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STUDIO GDS PRÄSENTIERT PRINCESS CENTURY - PROGRESS

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Maya Postepski scheint eine doch sehr aktive Persönlichkeit zu sein. Seit langer Zeit wuselt sie in der Musikszene von Toronto herum und war vor allem in den letzten Jahren an unzähligen Projekten beteiligt. Sie ist Gründungsmitglied von ZAustra und hat als Drummerin und Produzentin mit der Band zwei Alben herausgegeben, die nicht nur von den Kritikern für gut befunden wurden. Nebenbei gründete sie zusammen mit Robert Alfons die Band Trust und war an dem 2012 erschienenen Debutalbum TRST massgeblich beteiligt, das ebenfalls nicht nur von Seiten der Kritiker für gut befunden wurde. Nach der Tour zum Album TRST verliess Maya die Band um sich mehr auf Austra konzentrieren zu können. Anscheinend war ihr dies aber doch nicht genug, denn 2013 gab sie mit Princess Century ein Album namens Lossless heraus, das jedoch von der Musikpresse kaum beachtet wurde. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, ist das Album doch auf weite Strecken eher schwer zugänglich. Ihr nächster Streich, die EP Lossy, besteht aus einem über 20 Minuten langen, sehr retro klingenden Clubkracher, gefolgt von vier Minuten, in denen ein Beat erwartet wird, aber nie kommt und wird beendet durch leicht gruselig klingende Ambientsounds. Mit diesem Hintergrund war ich doch sehr gespannt auf Progress – das zweite Album von Maya, denn von experimentellem Synthwave, über Acid-House bis zu Ambient war alles möglich.So ist es ein bisschen wie das Öffnen einer Wundertüte, als ich das Album zum ersten Mal hören kann. Dieses begrüsst mich mit lauter Dingen, die meinem Ohr besonders gefallen: Synths, die klingen als wären sie direkt aus den 80er eingeflogen worden und ein dumpf stampfender Beat. Passend zum Titel „Bros vs. Ufos“ tönt das Ganze auch immer wieder schön spacey und ich ertappe mich dabei, wie ich auf Weg zu meinen Zigaretten schon leicht zu tanzen beginne. Daran ändert auch das zweite Stück nichts, das ich als den saugeilen Disco-Synthwave-Whatever-Track wiedererkenne, den ich schon vorab gehört habe. Als dann, während ich mir in der Küche etwas zu trinken hole, der dritte Track einsetzt, wird mir bewusst, dass ich es wirklich mit einer Wundertüte zu tun habe. So kehre ich leicht irritiert in das Wohnzimmer zurück, das seit gut zwei Minuten mit psychodelischen Klängen von Trommelwirbeln ausgefüllt wird. Daran ändert sich auch bis zum Schluss des Tracks nichts, wo mich Maja noch kurz mit einem Hammerbeat beglückt, nur um den Track gleich wieder zu beenden. Das nachfolgende Stück ist ebenfalls keine leichte Kost, es sei denn du bist ein Freund von sehr viel Perkussion oder ein Anhänger von Carl Orff. Dann endlich: Four-to-the-floor - oh, wie hab ich dich vermisst; so einfach, so gut. Und so fällt mir erst als der Track fast fertig ist auf, dass dieser sich kaum entwickelt hat und bereits nach dreieinhalb Minuten wieder vorbei ist. Danach kommt ein sphärisches Interlude, gefolgt von Domestic, der wieder fett hämmert und mit seinen wabernden Synths sehr gefällt.Und an diesem Punkt war ich nun aber endgültig verwirrt. Was hatte ich hier vor mir? Was war diese musikalische Achterbahn? Wie nennt man so etwas? Um meiner Verwirrung Abhilfe zu schaffen, tippe ich „Princess Century Progress“ in die Google-Suchleiste und lande auf der Seite ihres Labels Plastic Bag Records. Als erstes überlege ich mir doch noch anzufangen Platten zu sammeln, denn die hellblaue Vinyl sieht unheimlich sexy aus. Dann stosse ich auf die Beschreibung der Platte: „genre-crossing experiments“, “cosmic disco psychodelia“ und „dark dripping goo“ steht da. Dies erklärt so einiges. Und a propos „dripping“ mittlerweile tröpfelt aus den Lautsprechern wunderbar warme Synthesizerklänge. Fata Morgana nennt sich der Song, und seinem Namen gerecht werdend, spinnen sich Melodien, die sich dann wieder in Nichts auflösen. Ohne Drums oder Perkussion wirkt das Ganze sehr entspannend auf mich, so dass ich leicht wegdrifte. Fast schon schlummernd weckt mich der letzte Track mit einem nervösen Hihat. Ich bin leicht gespannt, ob Maja daraus ein richtiger Beat werden lässt, oder ob sie mich, wie schon oft in den letzten 40 Minuten, zum Narren hält. Und wirklich: Während der Kick immer hörbarer wird setzt langsam ein Snare ein und lässt einen stimmigen Abschlusstrack entstehen. Zum Schluss dieses Trips lässt sich nur bestätigen, was das Label zu Maya Postepskis neuestem musikalischen Werk empfiehlt. „Do not be afraid! Close your eyes and allow the warm synthesizer liquid to seep through your veins and take you into a far away galaxy of love, lust and passion.“ Ob ich diese Reise in ihrer Gänze wiederholen werde, bin ich mir zwar nicht sicher. Den einen oder anderen Track werde ich aber mit Sicherheit noch sehr oft hören.STUDIO GDS - Die einzigartige Zürcher Radiosendungs- und Partyreihe geht in die zweite Runde. Jeden Donnerstag wird wieder zu fein selektierten Konzerten und DJ-Sets in den Freitag hineingetanzt und cocktailschlürfend Neues entdeckt. Auf der Tanzfläche im Kauz und on air auf GDS.FM.Von Lukas Marty.


 
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