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Frau_Bitterboes
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FreeÖppis mit Medien. Ausgebildete Schauspielerin. Schreiberlingin. Reisefüdli. Crazy Cat Lady.
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Corona macht tot. Frau Bitterbös 121: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um.
Wir wollen alle nicht, dass sich dieses scheiss Virus verbreitet, klar.Allerdings frage ich mich, welches Risiko höher ist: An Corona zu sterben oder an Einsamkeit?Ich rede nicht von mir, macht euch keine Sorgen.Ich rede von all den alten, (chronisch) kranken Menschen, die keinen Besuch mehr erhalten dürfen. Zu Hause oder noch schlimmer, in Spitälern und Heimen. Meiner Meinung nach ist das Folter. Auch wenn ich verstehe, dass für sie eine grössere Gefahr besteht als für andere. Und sie eine potenzielle Gefahr für andere sind. Trotzdem ist es für mich eben auch ein Abwägen der Risiken. Und was da jetzt gerade geschieht, ist nicht menschenwürdig. Besuch dürfen solche Leute erst erhalten, wenn sie im Sterben liegen. Wie beschissen ist DAS denn?? Vorher sind sie es nicht wert genug oder was??Und ich weiss, wovon ich spreche: Meine Mutter musste so sterben. Nur, weil eine Pflegefachperson sich nicht an die Anweisungen hielt, durfte ich in letzter Minute an ihrer Seite sein. Denn: Zu Corona-Zeiten abzuleben, ist offenbar schon nicht gern gesehen, noch weniger erwünscht ist es aber, sich zu erlauben, mitten in der Nacht zu sterben. Dann schlafen eben die Chefs und können die benötigte Erlaubnis für die Lockerung der Besuchsregeln nicht geben. Not kidding!! Aber eben, es gibt noch Menschen mit gesundem Verstand, zum Glück. Ein kleiner, aber nötiger Trost in diesen schwierigen Zeiten. Denn niemand, wirklich niemand, sollte diesen letzten Schritt auf diese Weise alleine gehen müssen.Nein, meine Mutter starb nicht an Einsamkeit oder Corona. Dafür hat der Krebs schon gesorgt. Aber dass die letzten Wochen noch beschissener für sie waren als sonst schon, dafür hat das Virus gesorgt - und die Entscheidung des Bundes, Spitäler und Heime abzuschotten. Ich arbeite auch im Gesundheitsbereich und verstehe die Angst und den Wunsch, die Schwächsten schützen zu wollen. Aber vielleicht macht genau das ihnen das letzte bisschen Leben, das sie noch haben, noch mehr zur Qual. Ich habe auch keine Lösung für das Problem, ich bin weder Infektio- noch Virologin (im Gegensatz zu vielen aus meiner social media-Community, die plötzlich alle genau wissen, wie man sich in dieser Krise zu benehmen hat - danke, aber dass ich zu Hause bleiben soll, sagt mir schon der Bund, und nur auf den höre ich übrigens, auch wenn mir nicht alles gefällt. Und dass das Virus vielleicht nur eine Erfindung ist oder mit Yoga, Desinfektionsmittelspritzen oder Sperma geheilt werden kann, das wissen wir leider nicht so genau. Wobei doch, dass mit dem Sperma weiss ich ganz genau, sorry! So spare me, please!!).In solchen Zeiten zu sterben ist noch beschissener als in "normalen", das hingegen ist klar. Kann man sich in grosser Runde besaufen und über alte Zeiten sinnieren? Nein! Kann man sich in den Armen liegen und heulen?? Offiziell auch nicht! Alles höchstens virtuell, wenn man sich an die Regeln hält, aber Regeln sind halt manchmal doof.Anyway.Ich hoffe, wir bleiben alle gesund. Aber ich frage mich einfach, was mehr Schaden anrichtet: Die rigorosen Schutzmassnahmen oder die Einsamkeit.Werden wir nie wissen. Figgsch dir, Corona!!!
- Züri-Blog von Frau Bitterbös, Maxim Theater Zürich (2)
Züri-Blog von Frau Bitterbös
Maxim Theater Zürich
Zur Zeit arbeiten wir an einem neuen Stück, zusammen mit dem Lehrhaus Zürich. Première ist voraussichtlich im November 2015.
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Mein Bett.
Öppis mit Medien. Ausgebildete Schauspielerin. Schreiberlingin. Reisefüdli. Crazy Cat Lady.
- Der schönste Ort in der Stadt:
- Mein Bett.
- An diesem Ort kann ich mich am besten entspannen:
- In meinem Bett.
- Meine Lieblingsbar:
- Mein Bett.
- Da nehme ich noch einen Schlummi:
- In meinem Bett.
Corona macht tot. Frau Bitterbös 121: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um.
Wir wollen alle nicht, dass sich dieses scheiss Virus verbreitet, klar.
Allerdings frage ich mich, welches Risiko höher ist: An Corona zu sterben oder an Einsamkeit?
Ich rede nicht von mir, macht euch keine Sorgen. Ich rede von all den alten, (chronisch) kranken Menschen, die keinen Besuch mehr erhalten dürfen. Zu Hause oder noch schlimmer, in Spitälern und Heimen. Meiner Meinung nach ist das Folter. Auch wenn ich verstehe, dass für sie eine grössere Gefahr besteht als für andere. Und sie eine potenzielle Gefahr für andere sind.
Trotzdem ist es für mich eben auch ein Abwägen der Risiken. Und was da jetzt gerade geschieht, ist nicht menschenwürdig. Besuch dürfen solche Leute erst erhalten, wenn sie im Sterben liegen. Wie beschissen ist DAS denn?? Vorher sind sie es nicht wert genug oder was??
Und ich weiss, wovon ich spreche: Meine Mutter musste so sterben. Nur, weil eine Pflegefachperson sich nicht an die Anweisungen hielt, durfte ich in letzter Minute an ihrer Seite sein. Denn: Zu Corona-Zeiten abzuleben, ist offenbar schon nicht gern gesehen, noch weniger erwünscht ist es aber, sich zu erlauben, mitten in der Nacht zu sterben. Dann schlafen eben die Chefs und können die benötigte Erlaubnis für die Lockerung der Besuchsregeln nicht geben. Not kidding!!
Aber eben, es gibt noch Menschen mit gesundem Verstand, zum Glück. Ein kleiner, aber nötiger Trost in diesen schwierigen Zeiten. Denn niemand, wirklich niemand, sollte diesen letzten Schritt auf diese Weise alleine gehen müssen.
Nein, meine Mutter starb nicht an Einsamkeit oder Corona. Dafür hat der Krebs schon gesorgt. Aber dass die letzten Wochen noch beschissener für sie waren als sonst schon, dafür hat das Virus gesorgt - und die Entscheidung des Bundes, Spitäler und Heime abzuschotten. Ich arbeite auch im Gesundheitsbereich und verstehe die Angst und den Wunsch, die Schwächsten schützen zu wollen. Aber vielleicht macht genau das ihnen das letzte bisschen Leben, das sie noch haben, noch mehr zur Qual.
Ich habe auch keine Lösung für das Problem, ich bin weder Infektio- noch Virologin (im Gegensatz zu vielen aus meiner social media-Community, die plötzlich alle genau wissen, wie man sich in dieser Krise zu benehmen hat - danke, aber dass ich zu Hause bleiben soll, sagt mir schon der Bund, und nur auf den höre ich übrigens, auch wenn mir nicht alles gefällt. Und dass das Virus vielleicht nur eine Erfindung ist oder mit Yoga, Desinfektionsmittelspritzen oder Sperma geheilt werden kann, das wissen wir leider nicht so genau. Wobei doch, dass mit dem Sperma weiss ich ganz genau, sorry! So spare me, please!!).
In solchen Zeiten zu sterben ist noch beschissener als in "normalen", das hingegen ist klar. Kann man sich in grosser Runde besaufen und über alte Zeiten sinnieren? Nein! Kann man sich in den Armen liegen und heulen?? Offiziell auch nicht! Alles höchstens virtuell, wenn man sich an die Regeln hält, aber Regeln sind halt manchmal doof.
Anyway.
Ich hoffe, wir bleiben alle gesund. Aber ich frage mich einfach, was mehr Schaden anrichtet: Die rigorosen Schutzmassnahmen oder die Einsamkeit.
Werden wir nie wissen.
Figgsch dir, Corona!!!
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Corona macht sozial. Frau Bitterbös 120: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um.
Nun also, wie das letzte Mal versprochen, mein Post zu meinen Freizeitbeschäftigungen während des Lockdowns.
(In welcher Woche sind wir eigentlich schon? Kein Zeitgefühl mehr...)
Eigentlich lassen sich diese mit einem Wort zusammenfassen: Spazieren. Ist ja auch das einzige, das man zur Zeit an Outdoor-Aktivitäten noch machen kann. Ich weiss gar nicht, wieviele Kilometer ich schon zurückgelegt habe: Vom Dolder über Witikon bis auf den Sonnenberg. Von meiner Wohnung (Oerlikon) runter an den Letten und dann den Fluss entlang bis zum Kloster Fahr und zurück. Irgendwo bei Bremgarten die Reuss entlang. 23439mal durch den Irchelpark. 43040mal einfach planlos durchs Quartier. Manchmal auch nachts. Meistens spaziere ich mit Begleitung - aber höchstens zu zweit. Zu mehrt macht das aktuell gar keinen Spass, wegen der Abstandsregel. Und dann kämen auf den Feldwegen wahrscheinlich noch mehr Scheuchgeräusche wie "Scchhhht-ssccchhhhhhhtttttt!!!!" und dazu so abschätziges Händewedeln von Personen, die dir auf den Feldwegen mit Schutzmaske und Handschuhen entgegenwandern.
Eine andere beliebte Outdoor-Aktivität von mir ist das Einkaufen geworden. Früher Alltag und langweilig, ist es heute ein Happening mit Hochspannung. Wie lange ist die Schlange diesmal vor dem Alnatura? In welchem Laden muss ich mir einen Plastiksack als Handschuh überstülpen und in welchem nicht? Wo stinkt das Hand-Desinfektionsmittel mehr, im Coop oder im Migros? (Antwort: Im ALDI!!!!) Und wieviele Leute in Schutzanzügen direkt aus Tschernobyl werde ich diesmal zwischen den Regalen antreffen?
Apropos Essen kaufen: Grillieren bei Freunden war ich in dieser Zeit auch schon. Auch hier natürlich konform der Anweisungen des Bundes: Kein Händeschütteln, kein Knutschen, keine Risikogruppen, keine Erkältungssymptome, nichts. Einmal waren wir übrigens zu sechst - komme ich jetzt ins Gefängnis?
Überhaupt ist es interessant, wie sich die sozialen Kontakte in der Corona-Krise gestalten: Nicht alle Freundinnen und Freunde sind noch fürs Grillieren mit "Auswärtigen" zu haben. Einige wollen mich nicht mehr physisch treffen, weil ich genau das mache und deshalb potenziell verseucht sein könnte. Andere wollen nicht mit mir spazieren gehen, aber ein Besuch bei ihnen zu Hause fänden sie voll ok - ich glaube, hier ist nicht Corona, sondern die Faulheit schuld, für die der Virus eine willkommene Ausrede ist. Wieder andere machen trotzig Ferien mit dem Wohnmobil in den Bergen. Und wieder andere schliessen sich komplett in der Wohnung ein und warten auf den Weltuntergang.
Fazit: Ich hänge ständig am Handy. Meinen Nackt-Fetisch (siehe Post 118 ) kann ich zur Zeit nicht mehr so gut ausleben, denn dauernd klingelt es und jemand will video-chatten - und je nach dem, wer das gerade ist und wieviele, sollte man vielleicht lieber Kleider tragen, wenn man den Anruf annimmt.
Überhaupt habe ich seit social distancing eigentlich viel mehr Kontakt mit meinem Umfeld als früher. Ich finde das eine schöne Entwicklung, alle schauen, wie es der oder dem anderen geht und sind nicht mehr so hyperbeschäftigt, dass nicht mal mehr Zeit für ein WhatsApp bleibt, so wie in normalen Zeiten. Social distancing macht also eigentlich social, so paradox das auch klingt. Und ich bringe jetzt nicht auch noch den Spruch, man solle das doch bitte in physical distancing umbenennen...
Das Feierabendbierchen (in meinem Fall ist es ein Eve, denn richtiges Bier finde ich gruusig) kann man auch sehr gut virtuell mit seinen Gspändli per Skype, Teams, Starleaf oder Zoom nehmen - also, der Alkohol ist dabei natürlich nicht virtuell, aber die Gspändli sind nur digital anwesend. Und es gibt lustige Online-Games, die man zusammen am Splitscreen spielen kann, zum Beispiel Begriffe pantomimisch darstellen ("Hund? Katze? Maus!!" - "Nei, das isch en Kameltriiber!!").
Wenn ich aber mal nicht am spazieren, skypen, facetimen oder sonstwie chatten bin, dann beschäftige ich mich intensiv mit meiner Wohnung. Meine Balkonpflanzen erfreuen sich bester Gesundheit, weil sie nämlich alle neu und frisch gepflanzt sind - gut, mit der Bio-Diversität hält es sich ein bisschen in Grenzen, denn zur Zeit sind in den Läden ja nur noch Kräuter erhältlich, alles andere Lebendige wurde ausgeschlossen und vernichtet (die Bilder der Bagger, die in Holland die riesigen Tulpenberge beseitigen, verfolgen mich immer noch nachts!). Durch meine Fenster sieht man neuerdings tatsächlich raus, denn ich habe die Scheiben das erste Mal seit meinem Einzug geputzt. Und meine Schränke sind schlanker geworden, denn ich habe die Kleider rigoros aussortiert und entsorgt. Bis jetzt ist es mir also eigentlich noch gar nicht so langweilig in diesem Lockdown. Obwohl ich die Spazierwege langsam alle gesehen habe. Und ich mich frage: Wenn das jetzt noch bis im Sommer anhält oder so - wieviele Kräutersorten gibt es eigentlich noch? Und wie oft Fensterputzen ist normal, bevor ich als gipsy houswive durchgehe??
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Corona macht fett. Frau Bitterbös 119: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um.
Ich hoffe, ihr seid alle noch gesund. Crazy times!
Habe ich wirklich gedacht, ich würde nicht über Corona schreiben, siehe letzter Post?
MUAHAHAHAHAHAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Da hat mir der Lockdown ganz schön einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zwei Wochen Heim-Isolation sind jetzt rum. Zeit also, um mal ein erstes bitterböses Update zu geben.
Früher war ich ja nie so mega Fan von Homeoffice, ich habe es nur sehr selten gemacht. Ist zwar bequem, aber ich lasse mich in meinen vier Wänden doch gerne ablenken. Plötzlich muss ich ganz dringend die Küche putzen, anstatt vor dem Laptop zu sitzen. Oder Wäsche falten. Den Geschirrspüler ausräumen. Dinge, die ich sonst nie freiwillig tun würde, wohlgemerkt. Und so ein ausgedehntes Mittagsschläfchen im eigenen Bett ist dann auch noch ganz schön...
Jetzt, im Zwangs-Homeoffice sieht es etwas anders aus: Ich gewöhne mich langsam daran und kann mich gut auf meine Arbeit konzentrieren, dreckige Küche hin oder her.
Ich finde es auch toll, muss ich am Morgen nicht erst ins Büro radeln, sondern kann einfach nur den Raum wechseln - und zwar genau so, wie ich aus dem Bett gestiegen bin: im Trainer. Keine Schmink- und Frisier-Session vorher im Bad, nein. Schön den ganzen Tag im Gammellook vor dem Bildschirm hocken. Im selben Trainer, eine Woche lang. Unterwäsche braucht's auch nicht. Und natürlich ganz ohne Makeup, freie Sicht auf alle Pickel und Augenringe. Und die Haare einfach irgendwie zuoberst auf dem Kopf festgezurrt, damit sie nicht stören. Verwahrlosung ahoi!
Chef: "Also, anstatt jede Tag Telefonkonferenz chönnted mer au mal e Videok..."
Ich: "NEEEEEEIIIIII, UF GAR KEIN FALL!!!!!!!"
Im selben (Anti-)Outfit kann man dann auch easy einkaufen gehen. Einfach Jacke drüber und Schuhe an. Kniehohe Stiefel über Trainerhosen sehen übrigens creepy aus.
Meine Lieblingstrainerhose ist mir dann auch noch zu gross und rutscht mir jeweils schon auf dem Velo bis unters Füdli. Zum Glück ist es wieder so arschkalt geworden, dass man einen langen Wintermantel tragen muss.
Ich versuche ja, so wenig einkaufen zu gehen wie möglich, um möglichst keine Viren aufzulesen oder zu verteilen. Aber das hat sich als sehr schwierig entpuppt, denn leider verstärkt das Homeoffice meinen Fressdrang.
Das ist auch eines der ungelösten Mysterien dieser Erde: Warum muss ich zu Hause beim Arbeiten ständig fressen, im Büro aber nicht?? Kennt ihr das auch? Und ich meine jetzt nicht, dass ich mir ständig Salate mache, Gemüsecurrys koche und Früchte aufschneide. Neeei-eeiiinn: Ein Tütchen Chips hier, ein Osterhäschen da, dann zum Dessert noch ein Kübelchen Ben&Jerrys und ein Döschen Wasabi-Nüsse. Das passiert also, wenn das Personalrestaurant zu weit weg ist. Ich werde vielleicht bald ein Problem haben, denn die Kleiderläden haben ja alle zu... Corona macht nicht nur tot, sondern auch fett.
Jedenfalls habe ich meine Vorräte an einem Tag schon wieder aufgebraucht. Und was mir noch viel mehr Sorgen macht: Ich habe das erste Mal in meinem Leben Alkohol für MICH gekauft. Das bedeutet nichts Gutes, oder? Ich hatte nie viel für Alk übrig, aber jetzt stehen in meinem Kühlschrank diese Eve Biere und Smirnoffs... ich sauf aber nicht während der Arbeitszeit, ich schwör's!
Die Arbeit sonst läuft eigentlich ganz gut, auch von zu Hause aus. Natürlich vermisse ich meine Büro-Gspändli. Aber lästern kann man auch wunderbar per WhatsApp-Chat. Und der läuft zur Zeit sehr heiss bei uns...
Dafür hab ich gemerkt, dass das Geschäftshandy immer im dümmsten Moment klingelt. Entweder sitze ich gerade auf dem WC (und auf meinem eigenen verbringe ich eindeutig mehr Zeit als auf dem im Büro) oder ich muss zuerst zum Radio rennen und es leiser machen, weil ich vorhin grad sehr laut Musik brauchte oder ich halte gerade Mittagsschlaf, anstatt dass ich mir was Anständiges zum Zmittag kochen und es zivilisiert mit Besteck von einem Teller essen würde...
So viel zu meinem Berufsleben zu Zeiten von Corona.
Das nächste Mal erzähle ich euch von meinem wahnsinnig aufregenden und erotischen Privatleben in der Freizeit.
Spoiler Alert: Der Balkon ist neu bepflanzt!
Bleibt gesund!
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Bleib gesund!
Bleib gesund!
Lieber Gruss
Frau B.
Spice up your quarantaine! Frau Bitterbös 118: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um.
Nein, ihr liegt falsch: Das hier ist kein Post über Corona!
Wäre natürlich naheliegend in times like these, aber davon findet ihr sonst schon genug im world wide web, ich halte mich lieber noch zurück.
Was nicht bedeutet, dass mich diese Epidemie nicht auch trifft. Hart sogar. Ich darf für lange Zeit meine totkranke Mutter nicht mehr besuchen. Und einige Pläne begraben. Gott, wenigstens durfte ich das letzte Konzert im Hallenstadion noch miterleben, Deichkind, sehr sehr geil!!
Aber lassen wir das.
Ich wollte heute eigentlich über Nacktheit reden - und auch wenn das auf den ersten Blick etwas seltsam klingt, wo die Medien doch sonst wegen dem Coronavirus gerade Amok laufen: Nein nein, diese beiden Themen liegen gar nicht so weit auseinander. Jedenfalls sind wir wegen der Massnahmen des Bundes ja quasi unter Quarantäne, will heissen, wir verbringen alle wohl gerade mehr Zeit zu Hause als üblich.
Und hier setze ich an: Ich liebe es, zu Hause nackt zu sein.
Tatsächlich mache ich fast alles nackt: Schlafen. Aufräumen. Kochen. Geschirr spülen. TV kucken (im Sommer jedenfalls, wenn's genug warm ist). Pflanzen giessen. Duschen sowieso. Mit sehr wenig Klamotten an liege ich auch gerne mal auf dem Balkon. Oder hole die Post. Oder geh in den Keller.
Und warum das? Because I can!
Das sind meine verdammten vier Wände und hier muss ich mich doch vor niemandem verstecken (vor allem, wenn die meiste Zeit eh niemand anderes zu Hause ist)! In meiner Wohnung werden sämtliche gesellschaftlichen Normen ausgeschaltet, sobald man die schnauzförmige Fussmatte vor der Türe übertreten hat.
Was draussen gilt, gilt drinnen nicht. So.
Ich bin allerdings nicht so sicher, dass meine Nachbarn davon genau so begeistert sind wie ich. Oder ein ähnlich ungezwungenes Verhältnis zu ihren Körpern pflegen wie ich. Jedenfalls hat sich die Zahl der Vorhänge in den Gebäuden rund um mich herum seit meinem Einzug erhöht. Das ist mir natürlich aufgefallen. Denn zugegeben: Erst die Rollläden zu ziehen oder das Licht auszumachen, wenn ich nackt ein Zimmer mit Fenster betrete, kommt mir eigentlich fast nie in den Sinn. Oder zu spät.
Ich find' s auch gar nicht so schlimm, wenn meine Nachbarinnen und Nachbarn mal etwas mehr von mir sehen als nur das blutte Gesicht. Andersrum würde mich das auch bei ihnen nicht stören. Ich meine, versteht mich nicht falsch: Ich SUCHE das nicht, ich mache das nicht extra und präsentiere mich absichtlich vor dem Fenster oder so, sowas geilt mich nicht auf. Es interessiert mich nur einfach nicht, wenn jemand nackt ist. Nicht in diesem Kontext jedenfalls. Wenn er in meinem Bett liegt, dann schon eher. Aber Fakt ist doch einfach: Wir haben alle einen Körper, der in seinem natürlichen Zustand nicht von Kleidern umhüllt ist. Und im Schwimmbad hab ich auch schon mal die eine oder den anderen aus dem Quartier getroffen. Dort trägt man ja auch nicht gerade einen Skianzug. Warum soll ein Schwimmbad mehr Nacktheit erlauben als eine Privatwohnung?
Nacktsein zu Hause bedeutet für mich Freiheit. Ansonsten finde ich Kleider aber sehr toll. Wissen alle, die mich kennen - ich habe eine Menge davon und bin sehr stylebewusst. Aber ich muss nicht meine schönsten Hosen tragen, wenn ich zu Hause den Kühlschrank ausräume. Oder mir Kaffee koche. Ok, wenn ich den Kaffee für JEMANDEN koche, dann ziehe ich was an. Meistens. Sonst könnte das Ganze etwas seltsam rüberkommen.
Auf den Kontext kommt es eben an, auch bei der Nacktheit.
Jedenfalls bin ich mir mehr als sicher, dass mich einige Nachbarn bereits nackt gesehen haben. Unbeabsichtigt. Meine Theorie mit "Aber die Sonne verursacht eh ein Spiegeln in den Fensterscheiben, die können mich gar nicht erkennen" ging mindestens damals nicht auf, als ein paar Freunde auf dem Balkon gegenüber gerade eine Grillparty schmissen. Ich merkte das, als sich plötzlich etwa 10 aufgerissene Augenpaare auf mich richteten. Das fand ich dann doch etwas creepy, solche Situationen versuche ich seither zu vermeiden.
Obwohl ich dem Typen am Grill etwas voraushabe: Ich sehe nämlich von meinem Schlafzimmer aus in seine Stube, direkt auf seinen TV-Bildschirm. Und ja, er hat eine Vorliebe für Pornos, die er dann auch gleich noch synchron nachahmt. Nackt. If you know what I mean. War sicherlich auch keine Absicht, denn er sah mich nicht, wie ich auf seinen durchtrainierten Hintern starrte (ich schwöre, nur 3 Sekunden, solche Szenen verstören sogar mich!), aber irgendwie sind wir so jetzt wieder quitt.
Also: Der Coronavirus verbannt uns quasi in unsere Häuser. Das ist zum einen ziemlich nervig, zum anderen ist es auch befreiend, mal nicht im Deux-Pièces oder im Anzug ins Büro zu müssen. Und wer überprüft schon, ob ihr nackt oder im Einhornkostüm zu Hause vor dem PC sitzt.
Spice up your Homeoffice! Aber Vorhänge nicht vergessen...
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Links, ganz klar links! Frau Bitterbös 117: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um
Ich bin ja wirklich froh, dass ich trotz meines hohen Alters und meiner viiiieeeeeellleeen Schicksalsschläge, die mich gezeichnet haben, offenbar immer noch attraktiv wirke auf das andere Geschlecht.
Natürlich freut es mich auch, wenn das gleiche Geschlecht mich attraktiv findet. Oder sonst irgend eines. Fakt ist aber: Ich selber fühle mich nur zum anderen Geschlecht hingezogen, sehr leider. Deshalb freut mich Aufmerksamkeit von diesem noch ein bisschen mehr. Jedenfalls sitze ich neulich im Zug, so ganz allein in einem Abteil, und ein Vertreter des anderen Geschlechts vom Abteil schräg gegenüber erhebt sich plötzlich von seinem Sitz und beugt sich zu mir rüber.
Er: "Entschuldige, aber darf ich dich etwas fragen?" Ich (schon halb wissend, was jetzt kommt): "Ja, sicher." Er: "Also, wenn du mein Profil auf Tinder sehen würdest, würdest du mich dann nach links oder rechts swipen?" Ich lache kurz auf. "Das sage ich dir nicht!" Die ehrliche Antwort wäre gewesen: links. Wirklich gar nicht mein Typ, sorry. Trotz des einigermassen innovativen Anmachspruchs. Jupp, Aufmerksamkeit freut, ist leider aber nicht immer gegenseitig.
An dieser Stelle ein kurzer Einschub für alle Mitlesenden, die Tinder nicht kennen (gibt's das mittlerweile überhaupt noch??): Das ist eine Dating-App auf dem Handy. Es werden einem Profile von potenziellen (Sex)Partnern vorgeschlagen und dann hat man die Wahl: Ein Profil nach links wischen bedeutet: Nein, danke! Nach rechts: Jupp, I like.
Jedenfalls wollte ich mir mit meiner diplomatischen Antwort Diskussionen ersparen und schön in Ruhe meinen Cat Content auf Instagram weiterglotzen auf dem Handy - tja, aber Pech gehabt....
Denn jetzt holt der Typ erst richtig aus: "Ach, das sagst du mir nicht. Naja, ich denke, du hättest mich wahrscheinlich nach links geswiped. Das ist schon ok. Ich hätte dich aber nach rechts gewischt. Ich finde dich sehr interessant. Aber es ist ja so, dass dieses Online-Zeugs sowieso total oberflächlich ist, man sieht Fotos, aber weiss ja nicht, wie der Mensch da drauf wirklich ist. Und überhaupt haben die Menschen ja gar keine Lust mehr, Beziehungen einzugehen. Die wollen gar nicht." Ich: "Ja, da geb i..." Er: "Weisst du, meine Freundin (ahaaaaaa, er ist vergeben, würde mich auf Tinder aber rechts swipen!!) und ich, wir streiten auch ganz schön viel. Das muss man einfach sagen, ja. Neulich waren wir Skifahren, und da hat sie sich aufgeregt, dass wir im selben Ort Skifahren gingen wie meine Ex mit den Kindern. Ich habe zwei Kinder, weisst du? Aber das ist doch überhaupt kein Problem! Ich verstehe meine Freundin nicht, wir müssen ja nicht zusammen mit meiner Ex auf die Piste, oder?" Ich: "Und wieso gehst du nicht mit deinen Ki...?" Er: "Die Berge sind ja gross genug, da kann man sich ausweichen. Oder wenn ich abends mit Freunden weggehen will, das findet meine Freundin auch nicht so gut. Sie sagt dann immer: 'Gehst du wieder andere Frauen anschauen, bin ich dir nicht gut genug?!'. Dabei gehe ich wirklich nur in den Ausgang mit meinen Kumpels, ein paar Bier trinken und so. Ja, klar, manchmal werden wir auch mal von Frauen angelabert, aber das ist doch normal, das macht doch nichts. Naja, bis jetzt haben wir uns noch nach jedem Streit wieder vertragen, meine Freundin und ich. Immerhin. Mit meiner Ex bin ich auch total cool, aber meine Freundin kann sie nicht ausstehen. Das verstehe ich nicht, aber ja nu." Ich: "Tja..." Er: "Jedenfalls ist das schon schwierig mit diesen Beziehungen, jaja. Aber Hauptsache ist doch, dass man wirklich will und füreinander kämpft und sich nicht nur auf Äusserlichkeiten versteift. Weisst du, du hättest mich auf Tinder vielleicht weggewischt, aber wenn wir uns kennengelernt hätten, hättest du vielleicht gefunden: 'Hey, der ist aber mega nett, das könnte schon noch passen (Nein!)'." Ich lächle und denke: Nein! Er: "'Dem sollte ich eine Chance geben'." Ich lächle verkrampft und denke: NEIN! Er: "'Der ist auch nicht so oberflächlich wie andere, cool!'" Ich lächle noch verkrampfter und denke: DEFINITIV EINFACH NEIN!! Er: "Oh, hier ist Dübendorf, ich muss raus. Also, war schön, dich kennenzulernen... " Ich nicke, lächle und denke: Ok, ich hab zwar kein Wort gesagt, hatte ja keine Chance, aber ja klar, jetzt kennst du mich voll... Er: "... mach's gut, einen schönen Abend dir! Und denk an das, was ich dir gesagt habe, wenn du wieder auf Tinder bist!" Ich: "Ok. Tschüss!"
Und wende mich wieder meinen Katzen auf Instagram zu. Und nein, nicht Tinder.
Warum wohl?
Trotzdem war das eines der harmloseren "Tinder-Dates", die ich in meinem Leben je hatte. Wenn ihr mich mit extrem beschissenen Erfahrungen übertrumpfen wollt, dann freue ich mich über Post! :-)
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Happy New Year! Frau Bitterbös 116: Die Welt ist schlecht, oder eine Züri-Tussi Anfang 40 geht mit dem Leben um
Welcome to 2020!
Sorry, ich war länger weg, denn ich musste erst noch das 2019 verdauen. Das neue Jahr scheint mir allerdings nicht viel besser zu werden. Sagt jedenfalls Madame Etoile auf Tele Tsüri.
Ich wäre deshalb gerne eine Narzisstin. Da hätte ich keine Probleme. Sagen mir jedenfalls Facebook und Co. Bei Herr und Frau Narzisst scheint immer alles in bester Ordnung zu sein. Denen kann kein Horoskop was.
Und Herr und Frau Narzisst haben über den Jahreswechsel ja immer Hochkonjunktur. Da beglücken sie uns ungewollt mit ganz tollen Vorsätzen, Lebenseinblicken und Weisheiten für alle.
Weil mir selber der Hang zur grenzenlosen Selbstliebe aber irgendwie fehlt, habe ich mich für meinen ersten Post 2020 zu etwas ganz anderem entschieden: Zu einer Lästerrunde. Über Narzisstinnen und Narzissten
Hier, bitte, have fun:
12 Gratis-Tipps für bessere Selbstdarstellung im World Wide Web
1. Ferienfotos sind schön. Ich kucke sie mir gerne an. Wenn du aber auf Hawaii bist, würde ich auch gerne die Landschaft dort sehen. Nicht dein Gesicht. Dein Gesicht auf JEDEM! FUCKING! BILD! ! Warst du eigentlich wirklich auf Hawaii??
2. Wenn wir gleich beim Thema sind: Selfies. Du bist doch so wichtig und saubeliebt, hast du niemanden, der ein Foto von dir machen könnte?
3. "Blablabla fliegt von Tsüri nach Blablabla" - Super, du hast Geld für ein Flugticket. Und keine Angst vor Flugshaming. Müssen alle wissen, natürlich. Aber easy, bitte mach weiter mit diesen Posts, die Einbrecher danken es dir.
4. Nein, Bilder deines Outfits machen dich nicht automatisch zum Mode-Blogger. Und Geschmack und Stil lassen sich leider auch durch Likes nicht erzwingen...
5. Du wechselst deinen Job, und die gesamte Community muss es wissen. Ich übrigens nicht. Ausser du wirst mein neuer Chef. Dann würde ich es gerne über Facebook erfahren, weil dann könnte ich mich noch erschiessen, bevor du die neue Stelle antrittst.
6. Und überhaupt: Du bist nicht die einzige, die arbeitet. Und die mit ihrer Arbeit gaaaaaaanz viele Menschen beglückt. Wir sind ja alle unersetzlich - NOOOT!
7. Du und dein Schatzi sehen ganz toll aus zusammen. Gut, manchmal auch nicht, aber durch die Brille der Liebe sieht man ja alles verklärt, nicht? Jedenfalls: Viel Spass, wenn du dann nach der Trennung sämtliche Päärli-Shots auf sämtlichen Kanälen entfernen musst.
8. Du kennst mega viele Cervelat-Promis, die mit dir für ein Foto posieren. Bedenke einfach: SIE selber werden dieses Bild nicht posten. Du bist also nicht automatisch auch cool.
9. Und Freund*innen hast du auch, wow! Du musst wirklich etwas Besonderes sein!
10. "Spuren, die Spuren hinterlassen, nennt man Leben". "Du brauchst niemanden, der dich nicht braucht". Oder noch besser: "Engel kann man nicht sehen, aber man kann ihnen begegnen." - SERIOUSLY??? Na, dann kann ich mir die 180 Stutz pro Stunde beim Psychologen ja künftig sparen, danke!
11. Deine politische Meinung kannst du bitte an der Urne kundtun, nicht auf meiner Wall. Ok, ausser du bist eine Nazi. Dann bitte kundtun, dann kann ich dich löschen.
12. Ja. Wir alle essen. Du auch. Schön.
So. Neues Jahr als Arschloch begonnen. Check.
Aber habt ihr gesehen? Ich hab wenigstens brav das Genderthema berücksichtigt und kein Geschlecht zu oft oder zu wenig angesprochen. Narzisst*innen kommen nämlich in allen Farben und Formen daher.
Und man kann sie sehen UND ihnen auch begegnen.
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