat in unserem Betrieb sogar das Terminbuch ersetzt. Aktuell arbeiten wir mit einer Online-Agenda. Diese entlastet uns sehr, wir können dadurch mehr Zeit mit den Kunden verbringen.
dS: Wie hast Du diese Digitalisierung in Deinem Unternehmen realisiert?
IA: Zu Beginn hatten wir einen Social Media-Berater, der uns verschiedene Möglichkeiten und Wege aufgezeigt und entsprechend begleitet hat. Die geschäftlichen Vorteile durch die Nutzung digitaler Mittel ist enorm. Für den Aufbau und Erhalt des Images sind die Sozialen Medien unverzichtbar geworden – sie sind auch Referenzen für potenzielle, neue Mitarbeitende. Statt sich über Inserate gegenseitig ausfindig zu machen, können Bewerbende sich online mit möglichen Arbeitsgebern vernetzen.
dS: Gibt es auch Seiten der Digitalisierung, welche direkt am Menschen und am Handwerk des Haarschneidens Einfluss ausüben?
IA: Ja, diese gibt es schon längere Zeit. Zum Beispiel mit einer App, die dem Kunden live und anhand digitaler Bildbearbeitung aufzeigt, wie verschiedene Haarfarben und -längen schlussendlich aussehen.
Diese App ersetzt jedoch nicht den Fachmann. Am Ende braucht es immer die Expertise und Erfahrung des Coiffeurs, der die Kunden individuell beraten kann.
Zudem gibt es auch für die richtige Produkteauswahl digitale Unterstützung. Beispielsweise eine Kamera, die bis zu 600-fach vergrössern kann und somit dem Coiffeur hilft, herauszufinden, was das Haar oder die Kopfhaut der Kunden wirklich benötigt. Im Grossen und Ganzen sind jedoch auch diese Tools vor allem unterstützender Natur oder eben zur gezielten Beratung von Kunden. Die Arbeit am Kunden ist schlussendlich immer noch zu 100% Handwerksarbeit.
dS: Gibt es bereits erste Anläufe und Versuche, den Menschen als Coiffeur komplett zu ersetzen?
IA: Bisher nur, wenn es ums Waschen geht. Vor allem in asiatischen Ländern wurde der Waschvorgang automatisiert. Trotzdem denke ich, dass auch in diesem Bereich der Mensch nicht komplett verdrängt wird. Der physische Kontakt und die persönliche Beziehung von Mensch zu Mensch ist meiner Meinung nach in unserer Branche unverzichtbar.
dS: Was denkst Du, macht einen Menschen aus, welcher neugierig und offen der digitalen Veränderung entgegentritt?
IA: Ich gehörte zu einer Generation, die nicht allzu weit vom digitalen Wandel entfernt ist. Zudem habe ich mich offen und neugierig mit dieser aktuellen Entwicklungauseinandergesetzt.
dS: Wie denkst Du, sieht Dein Salon in zehn Jahren aus?
IA: Auf jeden Fall gibt es ihn noch (lacht). Ich denke, dass ganz viele Coiffeursalons der Digitalisierung zum Opfer fallen werden. Doch ich bin der Überzeugung, dass die Digitalisierung den Menschen mit der Schere nicht vollumfänglich verdrängen wird.
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Aufgefallen
Quint-Essenz: Der coaching-basierte Spray
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Der Stadtsensor sinniert über Räume
Räume sind allgegenwärtig. Wir definieren Räume. Ob wir nun schöner Wohnen oder uns losgelöst vom fixen Arbeitsort bewegen - wir (be-)leben Räume.
Den Arbeitsort als Raum im Visier, stelle ich fest, dass es Zeiten gab und es sie anhaltend gibt, in welchen wir uns durch unsere Räume definieren. Gerade in der Zürcher Innenstadt ist jüngst der Trend des Nichtvorhandenseins von Räumen zu beobachten. Die Auflösung des Bedürfnisses, klar abgegrenzte Räumen - oder sagen wir, eigene Arbeitsräume zu besitzen, wird demnach sichtbar.
Viele Räume sind unbesetzt, stehen leer, sind zur Miete ausgeschrieben.
Warum sind Räume wichtig?
Jeder Raum erzeugt Resonanz. Hierbei interpretiert jeder für sich, was ihm Raum bedeutet, bewirkt und was zu diesem Raum zählt. Dabei ist nicht nur der Raum an sich wichtig, sondern auch seine Umgebung, seine darin enthaltenen Gegenstände und Dimensionen.
Räume tragen dazu bei, wie man sich, sein vis-a-vis und demnach auch seine Umgebung wahrnimmt.
Mit diesem Wissen kann ich meine Wahrnehmung leicht beeinflussen. Durch die Ordnung im Aussen beispielsweise kann ich dazu beitragen, Ordnung in meine Gedankenwelt, meine Gefühle zu bringen. Je nachdem was ich bedarf oder beabsichtige, kann ich durch gezielte Interventionen, entsprechenden Einfluss nehmen. Ein Effekt, welche gerade im beratenden Setting und in Coachings sehr bedeutsam sein kann. Gehen wir davon aus, dass Handeln, Denken voraussetzt. Nun, Du verspürst beispielsweise ein Engegefühl oder ein Gefühl der Einsamkeit? Dann denke und handle entgegengesetzt. Weite Deinen Raum. Öffne ihn, verstärke nicht die Enge sondern bewirke Weite - indem Du ihr (gemeint ist hier die Enge) mehr Raum gibst.
Hinsichtlich der Wichtigkeit lässt sich auch definieren, dass es Störquellen geben kann, wie beispielsweise eine reizflutende, überfordernde Umwelt, welche den eigenen Arbeitsfluss, die Konzentration und somit den eigentlichen Fokus beeinflussen.
Was macht ein wirkungsvoller Raum aus?
Nun, ein zentraler Indikator ist sicherlich die empfundene Befindlichkeit – das sich wohlfühlen. Dabei spielt der Menschen und seine Individualität eine zentrale Komponente. Wenn man sich wohlfühlt, ist man zufrieden und entsprechend motiviert, Ergebnisse zu kreieren. Sind Menschen mit sich und dem Raum in Verbindung, entsteht Resonanz, also eine wirkungsvolle Kraft.
Wie finde ich meinen idealen Raum?
Setze Dich mit der Frage auseinander, was Du brauchst. Im Heute. Im Hier und Jetzt. In einer schnelllebigen und multidimensionalen Welt können Raumvermietung-Unternehmen, wie beispielsweise das Startup workspace2go helfen, den zeitlich definierten und begrenzten Raum zu finden. Die angebotenen Räume können mit Sorgfalt und hinsichtlich Deinem aktuellen Bedarf gewählt werden.
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