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STUDIO GDS PRÄSENTIERT DIE HIP-HOP RENAISSANCE 2015
Eigentlich wollte ich diese Woche an dieser Stelle die Debut-EP vom kanadischen Duo Cafe Lanai besprechen. Die Platte ist aber irgendwo beim Zoll hängen geblieben. Das Review muss also bis nächste Woche warten und ich hab mal Zeit einen kleinen Überblick über die bereits dieses Jahr erschienenen Hiphop-Alben zu verschaffen. Seit dem Ende der „Golden Age“-Ära hab ich eigentlich zunehmend das Interesse an meiner grossen Jugendliebe Hiphop verloren. Zu eintönig die Produktionen, zu ideenlos die Rhymes und noch viel belangloser das Gehabe der involvierten Rapper. Seit gut drei Jahren aber, scheint der Rap aber so was wie eine Renaissance zu erleben. Nur schon die ersten sieben Monate dieses Jahres haben bereits einige kleine Meisterwerke zu Tage gebracht: Da wäre natürlich allen voran „To Pimp A Butterfly“ von Kendrick Lamar und Donnie Trumpet & The Social Experiments „Surf“. Beide Releases sind übrigens leider noch immer nicht auf Vinyl erhältlich. Dafür gibt's endlich Action Bronsons „Mr. Wonderful“ auf meinem Lieblingsformat. Das ist Hiphop mit ganz viel Pop-Appeal ohne dabei aber irgendwelche merkwürdigen Kompromisse einzugehen. So unterschiedliche Produzenten wie Mark Ronson, The Alchemist, Party Supplies und Statik Selektahhaben dem Schwergewicht Bronson Beats geliefert, die dieser umarmt wie einen Mammutbaum (und nicht erdrückt). „Baby Blue“ wird in der Endabrechnung 2015 von ganz vielen Leuten bestimmt ganz weit vorne stehen, und das nicht bloss wegen dem sensationellen Feature von Chance The Rapper. Noch viel, viel mehr Pop-Appeal hat das allerneuste Album von Snoop Dogg. Der hat sich Pharell Williams und dessen Ex-Partner Chad Hugo ins Studio geholt und dann gänzlich vergessen zu rappen. Praktisch auf allen Tracks von „Bush“ singt Snoop als wäre er mal Mitglied bei The Gap Band oder Lakeside gewesen. Neben Kollaborationen mit Gwen Stefani, Nelly,Kendrick Lamar, Rick Ross, Charlie Wilson (tatsächliches Ex-Mitglied der Gap Band) und einem gewissen Stevie Wonder haben es mir vor allem „R U A Freak“ und „I Knew That“ so sehr angetan, dass ich kaum noch einen Morgen überstehen kann ohne diese fröhlichen Sing-along-Tunes aus den Lautsprechern zu hören. Auch wenn „Bush“ kein lupenreines Hiphop-Album ist, zähle ich es trotzdem zu dem Stapel an echt beeindruckenden neuen Rap-Releases dazu. Denn da wären ja noch „The Night Took Us In Like Family“ und „Time? Astonishing!“, die beiden neuen Alben vonL'Orange (das eine mit Jeremiah Jae, das andere mit Kool Keith), das vierzehnte Album von Raekwon („Fly International Luxurious Art“), „Sour Soul“ vonBadbadnotgood featuring Ghostface Killah, „The Album About Nothing“ von Wale und (bitte auf der Einkaufsliste nicht vergessen!) „B4.DA.$$“ von Joey Bada$$. Der Hiphop ist also mit voller Wucht zurück: neue Talente messen sich mit alten Hasen des Geschäfts und in erster Linie macht das ganze Genre wieder so richtig Spass, ohne Fake-Attitüden und Gangster-Geprotze. Da macht mir selbst ein Drake, ein Kanye West oder die angedrohte Reunion von NWA (mit Eminem als Eazy-E!!) keine Angst. And it won't stop.. fresh for 2015, suckas!GDS.FM präsentiert täglich online und an LIVE-Shows in Zürich, was die lokale Musik- und Kulturlandschaft bewegt und in Zukunft noch bewegen wird. Mit abwechslungsreichen Playlists, Gästen, DJ-Sets und Konzerten. 24 Stunden am Tag. http://player.gds.fmVon Honey-K.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT DIE HIP-HOP RENAISSANCE 2015
Eigentlich wollte ich diese Woche an dieser Stelle die Debut-EP vom kanadischen Duo Cafe Lanai besprechen. Die Platte ist aber irgendwo beim Zoll hängen geblieben. Das Review muss also bis nächste Woche warten und ich hab mal Zeit einen kleinen Überblick über die bereits dieses Jahr erschienenen Hiphop-Alben zu verschaffen. Seit dem Ende der „ Golden Age “-Ära hab ich eigentlich zunehmend das Interesse an meiner grossen Jugendliebe Hiphop verloren. Zu eintönig die Produktionen, zu ideenlos die Rhymes und noch viel belangloser das Gehabe der involvierten Rapper. Seit gut drei Jahren aber, scheint der Rap aber so was wie eine Renaissance zu erleben. Nur schon die ersten sieben Monate dieses Jahres haben bereits einige kleine Meisterwerke zu Tage gebracht: Da wäre natürlich allen voran „ To Pimp A Butterfly “ von Kendrick Lamar und Donnie Trumpet & The Social Experiments „Surf“. Beide Releases sind übrigens leider noch immer nicht auf Vinyl erhältlich. Dafür gibt's endlich Action Bronsons „ Mr. Wonderfu l“ auf meinem Lieblingsformat. Das ist Hiphop mit ganz viel Pop-Appeal ohne dabei aber irgendwelche merkwürdigen Kompromisse einzugehen. So unterschiedliche Produzenten wie Mark Ronson , The Alchemist , Party Supplies und Statik Selektah haben dem Schwergewicht Bronson Beats geliefert, die dieser umarmt wie einen Mammutbaum (und nicht erdrückt). „ Baby Blue “ wird in der Endabrechnung 2015 von ganz vielen Leuten bestimmt ganz weit vorne stehen, und das nicht bloss wegen dem sensationellen Feature von Chance The Rapper . Noch viel, viel mehr Pop-Appeal hat das allerneuste Album von Snoop Dogg . Der hat sich Pharell Williams und dessen Ex-Partner Chad Hugo ins Studio geholt und dann gänzlich vergessen zu rappen. Praktisch auf allen Tracks von „ Bush “ singt Snoop als wäre er mal Mitglied bei The Gap Band oder Lakeside gewesen. Neben Kollaborationen mit Gwen Stefani , Nelly , Kendrick Lamar , Rick Ross , Charlie Wilson (tatsächliches Ex-Mitglied der Gap Band) und einem gewissen Stevie Wonder haben es mir vor allem „ R U A Freak “ und „ I Knew That “ so sehr angetan, dass ich kaum noch einen Morgen überstehen kann ohne diese fröhlichen Sing-along-Tunes aus den Lautsprechern zu hören. Auch wenn „Bush“ kein lupenreines Hiphop-Album ist, zähle ich es trotzdem zu dem Stapel an echt beeindruckenden neuen Rap-Releases dazu. Denn da wären ja noch „ The Night Took Us In Like Family “ und „ Time? Astonishing! “, die beiden neuen Alben von L'Orange (das eine mit Jeremiah Jae , das andere mit Kool Keith ), das vierzehnte Album von Raekwon („ Fly International Luxurious Art “), „ Sour Soul “ von Badbadnotgood featuring Ghostface Killah , „ The Album About Nothing “ von Wale und (bitte auf der Einkaufsliste nicht vergessen!) „ B4.DA.$$ “ von Joey Bada$$ . Der Hiphop ist also mit voller Wucht zurück: neue Talente messen sich mit alten Hasen des Geschäfts und in erster Linie macht das ganze Genre wieder so richtig Spass, ohne Fake-Attitüden und Gangster-Geprotze. Da macht mir selbst ein Drake, ein Kanye West oder die angedrohte Reunion von NWA (mit Eminem als Eazy-E !!) keine Angst. And it won't stop.. fresh for 2015, suckas!
GDS.FM präsentiert täglich online und an LIVE-Shows in Zürich, was die lokale Musik- und Kulturlandschaft bewegt und in Zukunft noch bewegen wird. Mit abwechslungsreichen Playlists, Gästen, DJ-Sets und Konzerten. 24 Stunden am Tag. http://player.gds.fm
Von Honey-K .
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT THE INTERNET – EGO DEATH
Ich liebe das Internet. Auch wenn die Cablecom jeden zweiten Monat die Kosten erhöht, weil jetzt noch mehr Internet aus dem Stecker rauskommt. Ich habe das zwar nicht bestellt, aber die zuvorkommenden Philanthropen bei der Cablecom wissen wohl auch, wie sehr ich das Internet liebe.
Wie viel Prozent des weltumspannenden Nachthimmels sieht man eigentlich zu einem bestimmten Zeitpunkt und von einem bestimmten Ort aus? Das Internet sagt: Kommt schwer darauf an, ob du gerade draussen stehst oder im Keller bist. Ohne Angaben zur Sehstärke der Person ist es laut @katyperry99 sowieso eine dumme Frage. Vielleicht wollte mir Google, nachdem ich „ what percentage “ eingegeben hatte, deshalb lieber mitteilen, wie viele Menschen homosexuell sind. Früher hätte man also mit Tangenten und mathematischen Formeln hantieren und sich über die Krümmung des Raumzeitkontinuums den Kopf zerbrechen müssen. Heute weiss man innert Millisekunden, dass die Mehrheit der Menschen, die sich den Nachthimmel oder die Decke des Kellergewölbes anschauen, einen Hang zum Klugscheissertum und offenbar auch zur Homosexualität haben. Ein Teilerfolg.
Das Internet weiss auch: The Internet haben kürzlich ihr drittes Studioalbum „Ego Death“ veröffentlicht, bestehen im Kern aus Syd tha Kyd und Matt Martians, kommen aus dem Odd Future-Kuchen und betreiben neo-soul-acid-jazz-electronica-R&B-hip-hop-music-stuff. Letzteres ist dem Internet zwar bekannt, aber in etwa so hilfreich wie die Antworten auf eingangs gestellte Frage. Genresprengende Acts sind nicht nur hilfreich, wenn man gegen den Strom anschreibt, sondern auch die letzte Bastion des musikalischen Entdeckers im digitalen Zeitalter. Die Frage, wie genau The Internet klingen, bleibt auf Grund der rein genrespezifischen Angaben ein so weisser Fleck auf Google Maps , als hätte man dort vor 1492 nach alternative Indie gesucht.
Das Sammelsurium an Stilrichtungen und Einflüssen, das der Platte angelastet wird, mag abschreckend und sperrig wirken. Doch „ Ego Death “ ist unerwartet eingängig. Demjenigen, der „How does The Internet sound“ googelt, würde ich an erster Stelle „smooth as fuck“ als Antwort präsentieren. Dafür ist in erster Linie Syd verantwortlich. Die Stimme der Sängerin ist so sanft, dass nur einer programmierten Suchmaschine auffallen kann, dass alle Lieder als explicit markiert werden müssen. Zu zärtlich klingen die Worte „you fucked up“ auf „ Just Sayin/I Tried “, als dass sie dem geübten Behördenohr als eine Bedrohung der Sittenordnung erscheinen könnten. Immerhin denken die Suchprogramme noch an die Kinder. Wer hingegen eher ans Kinderkriegen denkt und die D’Angelo-Platten überstrapaziert hat, dem sei gesagt: Auch im Schlafzimmer eignet sich „Ego Death“ hervorragend - smooth fucking eben.
Dass das Album trotz aller Eingängigkeit und den teilweise nur noch gehauchten Versen aber nicht banal daher kommt, verdankt es vor allem der musikalischen Komponente. Während der Gesang klar in Richtung R&B und Soul geht, finden sich bei Produzent Matt Martians und der Begleitband reichlich Einflüsse, die diese Genres sprengen würden. Die Beats sind bewusst reduziert, bewegen sich irgendwo zwischen Jazz und Funk und haben immer mit genügend Groove, um den Kopf mitwippen zu lassen. Ganz zu Beginn des Albums klingt es bei „ Get Away “ noch eher düster und erinnert an die bekannteren Odd Future-Exponenten. Gleich darauf kommt bei „ Gabby “ die für The Internet typische Kombination aus basslastigem Hip-Hop-Groove und zartem Gesang zum Einsatz und geht nahtlos in ein jazzig-psychodelisches Outro über. In gleicher Manier überzeugt „ Special Affair “ mit einer sich langsam vorwärts walzenden Bassline , während sich Gitarre und Schlagzeug immer wieder dezent in Erinnerung rufen. Dass es auch ein paar Takte schneller geht, beweist „ Go with it “, für welches Vic Mensa ein paar Strophen einstreut. Der Schrägstrich beim bereits erwähnten „Just Saying/I Tried“ ist derweil durchaus ernst gemeint, denn sowohl inhaltlich wie auch musikalisch wandelt sich der Song in der Mitte und aus basslastiger Anklage wird sphärische Reflexion. Die Versiertheit der Musiker wird insgesamt gerade so eingesetzt, dass der das Album prägende Gesangsstil nicht langweilig wird, ohne aber das Prädikat „smooth as fuck“ durch allzu anstrengende Wechsel und Breaks zu zerstören.
„Ego Death“ ist bedeutend besser als die früheren Alben der Band. Diesen Satz findet man definitiv nicht, wenn man „how to appear cool in public“ bingt, doch es trifft hier zu – wer Bing nicht kennt, kann es googeln. Für einen Platz ganz oben in der Jahresbestenliste könnte es aber knapp werden. Der Gesang von Syd tha Kyd ist zwar sehr eingängig und sanft, aber nicht besonders facettenreich. Für alle, die das verzeihen können, haben The Internet ein Album geschaffen, das sowohl einige herausragende Tracks beinhaltet als auch die perfekte Hintergrundmusik für einen ruhigen Sommerabend liefert. Für alle Liebhaber des Internets, die dieser Tage alleine oder zu zweit unter dem Sternenhimmel liegen, sich ein paar Gedanken über die Erdkrümmung machen wollen und gegen den Zwang, das Handy zu zücken, ankämpfen, gibt es dank des anderen Internets nun das perfekte Substitut. Oder wie es Syd hauchen würde: „fuck what’s in your phone “. Smooth as fuck bis zum Schluss.
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Von Kaiser Scheiss.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT TORA - HIGH ENOUGH
Die fünfköpfige, australische Band Tora ist seit Anfang April on Tour und liess sich letzte Woche mit ihrem Campervan glücklicherweise auch in Zürich vor der Hafenkneipe nieder, wo sie eine magische Show hinzauberte. Die Band besteht aus Tobias Tsounis (Vocals/Synth), Jo Loewenthal (Vocals/Guitar/Samples), Jai Piccone (Vocals/Guitar), Thorne Davis (Drums) und Shaun Johnston (Bass), der übrigens zur Hälfte Schweizer Blut in seinen Adern hat. Geschätzt hätte ich sie alle Anfang zwanzig. Als sie sich nach dem Konzert draussen ein wohlverdientes Bier gönnten und ich die Chance packte, sie mit meinen Fragen zu durchlöchern, stand ich schliesslich ziemlich verdutzt da, als sich herausstellte, dass Jai mit seinen 17 Jahren das jüngste Bandmitglied ausmacht. Gemeinsame Musik macht das Quintett erst seit Mai 2013 und brachte bereits ein halbes Jahr später ihr Debut EP „ Calming Her “ heraus, das vor allem in den USA und in Kanada grosses Interesse erweckte. Ihr erster Hit „ Jaigantic “ hat eine Millionen Plays bei Soundcloud und auch weitere Releases erreichten über eine Vielzahl von Channels auf grosse Aufmerksamkeit.
Die Band scheint sich ziemlich wohl bei uns zu fühlen, denn schon nach wenigen Minuten schmeisst Jo, der Lead-Sänger seine Schuhe in die Ecke, was mich sofort an die gelassenen beachy, Byron Bay vibes erinnert, welche die fünf Jungs definitiv auch verkörpern und in ihrer Musik durchsickern. Mit der maritimen Atmosphäre der Hafenkneipe als perfektem Hintergrund legen die selbsternannten Chillwaver mit dem ersten Track „ Sugar Snap “ ihrer zweiten EP „High Enough“ los. Ein Mix aus ambienten Harmonien, geschichteten Rhythmen sowie pulsierenden Soundlandschaften erwecken den intimen Raum zum Leben und nehmen dich auf eine Reise mit. Ich, in meinem Fall, werde in Gedanken in eine lauschig Hängematte irgendwo an einem schönen Strand gebeamt, wo sich jegliche Alltagslasten in Luft auflösen.
Konzentriert man sich auf die Lyrics, spielen diese eher eine Nebenrolle. Es fasziniert vielmehr der dreistimmige Gesang, der die Lieder als eigene Instrumente makellos ergänzt. „ Jaigantic “ beginnt mit ruhigen pointierten Beats und Gesang, das gewisse Ähnlichkeiten zu James Blake und SOHN aufweist. Ein persönlicher Favorit von mir ist der Track „ My Place “. Er beginnt mit synthetisierten Vocals, die stark an Imogen Heap’s „ Hide And Seek “ erinnern und in tanzbaren Beats enden, die mich aus meiner imaginären Hängematte hüpfen lassen. Das ganze Album hindurch lassen sich Influenzen von Dub, Blues, Funk und House-Elementen erkennen, mit denen gekonnt experimentiert wird und Tora zu ihrem eigenen originellen Sound fusioniert. „ Never With Me “ ist ein weiterer verführerischer Track, der mit den honigsüssen Gastvocals von Merryn Jeann, einem Hauch von Drum’n’Bass und zum Schluss noch ein wenig Rap durchzogen ist. Alles in Allem handelt es sich bei „High Enough“ um ein facettenreiches Werk, das wegen ihren komplexen und experimentellen Rhythmen etwas Chaotisches an sich hat, aber irgendwie trotzdem immer Sinn macht. (Meine einzige Erklärung dafür, weshalb sie oftmals auch mit Toro Y Moi verglichen werden.) Sicher ist, dass Tora in Zukunft noch massenweise Leute zum grooven bringen wird, denn es scheint so als hätten sie erst gerade losgelegt.
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Von Alisha.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT SARP YILMAZ - SINCE YOU'VE BEEN GONE
Eigentlich hätte die Platte in Kleinstauflage von nur 150 Exemplaren bereits im April erscheinen sollen. Da die Majorlabels nun aber wieder das Sagen haben bei den wenig übriggebliebenen Presswerken, dauerte es bis heute, bis ich endlich das Vinyl in den Händen halten kann. Das Warten hat sich aber in jeder Hinsicht gelohnt: Das ist eine Platte, die mir noch für sehr lange Spass machen wird. Der in Istanbul eingenistete Sarp Yilmaz macht Musik als wäre er der uneheliche Sohn von Moodymann und Nicolas Jaar . Bisher eher durch durchschnittliche, bretterharte Technotracks aufgefallen, schafft Yilmaz nun das absolute Meisterwerk des samplegeladenen, editgetriebenen Deephouse mit extremst dreckiger Funkyness. Osunlade hat ihn bereits zur „Offenbarung des Jahres“ erkoren. So benutzt der sich um Copyrights einen Dreck kümmernde Produzent extraordinaire zum Beispiel das Acapella von Undisputed Truth's „Smiling Faces“ für einen brutal abgehangenen Pianohousefeger im Stile von Kerri Chandler. Auf „Nighttrain“ hallt Erykah Badu's Stimme über eine seiner trockenen Basslines. Aber auch im Downbeatbereich gelingt dem Türken mit dem Sample des Gladys Knight-Cover von „I Heard It Through The Grapevine“ (bereits von HNNY auf „ Tears “ benutzt) ein Glücksgriff. Aber bei acht Songs auf diesem Niveau hat das wohl nur noch wenig mit Glück, sondern mit verdammt viel Talent zu tun. Ein Talent, das wohl bis anhin im Korsett der düsteren Technofratze verborgen geblieben ist und nun endlich zum Vorschein kommt. Sarp Yilmaz hat jetzt den Soul entdeckt und ist hoffentlich nicht mehr zu stoppen. „Since You've Been Gone“ gibts übrigens auch digital hier .
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Von Honey-K .
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT AM & SHAWN LEE - OUTLINES
Wir schreiben den Sommer 2015. Endlich mal wieder ein Sommer, der diesen Namen auch verdient. Und derart perfekte Sommer haben auch immer ihren ganz eigenen Soundtrack. Ich erinnere mich noch gerne aber vage an denjenigen, wo überall "Thriller" lief. 32 Jahre später gibts keine solchen globalen Konsensplatten mehr. Heute begleitet einen den Sound durch den Sommer, den nicht alle, aber diejenigen wenigen hören, die auf der gleichen Wellenlänge schwingen. Und für mich gehört da " Outlines " von AM & Shawn Lee mittlerweile durch und durch dazu. Das Duo, das transatlantisch (ohne jemals gemeinsam im gleichen Studio gewesen zu sein) schon länger zusammenarbeitet, hat nun endlich alle Hemmungen abgelegt und sich bedingungslos und mutig dem Format der fröhlichen Popmusik verschrieben. Auch wenn das Artwork des Albums an die gesichtslose, auftragsorientierte Library-Musik der 70er anlehnt, haben der Multiinstrumentalist Shawn Lee und der Sänger Anthony Miller den Fokus tatsächlich mehr auf das Songwriting als auf Effekthascherei gelegt. Ohne dabei aber den Groove zu vernachlässigen, der eigentlich seit jeher in allen Kompositionen von Shawn Lee zu finden ist. Der Amerikaner mit Wohnsitz London hat soeben sein Studio umgezogen und hoffentlich dabei die Magie, die „Outlines“ innewohnt mit eingepackt. Ich stell mir das mal so vor: Die Welt oder besser gesagt Europa geht gerade in Brüche und ich sitze auf meinem Balkon und spüre die warme Sommernachtsluft und träume von einer Gesellschaft, die sich nur noch zu genau diesem Groove dieser Platte aus allen Krisen schaukelt. „We can't work it out,“ singt AM auf dem Titeltrack und meint wohl dieses hitzebedingte Gefühl zwischen Gleichgültigkeit und Ausgelassenheit, die der Seele so gut tut. Und wenn dies ein 13 Stück-starkes Album praktisch in seiner ganzen Länge rüberbringen kann, dann hat es einfach nur gewonnen in der Kategorie „Soundtrack Sommer 2015“. Funky bis zum Anschlag, melodiös bis in die Poren, vergnügt bis zur Verantwortungslosigkeit – das sind die Ingredienzen von „Outlines“, ein Album, das man sich schleunigst zu besorgen hat. Damit dieser Sommer noch ewig dauert.
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Von Honey-K .
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT GLENN ASTRO - THROWBACK
Sich am eigenen Geburtstag eine tolle Platte zu kaufen, gehört für mich zusammen wie Sommer und Rooftopparty (zu den Fotoeindrücken vom vergangenen legendären Samstag am Goldbrunnenplatz geht’s hier ). Heute, zu meinem 30. Lebensjahr, habe ich also bei Reezm im Hum Records nachgefragt, ob er denn was vom dänischen Label Tartelet Records hat. Tatsächlich griff er hinter sich in die Neuankömmlingskiste und holte mir Glenn Astros brandneues Album „ Throwback “ raus. Der Plattenladen Hum Records ist vor allem bekannt für seine riesige Hip-Hop-Auswahl. Trotzdem finden sich auch immer wieder tolle elektronische Scheiben in den Regalen meines Lieblingsgeschäfts. Glenn Astro bietet beides: Er spielt jazzige Samples ab MPC und SP404 und verwendet ein Rhodes Piano sowie diverse Synthesizer, wie sie in jedem besseren Hip-Hop-Beatproducerstudio anzutreffen sind. Dazu kommen kurze Rapsamples auf „Throwback“ oder „Shit Iz Real“. Wenn man die Platte dann jedoch spielt, erinnert sie „auf den ersten Hör“ so gar nicht an Hip-Hop. Irgendwie fallen einem beim Hören ein bisschen UK-Garage auf, etwas Glitch, eine Prise durchaus tanzbarer House und halt eben die Hip-Hop- und Funk-Einflüsse, die dem Werk diesen sexy groovigen Touch geben – nennen wir es einfach „Tartelet“. Denn das Label hat es mehr als verdient, einen eigenen Genrestil zugeschrieben zu bekommen. Angefangen bei Max Graef , der 2014 mit „Rivers Of The Red Planet“, zumindest aus meiner Sicht, dänische Musikgeschichte schrieb, und dazu kommt Uffe, dessen neues Album „Radio Days“ Ausderhood kürzlich für euch reviewte . „Tartelet“ ist ein ist neuer Style, ein Kopenhager Style. Und Glenn Astro hat nun auch die Ehre, diesen in die Welt hinauszutragen. Hoffentlich auch bald zu uns nach Zürich. Das wären schöne Geburtstagsnews. Bis dahin geniess ich den sonnigen Tag mit seinem Album und ihr solltet dem genauso tun . Nicht nur, weil‘s saugut ist (und tut), sondern vor allem weil solch mutige und innovative Künstler und Labels nicht nur am Geburtstag unterstützt werden sollten.
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Von Chrigi G. us Z.
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