Wieso sollte man irritiert sein, wenn man ein Kompliment erhält oder das Interesse einer anderen Person? Ich verstehe es...
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Zürcher Männer-Warum so schüchtern?
Wieso sollte man irritiert sein, wenn man ein Kompliment erhält oder das Interesse einer anderen Person? Ich verstehe es genauso wenig. Würde mir es häufiger passieren angesprochen zu werden, würde ich mich so darüber freuen und würde gleich selbst vorschlagen sich auf einen Kaffee zu verabreden. Was ist das verfluchte Problem? Ich meine, mir wurden auch schon von Schwulen Komplimente entgegengebracht und es irritierte mich nicht, sondern ich fand es nett und bedankte mich stets freundlichst und versuchte es in irgendeiner ehrlichen Weise zu entgegnen (gleichzeitg aber meine Ausrichtung verstehen zu geben). Ist es denn nicht wohltuend, wenn jemand aus irgendwelchen, auch nicht nachvollziehbaren Gründen etwas Schönes an einem anderen Menschen erblickt und dies mitteilen möchte?
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Zürcher Männer-Warum so schüchtern?
Hunter, Merci für deinen Zuspruch. Die Lösung ist grundsätzlich simpel. Es braucht eine Balance zwischen des für-sich-seins in Gedanken und des körperlichen Austausches. Ich möchte nicht überdramatisieren, aber ich würde meinen, dass der dauerhafte Mangel an körperlicher Zuwendung einfach den Menschen vernichtet. Besonders in Zürich läuft man Gefahr, dass das Bedürfnis nach körperlicher Nähe nicht genügend gestillt werden kann, wenn man das Pech hatte in der Jugend keinen Obermacker als Kumpel zu haben, der einem die ganzen Jagd-Tips beigebracht hätte. Folge sind noch stärkerer Rückzug in die Gedankenwelt und selbstzweiflerische Zerbrechlickkeit. Und das Ungelichgewicht wird noch extremer. Und dass Frauen scheinheillig sich in einem Kreis z.B. zutanzen und damit Eindruck erwecken, dass sie ungestört sein wollen, aber dann 10 Minuten später mit irgendwelchen Typen auf der Tanzfläche am Rummachen sind... macht das ganze recht kompliziert zu durchschauen, was verflucht nochmal genau abgeht. Kuschelgruppen (oder Prostituierte...) ich weiss nicht, irgendwie der Beweis dafür, dass man am letzten Abgrund angekommen ist, dass man aus dem Bereich, in dem diese grundlegensten Dinge, die sich Menschen untereinander freiwillig gönnen und gerne schenken, ausgestossen wurde. Whats wrong with a kiss? Für mich nichts und für das Gegenüber auch nicht, wenn sie mal dran ist.
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Zürcher Männer-Warum so schüchtern?
Was mir selbst an mir als Resultat dieser Unnahbarkeit und den Unzähligen Abweisungen auffällt, ist, dass in mir nicht nur die Unsicherheit und das Gefühl absolut verstossen zu sein anweächst, sondern auch eine seltsame Befürchtung, dass dieses essentielle, innerste Verlangen nach Nähe irgendwann einfach aufhören könnte zu "wollen", diese Sehnsucht nach Nähe ausdörren und erlischen könnte. Als ob man einem Tier oder einem Menschen ein jedesmal Schläge austeilen würde, sobald es ein bestimmtes Verlangen äussert. Wird nach Jahren solcher Erfahrungen dieses innerliche Begehren nach Nähe, ja auch nach erotischem Austausch nicht absterben, weil es mit Schlägen ausgetrieben wurde? Ich weiss es nicht, ich hoffe nicht und ich hoffe, dass ses ich auch nach unendlich vielen Schlägen immer wieder zu Wort melden wird... Wie gestern, ich war in einem Lokal in dem ausgiebig getanzt wurde, trat an ein Mädchen heran und entschuldigte mich für meine Direktheit, fragte jedoch, ob sie Lust hätte den Rest des Abends mit mir zu verbringen. Nun, dass die Erfolgaussichten bei solch einem Vorgehen sich gegen Null belaufen, war mir schon klar, aber dass der darauf antwortende Blick so viel Verachtung, so viel Abweisung und Kälte in sich trug, der mir noch jetzt brennt, hätte ich nicht erwartet.
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Zürcher Männer-Warum so schüchtern?
Zum eigentlichen Thema, wesshalb Männer schüchtern sind. Ganz einfach, weil sie Stärke und Zuversicht genausowenig in die Wiege gelegt bekommen haben, wie ihr Frauen. Nur weil wir männlich sind bedeutet das kein bisschen, dass wir mehr Selbstsicherheit besitzen, woher denn? Männer müssen eine Vielzahl von Rollen und Kunstgriffen einüben um die unzähligen Abweisungen sich nich anmerken zu lassen. Wenn ein Mann eine Abweisung erfährt, glaubt er, er müsse sich zusammenreissen und seinen Mann stehen, währenddem es in Wirklichkeit innerlich diesen Menschen krümmt und vernichtet, genauso wie euch. Wieso sollten Männer belastbarer und weniger verschüchtert sein? Es ergibt einfach keinen Sinn. Woher soll der Mensch seine Zuversicht nehmen, wenn nicht aus dem Zuspruch und der Zuwendung eines anderen Menschen? Aber genau das fehlt hier. Man bekommt keine Zusprüche sondern muss seine Rolle im Balzritual des Ausgangsexzesses perfekt spielen. Das erwarten die Frauen und das versuchen die Männer zu bieten...und alles im Ausgang ist desshalb ein klägliches Behagen. Aber weil das männliche Stärkeideal noch immer Gültigkeit besitzt, werden diese Wunden überspielt mit Machogehabe, Floskeln, Anmachstrategien usw. Der Punkt ist. Es schmerzt einen jeden Menschen - gleichgültig ob Mann oder Frau - abgewiesen zu werden. Wieso also wagen wir es nicht - beidseitig - mit diesen Abgründen und Unsicherheiten umsichtig umzugehen? Antwort: Weil wir von einem Helden/einer Heldin verführt werden wollen. Bei mir hätte es nicht viel gebraucht, um hunderte Einsamkeitstode zu verhindern. Lediglich ein: "Hey Dude, du bisch en geile Siech, chomm gömmer doch go chli kuschle oder evtl. chömmer au paar erotischi Sache mitenand mache". Klar hätte die andere Person nicht gewusst, welche Einsamkeiten sie damit heilen würde. Keine Ahnung, Menschen Leben einfach irgendwie halbwegs ok hier, ich aber nicht. Ich will verflucht nochmal das Leben genissen und es nicht nur erleiden oder es bestenfalls für ok befinden.
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Escobar & Co. sperren?
@Ron Ich finde es ja grundsätzlich sehr erfrischend, dass ein Forum kaum moderiert wird. Nur gäbe es so einige spannende Themen hier im Forum, zu denen ich und bestimmt auch andere sich gerne austauschen würden, all seiner eröffneten Themen wegen, wird das Forum zugemüllt und wird zu einem Ort, der gemieden wird. Kannst du seine eröffneten Themen nicht einfach löschen und den Benutzer sperren?
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Zürcher Männer-Warum so schüchtern?
Wahrscheinlich hat jedes Land und jede Kultur hat seine eigene Hölle, Zürich ist die unsere. Dort frieren die Menschen am Leibe, da frieren sie innerlich zu tode. Ein Gulag fürs Herz, dessen Trostlosigkeit auch der Sommer nicht lindern vermag. Sommerabende an der zähschwarzen Melasse des Zürisees, über den Wellen des Nichts, wenn nur noch die Wünsche einen Windhauch von Dasein heranwehen, wo die Interaktion mit der Welt kein einzig liebliches Echo zurücklässt. In Zürich habe ich gelernt, dass das Leben nicht endendes Heimweh ist, nicht nach einem Ort, sondern nach einem Zustand warmer Empfindungen und gleichzeitiger Bewusstlosigkeit.
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