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Weiblich, ledig, "jung" sucht... Frau Bitterbös 85: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Ende 30 geht mit dem Leben um.
Es gibt zwei sehr, sehr beschissene Sachen im Leben, bei denen aber so ziemlich alle mal durchmüssen:
Job suchen und Wohnung suchen.
Bei mir steht gerade letzteres an.
Nicht, weil ich unbedingt müsste. Der Vermieter hat mich nicht vor die Tür gesetzt und ich werde auch nicht gentrifiziert oder so.
Aber irgendwann weiss man einfach, dass es Zeit ist weiterzuziehen. Hat vielleicht auch mit dem runden Geburtstag zu tun, der sich mit grossen Schritten nähert im Sommer. Und jetzt muss eine neue Wohnung her, ganz einfach. Nicht unbedingt seniorentauglich und rollstuhlgängig, aber sicher grösser, schöner, grüner.
Basta.
Jetzt durchforste ich also wieder tagtäglich alle einschlägigen Portale mit Wohnungsinseraten - heisst, ich muss eigentlich rund um die Uhr im Netz sein, denn sonst verpasse ich eine Gelegenheit, und die Gelegenheiten in dieser Stadt sind furchtbar schnell weg! Oh mann, das ist purer Stress, es gibt wirklich geilere Hobbys, echt. Eine Wohnung suchen in Zürich, wenn man nicht über das Budget eines Novartis-CEOs verfügt, aber trotzdem nicht wie eine Kellerassel hausen will - gaaaaaanz schlecht für die Laune!
Und jetzt, lange nach meiner Studenten- und Ausprobierzeit hab ich doch tatsächlich auch noch ein paar Ansprüche, die die Sache noch schwieriger machen: Mindestens 3 Zimmer (der Held muss schliesslich auch reinpassen - siehe Blogpost Nummer 59. Und meine Schuhe). So ein Terrässchen wär schön. Ein Gärtchen. Mindestens ein sehr grosser Balkon. Zentral, logo. Okeeeee, bitz ausserhalb geht auch. Natur drum herum ist ja auch schön. Aber nicht in Seebach oder Schwamendingen. Witikon steht auch nicht zuoberst auf meiner Liste. Leimbach ok, wenn nicht grad in der hintersten Ecke. Oerlikon - jo, vielleicht im neuen Teil? Glaskeramik und Geschirrspüler, bitte. Parkett auch.
Jedenfalls ist es jetzt nicht so, dass ich mich vor Besichtigungsterminen kaum retten könnte oder so. Ehrlich gesagt, greif ich nach dem Lesen eines Inserats selten zum Hörer.
Oftmals sind nur schon die Titel verdächtig:
"Charmant" ist immer gefährlich - was so umschrieben werden muss, um an den Mann oder die Frau gebracht zu werden, hat irgendeinen Haken, der schöngeredet wird. Charmant kann nämlich alles sein. Der Schimmel an der Wand, zum Beispiel. Der Herd aus dem Zweiten Weltkrieg. Der grässliche, verschlierggte Laminatboden, der aussieht, wie aus einer Turnhalle.
"Interessant geschnitten" finde ich auch immer sehr schön. Heisst, die Zimmer sind 4m2 gross. Und die Badewanne in der Küche.
"Wohnen im historischen Blablabla für 1000 CHF pro Monat" ist so ein anderer Fall. Dahinter steckt keine besonders menschenfreundliche Genossenschaft. Es bedeutet schlicht, dass man das neue Zuhause wohl höchstens ein halbes Jahr geniessen kann, weil es dann abgerissen wird. Oder gentrifiziert.
"Keine Haustiere erlaubt" ist mir per se schon unsympathisch, ob ich jetzt ein Viech habe oder nicht. Ich weiss nicht, aber das impliziert so: Hey, in dieser Wohnung wird im Fall nichts, aber auch gar nichts dreckig gemacht, und wenn es irgendwo an irgendeiner Wand mal irgendeinen Kratzer geben sollte in 10 Jahren, dann fliegst du!
"Herzig" = winzig klein.
"Zentral" = am Arsch der Welt.
"Provisionsfrei" = "ist eh nichts wert".
Keine Fotos = Vergiss es!!
Und dann findest du vielleicht tatsächlich mal eine Perle unter den Säuen und rufst sofort an - aber der Vermieter geht gar nicht mehr ans Telefon, weil nämlich schon 345930 vor dir die selbe Idee hatten.
Oder du stehst am Besichtigungstermin mit 939402 anderen in der Schlange und versuchst, dich beim Vermieter einzuschleimen ("Mega schöne Wohnung, wow, genau das hab ich gesucht!! Noch nie so was Tolles gesehen! Und dann noch um die Ecke von meinem Arbeitgeber, wie praktisch! Ich hab nämlich einen gaaaaanz wichtigen Beruf, jaja, unentbehrlich und wahnsinnig gut bezahlt! Perfekter Leumund, und uhuere nett und sauber und mucksmäuschenstill bin ich auch, rufen Sie mal meinen Chef an, der bestätigt ihnen das!").
Und am Schluss kriegt sie dann doch ein anderer.
Also, meine lieben Zürcher Leserinnen und Leser: Ich bin offen für jegliche Tipps.
Sonst zieh ich nämlich einfach aufs Land. Und dann müsste ich diesen Blog hier umbenennen.
Das wollen wir nicht, oder?
Danke!
Weisch... Frau Bitterbös 84: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Ende 30 geht mit dem Leben um.
Oh mein Gott, oh mein Gott, so viel Stress, ich komme ja gar nicht mehr zum Schreiben!
Neulich hat sich tatsächlich ein Leser bei mir beschwert über meine laaaaaaannnngggeeen Pausen zwischen den Blogbeiträgen. Ich möchte mich hier bei allen entschuldigen, die auch so empfinden. Und bei denjenigen, die froh waren, halte ich so lange die Klappe, möchte ich mich ebenfalls entschuldigen: Denn hier bin ich wieder, ÄTSCH!!! :-)
Aber hey, mich gibt's seit Kurzem übrigens auch auf Twitter (@fraubitterboes, natürlich)! Dort gibt's auch ab und zu mal was von mir, also followed mir doch. Plus kann man mir dort Anregungen schreiben, Grüsse und Beschwerden. Also, kann man natürlich auch hier. Und auf Facebook (Frau Bitterbös, natürlich). Don't be shy!
So, jetzt aber zurück zum wirklich Wichtigen des Lebens.
Neulich sass ich mal wieder im Zug, und mein Blick fiel auf meine Handtasche, wo immer noch ein "Nein zu No Billag"-Pin prangte. Ich dachte, Abstimmung ist ja jetzt vorbei, nehm ich den mal weg, und legte ihn aufs Tischchen unter dem Fenster. Eine Station weiter setzt sich mir ein Mann gegenüber, so in meinem Alter. Wollmütze auf dem Kopf, Jeans, Pulli, Bart. Tsüri, halt. Ich nehme höflich den Pin von der Mitte des Tisches, weil er ja vielleicht dort sein Getränk absetzten möchte oder so. Folgenden Dialog möchte ich euch nicht vorenthalten:
Mann: "Isch das diine?" Frau Bitterbös: "Ja." M: "Wie chasch du nur für d Billag sii??" B: "Wie chasch du nur degäge sii??" M: "Naja, all die Lokalsänder da, die lueg ich eh nie. Weisch, das wäred eh die einzige gsi, wo weggfalle wäred." B: "Nei, das wäred die einzige gsi, wo no bliebe wäred, will die sich ja über Werbig finanziered, hauptsächlich. Weggfalle wär d SRG." M: "Ha! Das isch doch alles nur Angschtmacherei!! Im ene Land wie dä Schwiiz schafft doch niemert dä einzig öffentlich-rächtlich Sänder ab! 'Echo der Zeit' find i im Fall super!" B: "Naja, aber du wettsch ja offebar nöd defür zahle. Ohni Geld keis 'Echo der Zeit'." M: "Aber für das brucht's doch kei Billag! D Schwiiz hät doch gnueg Geld! Weisch, mer müessti das nur umlagere, und dänn chönnti mer au d SRG finanziere!" B: "Ja, aber über das hämmer ja nöd abgstumme. Mir händ drüber abgstumme, öb mer wännd Rundfunkgebühre zahle oder nöd. Also. Ohni Gebühre kei SRG." M: "Weisch, ich säg der, wänn nur alli Politiker i dem Land anstatt 8000.- pro Monet nume 6000.- würed isacke, dänn hetted mer au Geld für Radio und Fernseh!" B (staunt über die Zahlen. Alle Politiker des Landes erhalten 8000.- pro Monat? Ist das im Politiker-GAV so festgelegt?) M: "Und nomal öppis: Wänn jede Verwaltigsratpräsident zerscht sälber müesst 100'000 Stutz ischüüsse, bevor er dä Job überchunnt, dänn gächt er au aständiger mit em Konzern um! Dänn müessted mir mit eusne Stüüre kei Banke rette!" B: "Villicht." M: "Das gaht doch au nöd, dass mer däne Wichser dänn au no Millione-Boni in Arsch schopped!!" B (nickt) M: "Weisch, ich find sowieso, mir sötted alli eusi Kontene schlüüsse und euses Geld abzieh! Eso chönnted mer d Banke zwinge, eus wieder aständigi Zinse z zahle! Als Chind han ich no 3 Prozent Zins übercho, stell der vor! Und d Banke mached sit do im Fall nöd weniger Gwünn!" B: "Hmmm..." (und denkt: Ahaaaa, wir driften vom Billag-Thema ab....) M: "Weisch, ich han scho in Dütschland und Frankriich gschaffed, und überall händ mir d Lüüt gseit wenn sie hetted chöne über d EU abstimme, dänn wäred sie sicher nie biträtte! Die sind niidisch uf eus Schwiizer, dass mir da so vill chönd mitrede!" B: "Das isch ja au s Guete a eusem System - mir chönd aktiv mitbestimme." M: "Ebe. Wie du gsehsch, ich mach mir scho Gedanke. I mim Kollegechreis chömed die im Fall guet aa." B: "Aber denn setz dini Idee doch um und mach e Volksinitiative oder so. Profitier vo eusem System!" M: "Jaaa... asoo... pfff... weisch, dasch ja huere ufwändig. Wivill Underschrifte? 100'000?" B: "Genau." M: "Weiss nöd. Für die meischte vo mine Idee chämt i eh is Gfängnis!" B (steht auf): "Also, du, ich mues jetzt usstiege. Wünsch der en schönen Abig!" M: "Tschau, gäll, mach's guet!"
Und die Moral von der Geschicht'?
Alle wissen wir, was besser wäre fürs Land. Aber aktiv was ändern, tun wir dann doch nicht. Oder nur die wenigsten von uns. Weil, uns geht's ja ganz gut hier in Züri, so oder so. Nicht?
Oh mein Gott, oh mein Gott, so viel Stress, ich komme ja gar nicht mehr zum Schreiben!
Neulich hat sich tatsächlich ein Leser bei mir beschwert über meine laaaaaaannnngggeeen Pausen zwischen den Blogbeiträgen. Ich möchte mich hier bei allen entschuldigen, die auch so empfinden. Und bei denjenigen, die froh waren, halte ich so lange die Klappe, möchte ich mich ebenfalls entschuldigen: Denn hier bin ich wieder, ÄTSCH!!! :-)
Aber hey, mich gibt's seit Kurzem übrigens auch auf Twitter (@fraubitterboes, natürlich)! Dort gibt's auch ab und zu mal was von mir, also followed mir doch. Plus kann man mir dort Anregungen schreiben, Grüsse und Beschwerden. Also, kann man natürlich auch hier. Und auf Facebook (Frau Bitterbös, natürlich). Don't be shy!
So, jetzt aber zurück zum wirklich Wichtigen des Lebens.
Neulich sass ich mal wieder im Zug, und mein Blick fiel auf meine Handtasche, wo immer noch ein "Nein zu No Billag"-Pin prangte. Ich dachte, Abstimmung ist ja jetzt vorbei, nehm ich den mal weg, und legte ihn aufs Tischchen unter dem Fenster. Eine Station weiter setzt sich mir ein Mann gegenüber, so in meinem Alter. Wollmütze auf dem Kopf, Jeans, Pulli, Bart. Tsüri, halt. Ich nehme höflich den Pin von der Mitte des Tisches, weil er ja vielleicht dort sein Getränk absetzten möchte oder so. Folgenden Dialog möchte ich euch nicht vorenthalten:
Mann: "Isch das diine?"
Frau Bitterbös: "Ja."
M: "Wie chasch du nur für d Billag sii??"
B: "Wie chasch du nur degäge sii??"
M: "Naja, all die Lokalsänder da, die lueg ich eh nie. Weisch, das wäred eh die einzige gsi, wo weggfalle wäred."
B: "Nei, das wäred die einzige gsi, wo no bliebe wäred, will die sich ja über Werbig finanziered, hauptsächlich. Weggfalle wär d SRG."
M: "Ha! Das isch doch alles nur Angschtmacherei!! Im ene Land wie dä Schwiiz schafft doch niemert dä einzig öffentlich-rächtlich Sänder ab! 'Echo der Zeit' find i im Fall super!"
B: "Naja, aber du wettsch ja offebar nöd defür zahle. Ohni Geld keis 'Echo der Zeit'."
M: "Aber für das brucht's doch kei Billag! D Schwiiz hät doch gnueg Geld! Weisch, mer müessti das nur umlagere, und dänn chönnti mer au d SRG finanziere!"
B: "Ja, aber über das hämmer ja nöd abgstumme. Mir händ drüber abgstumme, öb mer wännd Rundfunkgebühre zahle oder nöd. Also. Ohni Gebühre kei SRG."
M: "Weisch, ich säg der, wänn nur alli Politiker i dem Land anstatt 8000.- pro Monet nume 6000.- würed isacke, dänn hetted mer au Geld für Radio und Fernseh!"
B (staunt über die Zahlen. Alle Politiker des Landes erhalten 8000.- pro Monat? Ist das im Politiker-GAV so festgelegt?)
M: "Und nomal öppis: Wänn jede Verwaltigsratpräsident zerscht sälber müesst 100'000 Stutz ischüüsse, bevor er dä Job überchunnt, dänn gächt er au aständiger mit em Konzern um! Dänn müessted mir mit eusne Stüüre kei Banke rette!"
B: "Villicht."
M: "Das gaht doch au nöd, dass mer däne Wichser dänn au no Millione-Boni in Arsch schopped!!"
B (nickt)
M: "Weisch, ich find sowieso, mir sötted alli eusi Kontene schlüüsse und euses Geld abzieh! Eso chönnted mer d Banke zwinge, eus wieder aständigi Zinse z zahle! Als Chind han ich no 3 Prozent Zins übercho, stell der vor! Und d Banke mached sit do im Fall nöd weniger Gwünn!"
B: "Hmmm..." (und denkt: Ahaaaa, wir driften vom Billag-Thema ab....)
M: "Weisch, ich han scho in Dütschland und Frankriich gschaffed, und überall händ mir d Lüüt gseit wenn sie hetted chöne über d EU abstimme, dänn wäred sie sicher nie biträtte! Die sind niidisch uf eus Schwiizer, dass mir da so vill chönd mitrede!"
B: "Das isch ja au s Guete a eusem System - mir chönd aktiv mitbestimme."
M: "Ebe. Wie du gsehsch, ich mach mir scho Gedanke. I mim Kollegechreis chömed die im Fall guet aa."
B: "Aber denn setz dini Idee doch um und mach e Volksinitiative oder so. Profitier vo eusem System!"
M: "Jaaa... asoo... pfff... weisch, dasch ja huere ufwändig. Wivill Underschrifte? 100'000?"
B: "Genau."
M: "Weiss nöd. Für die meischte vo mine Idee chämt i eh is Gfängnis!"
B (steht auf): "Also, du, ich mues jetzt usstiege. Wünsch der en schönen Abig!"
M: "Tschau, gäll, mach's guet!"
Und die Moral von der Geschicht'?
Alle wissen wir, was besser wäre fürs Land. Aber aktiv was ändern, tun wir dann doch nicht. Oder nur die wenigsten von uns. Weil, uns geht's ja ganz gut hier in Züri, so oder so. Nicht?
Im Schussfeld. Frau Bitterbös 83: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Ende 30 geht mit dem Leben um.
Letzte Woche wurde ich Zeugin eines Mordes.
Jupp, das können wohl nicht so viele Menschen von sich behaupten (zum Glück!). Aber tatsächlich habe ich das Beziehungsdelikt an der Europaallee aus nächster Nähe miterlebt.
Der Zufall wollte es eben, dass ich mit einer Freundin auf dem Weg zum HB war. Wir schlenderten gemütlich schwatzend der neuen Zürcher Einkaufsmeile entlang, als wir es knallen hörten. Mehrmals.
Nun, niemand wurde unruhig oder so. Denn seien wir ehrlich: In Zürich knallt es ja oft mal. Irgendwer hat offenbar immer irgendwo irgendwelche Böller zur Hand und Freude daran, damit den Mitmenschen auf den Geist zu gehen. Aber da es dieses Mal ziemlich oft knallte, dachte ich noch: «Ok, du Arschloch, s isch Friitigmittag, hellliechte Tag zmittst i de Stadt – GIB’S DOCH ENDLICH UF!!»
Zirka 50 Meter vor uns stürmen dann plötzlich zwei Personen aufs Trottoir, es knallt weiter, und es sieht so aus, als würden sie sich verfolgen. Die eine verliere ich bald aus den Augen, die andere bleibt mitten auf dem Weg stehen, und da sehe ich, dass sie eine Waffe in der Hand hält.
Für den Bruchteil einer Sekunde schiesst es mir durch den Kopf, ok, wenn das jetzt so ein Typ ist wie der in Florida, dann sind wir jetzt ganz schön fucked.
Aber hey, wir sind in Zürich, und der Gedanke verfliegt sofort wieder. Ich gehe unbehelligt weiter, auf den Bewaffneten zu, kein bisschen nervös. Das ist einfach wieder irgend so ein durchgeknallter Idiot, der besoffen oder verdrögelet irgendwelche Spielchen spielt, denke ich. Wahrscheinlich findet er es aus irgendeinem unerfindlichen Grund geil, mit einer Fasnachtspistole seinen genau so verdrögeleten Kumpel zu verfolgen. Alles schon erlebt. Langstrasse, Baby!
Irgendwie hält er die Waffe aber seltsam.
Knall!
Er fällt zu Boden. Bleibt liegen.
Voll theatralisch, so schlecht gespielt, echt!
Steh wieder auf Kumpel, es ist arschkalt auf dem Asphalt!
…
Steh auf!
…
Wann kommt die Kamera?
…
…
Ich und meine Freundin stehen eine gefühlte Ewigkeit einfach nur da und schauen. Nichts passiert. Totenstille. Von einer Panik, die ausgebrochen sein soll, wie verschiedene Blätter später schreiben, ist keine Rede. Es ist ja auch kaum jemand auf der Strasse. Es ist Mittag und Winter, die Leute sitzen im Warmen, am Essen.
…
Meine Freundin: «Du wottsch mer jetzt aber nöd öppe säge, das sind richtigi Schüss gsi?» Ich: «Äch, nei, eh nöd… nä-ä… dä staht gad uuf, wirsch gseh. Irgend en Film oder so!»
Dann gehen aber links und rechts die Türen auf, Menschen kommen aus den Gebäuden und schauen auch ungläubig hin. Einer hat noch seinen Coiffeur-Umhang an. Wir gehen noch näher.
…
Komm, steh jetzt auf!
Aber ok, so wie der daliegt, so ohne jegliche Körperspannung, das sieht wirklich auffällig… tot aus, irgendwie.
Jetzt geht ein Passant ganz nah hin und beugt sich über den Körper. Scheisse, Moment, es sind ja zwei Körper! Die andere Person liegt auch, sehe ich plötzlich. Und sie ist ebenfalls völlig bewegungslos.
Nur wenige Sekunden sind vergangen, meine Freundin zieht entschieden ihr Handy aus der Tasche. «Ich lüüt jetzt dä Polizei aa!» Aber die weiss schon Bescheid, und das Sirenengeheul hüllt uns ein. Schwer bewaffnete Frauen und Männer in Uniform rennen plötzlich herum, die Strasse ist verstellt mit Polizeiautos und Krankenwagen, der Raum wird mit weissorangem Band abgesperrt und wir weggeschickt.
Tja, das also meine Wahrnehmung von meinem ersten echten Live-Mord.
Ich dachte, das war ein Amoklauf oder Banküberfall, schliesslich geschah es ja direkt vor der UBS. Dass hier aber ein Familienvater seine Noch-Ehefrau und dann sich selber gerichtet hatte, erfuhr ich erst später aus den Medien.
Und ich muss immer denken: Nur 30 Sekunden später, und ich und meine Freundin wären genau im Schussfeld gestanden. Es hätte sich nur eine Kugel verirren müssen… Ja, das hat uns an diesem Freitag ehrlich gesagt am meisten beschäftigt: Leck, wir leben noch! Was ein Glück wir doch hatten!
Aber jetzt, nur eine Woche später, finde ich es irgendwie gar nicht mehr so schlimm, dass ich tatsächlich mitangesehen habe, wie zwei Menschen durch Gewalt gestorben sind. Wahrscheinlich ist das ein Schutzmechanismus des Gehirns. Und vielleicht kuck ich auch einfach zu viel «Walking Dead» und «Game of Thrones». Abgestumpft.
Was mich aber beschäftigt, sind die zwei kleinen Mädchen, die das tote Ehepaar hinterlässt. Denn die stehen richtig im Schussfeld. Mit was haben die das verdient, ohne Eltern aufwachsen zu müssen? Und später jedem erklären zu müssen, ja, der Papi hat das Mami umgebracht und dann sich selber?
Ich wünsche den beiden nur das Allerbeste und ganz viel Liebe und Glück im Leben.
Letzte Woche wurde ich Zeugin eines Mordes.
Jupp, das können wohl nicht so viele Menschen von sich behaupten (zum Glück!). Aber tatsächlich habe ich das Beziehungsdelikt an der Europaallee aus nächster Nähe miterlebt.
Der Zufall wollte es eben, dass ich mit einer Freundin auf dem Weg zum HB war. Wir schlenderten gemütlich schwatzend der neuen Zürcher Einkaufsmeile entlang, als wir es knallen hörten. Mehrmals.
Nun, niemand wurde unruhig oder so. Denn seien wir ehrlich: In Zürich knallt es ja oft mal. Irgendwer hat offenbar immer irgendwo irgendwelche Böller zur Hand und Freude daran, damit den Mitmenschen auf den Geist zu gehen. Aber da es dieses Mal ziemlich oft knallte, dachte ich noch: «Ok, du Arschloch, s isch Friitigmittag, hellliechte Tag zmittst i de Stadt – GIB’S DOCH ENDLICH UF!!»
Zirka 50 Meter vor uns stürmen dann plötzlich zwei Personen aufs Trottoir, es knallt weiter, und es sieht so aus, als würden sie sich verfolgen. Die eine verliere ich bald aus den Augen, die andere bleibt mitten auf dem Weg stehen, und da sehe ich, dass sie eine Waffe in der Hand hält.
Für den Bruchteil einer Sekunde schiesst es mir durch den Kopf, ok, wenn das jetzt so ein Typ ist wie der in Florida, dann sind wir jetzt ganz schön fucked.
Aber hey, wir sind in Zürich, und der Gedanke verfliegt sofort wieder. Ich gehe unbehelligt weiter, auf den Bewaffneten zu, kein bisschen nervös. Das ist einfach wieder irgend so ein durchgeknallter Idiot, der besoffen oder verdrögelet irgendwelche Spielchen spielt, denke ich. Wahrscheinlich findet er es aus irgendeinem unerfindlichen Grund geil, mit einer Fasnachtspistole seinen genau so verdrögeleten Kumpel zu verfolgen. Alles schon erlebt. Langstrasse, Baby!
Irgendwie hält er die Waffe aber seltsam.
Knall!
Er fällt zu Boden. Bleibt liegen.
Voll theatralisch, so schlecht gespielt, echt!
Steh wieder auf Kumpel, es ist arschkalt auf dem Asphalt!
…
Steh auf!
…
Wann kommt die Kamera?
…
…
Ich und meine Freundin stehen eine gefühlte Ewigkeit einfach nur da und schauen. Nichts passiert. Totenstille. Von einer Panik, die ausgebrochen sein soll, wie verschiedene Blätter später schreiben, ist keine Rede. Es ist ja auch kaum jemand auf der Strasse. Es ist Mittag und Winter, die Leute sitzen im Warmen, am Essen.
…
Meine Freundin: «Du wottsch mer jetzt aber nöd öppe säge, das sind richtigi Schüss gsi?»
Ich: «Äch, nei, eh nöd… nä-ä… dä staht gad uuf, wirsch gseh. Irgend en Film oder so!»
Dann gehen aber links und rechts die Türen auf, Menschen kommen aus den Gebäuden und schauen auch ungläubig hin. Einer hat noch seinen Coiffeur-Umhang an.
Wir gehen noch näher.
…
Komm, steh jetzt auf!
Aber ok, so wie der daliegt, so ohne jegliche Körperspannung, das sieht wirklich auffällig… tot aus, irgendwie.
Jetzt geht ein Passant ganz nah hin und beugt sich über den Körper. Scheisse, Moment, es sind ja zwei Körper! Die andere Person liegt auch, sehe ich plötzlich. Und sie ist ebenfalls völlig bewegungslos.
Nur wenige Sekunden sind vergangen, meine Freundin zieht entschieden ihr Handy aus der Tasche.
«Ich lüüt jetzt dä Polizei aa!»
Aber die weiss schon Bescheid, und das Sirenengeheul hüllt uns ein. Schwer bewaffnete Frauen und Männer in Uniform rennen plötzlich herum, die Strasse ist verstellt mit Polizeiautos und Krankenwagen, der Raum wird mit weissorangem Band abgesperrt und wir weggeschickt.
Tja, das also meine Wahrnehmung von meinem ersten echten Live-Mord.
Ich dachte, das war ein Amoklauf oder Banküberfall, schliesslich geschah es ja direkt vor der UBS. Dass hier aber ein Familienvater seine Noch-Ehefrau und dann sich selber gerichtet hatte, erfuhr ich erst später aus den Medien.
Und ich muss immer denken: Nur 30 Sekunden später, und ich und meine Freundin wären genau im Schussfeld gestanden. Es hätte sich nur eine Kugel verirren müssen… Ja, das hat uns an diesem Freitag ehrlich gesagt am meisten beschäftigt: Leck, wir leben noch! Was ein Glück wir doch hatten!
Aber jetzt, nur eine Woche später, finde ich es irgendwie gar nicht mehr so schlimm, dass ich tatsächlich mitangesehen habe, wie zwei Menschen durch Gewalt gestorben sind. Wahrscheinlich ist das ein Schutzmechanismus des Gehirns. Und vielleicht kuck ich auch einfach zu viel «Walking Dead» und «Game of Thrones». Abgestumpft.
Was mich aber beschäftigt, sind die zwei kleinen Mädchen, die das tote Ehepaar hinterlässt. Denn die stehen richtig im Schussfeld. Mit was haben die das verdient, ohne Eltern aufwachsen zu müssen? Und später jedem erklären zu müssen, ja, der Papi hat das Mami umgebracht und dann sich selber?
Ich wünsche den beiden nur das Allerbeste und ganz viel Liebe und Glück im Leben.
Heimweh-Blasenschwäche. Frau Bitterbös 82 - Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Ende 30 geht mit dem Leben um.
Ich erzähle euch heute mal etwas sehr Intimes von mir. Es geht ums Pipi machen.
Mir ist aufgefallen, dass ich immer dann GANZ DRINGEND aufs WC muss, wenn ich auf dem Heimweg bin und schon fast vor meiner Haustür stehe. Ich weiss nicht, wie das ein Psychologe jetzt erklären würde, aber offenbar hat meine Blase jeweils das Gefühl, sie könne sich jetzt wieder entspannen wie bei einem Baby, denn es geht ja nach Hause, da sind wir doch ganz unter uns, da muss sie sich ja nicht mehr zurückhalten und den gesellschaftlichen Anforderungen anpassen, also am besten schon mal schön laufen lassen... jedenfalls mache ich mir immer fast in die Hosen, sobald ich meine Wohnung betrete. Tasche in die Ecke geschmissen, in Stiefeln, Mütze, Schal und Wintermantel in Richtung WC gerannt - erinnert mich jeweils so an Hollywood-Komödien à la Adam Sandler oder "Dumb and dumber".
Und dabei kommt es auch nicht drauf an, wieviel ich vorher getrunken habe, ob ich 5 Minuten oder 5 Stunden vorher pinkeln war, ob ich zu Fuss unterwegs bin, im Bus oder auf dem Velo, nö: Das Haus nähert sich, meine Blase meldet sich, ein ungeschriebenes Naturgesetz. Keine Ahnung, woher dieses Organ jeweils diese Unmengen von Flüssigkeit nimmt. Ich bin auch ziemlich sicher, dass, wenn ich aus dem Haus gehen und dann sofort auf dem Absatz kehrt machen und die Türe wieder aufschliessen würde - ich müsste PIPI! DRINGEND!!! Also, ich hab's noch nie ausprobiert, aber das werd ich jetzt mal. So aus Neugierde.
Geht das nur mir so? Was hat's mit dieser Heimweh-Blasenschwäche auf sich?
Das kann jedenfalls keine beginnende Alters-Inkontinenz sein, denn sonst müsste es mir ja den ganzen Tag so gehen, aber eben, es passiert nur immer auf dem Heimweg. Ansonsten kann ich das Pipi also super halten. Fast zu gut.
Ich gebe zu, ich überschätze mich da jeweils ein wenig. "Jojo, druckt scho chli, aber das gaht jetzt loooooocckkkeeeerrr no es Stündli!" - ähä. Ich erinnere mich an die Umkleidekabine in Barcelona, wo ich doch tatsächlich mal in meine mitgebrachte Einkaufstüte machen musste, weil ich sonst beim Kleider Probieren einfach geplatzt wäre (hat man mir als Kind immer gesagt: "Wänn'd z lang verhebsch, dänn platzt der im Fall d Blase!!" - medizinisch fundiert oder pädagogische Brecheisen-Methode?). Kein WC der Welt wäre da noch nah genug gewesen, da hatte ich mein Glück wirklich total überstrapaziert. Allein in einem Ruderbötchen auf einem Nebenarm des Amazonas musste ich mal in eine Flasche pieseln (das mit dem Treffen ist übrigens so eine Sache, wenn man kein Mann ist!) - ich wäre sicher nicht freiwillig ins Wasser gesprungen, um das Geschäft zu verrichten! Ich hab gesehen, was sich da so für Viecher tummeln! Ausserdem hätte ich es nie mehr allein in diese Nussschale zurück geschafft, das hätte zu einer kleineren Ausgabe des Costa Concordias-Unglücks geführt. Kino ohne Pause - logo, muss ich aufs WC! Geh ich aber nicht, weil ich keine Sekunde des Films verpassen will. Den Ausgang der Geschichte lass ich hier offen... Massage in Thailand - kaum lieg ich in Unterhosen auf dem Schragen, merk ich, dass ich muss. Weil es mir aber peinlich ist zu sagen "Excuse me, I have to get dressed again, I have to go to the bathroom, I was too lazy before!" halt ich einfach eine Stunde lang völlig verkrampft durch und kann mich KEIN BISSCHEN entspannen! Sitzung im Büro? Mein nervöses auf dem Stuhl Hin- und Hergewackel hat tatsächlich nichts mit Langeweile zu tun.
Trotzdem. Das alles kommt zum Glück ziemlich selten vor. Aber die volle Blase auf dem Heimweg leider täglich.
Ich bin gespannt auf eure psychologischen, pathologischen oder astronomischen Deutungsversuche. Und auf eure eigenen Erfahrungen.
Schreib ich hier übrigens tatsächlich über meine Pipi-Gewohnheiten?
Gott, diese Welt ist nicht mehr zu retten!
Ich erzähle euch heute mal etwas sehr Intimes von mir. Es geht ums Pipi machen.
Mir ist aufgefallen, dass ich immer dann GANZ DRINGEND aufs WC muss, wenn ich auf dem Heimweg bin und schon fast vor meiner Haustür stehe. Ich weiss nicht, wie das ein Psychologe jetzt erklären würde, aber offenbar hat meine Blase jeweils das Gefühl, sie könne sich jetzt wieder entspannen wie bei einem Baby, denn es geht ja nach Hause, da sind wir doch ganz unter uns, da muss sie sich ja nicht mehr zurückhalten und den gesellschaftlichen Anforderungen anpassen, also am besten schon mal schön laufen lassen... jedenfalls mache ich mir immer fast in die Hosen, sobald ich meine Wohnung betrete. Tasche in die Ecke geschmissen, in Stiefeln, Mütze, Schal und Wintermantel in Richtung WC gerannt - erinnert mich jeweils so an Hollywood-Komödien à la Adam Sandler oder "Dumb and dumber".
Und dabei kommt es auch nicht drauf an, wieviel ich vorher getrunken habe, ob ich 5 Minuten oder 5 Stunden vorher pinkeln war, ob ich zu Fuss unterwegs bin, im Bus oder auf dem Velo, nö: Das Haus nähert sich, meine Blase meldet sich, ein ungeschriebenes Naturgesetz. Keine Ahnung, woher dieses Organ jeweils diese Unmengen von Flüssigkeit nimmt.
Ich bin auch ziemlich sicher, dass, wenn ich aus dem Haus gehen und dann sofort auf dem Absatz kehrt machen und die Türe wieder aufschliessen würde - ich müsste PIPI! DRINGEND!!!
Also, ich hab's noch nie ausprobiert, aber das werd ich jetzt mal.
So aus Neugierde.
Geht das nur mir so?
Was hat's mit dieser Heimweh-Blasenschwäche auf sich?
Das kann jedenfalls keine beginnende Alters-Inkontinenz sein, denn sonst müsste es mir ja den ganzen Tag so gehen, aber eben, es passiert nur immer auf dem Heimweg. Ansonsten kann ich das Pipi also super halten.
Fast zu gut.
Ich gebe zu, ich überschätze mich da jeweils ein wenig. "Jojo, druckt scho chli, aber das gaht jetzt loooooocckkkeeeerrr no es Stündli!" - ähä.
Ich erinnere mich an die Umkleidekabine in Barcelona, wo ich doch tatsächlich mal in meine mitgebrachte Einkaufstüte machen musste, weil ich sonst beim Kleider Probieren einfach geplatzt wäre (hat man mir als Kind immer gesagt: "Wänn'd z lang verhebsch, dänn platzt der im Fall d Blase!!" - medizinisch fundiert oder pädagogische Brecheisen-Methode?). Kein WC der Welt wäre da noch nah genug gewesen, da hatte ich mein Glück wirklich total überstrapaziert.
Allein in einem Ruderbötchen auf einem Nebenarm des Amazonas musste ich mal in eine Flasche pieseln (das mit dem Treffen ist übrigens so eine Sache, wenn man kein Mann ist!) - ich wäre sicher nicht freiwillig ins Wasser gesprungen, um das Geschäft zu verrichten! Ich hab gesehen, was sich da so für Viecher tummeln! Ausserdem hätte ich es nie mehr allein in diese Nussschale zurück geschafft, das hätte zu einer kleineren Ausgabe des Costa Concordias-Unglücks geführt.
Kino ohne Pause - logo, muss ich aufs WC! Geh ich aber nicht, weil ich keine Sekunde des Films verpassen will. Den Ausgang der Geschichte lass ich hier offen...
Massage in Thailand - kaum lieg ich in Unterhosen auf dem Schragen, merk ich, dass ich muss. Weil es mir aber peinlich ist zu sagen "Excuse me, I have to get dressed again, I have to go to the bathroom, I was too lazy before!" halt ich einfach eine Stunde lang völlig verkrampft durch und kann mich KEIN BISSCHEN entspannen!
Sitzung im Büro? Mein nervöses auf dem Stuhl Hin- und Hergewackel hat tatsächlich nichts mit Langeweile zu tun.
Trotzdem. Das alles kommt zum Glück ziemlich selten vor. Aber die volle Blase auf dem Heimweg leider täglich.
Ich bin gespannt auf eure psychologischen, pathologischen oder astronomischen Deutungsversuche. Und auf eure eigenen Erfahrungen.
Schreib ich hier übrigens tatsächlich über meine Pipi-Gewohnheiten?
Gott, diese Welt ist nicht mehr zu retten!
Vegane Pornos. Frau Bitterbös 81 - Die Welt ist schlecht, oder eine Züritussi Ende 30 geht mit dem Leben um.
Ich verrate euch heute einen Fetisch von mir:
Ich kucke auf Youtube immer so Veganer-Vlogs.
Aber PSSSSSSTTT!!!!
Ja, ich finde die tatsächlich besser als jeden Porno. Was gibt es Ästhetischeres und Sinnlicheres als schöne Menschen und leckeres, perfekt angerichtetes Essen? Ich sag euch: Niemand vereint diese beiden sexy Elemente so gekonnt wie die veganen Vlogerinnen.
Ja, denn es sind tatsächlich fast immer Frauen, die ihr fleischloses Leben mit der Kamera festhalten: Sie sind allesamt jung, wahnsinnig gut aussehend und mit perfekten Körpern. Sie haben wahnsinnig gut aussehende Männer mit perfekten Körpern und eine Horde sehr süsser, unglaublich intelligenter Kinder.
Sie leben meist an exotischen, fancy Orten wie Hawaii, Australien oder Neuseeland oder jetten auf der Welt umher. Dabei passen ihre Besitztümer in einen einzigen Rucksack, denn so gut wie sie aussehen und so cool ihr Leben ist, da brauchen sie nicht auch noch materielle Dinge, um glücklich zu sein. Die Frauen tragen meistens auch kein Makeup, benützen kein Deo, oft nicht mal einen BH, nein, alles ist ganz Natur. Eben genau so wie ihr Essen. "Plant based". Auf den Tisch kommen keinerlei tierische Produkte. Aber ihre Mahlzeiten sind aufwendiger als jeder Sauerbraten.
Und oft flüssig.
Was da eins Bananen, Mangos, Papayas, Datteln, Beeren, Spinat, Avocados, Chiasamen, Spirulina und "Barley Grass Powder" (keine Ahnung, was das ist, aber offenbar ein unentbehrlicher Superfood) zu cremigen Smoothies zusammengemixt wird! Das grüne oder violette Zeugs sieht jeweils so appetitlich aus, dass mir förmlich der Speichel tropft! Ich kapiere nicht, wie die das Gesöff jeweils so foodporn-like hinbekommen - ich hab mir letzthin auch eine Papaya in den Mixer geschmissen, es sah hinterher aus wie Kotze und schmeckte auch so.
Serviert wird das ganze auch in allen Vlogs immer genau gleich: In übergrossen Marmeladegläsern mit einem Loch im Deckel, durch das man einen Strohhalm aus Metall steckt - natürlich wiederverwertbar, denn in einem anständigen Veganer-Haushalt auf Hawaii macht man natürlich keinen Abfall!
Zum Znacht gibt es dann Wraps aus Salatblättern, gefüllt mit viel Gemüse, Tempeh und Avocado, gewürzt mit "Cashew Butter" (wo um Himmels Willen kriegt man denn sowas?) und "Nutritional Yeast" (so eine Art gesundes Aromat). Oder Porridge mit Hafermilch, aufgepeppt mit 17 verschiedenen Früchten, Samen und zerdrückter Avocado. Oder auch Tofuburger im Sauerteigbrot mit selbst gemachten "Sweet Potato Fries" auf Avocadodip. Oder "Kale" (Wirsing?) in allen Variationen, als Salat, Chips, Saft. Und mit Avocado. Und zum Dessert Bananen-"Nicecream" mit Kokosflocken, Kakaostückchen und Hanfsamen. Auch dazu passt immer Avocado.
Und alles immer in rauhen Mengen! Offenbar muss man ganze Berge essen, wenn man sich vegan ernährt, sonst fällt man vom Fleisch. Hauptsache zucker-, salz- und ölfrei, unverarbeitet und Bio, und alles hübsch drapiert wie auf einem Foto bei Betty Bossy. Zu Trinken gibt es selbst gemachtes Kombucha. Der Pilz, den sie zum Fermentieren züchten, sieht aus wie eine menschliche Plazenta und löst bei mir jeweils Würgereflexe aus, aber hey!, er ist gesund!
Jedenfalls krieg ich immer Hunger und Durst allein schon vom Zuschauen. Und ich staune immer, mit wieviel Liebe diese Vegi-Vloggerinnen mit den Lebensmitteln umgehen, wieviel Zeit und Energie sie nur schon in ein einziges Glas Saft stecken!
Gut, man muss dazu vielleicht sagen: Sie haben auch die Zeit dazu. Vegan-Vlog-Familien sind offenbar sehr traditionell: Der Mann arbeitet, die Frauen gebären zu Hause ihre Kinder gänzlich ohne Drogen, machen Yoga, bepflanzen den Garten, pflegen den Kombucha-Pilz - und filmen eben. Und am Wochenende (das sehr oft zu sein scheint auf Hawaii oder Neuseeland) stürzen sich alle auf dem Surfbrett in das türkisblaue Meer, wandern durch den malerischen Regenwald oder fliegen nach Bali.
Ein perfekt durchdachter Lifestyle, in dem niemand auch nur eine Sekunde ein schlechtes Gewissen haben muss und alle immer strahlen wie Beznau 1 und 2.
Seit ich diese Vlogs kucke, trinke ich ständig Kombucha (vom Migros, nicht selbst gezüchtet!) und esse Avocados.
Ich denke daran, meinen ganzen Besitz zu verkaufen, die BHs wegzuwerfen und mit einem Rucksack nach Hawaii zu ziehen, wo ich wunderschön, unendlich glücklich und gesund werde und Teil dieser veganen Pornos.
Aber dann erinnere ich mich daran, wie ungern ich Gemüse schnipple und koche.
Und vor dem Laptop ist es eben doch bequemer.
Neidische Eifersucht: Frau Bitterbös 80 - Die Welt ist schlecht oder eine Züri-Tussi Ende 30 geht mit dem Leben um.
Ich hätte da mal eine Frage:
Ist man eigentlich ein böser Mensch, wenn man auf andere neidisch ist oder eifersüchtig?
Obwohl ich irgendwie den Unterschied zwischen Neid und Eifersucht nie so richtig checke. Ist Neid, wenn man etwas, das der andere hat, AUCH haben will und Eifersucht, wenn man genau DAS haben will, was der andere hat, und er soll es nicht haben? Keine Ahnung. Jedenfalls soll man ja beides nicht fühlen, steht glaub's schon in der Bibel. Aber hey, so sehr ich auch dagegen ankämpfe, manchmal BIN ich einfach neidisch/eifersüchtig!!
Ich hadere sehr oft mit dem Fakt, dass das Leben nicht fair ist, die Welt nicht ausgeglichen. Und damit mein ich jetzt nicht unbedingt, dass es eine 1. und eine 3. Welt gibt - das ist sowieso scheisse. Aber es wäre anmassend, mich etwa mit einem liberianischen Strassenkind oder einem syrischen Flüchtling zu vergleichen. Ich meine mehr, dass es mega Unterschiede gibt zwischen Menschen, die eigentlich die genau gleichen Voraussetzungen haben. Warum klappt beim einen immer alles so auf Anhieb, wie er es haben will, warum muss der andere immer so rudern? Und klar, mit dem anderen mein ich natürlich mich.
Jaja, "Luxusprobleme", ich hör euch schon. Stimmt ja auch. Aber Luxusprobleme nerven halt auch. Und sind ungerecht, wenn du siehst, dass jemand, der keinen Deut mehr leistet als du oder mitnichten ein besserer Mensch ist, viel einfacher durchs Leben kommt als du selber, oder nicht? Und dann, ja dann fällt es mir manchmal wirklich sehr schwer, mich mit demjenigen zu freuen, der das hat, was ich eben auch gerne hätte.
Ui, bööööööööse! Ich bin bööösseeee!! Mag den anderen nichts gönnen!!! Sowas macht man nicht, hat schon meine Grossmutter gesagt. Ich finde das Gefühl ja auch nicht schön, aber ich kann mir noch so oft sagen: "So, Bitterbös, jetzt aber nicht neidisch sein!" - guess what? Funktioniert nicht!
Versteht mich nicht falsch: Ich kann mich sehr wohl für andere freuen. Aber eben nicht für alle. Es gibt Leute, bei denen ich denke: "Ah, scho wieder öppis gschafft/gunne/erreicht/übercho? Isch ja nüt Neus." Und dann gibt es sehr wohl auch Menschen in meinem Umfeld, bei denen ich denke: "Gopferdammi nomal, die mues aber au andauernd unedure!! Wieso isch s Läbe son es Arschloch und laht die immer liede??? Es söll endlich mal was klappe für sie!" Ist das seltsam, dass ich Menschen, die im Leben schon mächtig auf die Schnauze geflogen sind und kämpfen mussten, irgendwie viel sympathischer finde als solche, denen vermeintlich immer alles auf dem Silbertablett serviert wird?
Vielleicht habe ja auch ich etwas, was andere gerne hätten. Was auch immer. Man sagt ja, dass niemand ein perfektes Leben habe, alle hätten doch ihr Rucksäckli zu tragen - das mag schon sein, aber ich habe das Gefühl, bei einigen ist das Rucksäckli federleicht und sie tun so, als müssten sie tonnenschwere Pflastersteine mit sich rumschleppen und damit die Pyramiden neu bauen. Ja, und ich weiss, dass einige genau das auch von MIR denken.
Jeder ist seines Glückes Schmied, heisst es. Geht so, funktioniert nicht immer, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Oder glaubt ihr wirklich, jemand schmiedet sich seinen Krebs selber? Seine Arbeitslosigkeit? Seinen Bürgerkrieg?
Ist man also tatsächlich ein böser Mensch, wenn man neidisch/eifersüchtig ist? Wie denn damit umgehen, wenn man der Meinung ist, der andere hat viel weniger Probleme als man selber? Wenn man denkt, ginge es mir so wie ihm, dann wäre alles besser?
Tipps welcome. Ich habe mir vorgenommen, diese bösen Gefühle im 2018 zu überwinden.
Und jetzt: HAPPY NEW YEAR!!!
Ich hätte da mal eine Frage:
Ist man eigentlich ein böser Mensch, wenn man auf andere neidisch ist oder eifersüchtig?
Obwohl ich irgendwie den Unterschied zwischen Neid und Eifersucht nie so richtig checke. Ist Neid, wenn man etwas, das der andere hat, AUCH haben will und Eifersucht, wenn man genau DAS haben will, was der andere hat, und er soll es nicht haben?
Keine Ahnung.
Jedenfalls soll man ja beides nicht fühlen, steht glaub's schon in der Bibel.
Aber hey, so sehr ich auch dagegen ankämpfe, manchmal BIN ich einfach neidisch/eifersüchtig!!
Ich hadere sehr oft mit dem Fakt, dass das Leben nicht fair ist, die Welt nicht ausgeglichen. Und damit mein ich jetzt nicht unbedingt, dass es eine 1. und eine 3. Welt gibt - das ist sowieso scheisse. Aber es wäre anmassend, mich etwa mit einem liberianischen Strassenkind oder einem syrischen Flüchtling zu vergleichen.
Ich meine mehr, dass es mega Unterschiede gibt zwischen Menschen, die eigentlich die genau gleichen Voraussetzungen haben.
Warum klappt beim einen immer alles so auf Anhieb, wie er es haben will, warum muss der andere immer so rudern?
Und klar, mit dem anderen mein ich natürlich mich.
Jaja, "Luxusprobleme", ich hör euch schon. Stimmt ja auch. Aber Luxusprobleme nerven halt auch. Und sind ungerecht, wenn du siehst, dass jemand, der keinen Deut mehr leistet als du oder mitnichten ein besserer Mensch ist, viel einfacher durchs Leben kommt als du selber, oder nicht?
Und dann, ja dann fällt es mir manchmal wirklich sehr schwer, mich mit demjenigen zu freuen, der das hat, was ich eben auch gerne hätte.
Ui, bööööööööse! Ich bin bööösseeee!! Mag den anderen nichts gönnen!!! Sowas macht man nicht, hat schon meine Grossmutter gesagt.
Ich finde das Gefühl ja auch nicht schön, aber ich kann mir noch so oft sagen: "So, Bitterbös, jetzt aber nicht neidisch sein!" - guess what? Funktioniert nicht!
Versteht mich nicht falsch: Ich kann mich sehr wohl für andere freuen. Aber eben nicht für alle. Es gibt Leute, bei denen ich denke: "Ah, scho wieder öppis gschafft/gunne/erreicht/übercho? Isch ja nüt Neus." Und dann gibt es sehr wohl auch Menschen in meinem Umfeld, bei denen ich denke: "Gopferdammi nomal, die mues aber au andauernd unedure!! Wieso isch s Läbe son es Arschloch und laht die immer liede??? Es söll endlich mal was klappe für sie!"
Ist das seltsam, dass ich Menschen, die im Leben schon mächtig auf die Schnauze geflogen sind und kämpfen mussten, irgendwie viel sympathischer finde als solche, denen vermeintlich immer alles auf dem Silbertablett serviert wird?
Vielleicht habe ja auch ich etwas, was andere gerne hätten. Was auch immer. Man sagt ja, dass niemand ein perfektes Leben habe, alle hätten doch ihr Rucksäckli zu tragen - das mag schon sein, aber ich habe das Gefühl, bei einigen ist das Rucksäckli federleicht und sie tun so, als müssten sie tonnenschwere Pflastersteine mit sich rumschleppen und damit die Pyramiden neu bauen.
Ja, und ich weiss, dass einige genau das auch von MIR denken.
Jeder ist seines Glückes Schmied, heisst es.
Geht so, funktioniert nicht immer, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Oder glaubt ihr wirklich, jemand schmiedet sich seinen Krebs selber? Seine Arbeitslosigkeit? Seinen Bürgerkrieg?
Ist man also tatsächlich ein böser Mensch, wenn man neidisch/eifersüchtig ist?
Wie denn damit umgehen, wenn man der Meinung ist, der andere hat viel weniger Probleme als man selber?
Wenn man denkt, ginge es mir so wie ihm, dann wäre alles besser?
Tipps welcome. Ich habe mir vorgenommen, diese bösen Gefühle im 2018 zu überwinden.
Und jetzt: HAPPY NEW YEAR!!!
Ich kenne deine Gefühle nur allzu gut. Und weisst du was? Mir ist im Leben sehr viel einfach leicht gefallen. Spielt also keine Rolle, wie vermeintlich gut es einem geht. Dann habe ich den Ansatz der positiven Psychologie kennengelernt. Den Fokus nicht nur darauf, warum es mir schlecht geht, sondern was meine Stärken sind, wie ich die ausbauen kann und was andere, erfolgreiche Menschen anders machen. Keine Panik, bin kein Guru oder ständig dran. Gab aber einen Newsletter abonniert. Beides Englisch.
strengthsphoenix.com
kristentruempy.com
Aber wenn wir uns schon so lieb unterhalten, möchte ich dich etwas fragen. Alles redet von Wohnungsnot. Und ich habe hier eine Wohnung, die okay ist, aber die trotzdem niemand haben will. Ja, sie ist in der Agglo, aber sonst bietet sie viel. Was macht denn eine Ex Züri-Tussi wenn sie zu einer Agglo-Tussi wurde und nun wieder ein Züri Status-Stempel haben will? Sie sucht einen Nachmieter. Und wenn du dann mal soweit bist, können wir gemeinsam weinen. Ich finde nämlich absolut keinen.
Liebe Grüsse,
B.
Dann wünsche ich dir alles Gute beim Einleben in der neuen Wohnung, cool!
Ich habe mir glaubs schon in allen Teilen Zürich irgendwann mal Wohnungen angeschaut - da ich bis vor kurzem pendelte, waren aber nicht alle Kreise geeignet. Und ich fühle mich in den einen einfach wohler als in den anderen, das lässt sich nicht erklären, das ist halt so. Und die Bedürfnisse ändern sich auch. Wo ich vor 5 Jahren auf keinen Fall wohnen wollte, fände ich es heute super.
Und das mit dem Wohnung loswerden kenne ich auch - das Problem haben im Fall auch Leute mitten in der Stadt, aus welche
Und was bitte ist an der Agglo so schlimm? Mit Leimbach bist du fast-ganz in Adliswil und ganz ehrlich: Was macht eine Züri-Tussi in Adliswil?
Fang nochmals von vorne an und überlege dir wo du gerne leben würdest.