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STUDIO GDS PRÄSENTIERT THE WAR ON DRUGS – A DEEPER UNDERSTANDING

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„A Deeper Understanding“ - jetzt ist die Platte doch noch rausgekommen. Oder besser gesagt, die fünf zusätzlichen Songs zu den fünf schon vorab einzeln veröffentlichten Singles. Fünf! Fünf Mal wurde man versetzt. Fünf Mal dasselbe Spiel: Neues Lied von The War on Drugs wird angezeigt, hoffnungsvoller Klick auf den Interpreten, und doch wieder nur eine Single. A Deeper Understanding von was? Von #marketing, #teasing, #releasing4.0?So läuft das heute im digitalisierten Musikgeschäft. Kein Ding mehr, eine Single rauszubringen. In Zeiten des Streaming-Dienstes, dessen Namen in der GDS-Redaktion nur hinter verschlossenen Türen geflüstert wird, muss nichts mehr gepresst, verpackt und verschifft werden. Jede Veröffentlichung liegt nur noch einen Klick weit entfernt. Und wenn als neue Maxime gilt, in wie vielen automatisch generierten Listen die Songs erscheinen, dann machen die einzelnen Veröffentlichungen durchaus Sinn. Im Marketing heisst das SEO: Search Engine Optimization. Wer bei Google zuerst kommt, isst zuerst. Und wer auf Spotify in die „New Music Friday“ (2 Mio. Follower), die „Songs to Sing in the Shower“ (2 Mio. Follower) oder – wenn’s ganz gut läuft – sogar in die „Peaceful Piano“ Liste (3 Mio. Follower) kommt, der wird gehört. Von Teenagern zwar, aber auch die haben heute Kreditkarten, bestimmt sogar die kontaktlosen. Wieso also in Form eines Albums alle Hits auf einmal verheizen, statt jede Woche wieder die „Discover Weekly“ Listen damit kapern? So weit so klar. Wer weiss, vielleicht ist das Konzept „Album“ bald ganz überholt. Ich bin da kein grosser Nostalgiker. Kein Problem wenn Frank Ocean jede Woche einen Song raushaut, verschieb ich einfach in meine „Painful Piano Morning Coffee Chillout„ Liste (1 Follower).Aber doch nicht The War on Drugs. Doch nicht eine Band die klingt, als wäre sie bei der Umstellung von Vinyl auf CD schon dagegen gewesen. The War on Drugs sind beinahe die einzige Band, die nicht schon vor meiner Geburt Alben rausgebracht hat und trotzdem nicht nur mir sondern auch meinem Vater gefällt. Der ist dank Smartphone jetzt zwar auch digital unterwegs, spielt damit aber hauptsächlich Quizz Duell. Zugegeben, das wirkt jetzt zusammenhangslos, doch es führt zum Kern der Entrüstung: Wer heute wie Bruce Springsteen klingt, gehört ebenso wenig zur digitalen Avant Garde, wie wer 2017 noch Quizz Duell spielt. Oder andersrum: Ich bin zu alt für Snapchat. Mein Vater ist zu alt für Instagram. Und The War on Drugs sind zu alt, um auf Spotify die Hälfte des Albums über Monate hinweg einzeln zu verstreuen. Sie werden es ja doch nicht in die in die „Happy Hits“ Liste (1.5 Mio. Follower) schaffen. Ich weiss, ich hatte behauptet kein Nostalgiker zu sein. Aber das war bevor es um Bruce Springsteen ging.Zum Glück aber – und damit kommen wir doch noch kurz zur Musik – ist dieses Spotify-Verhalten das einzige, was sich bei der Gruppe um Sänger und Gitarrist Adam Granduciel geändert hat. Das wurde schon bei der ersten Single „Thinking of a Place“ klar. Ganze elf Minuten schönste Nostalgie inklusive Mundharmonika. Mit „Holding On“ folgte dann noch ein neuer Hit, den man fast für eine Hommage an den Hit des letzten Albums „Red Eyes“ halten könnte. Drei Jahre nach ihrem Meisterwerk „Lost in the Dream“ können sie mit „A Deeper Understanding“ problemlos an den Erfolg anknüpfen. Vielleicht etwas klarer, etwas mehr Grösse und Stadion-Rock als 2014, aber insgesamt liefert die Band aus Philadelphia genau das, was man erwartet und erhofft hat: generationenübergreifender Gitarrenrock. Mein Vater behauptet übrigens, er höre da keine Verbindung zu Bruce Springsteen. Wahrscheinlich geht das unter Denkmalschutz.Exil & Bad Bonn präsentieren:The War on Drugs am 17.11.17 im X-TRAGDS.FM präsentiert täglich online und an Live-Shows in Zürich, was die lokale Musik- und Kulturlandschaft bewegt und in Zukunft noch bewegen wird. Mit abwechslungsreichen Playlists, Gästen, DJ-Sets und Konzerten. 24 Stunden am Tag. Seit Mai 2017 immer Mittwoch bis Samstag auch im Sender an der Kurzgasse 4 in Zürich. Bar und Garten ab 18h. DJ/Live-Sets ab 22h. play.gds.fm


 
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